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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2020

Wieder eine gelungene Forsetzung

Das Leuchten über dem Gipfel
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Es ist Sommer in Südtirol. Claudio Saltapepe macht ein paar Tage Urlaub in Toblach und sieht seinem Lieblingsfußballverein, dem SSC Napoli, der hier in der frischen Bergluft sein Sommercamp veranstaltet, ...

Es ist Sommer in Südtirol. Claudio Saltapepe macht ein paar Tage Urlaub in Toblach und sieht seinem Lieblingsfußballverein, dem SSC Napoli, der hier in der frischen Bergluft sein Sommercamp veranstaltet, beim Dribbeln zu, während Commissario Grauner, erklärter Gustav-Mahler-Fan und Viechbauer, die Stellung in der Questura in Bozen hält.

Doch die Geruhsamkeit währt nicht lange, denn Saltapepe ruft Grauner um Hilfe. Einer der Spieler ist plötzlich verschwunden und seltsame Dinge scheinen vorzugehen. Obwohl Grauner mit 22 Männern, die einem Ball nachjagen, so gar nichts am Hut hat, fährt er ins Pustertal, denn dort finden die jährlichen Mahler-Musikwochen statt. Ob er wohl noch zwei Karten ergattern kann? Doch bevor er sich noch einem etwaigen Musikgenuss hingeben kann, muss noch fleißig ermittelt werden. Denn wer hat die Leiche in Saltapepes Giulietta gelegt? Oder war das ein Versehen?

Meine Meinung:

Diesmal spielt Lenz Koppelstätter seine große Klasse aus. Die UNterschiede zwischen Grauner und Saltapepe könnten nicht größer sein: Der eine liebt klassische Musik und die Stille, der andere Fußball und Partys. Dennoch ergänzen sich die beiden vortrefflich. Auch Staatsanwalt Belli taucht wieder einmal auf, ist aber diesmal fast streichelweich. Woran das liegt? Hat er begriffen, dass die beiden Ermittler gute Arbeit leisten?

Wie immer gibt es neben der Krimihandlung einige humorvolle Szenen, die einen schmunzeln lassen. Mehrmals führt uns der Autor ein wenig an der Nase herum. Das Ende ist schlüssig und schön rund.

Fazit:

Wieder ein gut gelungener Südtirol-Krimi aus der Feder von Lenz Koppelstätter, daher 5 Sterne.

Veröffentlicht am 27.01.2020

Fesselnd bis zur letzten Seite

Feuer im Elysium
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Autor Oliver Buslau nimmt uns in das Wien von 1824 mit. Es ist die Zeit der Restauration, die Zeit von Fürst Metternich, der mit seinem Polizeiapparat jegliche revolutionäre Strömung im Keim erstickt. ...

Autor Oliver Buslau nimmt uns in das Wien von 1824 mit. Es ist die Zeit der Restauration, die Zeit von Fürst Metternich, der mit seinem Polizeiapparat jegliche revolutionäre Strömung im Keim erstickt. Tausende Spitzel, Konfidenten genannt, tummeln sich in Wien. Kein Wunder, dass sich die Leute eher in ihr trautes Heim zurückziehen und Hausmusik pflegen. Doch es werden nicht nur kleine private Konzerte gegeben. Der große Ludwig van Beethoven schickt sich an, seine Neunte Symphonie aufzuführen. Gigantisch, groß und von der Zensur argwöhnisch beäugt. Hat er doch eine Ballade von Friedrich Schiller vertont. Jener Friedrich Schiller, der den Mächtigen der Zeit als Revoluzzer gilt.

In dieses Umfeld gerät nun der junge Schlossverwalter Sebastian Reiser, der nach dem Unfalltod seines Herren, dem Edlen von Sonnberg, und dem damit einhergehenden Verlust seiner Stellung, nun in Wien nach einer neuen Beschäftigung suche muss. Doch damit nicht genug, ist bei selbigem Unfall auf Reisers Vater gestorben und aus der möglichen Hochzeit mit Theresia von Sonnberg wird nun wohl nichts.
Sebastian gerät auf der Suche nach einer Anstellung beim Staat in eine Reihe von Intrigen. Das einzige, was in aufrecht hält, ist die Bekanntschaft mit dem Orchester, das die Neunte Beethovens im Kärntnertortheater aufführen soll. Der junge Mann ist ein begabter Geiger und erhält die Chance hier mitzuwirken. Gleichzeitig soll er die Musikanten und vor allem Beethoven nach verbotenen Machenschaften aushorchen. Denn die Aufführung der Symphonie ist sowohl bei den Behörden als auch bei den konservativen Musikliebhabern gleichermaßen umstritten, wenn auch aus anderen Gründen.

Die Musik ist aufwühlend, noch nie da gewesen - kann sie eine neue Revolution entfachen?

Meine Meinung:

Dieser fesselnde Krimi ist gerade rechtzeitig zum Beethoven-Jahr erschienen. Man ist sich ja nicht einig ob Beethoven wirklich vor 250 Jahren, also 1770 geboren wurde. Dass der Komponist zeitweise ein Faible für Napoleon Bonaparte hatte, ist bekannt.

Oliver Buslau gelingt es vortrefflich, Fakten und Fiktion zu einem fesselnden historischen Krimi zu verknüpfen. Wir begegnen historischen Personen Ludwig van Beethoven, seinem Neffen Karl van Beethoven, Franz Schubert, Fürst Lichnowksy, Kaiser Joseph II. oder Karl Follen. Auch der (echte) Versuch in Gedenken an den zum Tode verurteilten Carl Ludwig Sand, der seinerseits August Kotzebue ermordet hat, ist hier geschickt in die komplexe Handlung eingebaut.
Für den „Konzipienten Hänsel“ gibt es ebenfalls ein historisches Vorbild mit ähnlichem Namen, wie aus den Schriften von Beethovens Schüler Carl Czerny bekannt ist.

So wie Reiser nicht genau weiß, wer Freund, wer Feind ist, wird auch der Leser mehrfach an der Nase herumgeführt. Die Spannung hält bis zu den letzten Seiten. An manchen Stellen hatte ich schon den begründeten Verdacht, wer der wirkliche Feind des Sebastian Reiser ist. Das warum enthüllt sich erst später.
Wie lässt der Autor den Komponisten Franz Schubert auf S. 366 so treffend sagen: „Die Lösung eines Rätsels gebiert das nächste“.

Gemeinsam mit Sebastian Reiser gehen durch das Wien von 1824. Die Stadtmauer steht zu dieser Zeit noch, man kann die Mauer nur an bestimmten Stadttoren passieren. Das Stubentor gerät quasi zum Albtraum von Sebastian Reiser, der es mehrmals durchschreiten muss. Wir spazieren über den Josefsplatz, den Graben und treffen uns auf dem Schanzl beim Donaukanal. Alles Orte, die mir als Wienerin natürlich bestens vertraut sind, auch wenn nicht mehr alle in der Form von 1824 existieren.

Ein Besuch im Narrenturm, darf natürlich auch nicht fehlen. Hier im hölzernen Oktogon, das als Dachaufbau auf dem Backsteinbau thront, soll Kaiser Joseph II. seine Freimaurerbrüder getroffen haben. Die Drahtzieher eines möglichen Bombenattentates à la Guy Fawkes (Gun Powder Plot vom 05.11.1605) aus dem Narrenturm heraus agieren zu lassen, ist eine tolle Idee.

Sprachlich ist der Krimi sehr gut gelungen. Die bedrückende Atmosphäre, die Gefahr, immer und überall, belauscht zu werden, lässt sich ausgezeichnet nach vollziehen. Die Charaktere haben Ecken und Kanten. Manchen glaubt man sofort, dass sie die Drahtzieher eines Komplottes sind, andere agieren so hinterhältig, dass es eine Weile dauert, Freund von Feind zu unterscheiden.

Das im Emons-Verlag erschienene Buch besticht durch eine tolle und gediegene Aufmachung. Diesmal als Hardcover von einem matten schwarzen Schutzumschlag umhüllt, auf dem das Konterfei des großen Künstler erhaben und glänzend hervorgehoben wird.

Fazit:

Diesem historischen Krimi, der mich bis zum Schluss gefesselt hat, gebe ich gerne 5 Stern und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.01.2020

Eine unbedingte Leseempfehlung

Schattenexistenz
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Die Historikerin Brigitte Ungar-Klein nimmt sich eines bislang kaum erforschten Kapitels der Judenverfolgung in Wien an. Sie untersucht das Schicksal jener jüdischen Bewohner, die einfach untergetaucht ...

Die Historikerin Brigitte Ungar-Klein nimmt sich eines bislang kaum erforschten Kapitels der Judenverfolgung in Wien an. Sie untersucht das Schicksal jener jüdischen Bewohner, die einfach untergetaucht und sich als U-Boot verstecken. Als „einfach“ darf man sich dieses Unterfangen nicht vorstellen. Die Betroffenen waren auf sich selbst gestellt, erhielten nur wenig Unterstützung und vor allem weder Lebensmittelkarten noch Bezugsscheine für Kleidung. Die U-Boote mussten ständig ihren Unterschlupf wechseln, immer in Gefahr entdeckt und deportiert zu werden. Manche konnten mit mehr oder weniger gut gefälschten Ausweisen überleben.

Die Autorin hat mit Überlebenden Interviews geführt, in Archiven gekramt und eine sehr gute Arbeit geleistet. Manchmal liest sich das Buch ein wenig distanziert. Aber, wie wäre es sonst möglich, das Grauen des Nazi-Terrors zu beschreiben?

Trotz allem, es gab sie doch, jene beherzten Menschen, die den jüdischen U-Booten Unterschlupf gewährten, die die ohnehin schon kargen Lebensmittel miteinander teilten oder für Bekleidung sorgten. Das wohl bekannteste Beispiel von Zivilcourage ist die Schauspielerin Dorothea Neff, die ihre jüdische Freundin Lilli Wolff in den Jahren 1941-1945 in ihrer Wohnung versteckt hatte. Im selben Haus wohnte der spätere Psychiater Erwin Ringel, der Lilli Wolff im Krankheitsfall ärztlich betreute.

Fazit:

Brigitte Ungar-Klein hat mit diesem Buch ein neues Kapitel der Forschung aufgeschlagen. Für diese wichtige und präzise Analyse eines noch ziemlich unbekannten Terrains der Geschichte gebe ich gerne 5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.01.2020

Beste Krimiunterhaltung

Eine Melange für den Schah
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Der Kriminalbeamte Wilhelm Fodor und seine Kollegen Fischer und Lukaschek müssen sich mit einer Serie von Morden im studentischen Umfeld herumplagen. 5 Tote in nur 4 Tagen? Sind die Morde politisch motiviert ...

Der Kriminalbeamte Wilhelm Fodor und seine Kollegen Fischer und Lukaschek müssen sich mit einer Serie von Morden im studentischen Umfeld herumplagen. 5 Tote in nur 4 Tagen? Sind die Morde politisch motiviert oder doch eine private Fehde? Und wie passt dann der Mann mit dem grünen Schal, den einige Zeugen beschrieben haben ins Bild? Die Geheimdienste sind nervös, wir sind ja mitten im Kalten Krieg, in dem Wien so etwas wie die Informationsdrehscheibe ist. Immerhin steht der Besuch von Schah Reza Pahlavi
und seiner Gemahlin Farah Diba ins Haus. Es gehen Gerüchte um Attentatspläne auf den Schah herum.

Schritt für Schritt, befragen die Beamten frierend (es ist ein saukalter Februar) Zeugen und treffen mehr als einmal auf eine Mauer des Schweigens. Und die, die reden, geben braunes Gewäsch à la „wir holen uns die Macht und das Öl“ von sich ....

Meine Meinung:

Dieser Krimi von Sabina Naber katapultiert mich in meine Kindheit von 1965 in Wien. Es ist fast unglaublich, dass die knapp 4,5km lange Prater-Hautptallee von Privatautos, von denen es allerdings recht wenig gab, befahren werden durfte. Kaum jemand hatte einen Fernseher, wenn ja, so konnte nur in schwarz/weiß empfangen werden und man teilte sich zu viert eine Telefonleitung. Das heißt, wenn ein Teilnehmer telefoniert, konnten es die drei anderen nicht. Daran, dass die Ermittler mit einem Puch 500 unterwegs gewesen sein sollen, kann ich mich nicht erinnern, an den legendären dunkelgrünen VW Käfer schon.

Bunte Kleidung sah man auf den Straßen wenig. Vieles war grau und braun - womit wir nun schon wieder fast mitten im Krimi wären. Nach wie vor ist nationalsozialistisches Gedankengut tief in den Köpfen der Menschen eingebrannt. Davon sind weder Polizisten noch Hochschulprofessoren oder altjüngferliche Damen ausgenommen. Es ist die Zeit eines Taras Borodajkewycz, der als Professor der Hochschule für Welthandel (heute WU Wien) antisemitische Tiraden von sich gibt, die dummerweise vom jungen Studenten Ferdinand Lacina, dem späteren Finanzminister, mitprotokolliert werden. Auch Heinz Fischer, der zweimalige Bundespräsident, kennt diese Hetzreden aus erster Hand.

Die Mörderjagd ist spannend und mühsam zugleich. Mehrfach werden die Leser an der Nase herumgeführt. Es dauert einige Zeit, bis ich den roten Faden zu fassen bekommen habe, um die geschickt eingefädelte Story zu entwirren.

Als Wienerin habe ich mich sofort heimisch gefühlt. Ich bin mit Fodor & Co. durch Wien gerast (Wobei, wie rast man mit einem Puch 500? Der hatte gerade einmal 15 PS.) und habe Kaffeehäuser wie das Prückl besucht.

Die Figuren sind allesamt sehr gut gezeichnet, sei es die Guten oder die Bösen. Auch Fodor & Co. haben alle so ihre Stärken und Schwächen. Der Ewiggestrige Fischer, der mit seiner Meinung nicht hinter den Berg halten kann, ist manchmal schwer auszuhalten, verkörpert aber einen bestimmt Typus. Herrlich sind auch die Dialoge, die im breiten Wiener Dialekt abgefasst, für manche Leser exotisch klingen.

Fazit:

Dieser Krimi mit Tiefgang hat mich bestens amüsiert. Die historischen Detail sind penibel recherchiert. Gerne gebe ich für diesen fesselnden Krimi 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.01.2020

Fesselnd bis zur letzten Seite

Juni 53
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Der fünfte Fall für den unbeugsamen Kriminalbeamten Max Heller führt uns in den Juni 1953. Die Polizei und die Parteifunktionäre der SED sind in höchster Alarmbereitschaft: Die Arbeiter, die auf Grund ...

Der fünfte Fall für den unbeugsamen Kriminalbeamten Max Heller führt uns in den Juni 1953. Die Polizei und die Parteifunktionäre der SED sind in höchster Alarmbereitschaft: Die Arbeiter, die auf Grund von verfehlter Politik seit Monaten unter Lohnkürzungen, aber mit Erhöhung von Arbeitsnormen leiden, streiken. Sofort wird das sozialistischen Agitatoren aus dem Westen in die Schuhe geschoben, denn die gelten in der DDR als faschistisch. Das Ministerium für Staatssicherheit kocht auch noch sein eigenes Süppchen und macht Jagd auf echte oder vermeintliche Nazis sowie auf Menschen, die einfach unbequem sind - wie z.B. Max Heller.

In diesem geschichtlich dramatischen Umfeld muss Max Heller, der sich nach wie vor um keinen Preis verbiegen lassen will, den Lynchmord an Martin Baumgart, dem Leiter des „Volkseigenen Betriebs VEB Rohrisolation“, der in einen Silo gestoßen und mit Glaswolle erstickt worden ist, aufklären. Obwohl, so richtig aufklären soll er den Tod ja nicht, denn die Täter stehen ja bereits fest, wenn man den Obrigkeiten Glauben schenken soll. Heller kann es einfach nicht lassen und entdeckt einen geheimen Bericht, dass in dem Betrieb zahlreiche Arbeiter an schweren Atemwegserkrankungen litten bzw. leiden. Außerdem soll es auch eine Liste mit den Namen sowjetischer Zwangsarbeitern, die unter der NS-Zeit in diesem Betrieb Schwerstarbeit leisten und Misshandlungen erdulden mussten, geben. Doch bevor sich Heller diese Liste näher ansehen kann, ist sie verschwunden. Genauso verschwunden, wie zahlreiche Bürger der jungen DDR, die die Repressalien und die Ernährungskrise nicht mehr aushalten und in den Westen fliehen. Auch Heller und seine Frau Karin denken immer häufiger daran, zu ihrem Sohn Erwin in die BRD zu gehen, selbst um den Preis, den anderen Sohn Klaus, der ein glühender Patriot der DDR ist, nie wieder zu sehen ...

Meine Meinung:

Wie schon in den Vorgängerbänden wird die aktuelle politische Lage hinreichend genau geschildert. Max Heller wird auch diesmal auf der „Verliererseite“ stehen, wenn es um den Zugang zu einer ordentlichen Wohnung, ein Auto oder einfach eine gesicherte Versorgung mit Lebensmitteln geht. Auch eine Beförderung wird ihm das DDR-Regime genauso verweigern wie die Nazis. Warum? Weil er sich nicht verbiegen lassen will. Er will sich keinem Regime andienen und die Gesetze in deren Sinne auslegen.

Doch diesmal ist es fast soweit, dass er doch der SED beitritt. Frau Marquart, in deren Haus sie seit Kriegsende leben, gleitet immer mehr in die Demenz und kann nun nicht mehr alleine gelassen werden. Karin Heller, erhält kaum Unterstützung und deshalb müssen sie sich um einen Pflegeplatz, die ohne Parteizugehörigkeit aber nicht zu bekommen ist, bemühen. Außerdem fürchten sie, ihre Unterkunft zu verlieren. Zudem ist Anna, das Adoptivkind, in der Schule, Gemeinheiten ausgesetzt. Nach und nach reift auch in Max Heller, der einerseits zwischen der Liebe zu seiner Familie, einem freien Leben und Pflichtgefühl als Polizist aufgerieben wird, der Gedanke, die DDR zu verlassen.

Wie wir es von Frank Goldammer gewöhnt sind, haben seine Figuren Ecken und Kanten. Der unversöhnlich Hass von Hellers Sohn Klaus auf den Westen, lassen ihn ähnlich verblendet sein, wie seinerzeit die Nazis. Gut ist auch Karins Verzweiflung und Überlastung mit der Pflege von Frau Marquat beschrieben.

Der fiese Cliffhanger am Ende des Buches lassen auf einen weitern Fall für Max Heller hoffen (und gleichzeitig um ihn bangen).

Fazit:

Wieder ein toller Krimi, der uns einen Blick auf die junge DDR und ihre Bewohner werfen lässt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.