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Veröffentlicht am 28.06.2020

Harte Hunde

Harte Hunde
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Im idyllisch gelegenen Grafenberg explodiert das neue Biogaskraftwerk. Kurz darauf werden die zwei reichsten Bauern ermordet. Der örtliche Polizist Stefan Brandl ermittelt gemeinsam mit den Kollegen von ...

Im idyllisch gelegenen Grafenberg explodiert das neue Biogaskraftwerk. Kurz darauf werden die zwei reichsten Bauern ermordet. Der örtliche Polizist Stefan Brandl ermittelt gemeinsam mit den Kollegen von der Mordkommission. Bald gerät er in einen Strudel aus Gewalt, Sex und dem Bayerischen Nationalgefühl.

Der Kriminalroman „Harte Hunde“ ist inhaltlich überfrachtet. Zu viele nicht richtig abgeschlossene Handlungsstränge sorgen dafür, dass man als Leser oftmals den kaum zu findenden roten Faden verliert.

Autor Harry Kämmerer ist bemüht, der ganzen Geschichte auch Humor, oft schwarzen, einfließen zu lassen. Es gibt die ein oder andere Stelle, an der ihm das durchaus gelungen ist. Doch diese retten das Durcheinander im Krimi nicht mehr.

Die Figuren sind nur oberflächlich bis schwach ausgearbeitet. Ihnen fehlt es an Gefühl und Tiefe, bis zum Schluss schaffte es keine, mich emotional zu erreichen. Der Schreibstil ist in Ordnung, die Geschichte zieht sich jedoch wie Kaugummi, springt dabei ständig zwischen den verschiedenen Schauplätzen hin und her.

Es fällt schwer, beim Lesen die kleinen, teilweise versteckten Geschichten in der Geschichte zu finden. Genauer kann ich ohne zu spoilern leider nicht darauf eingehen. Für die, die diesen Krimi bereits kennen: Ich nenne die Begriffe „Reha-Klinik“, „Stollen“ und „Rocker“. Diese unscheinbaren, oft nur aus einem oder zwei Nebensätzen bestehenden Geschehnisse sind für mich noch das Beste an diesem Buch.

Auch, wenn mich „Harte Hunde“ nicht ganz überzeugen konnte, so dürfte der Krimi seine Fans haben.

Veröffentlicht am 28.06.2020

Frag einen Mann, wenn du mit Männern glücklich werden willst

Frag einen Mann
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Der New-York-Times-Bestseller-Autor Steve Harvey erklärt in seinem Buch, wie Frauen den zu ihnen passenden Partner auswählen und mit ihm glücklich werden können. Denn niemand kann über Männer besser Bescheid ...

Der New-York-Times-Bestseller-Autor Steve Harvey erklärt in seinem Buch, wie Frauen den zu ihnen passenden Partner auswählen und mit ihm glücklich werden können. Denn niemand kann über Männer besser Bescheid wissen, als ein Mann selbst.

Naja, diese ganzen „Tipps“ scheinen wohl auf eine Mehrheit von Männern und ihrem Frauenbild zuzutreffen, aber für mich war das Lesen dieses Buches mit ungläubigem Kopfschütteln verbunden. Kurz zusammengefasst: eine Frau sollte laut Harvey nicht zu selbstbewusst sein, ihrem Mann die Wünsche von den Augen ablesen, ihren Freundeskreis so anpassen, dass er ihrem Mann zusagt. Selbstverständlich hat die Frau topgestylet herum laufen. Dazu natürlich erfolgreich im Beruf zu stehen. Last but not least muss sie, damit sie einen Mann halten kann, die drei Buchstaben (s e x) so einsetzen, dass er damit zufrieden ist.

All diese Dinge hat Harvey so geschickt verpackt, dass man dieses Buch tatsächlich für einen guten Ratgeber halten könnte. Der Autor betont auch immer wieder, dass Gott und der Glauben noch über der Familie zu stehen haben. Dies nervt mit der Zeit ungemein.

Dieser „Ratgeber“ gibt einen guten Einblick, wie wohl nicht nur amerikanische Männer mit ihren Vorstellungen und Moral leben. In erster Linie soll weiterhin der Mann das große Geld verdienen. Solange er dieses Ziel nicht erreicht hat und mit seinem Einkommen nicht zufrieden ist, wird er sich auf keine dauerhafte Beziehung einlassen.

Dieses Buch bereitete mir kein Lesevergnügen, im Gegenteil, es machte mich von Kapitel zu Kapitel aggressiver. Ich könnte mich noch länger darüber auslassen, welche Dinge mich an Harveys Aussagen gestört haben, aber das würde den Rahmen der Rezension sprengen. Kurz gesagt, die wenigen vorhandenen sinnvollen Sätze retten das Buch auch nicht mehr.

Für Frauen, die nach außen selbstständig und selbstbewusst wirken, aber in ihrem tiefsten Herzen doch nur ein Heimchen am Herd sein möchten. Welche ihrem, natürlich erfolgreichem, Mann die Wünsche von den Augen ablesen, ist dieses Buch sicher geeignet. Daher fällt dieser „Ratgeber“ noch gerade in meine Kategorie „Geschmackssache“, knapp am „Flop“ vorbei.

Veröffentlicht am 07.06.2020

Der unsichtbare Garten

Der unsichtbare Garten
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Bald wird Vincent erblinden, all seine Zukunftspläne werden von einer seltenen Augenkrankheit zerstört. Verzweifelt versucht er, in dem Rest seiner „Seh-Zeit“ so viele Eindrücke wie nur möglich zu sammeln. ...

Bald wird Vincent erblinden, all seine Zukunftspläne werden von einer seltenen Augenkrankheit zerstört. Verzweifelt versucht er, in dem Rest seiner „Seh-Zeit“ so viele Eindrücke wie nur möglich zu sammeln. Schließlich beginnt er, den verwilderten Gemüsegarten seines Großvaters wieder herzustellen.

Der Buchtitel und der Klappentext haben bei mir Erwartungen geweckt, die die Geschichte leider nicht halten kann. Der Schwerpunkt des Romans liegt nicht bei der Arbeit im Garten und der Erfahrung, Pflanzen auf andere Art, ohne Augenlicht, zu entdecken. Der Originaltitel „Alle Farben der Nacht“ und ein zur Geschichte besser passender Klappentext würden besser darauf hinweisen, wo in diesem Buch der Schwerpunkt liegt.

„Der unsichtbare Garten“ ist kein entspannender Roman, er fordert seinen Leser. Vincent und seine Verzweiflung sind das Hauptthema, welches gut umgesetzt ist. Beim Lesen jedoch fühlte ich mich wie eine Getriebene. Schnelle, kurze Sätze und schwer erkennbare Sprünge in den Geschehnissen lassen einen Beziehungsaufbau zu Vincent und seinen Gefühlen nicht zu. Dabei ist er verzweifelt und fühlt sich alleine. Aber die Autorin lässt dem Leser nicht die notwendige Zeit, sich in ihn hineinzuversetzen. Dies ist sehr schade. Die Figuren bleiben blass, keine bekommt die Möglichkeit sich zu entwickeln. Auch dies liegt, meiner Meinung nach, an der hohen Geschwindigkeit in dieser Geschichte.

Dieser komplexen und vielschichtigen Geschichte hätten mehr Seiten sicherlich gut getan. Die Protagonisten, allem voran Vincent mit seinen Zweifeln und Bedenken, hätten einen größeren Raum zur Entfaltung bekommen.

Ein anderer Buchtitel und ein passenderer Klappentext sollten mehr auf Vincent und seine Zukunft eingehen. Der Originaltitel zeigt genauer, in welche Richtung sich die Geschichte gehen wird. Es ist das Schicksal eines Mannes, der erfährt, dass er in wenigen Wochen blind sein wird, und sein Umgang mit dieser Veränderung.

Mir hat der Roman leider nicht gefallen, aber er dürfte seine Fans haben und ist daher ein Kandidat für meine Rubrik „Geschmackssache“.

Ich danke dem Bloggerportal und dem Diana-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 10.05.2020

Kryptogramm

Kryptogramm
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Auf einer Expertentagung stellt die junge Mathematikerin Zina Welter einen von ihr entwickelten Algorithmus vor. Mit dessen Hilfe kann das mittelalterliche Voynich-Manuskript nach 600 Jahren entschlüsselt ...

Auf einer Expertentagung stellt die junge Mathematikerin Zina Welter einen von ihr entwickelten Algorithmus vor. Mit dessen Hilfe kann das mittelalterliche Voynich-Manuskript nach 600 Jahren entschlüsselt werden. Vorher folgt Zina den Spuren der Lösung durch Europa und kann immer weniger Personen trauen.

Was nach einem spannenden Roman klingt, entwickelt sich zu einer langweiligen und langatmigen Geschichte. So sehr sich der Autor auch bemüht, es kommt keine richtige Spannung auf. Die Figuren sind emotionslos und es fehlt ihnen an Tiefe. Zu keiner konnte ich auch nur eine Spur Beziehung aufbauen.

Der Inhalt des Buches hat Potenzial und ist durchaus lesenswert. Als Leser erfährt man interessante geschichtliche Hintergründe und wie diverse Organisationen versuchen, an Wissen und somit an die Macht zu kommen. Der Schreibstil ist in Ordnung, und das Buch liest sich gut. Meinen Geschmack hat es jedoch nicht getroffen, aber der Roman dürfte seine Fans haben.

Veröffentlicht am 26.01.2020

Der Hundeflüsterer

Der Hundeflüsterer
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Der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter David Stein lebt mit neuer Identität als Hundetrainer auf Mallorca. Seit dem Tod seiner Frau hat er mit seiner alten Tätigkeit abgeschlossen. Doch die Vergangenheit ...

Der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter David Stein lebt mit neuer Identität als Hundetrainer auf Mallorca. Seit dem Tod seiner Frau hat er mit seiner alten Tätigkeit abgeschlossen. Doch die Vergangenheit holt ihn ein, und er soll einen Einsatz ausführen. Als Dank dafür soll er die Adresse des Mörders seiner Frau erhalten.

Mit „Der Hundeflüsterer“ erwartet den Leser eine Art „James Bond“, allerdings mit Hund statt Martini. Die Idee ist nicht schlecht, und der Klappentext hört sich vielversprechend an. Leider spielt das Thema Hundetraining eine so geringe Rolle, dass man den ehemaligen Agenten auch irgend eine andere Tätigkeit ausführen lassen könnte.

An einigen Stellen nimmt die Spannung etwas zu, bleibt aber meist auf durchschnittlichem Niveau. Es werden alle typischen Agententhemen aufgetischt, denen es aber an Tiefe fehlt. Ebenso wie den Charakteren. Es ist mir nicht gelungen, eine Verbindung zu ihnen zu bekommen. Die Geschichte selbst sprüht über vor Klischees, und überraschende Wendungen gibt es keine.

„Der Hundeflüsterer“ ist der Auftakt einer Reihe um David Stein, der bei mir jedoch kaum Lust auf ein Weiterlesen geweckt hat. Insgesamt habe ich auch den „Thrill“ vermisst. Für eine Agentengeschichte ist der Roman eher durchschnittlich mit Potential nach oben.