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Veröffentlicht am 09.02.2020

Skrupellose Freunde

Vernichtende Begierden
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„Schmutzige Seelen“ von Mark Franley hatte mich begeistert. „Vernichtende Begierden“, der 2. Fall für Sonderermittler Ruben Hattinger, ist sogar noch besser. Worum geht es?
Manipulativ scheffeln Immobilienmakler ...


„Schmutzige Seelen“ von Mark Franley hatte mich begeistert. „Vernichtende Begierden“, der 2. Fall für Sonderermittler Ruben Hattinger, ist sogar noch besser. Worum geht es?
Manipulativ scheffeln Immobilienmakler Daniel Morgenroth und Kreditabteilungsleiter Bastian Talmann Geld in die eigene Tasche. Wer nicht zahlen kann, ist ruiniert oder wird zu Sex erpresst. Dass die Frauen dabei zerbrechen, kümmert sie nicht.
Anja, Jennifer und Sabrina sind tot. Ermordet, auch, wenn es bei Anja nicht so aussieht. Haben die skrupellosen Freunde Daniel und Bastian Anja in den Tod getrieben? Ist einer von ihnen dazu ein Mörder? Aber auch Daniels Frau Sonja betrügt ihren Mann.
Und dann ist da noch Kaminsky, ein schmieriger Privatdetektiv. Doch wer ist sein Auftraggeber? Last but not least Patricia, eine Prostituierte für spezielle Vorlieben. Sie wurde entführt. Von wem und warum? Ruben Hattinger aus Bamberg ermittelt zusammen mit seinen Kollegen Ute Bernhard und Peter Hallhuber von der Kripo in Rosenheim…
„Vernichtende Begierden“ hat alles was einen guten Thriller ausmacht: Nervenzerfetzende Spannung und ein Plot mit starker Sogwirkung. Nicht so blutig und brutal wie der Vorgänger. Und mit Ruben ein Ermittler, dem man gerne über die Schulter schaut.
Über das Wiedersehen mit Ruben habe ich mich gefreut. Er ist mir inzwischen ans Herz gewachsen. Sein Privatleben nimmt diesmal nicht so viel Raum ein. Bastian und Daniel, die skrupellosen Freunde, kommen mega unsympathisch rüber. Aber auch Sonja und Kaminsky sind gut gezeichnet. Nur Ute und Hallhuber blieben für meinen Geschmack ein bisschen blass.

Fazit: Fall Nr. 2 für Sonderermittler Ruben Hattinger. Noch besser als „Schmutzige Seelen“.

Veröffentlicht am 05.02.2020

Schöne neue Welt

Qube
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Drohnenland und Hologrammatica hatten mich begeistert. Und auch Qube hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
London, 2091: Investigativjournalist Calvary Doyle wird auf offener Straße niedergeschossen. ...

Drohnenland und Hologrammatica hatten mich begeistert. Und auch Qube hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
London, 2091: Investigativjournalist Calvary Doyle wird auf offener Straße niedergeschossen. Zuvor hatte der Reporter zum Thema Künstliche Intelligenz recherchiert. Die auf KI-Gefahrenabwehr spezialisierte UNO-Agentin Fran Bittner ermittelt…
Nichts ist, wie es scheint. Denn Doyle hat überlebt. Seitdem ist er ein Quant. Genau wie Fran. Die nicht immer Fran heißt, sondern auch mal Franek, Francesca, Francesco… Je nachdem in welchem Körper sie steckt. Und was hat das alles mit einer KI zu tun, die sich „Nemo“ nennt?
Tom Hillenbrand hat seinen neuen Thriller packend inszeniert. Die Story ist speziell, man sollte sich schon für Sci-Fi und neue Technologien interessieren, um das Geschehen verfolgen zu können. Zum Glück hat der Autor am Ende ein Glossar beigefügt, das die wichtigsten Begriffe erklärt.
Mehrere spannende Handlungsstränge gilt es zu verfolgen. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Ab und zu finden sich Bezüge zum Vorgänger, erscheinen alte Bekannte, u.a. Juliette Perotte und Galahad Singh. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass Neueinsteiger, die Hologrammatica nicht kennen, Verständnisprobleme haben.
Fantasygames und Rollenspiele, die Fantasie, die erzählerische Lust, mit der der Autor hier aufwartet, sind fabelhaft. Auch der Humor kommt nicht zu kurz: „Wie foltert man eigentlich einen Computer?“
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Fran ist mir sofort ans Herz gewachsen. Auch Doyle ist ein interessanter Charakter. Einen Bösewicht gibt es natürlich ebenfalls. Tom Hillenbrand ist es gelungen, mit einem buntgemischten Personal einen turbulenten Plot zu schmieden. Selbst fantastische Kreaturen haben ihren spannungsgeladenen Auftritt.
Wie immer gelingt es Tom Hillenbrand die verschiedenen Handlungsstränge am Ende zu einem logischen Ganzen zusammen zu führen.

Fazit: Intelligenter SF-Thriller, der mich definitiv an die Grenzen meiner Welt geführt hat – und darüber hinaus. Die Zukunft beginnt jetzt!

Veröffentlicht am 22.01.2020

Geld ist eine Droge

Der Todgeweihte
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Um es gleich zu sagen, „Der Todgeweihte“ von Gabriella Ullberg Westin ist der Hammer! Es ist bereits der 3. Band einer spannenden Krimi-Reihe um die Kommissare Johan Rokka und Janna Weissmann. Schauplatz ...


Um es gleich zu sagen, „Der Todgeweihte“ von Gabriella Ullberg Westin ist der Hammer! Es ist bereits der 3. Band einer spannenden Krimi-Reihe um die Kommissare Johan Rokka und Janna Weissmann. Schauplatz ist das kleine nordschwedische Küstenstädtchen Hudiksvall. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Der 25-jährige Sebastian Svärd wird auf offener Straße erschossen, seine Freundin Lenita schwer verletzt. Sie begeht kurze Zeit später im Krankenhaus Selbstmord. Wo liegt das Motiv? Rokka und Janna ermitteln…
Plötzlich verschwindet die Wissenschaftlerin Louise Höijer aus der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Biotech Iris, einem Hightech-Unternehmen. Sie ist die Frau von Rokkas Cousin Frank.
Gleichzeitig taucht nach 15 Jahren Rokkas Bruder Daniel, ein Börsenhai, wieder auf. Er ist der Todgeweihte und hat nichts mehr zu verlieren. Gibt es zwischen den Fällen eine Verbindung? Und wer steckt dahinter?
Gabriella Ullberg Westin hat ihren neuen Kriminalroman temporeich in Szene gesetzt. Es geht um die Gier nach Geld, viel Geld - und Anerkennung. Es geht um Insiderhandel, aber auch um Verwandtschaft. Die Geschichte nimmt viele dramatische und brutale Wendungen bis zum überraschenden Ende.
Über das Wiedersehen mit Rokka und Janna habe ich mich sehr gefreut. Rokka kommt hier eher unsympathisch rüber, während Janna den Fall quasi alleine löst. Nichtsdestotrotz ein starkes Team, dem ich gerne wieder über die Schulter schauen möchte.

Fazit: Ein Krimi, der einen nicht mehr loslässt. Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite.

Veröffentlicht am 03.01.2020

Brandaktueller, brisanter Kriminalroman

Im Netz des Lemming
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Um es gleich zu sagen, „Im Netz des Lemming“, der neue Krimi von Stefan Slupetzky ist der Hammer! Bisher kannte ich den Lemming nicht, aber das wird sich nun ändern. Doch worum geht es? Bens Vater Leopold ...

Um es gleich zu sagen, „Im Netz des Lemming“, der neue Krimi von Stefan Slupetzky ist der Hammer! Bisher kannte ich den Lemming nicht, aber das wird sich nun ändern. Doch worum geht es? Bens Vater Leopold „Lemming“ Wallisch, ist live dabei als sich Bens Freund Mario das Leben nimmt. Kurz zuvor hatte dieser eine Handy-Nachricht bekommen.
Sofort breitet sich ein Shitstorm gegen den Lemming aus: Die Medien haben aus dem Mann, der mit dem Jungen vor dessen Suizid gesprochen hat, einen pädophilen Triebtäter gemacht. Aber Chefinspektor Polivka glaubt dem Lemming. Beide wollen nun herausfinden, was wirklich hinter Marios Tod steckt…
Die Geschichte liest sich in einem weg. Wunderbar geschrieben in verständlicher, aber keinesfalls niveauloser Sprache. Auch der gelegentlich eingestreute Wiener Schmäh stört dieses Bild nicht. Krimis aus dem Haymon Verlag haben mich noch nie enttäuscht. Der Lemming hat mich ein bisschen an Kommissar Kühn in den Romanen von Jan Weiler erinnert - und war mir sofort sympathisch.

Fazit: Intelligente Unterhaltung. Daumen hoch!

Veröffentlicht am 19.12.2019

Das perfekte Opfer?

Der Fund
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Warum musste Rita sterben? Hat die 53-jährige Supermarktverkäuferin wirklich ihr Todesurteil unterschrieben, als sie eines Tages nicht nur Bananen mit nach Hause genommen hat?
Schon bald findet sie einen ...

Warum musste Rita sterben? Hat die 53-jährige Supermarktverkäuferin wirklich ihr Todesurteil unterschrieben, als sie eines Tages nicht nur Bananen mit nach Hause genommen hat?
Schon bald findet sie einen Abnehmer für 'den Fund', den Milliardär Ferdinand Bachmair. Sein Preis für den Stoff: Er soll Rita in die bessere Gesellschaft einführen. Ihr Pech: Das hier ist nicht "Pretty Woman", und Bachmair nicht Richard Gere. Sondern ein ausgesprochener Widerling. Der aber zunächst gar nicht Ritas größtes Problem ist: Die albanische Mafia will ihre Drogen zurück haben.
Rita, das perfekte Oper? Offiziell ist der Fall abgeschlossen. Aber da ist einer, der nicht aufgibt. Ein Polizist, der scheinbar wie besessen Fragen stellt - und Ritas Tod nicht akzeptieren will...
Bernhard Aichner beginnt seinen neuen Roman mit dem Ende, und das verspricht diesmal alles andere als glücklich zu sein: "Noch hat Rita keine Ahnung, was in den nächsten drei Wochen passieren wird. Rita wird jemanden töten. Und dann wird jemand sie töten. Weil sie diesen Karton geöffnet hat, wird Rita sterben. Bald schon."
Interessant finde ich die verschiedenen Perspektiven, in denen die Geschichte erzählt wird. Die Bindestriche vor der direkten Rede, das ist typisch Aicher. Kurz und knackig. Wechsel zwischen Gegenwart und Rückblenden in die Vergangenheit sorgen für Dynamik. Und am Ende ist alles ganz anders als gedacht. Hammer!

Fazit: Eigentlich bin ich kein Freund von Aichner. Aber dieses Buch ist echt der Hammer!