Dystopischer Roman, der zum Nachdenken anregt
Der Report der MagdIch bin auf den "Report der Magd" von Margaret Atwood durch die dazugehörige Serie aufmerksam geworden. Vor jeder Serie, die mich interessiert, lese ich gerne das Original - von daher stand der Roman schnell ...
Ich bin auf den "Report der Magd" von Margaret Atwood durch die dazugehörige Serie aufmerksam geworden. Vor jeder Serie, die mich interessiert, lese ich gerne das Original - von daher stand der Roman schnell auf meiner Liste.
Er handelt im Staat Gilead, einer streng religiösen Gesellschaft, die sich auf dem ehemaligen Gebiet der Vereinigten Staaten in einer Zeit entwickelt hat, in der die meisten Menschen unter Unfruchtbarkeit leiden. Um die menschliche Rasse zu erhalten, und dabei gleichzeitig die hohen Staatsfunktionäre zu begünstigen, müssen die wenigen fruchtbaren Frauen als Mägde für eben jene Männer und ihre Frauen Kinder austragen. Den "Report der Magd" verfasst Desfred, die als eben solche Magd dem Kommandanten Fred Waterford zugeteilt wurde.
Dystopisch ist tatsächlich die richtige Beschreibung für diesen Roman. Er zeichnet eine für Frauen äußerst finstere und aussichtslose Gesellschaft - und hat mich dadurch sehr zum Nachdenken angeregt. Margaret Atwood schreibt fantastisch - sodass ich mich sehr stark in die Geschichte hineinversetzen, allerdings nicht mehr als ein bis zwei Kapitel pro Tag lesen konnte, weil mir der Roman dann schon fast zu real vorkam, und ich mich wieder in die weitaus freundlichere Realität flüchten musste.
In jedem Fall regt der Roman zum Nachdenken an und zeigt, wie schnell sich Gesellschaftsstrukturen ändern können, ohne dass ein Gros der Bevölkerung dies realisiert oder gar dagegen widersprechen kann.
Ich kann "Der Report der Magd" jedem uneingeschränkt empfehlen. Es ist ein Roman, der von Tiefgründigkeit und Spannung gleichermaßen zeugt, und den man gelesen haben muss.