Wie wird man glücklich in einer Welt, die nicht perfekt ist?
Als Ester noch in Genua lebte, sehnte sie sich nach Sardinien zurück. Nach der wilden, steinigen Landschaft und dem ursprünglichen Leben im Dorf. Nun ist sie zurück in ihrer Heimat, doch die Sehnsucht ist geblieben. Ihrer Tochter Felicita soll es da besser ergehen – und tatsächlich findet sie ihr Glück. Im bunten Hafenviertel von Cagliari fertigt sie Schmuck aus Weggeworfenen und zieht ihren Sohn Gregorio groß – dem das Leben seiner Mutter bald zu eng wird.
Poetisch und berührend erzählt Milena Agus von drei Generationen einer sardischen Familie und davon, dass wir alle Voraussetzungen für ein erfülltes Leben in uns tragen.
Ich bin mehr als hin und her gerissen mit meiner Meinung zu diesem Buch...
Der Grundtenor „das wir alle Vorraussetzungen für ein erfülltes Leben in uns tragen“ ist ...
Eine fast perfekte Welt - Milena Agus
Ich bin mehr als hin und her gerissen mit meiner Meinung zu diesem Buch...
Der Grundtenor „das wir alle Vorraussetzungen für ein erfülltes Leben in uns tragen“ ist wunderbar.
Allerdings für meinen Geschmack literarisch etwas flach abgehandelt.
Der Schreibstil ist sehr einfach, was an sich kein Problem ist. Aber in dem Fall fiel mir das Lesen recht schwer. Vielleicht liegt es auch an der Übersetzung. Die Sätze sind sehr abgehackt und wenig zusammenhängend. Es fiel mir schwer mich zu konzentrieren.
Aus diesem Grund konnte ich leider auch zu keiner der Personen eine enge Bindung aufbauen. Sie waren so weit weg. Und dann war ich plötzlich wieder ganz in der Situation. Sehr schwierig zu beschreiben...
Anhand des Klapptextes und der Buchbeschreibung hatte ich mir inhaltlich auch etwas Anderes vorgestellt. Mehr Sardinien.
Das klingt jetzt alles sehr negativ, deshalb möchte ich zum Schluss noch sagen, dass Felicita eine wunderschöne Sicht auf die Dinge vermittelt, wie schlimm die Umstände auch sein mögen.
Wenn wir uns alle ein wenig davon mitnehmen können, ist das Ziel nicht mehr fern :)
Mich hat dieses Buch sehr angesprochen. Eine Familiengeschichte, erzählt von drei Generationen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auch das Cover ist sehr ansprechend und macht neugierig. Auch wenn ...
Mich hat dieses Buch sehr angesprochen. Eine Familiengeschichte, erzählt von drei Generationen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auch das Cover ist sehr ansprechend und macht neugierig. Auch wenn ich es nicht passend für diese Geschichte finde.
Es fiel mir schwer in die Geschichte rein zu finden. Die Autorin versucht alles sehr poetisch zu schreiben, leider entstehen dadurch aber immer wieder Längen, die mich sehr angeödet haben. Auch bin ich mit den Charakteren nicht wirklich war geworden. Man begleitet sie fast ihr ganzes Leben lang, aber trotzdem habe ich das Gefühl so gut wie nichts über sie erfahren zu haben. Nur die schlechten oder guten Eigenschaften werden dem Leser nahe gebracht.
Die Geschichte ist für mich ganz nett für zwischendurch, hat aber leider keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Milena Agus‘ gerade einmal 200 Seiten starker Roman lässt den Leser ziemlich ratlos zurück. Einerseits bietet er kurze, prägnante Szenen, die die rauhe, archetypische Lebenswelt Sardiniens wuchtig und ...
Milena Agus‘ gerade einmal 200 Seiten starker Roman lässt den Leser ziemlich ratlos zurück. Einerseits bietet er kurze, prägnante Szenen, die die rauhe, archetypische Lebenswelt Sardiniens wuchtig und eindringlich vor Augen stellen. Die lapidare Schilderung des Selbstmordes von Esters Sohn ist hierfür ein treffendes Beispiel. Andererseits bietet der geringe Umfang nicht den nötigen Raum, Figuren wirklich psychologisch schlüssig zu entwickeln. Die zahlreichen Charaktere bleiben skizzenhaft, sind häufig nur Sprachrohr für die unterschiedlichsten Standpunkte der Autorin. Gerade zum Schluss hin verkommt der Text zu einer probaten Stichwortsammlung von allerlei dem Zeitgeist geschuldeten Einstellungen und Meinungen. Sprachlich wirkt der Roman unfertig, kaum über einen ersten Entwurf hinausgelangend. Alles in allem ein eher enttäuschendes Leseerlebnis, zumal die italienische Literatur ansonsten viele Beispiele packender Gestaltungskraft bereithält.
„Papa, glaubst du, das Kind wird sterben?“
„Nein, ich glaube, das war nur ein Versuch. Kann man es ihm verübeln? Er sehnt sich nach einer anderen Welt. Einer perfekten Welt. Daran leiden wir doch alle. ...
„Papa, glaubst du, das Kind wird sterben?“
„Nein, ich glaube, das war nur ein Versuch. Kann man es ihm verübeln? Er sehnt sich nach einer anderen Welt. Einer perfekten Welt. Daran leiden wir doch alle. Aber dann finden wir uns irgendwie zurecht. Auch Gregorio wird sich zurechtfinden. Bestimmt spürt er, dass wir hier draußen auf ihn warten und dass wir ihn lieben. Vielleicht reicht ihm das bereits, um zu beschließen, hierzubleiben.“
Ester lebt auf Sardinien. Nichts wünscht sie sich sehnlicher, als dass sie ihr Verlobter Raffaele von diesem steinigen Leben wegbringt. Doch kaum ist sie mit ihrem Mann in Genua und dann in Mailand, wünscht sie sich ihr altes Leben auf Sardinien zurück. Als sie nach vielen Jahren schließlich mit Raffaele und ihrer Tochter Felicita dorthin zurückkehrt, stellt sie fest, dass das Leben, das sie zunächst verabscheut und nach dem sie sich später jahrelang gesehnt hat, doch nicht das Wahre ist. Felicita dagegen fühlt sich überall wohl, wo das Schicksal sie hinführt. So lebt sie sowohl gerne in Mailand und dann auf Sardinien als auch in Cagliari, wo sie hinzieht, um dort mit ihrem unehelichen Sohn Gregorio zu leben. Gregorio wiederum, der mit der Zeit ein großes Talent im Klavierspielen entwickelt, zieht es nach New York, in die Stadt des Jazz, wo er sein persönliches Glück zu finden hofft.
Milena Agus legt uns mit „Eine fast perfekte Welt“ eine moderne Fabel dar, in der die Figuren auf einige wenige Merkmale reduziert werden und der Roman voller symbolischer Szenen ist. Ester, Raffaele, Felicita, Gregorio und einige weitere Figuren haben eine Gemeinsamkeit – sie suchen nach dem gelobten Land, ihrem eigenen, persönlichen gelobten Land. Während Ester beispielsweise zu den Personen gehört, die ihr ganzes Leben lang auf der Suche sind und nie dort, wo sie sich gerade befinden, glücklich sind, ist Felicita das genaue Gegenteil von ihr. Sie findet sich an jedem Ort, wo sie das Schicksal verschlägt, zurecht und findet zu persönlichem Glück. Felicita wird somit zur Verkünderin ermutigender Lebensweisheiten, von denen wir profitieren können, denn schließlich sind wir ja alle in gewisser Weise auf der Suche nach unserem eigenen gelobten Land. Einige sind an dem Ort, wo sie leben, und mit dem, was sie haben, vollkommen zufrieden; andere sind stets auf der Suche nach etwas Größerem, Schönerem, Optimalerem. Vielleicht ist das gelobte Land auch kein Dauerzustand, sondern äußert sich in den wenigen, flüchtigen Momenten unseres Lebens? In einer Berührung, einem Duft, einer Melodie?
Milena Agus' „Eine fast perfekte Welt“ kann nicht mit denselben Maßstäben wie ein Roman gemessen werden, denn die Geschichte ist wenig romanhaft. Eine richtige Handlung fehlt, die Figuren bleiben schemenhaft. Die Autorin wollte uns vielmehr ein Werk mit Symbolkraft darlegen. Zu den Figuren konnte man somit keine Verbindung aufbauen und einige der symbolhaften Versatzstücke und Geschichten haben sich mir in ihrer Aussage nicht erschlossen, weshalb ich nur drei Sterne vergebe. Alles in allem ist „Eine fast perfekte Welt“ aber ein lesenswerter Roman, der je nach gegenwärtiger Situation des Lesers wohl in seiner Wirkungsintensität stark variieren kann.
Die junge Ester lebt auf Sardinien und sehnt sich nach einem freien Leben fernab ihrer Heimatinsel. Es zieht sie aufs Festland, bis die Sehnsucht sie erneut überkommt und unterfüllt bleibt, als sie wieder ...
Die junge Ester lebt auf Sardinien und sehnt sich nach einem freien Leben fernab ihrer Heimatinsel. Es zieht sie aufs Festland, bis die Sehnsucht sie erneut überkommt und unterfüllt bleibt, als sie wieder in ihrer Heimat wohnt. Ihre Tochter Felicita ist ganz anders und findet in den kleinen Dingen des Lebens Erfüllung und Freude, während es ihren Sohn hinaus in die große Welt zieht. So versuchen drei Generationen einer Familie Zufriedenheit und Glück zu finden, in einer Welt, die nicht perfekt ist...
Das Buch ist in drei Abschnitte geteilt und erzählt in jedem die Geschichte einer Person aus einer der drei Generationen einer Familie, die ihren Ursprung in Sardinien hat. Der Schreibstil ist angenehm, manchmal etwas fad und insgesamt nicht so spannend oder außergewöhnlich geschrieben.
Die Charaktere bleiben, wie ich finde, recht oberflächlich und sind nicht so eingehend dargestellt wie es möglich gewesen wäre. Alle drei verbindet die Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit mit ihrem Leben im Allgemeinen und wie sie ihr Glück in dieser Welt auf unterschiedliche Arten finden und erleben, oder auch nicht.
Insgesamt fand ich die Handlungen aber recht belanglos und langweilig. Es fehlte mir Tiefgründigkeit, oder ich konnte sie während des Lesens nicht erfahren und bemerken. Diesbezüglich hatte ich viel höhere Erwartungen, die leider nicht erfüllt wurden. Kleine Details der Geschichte (z.B. Felicitas Arbeit) waren ungewöhnlich und bemerkenswert und konnten mein Interesse etwas wecken.
Fazit: Blasse, öde Charaktere und eine Geschichte ohne Besonderheit oder tieferen Sinn. Leider eher ein Flop!