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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 10.04.2018
  • ISBN: 9783442716975
Haruki Murakami

Von Beruf Schriftsteller

Ursula Gräfe (Übersetzer)

Haruki Murakami verkörpert den Typus des zurückgezogenen Schriftstellers wie wenige andere. Der japanische Bestsellerautor gilt als ausgesprochen scheu. Doch nun bricht Murakami das Schweigen und lässt uns an seiner reichen Erfahrung als Schriftsteller teilhaben. Anhand von Kafka, Raymond Chandler, Dostojewski und Hemingway sowie anderen Vertretern der Weltliteratur reflektiert er über Literatur und ihre Bedeutung für ihn selbst. Und der Leser begegnet zum ersten Mal dem Menschen Murakami. Wer weiß schon von seiner großen Kennerschaft der klassischen Musik, seiner Leidenschaft für Jazz? Ein einmaliger Blick in die Werkstatt und das Herz eines der größten und erfolgreichsten Schriftsteller unserer Zeit. Und im Grunde das, was Murakami in seiner Zurückhaltung nie schreiben würde: eine Autobiographie.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2020

Eine Biographie der etwas anderen Art

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„Von Beruf Schriftsteller“ von Haruki Murakami (Rezension)
„Von Beruf Schriftsteller“ eine Autobiografie?
Wer ist Haruki Murakami? Er ist einer der der größten und erfolgreichsten Schriftsteller unserer ...

„Von Beruf Schriftsteller“ von Haruki Murakami (Rezension)
„Von Beruf Schriftsteller“ eine Autobiografie?
Wer ist Haruki Murakami? Er ist einer der der größten und erfolgreichsten Schriftsteller unserer Zeit. Ja! Sicherlich, er ist ein Bestseller Autor. Aber was wissen wir über den japanischen Autor selbst? Ich war sehr neugierig. Ich hatte mich schon mit „Naokos Lächeln“ und „1q84“ beschäftigt und mochte seinen Schreibstil auf Anhieb.

Haruki Murakami wählt hier einen etwas anderen Weg als eine Autobiografie. Er schreibt Essays über „Schriftsteller – ein toleranter Menschenschlag“ und „Wie ich Schriftsteller wurde“, oder „Worüber soll ich schreiben“. Und er beleuchtet noch weitere Themen, die zum Thema Schreiben gehören.

Bei jedem Thema schildert er zuerst die allgemeine Übersicht zum Thema und dann schildert er den Einzelfall sozusagen an eigener Person.


Und was erfahre ich?
Ja, das kann ich nicht wirklich greifen oder weitergeben. Keinesfalls erfahren wir etwas wirklich Privates über Haruki Murakami. Erhalten wir eine Anleitung zum Schreiben? Nicht unbedingt. Wir erfahren, dass der Autor selbst Texte aus dem Englischen ins Japanische übersetzt, z. B. für Raymond Carver, Raymond Chandler..

Er liebt klassische Musik und ist von Jazz fasziniert.

Er mag Baseball.

Er läuft jeden Tag eine Stunde und einmal im Jahr einen Marathon.

Sechs dieser elf Essays wurden vor einigen Jahren schon in einer japanischen Literaturzeitschrift veröffentlicht.

Sind „Schriftsteller – ein toleranter Menschenschlag“?
Auf eine gewisse Art und Weise ja! Es ist eine offene Gruppe. Jedem steht der Zutritt offen. Man benötigt keine Lehre oder einen Meisterbrief. Jeder kann mit Füller, Papier, Schreibmaschine, Laptop, PC, Diktiergerät, Bleistift oder sogar einer Serviette loslegen.

„Einen Roman zu schreiben ist nicht besonders. Auch einen ausgezeichneten Roman zu schreiben ist je nach Person nicht allzu schwierig. Ich will nicht behaupten, dass es einfach ist, aber unmöglich ist es nicht. Ausnehmend schwierig ist es jedoch, unentwegt Romane zu schreiben.

Na ja! Ich kenne einige Menschen einschließlich mir, die einen Roman zu schreiben, nicht so einfach finden. Wie kam Haruki Murakami eigentlich dazu, Schriftsteller zu werden?

Haruki Murakami saß beim Baseball, schaute dem Pitcher zu.

«Der schöne satte Ton, mit dem der Ball auf den Schläger traf, hallte im ganzen Stadion wider. Es ertönte vereinzelter Applaus. Und just in diesem Moment kam mir völlig zusammenhanglos der Gedanke: „Das ist es! Ich werde einen Roman schreiben“»

Er kaufte sich Füller und Papier, setzte sich an den Küchentisch und schrieb seinen Debütroman. Er schrieb diesen nicht etwa auf Japanisch, sondern in Englisch, den er dann auf Japanisch übersetzte. Für genau diesen Roman „Wenn der Wind singt“ gewann er einen Preis für Nachwuchsschriftsteller.

Ja, ich bin zwiegespalten, wie das bei mir ankommt. Zum einen glaube ich, dass es vielleicht genau dieser Arroganz und zweifellos Überzeugung bedarf, dass es diesbezüglich überhaupt keine Handlungsalternative gibt, dies mit hundertprozentiger Kraft auszuführen.

Zum anderen überlege ich mir, war das wirklich so gewesen, oder spielt dabei auch das eigene Ich eine manipulierende Wirkung?

„Von Beruf Schriftsteller“ ist Beharrlichkeit und Fleiß
Die wichtigste Eigenschaft eines Schriftstellers ist die Beharrlichkeit. Aber in diesem Buch zeigt sich auch, wie diszipliniert Haruki Murakami ist und sicherlich auch ein entsprechend fleißiger Kontrollfreak. Er arbeitet ständig an sich und seinen Werken. Und er öffnet sich und lässt fremde Prüfung zu. Obwohl Haruki Murakami selbst aus dem Englischen ins Japanische übersetzt, lässt er beim Übersetzen Ursula Gräfe freie Hand. Bevor das Manuskript ins Lektorat geht, hat es die Prüfung Frau Murakamis bestanden.

Es wirkst so, als wäre der Benefit eines freien Schriftsteller-Daseins, damit meine ich, keine Deadline zu versäumen, weil man keine Termine ausmacht, sich nicht auf Multitasking zu verlassen, sondern sich immer nur auf eine Handlung zu konzentrieren und sich voll darauf einzulassen, alles andere muss so lange warten, bis die Handlung vollendet ist, gibt dem Werk große Qualität – zumindest ist es für diesen Autor, wie er selbst auch betont, der richtige Weg.

Welche Erwartungen hatte ich an „Von Beruf Schriftsteller“?
Ich habe „mehr“ erwartet. Es liest sich wie eine Studie: Wie ich schon erwähnt habe, stellt er zuerst den Begriff „Schriftsteller“ vor und definiert ihn. Dann beschreibt er das, wie das z. B. bei ihm selbst ist. Das empfinde ich als sehr distanziert. Ich hätte es gerne emotionaler.

Etwas mehr von dem „Haruki Murakami“, den ich in „Naokos Lächeln“ oder „1Q84“ gelesen habe. Also kurz und gut, ich kann mit „Von Beruf Schriftsteller“ nicht viel anfangen. Ich lese dafür demnächst „Kafka am Strand“. Ich glaube, das gibt mir mehr.

Trotzdem ist es interessant und manche Herangehensweise ist sicherlich eine Überlegung wert. Zum Beispiel: Jeden Tag eine Stunde zu laufen, würde wahrscheinlich jedem guttun.

Ich fand es spannend, nach und nach zu verstehen, warum der Autor glaubt, es sei einfach einen Roman zu schreiben.

Weil es für ihn selbstverständlich ist, sich ausschließlich auf eine Sache zu konzentrieren. Er lässt sich von nichts ablenken. Er ist ein Virtuose der Sprache und ich denke, das liegt auch daran, dass er Romane übersetzt und dadurch natürlich auch einen sehr großen Wortschatz hat und diesen exakt und raffiniert einzusetzen weiß. Er glaubt, noch nie eine Schreibblockade gehabt zu haben. Wahrscheinlich liegt es daran, dass er keine Aufträge annimmt, sondern frei entscheidet, ob er seine Kraft für Übersetzen, Kurzgeschichten oder Artikel zu schreiben oder sich auf ein Großprojekt, wie einen Roman einlässt.

Haruki Murakami ist diszipliniert, fleißig, macht Sport und gibt in der Sache, die er gerade macht, 100 Prozent. Er ist ehrgeizig und ein Perfektionist. Außerdem liebt er die Freiheit und die Unabhängigkeit. Also habe ich, wohl doch viel mehr erfahren, als es auf den ersten Blick aussieht.

Trotzdem habe ich den Menschen „Haruki Murakami“ vor lauter „Von Beruf Schriftsteller“ nicht entdecken können.

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Veröffentlicht am 08.07.2022

Keine richtige Biografie, nur eine Zusammenstellung von 11 Essays...

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Allgemeines:

"Von Beruf Schriftsteller" ist eine Biografie von Haruki Murakami und im Jahr 2018 im btb Verlag erschienen.

Klappentext:

Haruki Murakami verkörpert den Typus des zurückgezogenen Schriftstellers ...

Allgemeines:

"Von Beruf Schriftsteller" ist eine Biografie von Haruki Murakami und im Jahr 2018 im btb Verlag erschienen.

Klappentext:

Haruki Murakami verkörpert den Typus des zurückgezogenen Schriftstellers wie wenige andere. Der japanische Bestsellerautor gilt als ausgesprochen scheu. Doch nun bricht Murakami das Schweigen und lässt uns an seiner reichen Erfahrung als Schriftsteller teilhaben. Anhand von Kafka, Raymond Chandler, Dostojewski und Hemingway sowie anderen Vertretern der Weltliteratur reflektiert er über Literatur und ihre Bedeutung für ihn selbst. Und der Leser begegnet zum ersten Mal dem Menschen Murakami. Wer weiß schon von seiner großen Kennerschaft der klassischen Musik, seiner Leidenschaft für Jazz? Ein einmaliger Blick in die Werkstatt und das Herz eines der größten und erfolgreichsten Schriftsteller unserer Zeit. Und im Grunde das, was Murakami in seiner Zurückhaltung nie schreiben würde: eine Autobiographie.

Meinung:

Wer hier eine richtige Biografie oder gar eine Art Schreibratgeber erwartet, wird ziemlich enttäuscht werden. Haruki Murakami gibt, wie man es wohl von ihm gewohnt ist, sehr wenig über sein Privatleben und sein Leben als Schriftsteller preis. Klar soll und darf sich ein Schriftsteller bedeckt halten, aber ich hätte mir hier etwas mehr versprochen. Etwas mehr Haruki Murakami.

Bei dem Buch handelt es sich um eine Zusammenstellung von 11 Essays, weshalb ein durchgehender roter Faden fehlt. Murakami wandert beinahe ziellos von einem Thema zum nächsten. Zudem erzählt er eher kühl und distanziert, mit viel zu vielen Wiederholungen, von seinem Leben. Auffallend ist, dass er auch ziemlich gerne um den "heißen Brei" herumredet.

Zudem gibt es so einige Widersprüchlichkeiten in dieser Biografie. Zum einen beteuert er, seine Leserschaft nicht zu kennen, gleichzeitig sagt er aber auch, wie wichtig ihm seine Leser sind und dass unter seinen Lesern viele attraktive Frauen seien. Zum anderen beteuert er, wie egal ihm die Literaturkritik ist und wenig später, wie sehr es ihn trotzdem verletzt habe. Ja, Murakami-san, was stimmt denn nun?

Nichtsdestotrotz bietet das Buch einige spannende Einblicke in seine Welt, seine Erlebnisse und sein Schaffen und es findet sich auch der ein oder andere hilfreiche Tipp für angehende Schriftsteller. Beispielsweise fand ich es sehr eindrücklich, dass er gesagt hat, man solle auf sein eigenes Bauchgefühl hören, den Mut aufbringen und es einfach mal versuchen.

Fazit/Empfehlung:

Im Großen und Ganzen hat mich die Biografie etwas ernüchtert zurückgelassen. Ich hätte gerne mehr von Haruki Murakami erfahren. Dennoch fühlte sich das Lesen an, wie eine nette Plauderei unter Kumpels.

Wer sich das Buch jedoch als eine Art Schreibratgeber anschaffen will, dem rate ich eher vom Kauf ab.

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