Platzhalter für Profilbild

MeRei

Lesejury Profi
offline

MeRei ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MeRei über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2020

Wenn die Schmetterlinge tanzen...

Wie uns die Liebe fand
0

Die 92-jährige Madame Nan(on) erzählt dem Leser ihre Lebensgeschichte, die neben dem Verlust der Eltern und ihres Ehemannes auch viel über das Leben mit ihren vier Töchtern verrät. Auch der Liebe soll ...

Die 92-jährige Madame Nan(on) erzählt dem Leser ihre Lebensgeschichte, die neben dem Verlust der Eltern und ihres Ehemannes auch viel über das Leben mit ihren vier Töchtern verrät. Auch der Liebe soll mit Hilfe von selbstgemachten "Liebesbomben" auf die Sprünge geholfen werden. Schauplatz der Geschichte ist das Dorf Bois-de-Val am Fuss des Sonnenbergs im Elsass.

Zunächst einmal muss ich das wirklich schöne Cover loben. Es hat mir sofort gefallen und macht sich richtig gut im Bücherregal.

Ich habe den Schreibstil der Autorin, Claire Stihlé, als sehr angenehm und flüssig empfunden.
Interessant fand ich, dass die erzählende Madame Nan den Leser immer mal wieder direkt anspricht, was mich jedes Mal wieder aufhorchen lassen hat. Man kennt ja eher die Ich-Erzählungen (wie auch in dieser Geschichte) oder die Erzählungen in dritter Form. Eine direkte Leseransprache war für mich eher ungewöhnlich. Aber so hatte man tatsächlich das Gefühl, Madame Nan würde einem gegenüber sitzen und ihre Sichtweise schildern.

Die Protagonisten sind recht sympathisch gezeichnet. Vor allem das Familienleben finde ich schön dargestellt. Man spürt die Verbundenheit zwischen der Mutter und ihren Töchtern nebst Partnern.

Allerdings muss ich leider sagen, dass trotz der vielen Erzählungen über Madame Nans Leben, die Liebe, den Verlust, den Neuanfang und ihre Töchter, den Nachbarn und Freund Monsieur Boberschram die Protagonisten eher blass erscheinen oder keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen konnten.
Schade fand ich auch, dass das Ende ziemlich schnell abgehandelt wurde und für mich noch Fragen offen geblieben sind. Ich hätte mir eine ausführlichere Beschreibung gewünscht.

Die letzten 30 Seiten sind mit Elsässichen Rezepten bestückt. Das emfinde ich als eine richtig schöne Idee und werde hiervon auf jeden Fall auch mal etwas kochen. Vielleicht reise ich dann gedanklich nochmal nach Bois-de-Val?!

Bei "Wie uns die Liebe fand" handelt es sich um einen schönen Debütroman, der zum Teil zwar etwas langatmig und zu kurios ist, der aber durchaus lesenswert ist, wenn man auf der Suche nach einer leichten Erzählung ist und nicht alle Details zu sehr in die Waagschale legt.

Der Roman hat mir gut gefallen, konnte mich aber emotional leider nicht wirklich abholen und somit vergebe ich 3 Sterne.

Veröffentlicht am 04.02.2020

Leichter Sommerroman

Dünenliebe
0

Nachdem Katja während ihrer Schulzeit von einem Schulkameraden gemobbt wurde, verlässt sie die geliebte Heimatinsel Norderney, um die Welt zu bereisen. Doch irgendwann merkt Katja, dass es sie wieder nach ...

Nachdem Katja während ihrer Schulzeit von einem Schulkameraden gemobbt wurde, verlässt sie die geliebte Heimatinsel Norderney, um die Welt zu bereisen. Doch irgendwann merkt Katja, dass es sie wieder nach Hause zieht und Reisen alleine sie nicht mehr glücklich macht.
Auf Norderney nimmt sie kurzerhand einen Pratkikumsplatz in der Seehundstation an. Und es kommt, wie es kommen muss... sie kennt ihren neuen Chef nur all zu gut... Es ist Malte, der Junge, der sie früher gemobbt hat. Weglaufen? Bleiben und sich der Situation stellen? Wie wird Katja sich entscheiden?

Dünenliebe ist der dritte Teil der Norderney-Buchreihe von Autorin Lotte Römer. Für mich war es das erste Buch dieser Reihe und auch ohne Vorkenntnisse verständlich. Sicherlich ist es bei Buchreihen immer schön, wenn man alle Bände in Reihenfolge liest, aber hier nicht zwingend erforderlich.
Das Buchcover ist sehr ansprechend gestaltet und macht Lust auf die Geschichte. Da es in diesem Buch sehr viel um Robben und Seehunde geht, hätte ich mir allerdings auch diesen Bezug auf dem Cover gewünscht. Ich denke, das würde die Geschichte noch mehr unterstreichen.

Die Autorin schreibt kapitelweise aus Sicht von Katja und Malte. Das ist sehr abwechslungsreich und gibt dem Leser Einblicke in die jeweilige Sichtweise und Gefühlswelt der Protagonisten.
Das Buch ist gut geschrieben, die Kapitel haben eine gute Länge und es lässt sich flüssig lesen.

Die Situation der Seehunde und auch die Arbeit der Seehundstation finde ich sehr gut beschrieben.
Was mir dennoch fehlt, ist eine detailreichere Umgebungs- und Charakterbeschreibung der mitwirkenden Personen.
Ich hätte mir gewünscht, noch viel mehr in die Geschichte abtauchen zu können und eine gewisse Beziehung zu den Protagonisten aufbauen zu können. Hierfür fehlte mir jedoch leider das "Drum-herum" sowie das "mitgenommen werden". Die Handlung bzw. das Ende ist für meinen Geschmack zu leicht vorhersehbar.

Dennoch hat mich "Dünenliebe" gut unterhalten und bekommt eine 3 Sterne Bewertung von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.01.2020

Thrill ist erst auf den letzten 50 Seiten zu finden

Neuschnee
0

Eine Lodge in den schottischen Highlands, weit und breit nur schneebedeckte Landschaft und neun Freunde, die Silvester in einer abgelegenen Berghütte feiern wollen.

Gleich zu Beginn des Buches entdeckt ...

Eine Lodge in den schottischen Highlands, weit und breit nur schneebedeckte Landschaft und neun Freunde, die Silvester in einer abgelegenen Berghütte feiern wollen.

Gleich zu Beginn des Buches entdeckt der Wildhüter, Doug, eine Leiche. Allerdings erfährt der Leser nicht, um wen es sich handelt, ob es ein Unfall oder Mord war. Das bleibt bis kurz vor Ende des Buches ein Rätsel. Ein cleverer Schachzug der Autorin!

Das Buch wird aus fünf verschiedenen Perspektiven erzählt. Der Leser erhält somit einen guten Rundumblick. Gerade die Freundschaften und Verhältnisse werden in der Gegenwart sowie in der Vergangenheit durchleuchtet.
Man merkt schnell, dass nicht alles so ist, wie es zunächst scheint. Jeder der Anwesenden trägt ein Geheimnis mit sich und die Leichtigkeit aus früheren Zeiten will sich trotz Alkohol-und Drogenkonsum nicht einstellen.

Das Cover fand ich sofort anziehend und mein Blick ist direkt daran hängen geblieben. Es passt 100%ig zum Inhalt des Buches.

Die Autorin beschreibt die Umgebung sehr realistisch, so daß man sich die Location gut vorstellen kann.
Auch die unterschiedlichen Charaktere der Protagonisten sind gut gelungen.
Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen.

Was mir ausserdem gut gefallen hat, ist dass der Leser bis zum Schluß miträtseln kann, wer die Leiche sowie der Täter ist, denn das wird tatsächlich erst zum Schluss aufgelöst.

Leider hat mir die ersten knapp 250 Seiten der Nevenkitzel gefehlt, den man eigentlich von einem Thriller erwartet. Es wird sehr viel über die Clique berichtet, was etwas langatmig wird.

Erst zum Ende hin baut sich die lang ersehnte Spannung langsam auf.
Das Ende hat mir dann aber tatsächlich gut gefallen. Es war durchaus überraschend und ich hätte es so nicht erwartet.
Die Zusammenhänge werden komplett aufgelöst, so dass der Leser nicht mit offenen Fragen zurückgelassen wird.

Ein gutes, unterhaltsames Buch, dem jedoch der klassische Thrillereffekt fehlt.
Trotzdem hat mir das Buch gefallen und ich vergebe 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.01.2020

Interessantes Thema, aber leider zu wenig Spannungselemente

Das Ting
0

Mir hat das Cover total gut gefallen, auch der Einband hebt sich von der Büchervielfalt ab. Der Klappentext hörte sich vielversprechend an und somit habe ich das Ting dann gekauft.

Linus Landmann hat ...

Mir hat das Cover total gut gefallen, auch der Einband hebt sich von der Büchervielfalt ab. Der Klappentext hörte sich vielversprechend an und somit habe ich das Ting dann gekauft.

Linus Landmann hat das Ting entwickelt, eine App, die den Menschen bzw. seine Gedanken bestmöglich optimieren soll. Zusammen mit weiteren drei jungen Leuten gründet Linus ein Start-up. Gemeinsam testen und entwickeln sie das Ting weiter.
Im Prinzip geht es um die Testphasen des Ting, welche die vier Gründer selbst an sich durchführen und jeder individuelle Nachrichten vom Ting erhält. Bei jedem Gründer wirkt sich das Ting unterschiedlich auf den Alltag, das Wohlbefinden, die Partnerschaft aus.

Die Geschichte wird kapitelweise über die Gründern bzw. Teilhaber des Ting erzählt. Die verschiedenen Sichtweisen fand ich recht interessant, auch, wie das Ting bei jedem Einzelnen ganz unterschiedlich wirkt und reagiert.

Allerdings muss ich leider gestehen, dass mir auf Dauer die versprochene Spannung fehlte. Ich dachte irgendwie die ganze Zeit, es müsste noch irgendetwas Spektakuläres passieren, was aber nicht geschah.

Sprachlich gefällt mir der Roman gut. Das Buch lässt sich flüssig lesen und auch die extra gekennzeichneten Textnachrichten des Ting finde ich gut gelungen.
Der Roman greift ausserdem vielfältige Themen wie Liebe, Freundschaft, Familie, Enttäuschung, persönliche Entwicklung und Neustart auf.

Abschließend muss ich jedoch sagen, dass ich mehr erwartet habe bzw mir eine weitreichendere Handlung erhofft habe, z.B. was passiert, wenn 100, 1.000, 10.000 Menschen das Ting nutzen. Wie kommt das Ting auf dem Markt an.

Sicherlich ein guter Debütroman mit einem interessanten Thema, den Artur Dziuk hier geschrieben hat, der allerdings spannungsgeladener und packender hätte sein können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.12.2019

Gute Idee, aber die Umsetzung weist noch Schwächen auf

Burning Bridges
0

Ella, die Protagonistin in "Burning Bridges" wird von ihrem Freund schlichtweg abserviert und wird zu allem übel am selben Abend von ein paar Männern auf der Straße bedrängt. Wie aus dem Nichts erscheint ...

Ella, die Protagonistin in "Burning Bridges" wird von ihrem Freund schlichtweg abserviert und wird zu allem übel am selben Abend von ein paar Männern auf der Straße bedrängt. Wie aus dem Nichts erscheint ein Fremder und befreit Ella aus der Situation.
Ella ist fasziniert von dem Unbekannten (Ches) und möchte mehr über ihn erfahren. Doch Ches umgibt ein dunkles Geheimnis, das Ella in Gefahr bringen wird... .

Das Hörbuch wird von Lisa Müller gelesen und ich muss leider sagen, dass mir die Stimme überhaupt gar nicht gefallen hat und ich kurzzeitig wirklich überlegt habe, abzubrechen. Da ich aber wissen wollte, wie die Geschichte endet und ich dem Debüt von Tami Fischer eine Chance geben wollte, habe ich also bis zum Schluss gehört.

Die Idee zum Buch hat mir prinzipiell gut gefallen und man merkt, dass Tami Fischer, eine super sympathische Autorin, sehr viel Ausdruck in ihren Debütroman legen wollte. Für meinen Geschmack ist es an den meisten Stellen leider zuviel gewesen, was das Ganze eher unglaubwürdig erscheinen lässt.

Gerade die weiblichen Charaktere, die mit Anfang 20 zwar noch recht jung sind, sind so wahnsinng naiv, so dass ich zum Teil nur mit dem Kopf schütteln konnte. Die männlichen Charaktere sind da weitaus besser gelungen.

Ich will eigentlich gar nicht soviel Negatives schreiben, denn man muss ja auch bedenken, dass es sich bei Tami Fischer um junge Autorin handelt, die noch ganz am Anfang steht.

Die Idee des Buches ist sicherlich gut, aber auch noch ausbaufähig. Vielleicht wurde das Buch aber auch einfach nur viel zu hoch gelobt, so dass ich eine andere Erwartungshaltung hatte.

Auch wenn mich Burning Bridges nicht überzeugen konnte, werde ich ein Auge auf zukünftige Werke von Tami Fischer haben und würde auf jeden Fall ein Buch wählen, denn beim Hörbuch steht und fällt viel mit der Sprecherstimme.

Für die Geschichte vergebe ich 3 Sterne. Für die unpassende Besetzung der Sprecherin müsste man eigentlich noch einen Stern abziehen.