Für Fans von "Vom Winde verweht" ein Nogo, für Andere ein Vielleicht.
Vor einiger Zeit las ich das gebundene Buch.
In der Werbung wurde dieses Buch "Vom Winde verweht" an die Seite gestellt.
Der Vergleich mit Margaret Mitchells Roman "Vom Winde verweht" stellt für Mitchells ...
Vor einiger Zeit las ich das gebundene Buch.
In der Werbung wurde dieses Buch "Vom Winde verweht" an die Seite gestellt.
Der Vergleich mit Margaret Mitchells Roman "Vom Winde verweht" stellt für Mitchells Weltbestseller in meinen Augen geradezu eine Beleidigung dar, denn mit ihm hat dieses Buch hier allenfalls eines gemeinsam und zwar, dass es teilweise auf einer Plantage spielt.
Ganz abgesehen davon, dass wir hier als historischen Hintergrund den Unabhängigkeitskrieg haben und bei der Geschichte um die leidenschaftliche Scarlett O´Hara den Bürgerkrieg (im ersten geht es um die Unabhängigkeit von England, im anderen um die Teilung von Nord- und Südstaaten), ist das Verhalten von Frau Tarleys Protagonistin so gut wie nie auch nur im Entferntesten nachvollziehbar.
Große Teile der Geschichte spielen zudem in England.
Szenen mit ausführlichster Beschreibung von sexueller Gewalt - teilweise sogar an Kindern! - gehörten für mich ebenfalls nicht in ein Buch dieses Genres.
Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, bildeten doch einst neben Anne Selinkos "Desirée" hauptsächlich die Südstaatenepen von Gwen Bristow meinen Einstieg in den historischen Roman. Zwischenzeitlich war ich bei den alten Pharaonen und im Mittelalter unterwegs, aber es bestand immer eine gewisse Bindung an die Südstaaten, Mitchell und Bristow hatte mich sozusagen infiziert. Etwas ähnliches hatte ich dann auch hier wieder erwartet. Leider vergeblich, denn eine Südstaatenatmosphäre wollte sich ebensowenig einstellen wie das historische Feeling generell.
Die detaillierten Beschreibungen von Pädophilie, Vergewaltigung und Brutalität ganz allgemein stießen mich ab.
Seit den sogenannten Fortsetzungen von "Vom Winde verweht" hat mich kein Buch mehr so enttäuscht wie dieses hier.