Als Tyron Shaw nach zehn Jahren bei den US-Marines in seine Heimatstadt Las Vegas zurückkehrt, ist er überrascht, dass zwei seiner Jugendfreunde die Schlagzeilen beherrschen: Antoine Deco gibt sein Profidebüt im Vorkampf des Boxfights des Jahrzehnts; Keenan Quinn hat im Polizeidienst einen unbewaffneten schwarzen Teenager getötet. Dass er ohne Urteil davonkommt, ist Auslöser für einen Protestmarsch gegen Polizeigewalt - organisiert durch Freunde von Tyrons verstorbenen Eltern aus der Bürgerrechtsbewegung. Tyron versucht in diesem Gefüge seinen Platz zu finden. Doch in nicht einmal 24 Stunden stellt ein Mord alles infrage, woran er glaubt.
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Las Vegas als Schauplatz hätte nicht besser gewählt werden können, wenn man auf die einzelnen Charaktere blickt.
Ein gescheiterter Polizist, ein Boxprofi und ein Heimkehrer von den Marines.
Innerhalb ...
Las Vegas als Schauplatz hätte nicht besser gewählt werden können, wenn man auf die einzelnen Charaktere blickt.
Ein gescheiterter Polizist, ein Boxprofi und ein Heimkehrer von den Marines.
Innerhalb kürzester Zeit erreicht das Buch schon die entscheidende Spannung, da er ein Mord passiert, welcher alles in Frage stellt und die Jugendfreunde in ein anderes Licht stellt. Eine spannende Geschichte über einstige Freundschaft, Verrat und gescheiterte Existenz.
„Die Ambivalenz, die Tyron beim Betrachten der Gewalt verspürt, besorgt ihn. Die kommerzialisierte Brutalität stößt ihn ab und gleichzeitig hat sie eine seltsam beruhigende Wirkung auf ihn.“ [71]
Der Verlag ...
„Die Ambivalenz, die Tyron beim Betrachten der Gewalt verspürt, besorgt ihn. Die kommerzialisierte Brutalität stößt ihn ab und gleichzeitig hat sie eine seltsam beruhigende Wirkung auf ihn.“ [71]
Der Verlag HarperCollins bringt mit „Zeit der Vergeltung“, des Autors David Albertyn, ein Buch in den Handel, welches mich sehr beeindruckt hat. Kaum zu glauben, dass das Werk das Debüt von Albertyn sein soll.
Die Geschichte dreht sich um vier Personen, alles frühere Jugendfreunde, welche sich nach zehn Jahren wieder begegnen und nach nur 24 Stunden in ernsthaften Problemen stecken. „Die ganze Clique wiedervereint, zum ersten Mal nach über zehn Jahren.“ [52]
Der Thriller begeistert mit einer Story, welche bildgewaltig, durchdacht und intensiv durch Albertyn dargestellt wird. Man hat das Gefühl, dass das Gelesene nicht Fiktion, sondern auch eine Reportage sein könnte. Alles ist sehr authentisch und lebendig beschrieben. Dabei verleiht Albertyn seinen Protagonisten Charakter. Er stellt sie glaubhaft dar, skizziert diese perfekt, detailreich und lässt sie reflektierend auftreten.
Wie so oft ist Rassismus ein Thema der amerikanischen Geschichte, welches sich auch immer wieder in den Büchern wiederspiegelt. So auch hier. „Hierbei geht es darum, institutionalisierten Rassismus zu bekämpfen. Es beginnt damit, den polizeilichen Terrorismus in schwarzen Nachbarschaften aufzudecken und zu beenden.“ [165] Jedoch ist dies nicht das einzige Thema. Und so lässt Albertyn die verschiedenen Erzählstränge zu etwas Großem zusammenlaufen, gewährt Einblicke in Vergangenes, ohne den Fokus zu verlieren.
Der Schreibstil ist, man kann es nicht anders sagen, einfach umwerfend. Es macht so viel Spaß der Geschichte rund um Tyron zu folgen. Man ist gefesselt, kann nicht die nötige Kraft aufbringen das Buch zur Seite zu legen. Von Wortgewalt zeugend bleibt dieses überzeugende Werk im Kopf.
Der Boxkampf in der Mitte des Buches dürfte jedem Leser das Blut in den Adern gefrieren lassen. Wie Albertyn die Stimmung der Arena, er beschreibt diese als unterirdische Höhle oder auch als Gruft, wo die Massen lautstark nach Gewalt lechzen, transportiert, lässt einen glauben, man sei selbst vor Ort.
Fazit:
Eine klare Leseempfehlung für ein Buch, das in keinem Bücherregal fehlen sollte.
In dem Buch "Zeit der Vergeltung" begleiten wir 24 Stunden eine Gruppe von Freunden, die sich nach langer Zeit wieder getroffen haben. Dabei gibt es viele Differenzen in der Gruppe und auch so kommt es ...
In dem Buch "Zeit der Vergeltung" begleiten wir 24 Stunden eine Gruppe von Freunden, die sich nach langer Zeit wieder getroffen haben. Dabei gibt es viele Differenzen in der Gruppe und auch so kommt es zu einer Menge Probleme.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich in der ersten Hälfte des Buches etwas enttäuscht wurde. Alles dreht sich nur um den sportlichen Aspekt, ob der Boxer Antoine einen wichtigen Kampf gewinnt. Ansonsten hat die erste Hälfte erstmal nichts mit einem Thriller zu tun. Na gut, bei manchen Sachen (wie zum Beispiel der Tod von Antoines Eltern) konnte man schon ahnen, dass sich daraus etwas entwickeln könnte, aber dazu war die erste Hälfte einfach zu schwerfällig.
Bei der zweiten Hälfte wurde es zum Glück schnell besser. Einige Wendepunkte waren echt nicht zu erwarten und die Protagonisten geraten in die ersten ernsthaften Probleme. Zum Ende hin, erkennt man richtig, dass dieses Buch ein Thriller ist und das Debüt von David Albertyn gefiel mir Seite für Seite besser.
Vom Stil her konnte mich das Buch von Anfang an überzeugen. Mit am spannendsten fand ich dabei die Rückblicke von Tyrons Vergangenheit. Diese Stellen brachten echt Spannung in das Buch.
Was ich außerdem sehr gut an "Zeit der Vergeltung" finde ist, dass der Autor es sehr gut schafft viele Erzählstränge miteinander zu verknüpfen und immer den Überblick über die Handlung behält. Während des ganzen Buches konnte man gut den roten Faden gut folgen und der Autor schafft es einmalig alle Fragen zu beantworten.
Einen Punkt, denn ich jedoch nicht so gut fand, war, dass Albertyn nicht das ganze Potenzial der Story nutzte. Das Buch spielt in Las Vegas: einem Ort der Vielfalt und voller dunklen Orten. Dies nutzt der Autor jedoch kaum aus. "Zeit der Vergeltung" hätte auch an jedem anderen Ort spielen können. Dabei könnte er so viele Aspekte hineinbringen, die mehr die dunklen Orte von Las Vegas hervorbringen.
Fazit: Ein solider Thriller, der nach der ersten Hälfte richtig in Fahrt kommt!