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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2020

Mit Ralph Caspers um die Welt

Atlas Obscura Kids Edition
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Der Atlas Obscura nimmt nicht nur abenteuerlustige Weltenbummler, sondern auch neugierige vom-Sofa-aus-Entdecker mit zu den 100 geheimnisvollsten Orten auf dieser schönen Erde. Innerhalb der drei Stunden ...

Der Atlas Obscura nimmt nicht nur abenteuerlustige Weltenbummler, sondern auch neugierige vom-Sofa-aus-Entdecker mit zu den 100 geheimnisvollsten Orten auf dieser schönen Erde. Innerhalb der drei Stunden und 40 Minuten reist man von Kontinent zu Kontinent, von Argentinien nach Österreich und Sibirien, über die USA nach Japan und wieder zurück. Ob Höhlen oder Wälder, Seen oder das Miniaturwunderland – die Liste der außergewöhnlichen Orte ist groß und bunt gemischt. Ein weiteres Highlight sind die Angaben über die Dauer bis zum nächsten Zielpunkt bzw. Erkundungsland mittels unterschiedlicher Fortbewegungsmittel. Einzig der Einhornritt ab Schottland kann auf Grund von fehlenden Erfahrungswerten nicht berechnet werden... Aber wer würde da schon auf die Uhr gucken?!

Ich hatte wunderbare Stunden mit diesem Hörbuch! Ralph Caspers schafft es, diesen vorrangig auf das Visuelle ausgelegten Atlas dem Hörer bildlich und durch seine Stimme unglaublich spannend vorstellbar zu machen, sodass die Grafiken überhaupt nicht fehlen. Er findet das richtige Maß an ruhiger Erzählung und doch mitreißendem Abenteu(r)erbericht. Wie in der „Sendung mit der Maus“ trifft er auch hier stets den richtigen Ton. Für dieses Hörbuch wurde mit ihm die absolut richtige Stimme gecastet!

Einziges Manko: Die ca. 30 Sekunden langen Musiksequenzen zwischen den Reisezielen waren geradezu unangenehm. Zu lang, zu häufig und in einem der Tracks war ein unerträglich schiefer Ton (durch eine Flöte?)! Ruhigere, kürzere Stücke wären hier angemessener gewesen. Daher einen Stern Abzug in der Bewertung.

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Veröffentlicht am 03.02.2020

Ein kleines Wichtelmädchen als Diplomatin

Die Wichtel aus dem Hundertwurzelwald - Einladung zum Elfenfest
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Imme, ein kleines Wichtelmädchen, lebt im Hundertwurzelwald, geht vormittags zur Schule und hilft nachmittags ihrem Onkel Dr. Wiesenfeld in der Wurzelwaldklinik. Mit dem Frühling trifft auch eine Brieftaube ...

Imme, ein kleines Wichtelmädchen, lebt im Hundertwurzelwald, geht vormittags zur Schule und hilft nachmittags ihrem Onkel Dr. Wiesenfeld in der Wurzelwaldklinik. Mit dem Frühling trifft auch eine Brieftaube ein, die zur Krönungsfeier des neuen Elfenkönigs Lysander einlädt. Alle Wichtel sind aufgeregt, denn die Elfenstadt haben sie seit Jahrzehnten nicht betreten dürfen. Imme freundet sich schnell mit dem Elfenjungen Laurin an und gemeinsam sind sie einem großen Geheimnis rund um den fiesen Elfengeneral Lynnox auf der Spur...

„Einladung zum Elfenfest“ ist ein wunderschön illustriertes Kinderbuch, das auch durch seine teils recht spannende Geschichte überzeugt. Imme und Laurin sind liebeswerte Hauptfiguren, mit denen Kinder sich schnell identifizieren können und die einen großen Vorbildcharakter aufweisen. Der Elfenjunge beweist, dass man einfach viel öfter auf sein Bauchgefühl hören sollte, und Immes Mut, Zivilcourage und Verantwortungsbewusstsein sind außerordentlich groß und einfach fabelhaft.

Ein wichtiger und herausragender Aspekt dieser Geschichte ist das Leben mit und in der Natur. Immes Mutter ist Apothekerin und so lernt Imme schon früh viel über die Heilwirkung von Pflanzen, aber auch über die Gefahren von giftigen Blumen und Wurzeln. Am Ende des Buches befindet sich eine – nicht nur für Kinder – lehrreiche Übersicht über die in der Geschichte kennengelernten Pflanzen und ihre Wirkungsweisen. So kann man beim nächsten Spaziergang einfach mal die Augen offenhalten und gemeinsam mit seinen Kindern Neues entdecken.

Die Illustrationen von Marie Braner sind wundervoll gestaltet, sehr detailreich und farbenfroh. Sie runden die Geschichte in allen Elementen ab und besonders die liebevolle Darstellung der verschiedenen magischen Völker ist wunderbar.

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Veröffentlicht am 03.02.2020

Ein buntes Feuerwerk des Farbenzaubers

Indigo und Violetta
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Indigo muss die Herbstferien bei seiner Oma Iris verbringen, damit seine Mutter sich voll und ganz auf die kleinen Drillingsschwestern konzentrieren kann. So hat er nun aber endlich Ruhe, um seine verborgene ...

Indigo muss die Herbstferien bei seiner Oma Iris verbringen, damit seine Mutter sich voll und ganz auf die kleinen Drillingsschwestern konzentrieren kann. So hat er nun aber endlich Ruhe, um seine verborgene Zauberkraft zu erforschen, denn er muss seine Zauberprüfung bis Halloween abgelegt haben, sonst muss er die erste Klasse wiederholen. Doch bei Oma Iris passieren allerlei kuriose Dinge und Indigo deckt – gemeinsam mit seiner neu gewonnenen Freundin Violetta – so manches Geheimnis auf und lernt dabei jedes Mal mehr über seine Magie.

„Indigo und Violetta“ ist ein schönes Buch zum Vor- oder Selberlesen und macht sowohl Kindern als auch Erwachsenen Spaß. Die Geschichte entwickelt sich in kleineren Episoden in jedem Kapitel, sodass pro Vorleseeinheit ein Kapitel mit einer mehr oder weniger abgeschlossenen Sequenz endet. Den roten Faden verliert die Erzählung dabei aber nie.

Die Themen Identitätsfindung, Freundschaft, Familie, Mut haben und mutig sein sind sehr schön umgesetzt. Die Hauptfiguren sind sympathisch konzipiert und man kann schnell mit ihnen warm werden. Auch die Sprache ist leicht verständlich und trotzdem voller Witz und Wortspiele. Für meinen Geschmack fehlen ein paar Hintergrundinformationen zur Gesellschaftskonzeption von Zauberern und Nicht-Magiern, aber das ist wohl eher nichts, wonach Kinder fragen. Ich hoffe auf ein Wiederlesen mit Indigo, Violetta und Konrad, dem kahlköpfigen Kürbiskopf!

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Veröffentlicht am 22.01.2020

Der moderne Hund – Vom Wolf zum Kinderersatz

Darwins Hund
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Schon der Titel verrät, dass es sich bei diesem Buch nicht um eine nette Geschichte à la Lassie handelt, sondern um die Evolution des Hundes (schließlich ist es Darwins Vierbeiner!). Und so stellt sich ...

Schon der Titel verrät, dass es sich bei diesem Buch nicht um eine nette Geschichte à la Lassie handelt, sondern um die Evolution des Hundes (schließlich ist es Darwins Vierbeiner!). Und so stellt sich dann auch der Autor als Humangenetiker vor, der – so gibt er offen zu – absolut kein Hundefanatiker ist, die Thematik an sich aber aus Wissenschaftlersicht spannend fand.

Und so nähert er sich Darwins Hund also in drei Abschnitten: Das erste Drittel des Buches befasst sich mit den Vorfahren der Hunde – den Wölfen. Rudelstrukturen, biologische Weiterentwicklung, die Domestizierung und auch die – bis heute andauernde – Dämonisierung der Wölfe nimmt er dabei in den Fokus. Im zweiten Drittel steht die Entstehung der Spezies Hund und die ersten Zuchtanfänge im 19. Jahrhundert im Mittelpunkt. Dieser Abschnitt ist sehr wissenschaftsbiologisch, da Sykes darstellt, wie die genetische Identifikation von Rassen und die Erkennung von Krankheiten durch DNA-Mutationen untersucht und entdeckt wurden. Im letzten Drittel fragt Sykes – bzw. seine Frau Ulla – nach der emotionalen Bindung zwischen Hund und Besitzer. Wie weit würden Sie für Ihren Hund gehen? Sind Hunde Familienmitglieder? Werden Arbeitshunde anders geliebt als „Schoßhunde“? Und – so schließt sich der Bogen zur Genetik erneut: Würden Sie Ihren Hund klonen?

Aus dem Forschungsfeld des Autors ergibt sich auch der wissenschaftliche Fokus dieses Buches, nämlich die genetische Entwicklung des Wolfes zu der heute vorhandenen Rassevielfalt der Hunde. Ja, es mag stellenweise zu wissenschaftlich sein und so manch einem Hundeliebhaber zu trocken oder auch lieblos sein, aber dafür ist es eben auch eine objektive Betrachtung essen, was wir Menschen durch Zucht und genetische Selektion geschaffen und auch angerichtet haben.

Das Buch ist interessant für alle Hundefans, die ihren Vierbeiner mal aus einer anderen, rein (evolutions-)biologischen Perspektive betrachten wollen – auch wenn der eigene Couchpotato von heute eher weniger bis keine Schnittstellen mehr mit dem Wolf der Jungsteinzeit hat...

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Veröffentlicht am 31.12.2019

Taucht ein in die (Geruchs-)Welt von Aramtesch

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
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Bei ihrer aufregenden Flucht durch mehrere Provinzen der utopischen Welt des Kaiserreichs Aramtesch begleiten wir in dieser Geschichte zwei Protagonisten: Rakel, die Tochter eines ehemaligen Soldaten, ...

Bei ihrer aufregenden Flucht durch mehrere Provinzen der utopischen Welt des Kaiserreichs Aramtesch begleiten wir in dieser Geschichte zwei Protagonisten: Rakel, die Tochter eines ehemaligen Soldaten, die mit einem außergewöhnlichen Geruchssinn gesegnet ist, und Ash, den Leibwächter des kaiserlichen Ersten Prinzen. Denn ebenjener Prinz und zukünftige Kaiser wurde bei seiner ersten Reise vergiftet, als sein Beschützer verletzt außer Dienst ist. Neben dem bewusstlosen Prinzen finden Rakel und Ash, die zeitgleich den Tatort erreichen, die Dufthüterin der Provinz, in deren Dienst Rakel steht. Mit ihren letzten Atemzügen teilt sie Rakel eine kryptische Nachricht mit, wie der Prinz zu retten sei, nachdem sie mit ihren Versuchen gescheitert ist und ihr Leben dabei geopfert hat. Da niemand anderes anwesend war, werden Rakel und Ash verdächtigt, den Anschlag auf den Thronfolger verübt zu haben. Gemeinsam entkommen sie aus der Provinzhauptstadt und begeben sich auf die Suche nach einem Heilmittel für den Prinzen. Ihnen bleibt jedoch nicht viel Zeit...

„Shadowscent“ ist eine Geschichte für alle Sinne. Der Autorin gelingt es, den Leser durch die Beschreibung von Geschmäckern, Bildern, Geräuschen, Gefühlen und besonders Gerüchen auf eine abenteuerliche Reise durch ihre erschaffene Welt mitzunehmen. Architektur, Natur, Gesellschaften und Hierarchien – alles ist umfangreich erdacht und aufgebaut. Sogar die Flüche dieser Welt sind olfaktorisch ausgerichtet, was dem Ganzen ein großes Maß an Authentizität verleiht.

Zudem können die Figuren – und hier besonders die Protagonisten – überzeugen. Sowohl Rakel als auch Ash sind in ihrer Innenweltdarstellung schlüssig und authentisch. Die Beschreibung der Entwicklung ihrer Beziehung zueinander erfolgt in ruhigen Tönen und passenden Szenen, wirkt nie übertrieben, erzwungen oder vorhersehbar.

Ein weiteres Highlight ist das Buchcover: In Schwarz-, Kupfer- und Lilatönen gehalten ist es farblich eher gedeckt, was hervorragend zum Erzählton dieser Geschichte passt. Im Zentrum steht eine Blüte, die vermutlich eine Dahkai-Blüte darstellen soll, eine Pflanze, die hier eine wichtige Rolle spielt. Umrahmt wird die Blume von Ranken und einem Banner mit dem Buchtitel, sodass alles in allem wie ein Wappen aussieht.

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