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Veröffentlicht am 14.02.2020

Kekse, Konkurrenz und Freunde

Herzklopfen in der kleinen Keksbäckerei
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Den letztjährigen Roman "Um fünf unter den Sternen" von Holly Hepburn habe ich in der kompakten Version gelesen. Da mich dort die Zeitsprünge zwischen den einzelnen Teilen genervt haben, wollte ich es ...

Den letztjährigen Roman "Um fünf unter den Sternen" von Holly Hepburn habe ich in der kompakten Version gelesen. Da mich dort die Zeitsprünge zwischen den einzelnen Teilen genervt haben, wollte ich es dieses Jahr mit "Herzklopfen in der kleinen Keksbäckerei" umgekehrt machen und die Einzelbände lesen. Die sind analog dem englischen Original auch in vier Einzelteile erhältlich, allerdings nur als eBook. Preislich macht es jedenfalls keinen Unterschied, welche Variante gelesen wird.

Die Zeitsprünge sind leider auch hier wieder vorhanden. Besonders zwischen "Winterzauber" und "Valentinstag" störte mich die Pause sehr. Danach sind sie zwar noch vorhanden, fühlen sich aber nicht mehr nach "mitten im Satz drin abgebrochen" an.

Zuerst dache ich, ich lese sie mit grösserem Abstand, mache zumindest vielleicht eine Pause zwischen Valentinstag und Ostern. Aber dann war ich doch zu gespannt, wie es weitergeht und las alle hintereinander.

Es ist übrigens nicht sinnvoll irgendwo einzusteigen, denn die Geschichte ist aufeinander aufgebaut. Szenen, die sich in einem der ersten Bände abspielen, machen erst später Sinn. Von daher: bitte brav der Reihenfolge entlang lesen.

Egal, ob Gerüchte gestreut werden, Verleumdungen an der Tagesordnung sind, oder Ostern vor der Türe steht, bloss die Wassermassen eines Unwetters nicht davor stehen bleiben und alles unter Wasser setzen, Aufträge zu unzähligen Nachteinsätzen führen, oder das Liebesleben der beiden fleissigen Frauen vollkommen durcheinander gerät, zusammen mit ihren Freunden und Nachbarn schaffen Cat und Sadie alles.

Die Geschichte um die zwei Frauen, die in Chester am Castle Court einen Keksladen aufbauen, ist ein netter "Easy-Read". Die Keksbäckerei boomt schnell und die Freundinnen legen viele Extra-Schichten ein. Es geht um Kekse, Konkurrenz, Freunde und natürlich um Liebe. Es gibt Auf und Ab's in allen Bereichen - Hauptsache am Ende sind alle auf ihre Art und Weise glücklich.

"Herzklopfen in der kleinen Keksbäckerei" war interessanter als gedacht, und hat mir diesbezüglich besser gefallen als "Um fünf unter den Sternen".

Fazit: Ein romantisches Auf und Ab für Zwischendurch, eine relaxte Lektüre passend zum Beispiel zum heutigen Valentinstag - auch für alle, die Kekse nicht mögen.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 12.02.2020

Ganz okay, aber unfertig

Winterzauber in der kleinen Keksbäckerei (Teil 1)
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Für einen ersten Teil oder Auftakt eines Romans - es gibt ihn ja entweder als vier Einzelteile oder als ganzen Roman ("Herzklopfen in der kleinen Keksbäckerei") zu kaufen - ist die Geschichte ganz okay.

Geschildert ...

Für einen ersten Teil oder Auftakt eines Romans - es gibt ihn ja entweder als vier Einzelteile oder als ganzen Roman ("Herzklopfen in der kleinen Keksbäckerei") zu kaufen - ist die Geschichte ganz okay.

Geschildert wird, wie Cat und Sadie in Chester einen Keksladen eröffnen wollen. Da sich auf diesem Platz auch noch ein französisches Bistro, ein amerikanisches Dinner, eine Patisserie, eine Chocolaterie sowie ein holländisches Pfannkuchen-Restaurant und eine Bar befinden, finde ich das auf den ersten Blick ganz schön überladen. Und übertrieben. Und ja, die Probleme bleiben nicht aus. Denn noch vor der Eröffnung streut jemand Gerüchte über Cat Garcia.

Auch Sadie hat es nicht leicht: endlich öffnet sie ihr Herz langsam wieder, da will ihr Ex-Mann wieder zu ihr und der kleinen Tochter zurück.

Obwohl ich mir das schon von "Um fünf unter den Sternen" - den es ebenfalls in Einzelteilen und als gesamten Roman gibt - gewohnt bin, und mich dort zum Lesen des Romans entschieden habe, wollte ich wissen, wie hier in der neuen Serie die Übergänge zwischen den vier Bänden gestaltet wurden.

Es ist genauso wie im Vorgängerroman: die Übergänge sind holprig. Leider wird auch in "Winterzauber in der kleinen Keksbäckerei" eine der Geschichten nicht zu Ende erzählt. Sowas ärgert mich immer - der erste Teil hört an Weihnachten mittendrin in einer bestimmten Situation auf, völlig unfertig im luftleeren Raum und dann sieht man, dass der zweite Teil erst zwei Monate später, im Februar, weiter geht. Das nervt mich als Leser. Deshalb glaube ich nicht, dass ich weitere Romane der Autorin lesen werde, nachdem ich die alle vier Teile der "Keksbäckerei" ausgelesen habe.

Trotzdem bin ich gespannt, wer am Schluss mit wem glücklich wird, und wie die ganze Geschichte, die sich auf dem Castle Court in Chester abspielt, im vierten Teil endet.

Fazit: Ein netter Einstieg, bei dem das Ende fehlt - ich runde aus Goodwill den sympathischen Protagonistinnen gegenüber meine Punktzahl auf.
Knappe 4 Punkte.

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Auf Brautschau

Die Schokoladenvilla – Goldene Jahre
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720 Seiten dick ist der zweite Teil der "Schokoladenvilla" von Maria Nikolai. Solche vielen Seiten in einem historischen Roman lassen mich immer vorsichtig werden und die Lektüre hintenan schieben, denn ...

720 Seiten dick ist der zweite Teil der "Schokoladenvilla" von Maria Nikolai. Solche vielen Seiten in einem historischen Roman lassen mich immer vorsichtig werden und die Lektüre hintenan schieben, denn - leider oft erlebt - das birgt auch immer die Gefahr von langatmigen Teilen mittendrin.

Währenddem ich die "goldenen Jahre" gelesen habe, konnte ich aufatmen: langweilig wurde es nie. Die Autorin hat hier noch mehr Themen reingepackt als im ersten Band: das Aufkommen des Automobils und somit das Autofahren für das "gemeine Volk"; die Berufe der diversen Figuren und natürlich immer wieder Neues aus der Schokoladenwelt. Aber das sind nur Teile von dem, was Maria Nikolai alles in diesem zweiten Teil aufnimmt.

Seit Band 1 sind in der Geschichte einige Jahre vergangen. Judith leitet mit Victor und ihrem Bruder Karl nun gemeinsam die Schokoladenfabrik. Sein Bruder Anton arbeitet in seiner eigenen Klaviermanufaktur. Karl fühlt sich ungerecht behandelt und ist neidisch auf Anton, was sich zuspitzt, als die Zwillinge unabhängig voneinander auf Brautschau gehen und ausgerechnet von den gleichen Frauen beeindruckt sind. Sie lernen die Parfümerieverkäuferin Elise kennen und mögen, und auch von Serafina, Victors Halbschwester, sind die beiden angetan.

Weil Serafina noch nicht ganz volljährig ist, zieht sie nach dem Tod ihres Vaters zu Victor, der nun ihr Vormund ist. Der Umzug von Berlin nach Stuttgart ist schwierig für Serafina, da sie hier komplett neu beginnen muss und niemanden kennt. Selbst ihren Halbbruder Victor kennt sie kaum. Doch schnell freundet Serafina sich mit Victoria, der 10jährigen Tochter von Judith und Victor an und auch mit Lilou Rocher, die wie sie in Berlin lebte. Lilous Vertrauen braucht Serafina unbedingt, denn sie wird von einem Unbekannten erpresst.

Aber auch in der Firma tut sich einiges. Jemand will wohl der Fabrik schaden, sabotiert wo es nur geht und nimmt dabei sogar Menschenleben in Kauf. So hat man manchmal fast das Gefühl einen Krimi zu lesen.

Maria Nikolai bietet zudem einen interessanten Blick auf die goldenen und titelgebenden Jahre - die 20er Jahre - in Deutschland. Einige Ereignisse aus dem ersten Band wurden weiter entwickelt, es gibt sogar Wiedersehen mit Bekannten ausserhalb der Familie. Schön fand ich, dass Judiths Mutter nun näher wohnt und der Kontakt intensiver ist, auch wenn Helene sich noch nicht nach Stuttgart traut.

Die verschiedenen Handlungsstränge sind gut miteinander verbunden. Manchmal kommt zwar öfter etwas Angefangenes aufs Abstellgleis (das Autofahren zum Beispiel), doch zum Glück werden die Dinge am Schluss nochmals erwähnt, so dass der Roman insgesamt stimmig wirkt.

"Goldene Jahre" habe ich trotz Vorbehalte der vielen Seiten blitzschnell ausgelesen, langweilig war es mir nie. Im Gegenteil: es war stellenweise richtig spannend, vor allem zum Ende hin.

Mein Problem war schlussendlich nicht die vielen Seiten, sondern die enorm vielen verschiedenen Themen-Bausteine. Maria Nikolai wollte uns LeserInnen einen grossen Überblick über die sehr interessante Zeit zwischen den beiden Weltkriegen bieten. Doch mir persönlich war er zu umfangreich. Weniger davon und die wenigen dafür intensiver - ich glaube, das hätte ich besser gefunden.

Fazit: Schnell gelesene und packende 720 Seiten, aber themenmässig zu überladen.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 29.01.2020

Wind, Liebe und andere Schwierigkeiten

Windstärke Liebe
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Schon länger bin ich auf die Romane von Jana Lukas aufmerksam geworden - ich gestehe, aufgrund der Cover. Aber auch der zweite Blick auf die Inhaltsangabe lohnte sich.

Drei Romane hat Jana Lukas bereits ...

Schon länger bin ich auf die Romane von Jana Lukas aufmerksam geworden - ich gestehe, aufgrund der Cover. Aber auch der zweite Blick auf die Inhaltsangabe lohnte sich.

Drei Romane hat Jana Lukas bereits bei Heyne veröffentlicht, "Windstärke Liebe" ist ihr neuestes Schreibwerk. Und das hab ich zuerst gelesen.

Die Geschichte um Clara, die sich zeitgleich um ihre Grossmutter kümmern möchte und ihre jüngere Schwester aufs Auge gedrückt bekommt, hat mir gut gefallen.

Clara reist also gezwungenermassen mit der stark pubertierenden Sophie an den Bodensee. Clara kümmert sich um Sophie, um die im Spital liegende Grossmutter Charlotte, deren Haus, deren Katze und deren Zitronenbaum. Ausserdem um sich selbst, denn sie braucht dringend einen Job - zum Glück findet sie bald einen, wenigstens eine Sorge weniger. Nur findet sie in dem ganzen Chaos keine Ruhe und keine Inspiration für ihre eigene Goldschmiede-Kollektion.

Charlottes Nachbar Justus erschreckt Clara zwar gleich am ersten Abend, doch langsam freunden sich die beiden an. Auch Sophie würde in Anton einen gleichaltrigen Freund finden, wenn sie es zulassen würde, aber Sophie zickt gehörig rum. Ihr hätte ich gehörig den Kopf gewaschen, denn Clara ist nicht ihr Feind. Im Gegenteil: Clara macht, dass es allen so gut wie möglich geht und verdient auch das Geld, das Sophie zum Leben braucht. Bis Sophie das merkt, Charlotte wieder zuhause ist, die dritte Schwester Lena von ihren Ideen überzeugt, Justus Familienprobleme gelöst werden und auch Clara endlich wunschlos glücklich und wieder inspiriert ist, vergehen kurzweilige und schnell zu lesende 400 Seiten.

Toll finde ich die Szenerie am Bodensee. Er kommt in der Literatur viel zu kurz und sollte öfters Schauplatz sein. Der Bodensee verleiht der Story ein Sommerferien-Feeling und wird von den Protagonisten rege für Aktivitäten genutzt.

Man könnte natürlich kritisieren, zickige Pubertierende und kranke Omas in einem Roman zu verbraten, sei keine neue Idee. Stimmt, das ist es nicht. Aber die Kunst besteht darin, aus 0815-Situationen etwas Neues zu machen und diese Geschichten so zu schreiben, dass sie eben herausstechen und weder langweilen noch allzu nervende Figuren beinhalten. Genau das ist Jana Lukas in "Windstärke Liebe" gut gelungen.

Ich freue mich, nun auch bald die beiden anderen Romane der Autorin zu lesen. "Windstärke Liebe" macht auf jeden Fall Lust dazu.

Fazit: Diese schöne und gut unterhaltende Geschichte hab ich sehr gerne gelesen.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Gärten und Gemälde

Je länger die Nacht
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Ich freute mich auf diesen vierten Band, den hier sollte nun endlich das Geheimnis um Mags Mutter erzählt werden.

Geschildert wird die geheimnisumwitterte Story um die verschollene Mutter nun tatsächlich ...

Ich freute mich auf diesen vierten Band, den hier sollte nun endlich das Geheimnis um Mags Mutter erzählt werden.

Geschildert wird die geheimnisumwitterte Story um die verschollene Mutter nun tatsächlich - gleichzeitig werden aber auch Einzelheiten zum Tod von Mags Vaters enthüllt.

Bei einem Ausflug des Gartenvereins zum Watergate Museum of Fine Arts wird Mags von einem Mann angesprochen. Als er die Ähnlichkeit von Mags zu ihrer Mutter bemerkt, erschrickt er und fährt weg, noch bevor Mags mit ihm reden kann. Seine Identität findet sie bald heraus, doch das hilft nur bedingt weiter. Immerhin findet Mags weitere wertvolle Hinweise auf ihre Mutter, die Mags und Sam unter anderem nach London führt, bis sie am Schluss das Geheimnis lüften können.

Mags kann sich auf ihre Freunde verlassen und so trifft man auch hier auf Miss Clara, Journalist Bob Conner, Sergeant Mary Shifter und Inspector Eric Johnson, die viel zum Lösen des Geheimnis beitragen.

In "Je länger die Nacht" stehen für einmal nicht nur interessante Gärten und Gartenbau im Vordergrund, sondern auch Gemälde. Der Krimi von Mary Ann Fox ist durch das Einbeziehen von Kunst sehr interessant.

Das Verfolgen der Spuren ihrer Mutter ist spannend geschildert. Mary Ann Fox Schreibstil ist wie immer angenehm zu lesen und so ist man schnell durch mit Lesen dieses kurzen - nur gerade mal 231 seitigen - Cosy-Krimis.

Einzig am Schluss hätte ich mir aber noch etwas mehr erhofft, um eins der Themen endgültig abzuschliessen. Das wird dann hoffentlich im Juli der Fall sein, wenn Band 5 erscheint.

Fazit: Ein interessanter Krimi, in dem Mags endlich die Wahrheit über ihre Mutter herausfindet.
4 Punkte.

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