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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2020

Zu traurig, zu emotional, zu viel geweint...

Der Hund, der sein Bellen verlor
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Patricks größter Wunsch war schon immer ein Hund. Er wollte schon immer so einen haarigen, vierbeinigen Kumpel. Aber durch seinen Dad war das nie möglich. Im Sommer geschieht dann das große Wunder und ...

Patricks größter Wunsch war schon immer ein Hund. Er wollte schon immer so einen haarigen, vierbeinigen Kumpel. Aber durch seinen Dad war das nie möglich. Im Sommer geschieht dann das große Wunder und Patrick bekommt doch einen Hund!
Dabei gibt es nur ein winziges Problem: der kleine Hundewelpe hat in seinem kurzen Leben schon so viel Negatives erlebt, das er dadurch sein bellen verloren hat. Patrick will aber das „Oz“, sein neuer vierbeiniger Kumpel, bellt und gibt ihm dabei viel Hilfe....

Es war mein erstes Buch von Eoin Colfer....ich weiß nicht ob es sogar mein letztes sein wird....Zu Beginn: mein Mann und ich haben seit 22 Jahren Hunde in unserem Leben. Wir haben sie immer vom Welpenalter bis hin zum letzten Tage begleitet und werden das auch weiterhin tun. Ohne Hund geht es bei uns nicht.
Deshalb fiel mir dieses Buch auf und ich begann zu lesen. Bereits nach den ersten Seiten war meine emotionale Grenze erreicht und ich heulte Rotz und Wasser. Colfer beschreibt hier eine wirklich grausame erste Behausung von Hund Oz und es schmerzt wirklich in der eigenen Seele. Jeder Hundebesitzer wird wissen was ich hier meine. Zudem muss ich gestehen, finde ich die Altersgrenze von ab 5 Jahren sehr weit unten. Kinder in diesem Alter sind mehr als sensibel und sollten nicht unbedingt mit so hartem Tobak konfrontiert werden. Egal....natürlich ist absehbar das Oz ein besseres Zuhause bekommen wird und das es am Ende ein HappyEnd geben wird aber seien wir mal ehrlich: so einfach ist es nicht einen so verstörten kleinen Welpen wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Nicht nur das der Hund ein Trauma hat, auch die Geschichte mit Patricks Eltern ist schon sehr negativ, traurig...ich weiß nicht so genau wie ich es beschreiben soll...Erziehungstechnisch wurde hier jedenfalls oft auf ganzer Linie versagt. Aber nun wieder zur Geschichte um Oz und Patrick. Hier wird Kindern suggeriert das sie alles schaffen können wenn sie wollen. An sich eine wunderbare Metapher aber dazu gehört ein gesundes Selbstvertrauen und das sollte nicht an einem Hundewelpen „trainiert“ werden. Und je älter Kinder werden, werden sie spüren,dass das nicht immer geht! Jeder brauch auch mal Niederlagen und Rückschläge....
Die Geschichte ist an den Haaren herbeigezogen, unheimlich traurig auch wenn wir alle wissen das sie positiv ausgeht aber trotzdem. Wenn ich die Reaktionen von meinem Mann und unserem Hund (die beim lesen mir immer zu Füßen liegt) Glauben schenken darf, war das kein gutes Buch für mich. Wie sagte mein Mann: „Warum liest du so etwas trauriges?“ und ich meinte „Es ist ein Kinderbuch!“....er „Dann verstehe ich erst recht nicht warum du so viel weinst! Warum tust du dir so etwas an?“. Wenn mich ein Kinderbuch, was ich ab und an wirklich gern lese, so mitnimmt, möchte ich nicht wissen wie es Kindern geht, die nah am Wasser gebaut sind, sensibel sind oder sich eben immer einen Hund wünschen.

Ein riesiges Highlight in diesem Buch sind die wundervollen Illustrationen. Die schwarz-weiß Zeichnungen leben förmlich und wir können wunderbar den kleinen Oz voller Angst sehen und auch Freude, kurzum: diese Zeichnungen stecken voller Gefühl und das ist bemerkenswert!

Ich habe hier wirklich sehr lange überlegt aber mehr als 2,5 Sterne werden es nicht für dieses Buch. Ich würde es jedenfalls nicht an 5jährige oder emotional sensible Kinder empfehlen....

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.10.2019

Kommt leider nicht an die ersten beiden Teile heran

Das Gedächtnis des Herzens
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!2,5 Sterne!
Na endlich gibt es eine 3. Fortsetzung zu Jan-Philipp Sendkers Burma-Reihe. Ich hab sehnsüchtig auf dieses Buch gewartet und es mit viel Lust zu lesen begonnen....ABER die ersten hundert Seiten ...

!2,5 Sterne!
Na endlich gibt es eine 3. Fortsetzung zu Jan-Philipp Sendkers Burma-Reihe. Ich hab sehnsüchtig auf dieses Buch gewartet und es mit viel Lust zu lesen begonnen....ABER die ersten hundert Seiten ziehen sich wie Kaugummi. Ja, es hat mich nicht umgehauen!
Wir erfahren eine Menge über Ko Bo Bo durch seinen Onkel U Ba aber das lässt keinen richtigen Lesefluss aufkommen. Es ist toll wieder von U Ba zu lesen, es war wie ein Wiedersehen mit alten Freunden aber irgendwie ist bei diesem Charakter die Luft raus. Als dann noch zu allem Übel eine Geschichte wieder erzählt wurde, hab ich mich wirklich gefragt was Sendker damit bezweckt. Wir kennen doch die Charaktere und auch wie Ko Bo Bo zu U Ba gekommen ist. Warum muss eine Geschichte die wir kennen wieder aufgewärmt werden? Ab der Hälfte des Buches hatte ich keine Lust mehr - mir war es wirklich zu blöd. Ich habe dann den letzten Rest des Buches quer gelesen was ein absolutes Zeichen ist, das Sendker hier wirklich versagt hat. Sein Schreibstil hat mich diesmal nicht gefangen genommen, hatte keinen Zauber inne. Auch die Gefühlswelt blieb diesmal recht verkrampft beschrieben. Man merkt, als Sendker-Kenner, auch, das es ihm sehr schwer viel sich in Ko Bo Bo hineinzudenken. Allein bei seiner Wortwahl, wenn er ihn erzählen/denken lässt, fällt dies schnell auf. Ein großer Pluspunkt war aber, das wir erleben durften das U Ba eben älter geworden ist und mit ihm auch ein gewisses Mitleid aufkommt. Aber auch hier fehlte irgendwie der richtige Knaller. Als großer Sendker-Fan, weiß ich, wie ruhig aber interessant und faszinierend er schreiben kann, aber hier ging es leider nach hinten los...

Veröffentlicht am 01.07.2019

Annehmen oder ablehnen?

Betreff: Einladung zu einer Kreuzfahrt
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Klappentext:
„Ein Schriftsteller wird zu einer Kreuzfahrt eingeladen, nicht als zahlender Passagier, sondern als sogenannter »Gastkünstler«. Lohn sind ein anständiges Honorar, die Außenkabine mit Balkon, ...

Klappentext:
„Ein Schriftsteller wird zu einer Kreuzfahrt eingeladen, nicht als zahlender Passagier, sondern als sogenannter »Gastkünstler«. Lohn sind ein anständiges Honorar, die Außenkabine mit Balkon, freie Verpflegung und andere Annehmlichkeiten. Doch in der umfangreichen Anlage lauert das Kleingedruckte, das genau gelesen sein will. Der Eingeladene macht es sich mit einer Antwort an die Agentin der Reederei nicht leicht – einer Antwort, in der ebenso scharfsinnig die Situation des Schriftstellers in Zeiten einer weltweiten Vergnügungssucht auf den Punkt kommt wie auch die stille Sehnsucht nach einer Vollmondnacht in der Karibik zu zweit...“

Bodo Kirchhoff geht mit uns auf Kreuzfahrt! Aber ich muss gleich zu Beginn gestehen, war hier das Wetter eher sehr rau und stürmisch. Ich bin selbst lange als Crewmitglied auf Kreuzfahrtschiffen tätig gewesen und lese ab und an gerne gewisse Literatur darüber. Bodo Kirchhoff hat nun mal seinen eigenen Stil mit dem nicht Leser warm wird. Auch ich bin nicht unbedingt begeistert von dem Buch aber auch nicht wirklich enttäuscht - neutral trifft es wohl am besten. Der Schreib- und Sprachstil ist eben Kirchhoff-like und in manchen Parts einfach zu extrem oder zu leise oder laut. Ich finde meist, das er nie eine gesunde Mitte treffen kann aber will man das immer als Autor? Man kann dabei nunmal nicht jedem Leser gefallen - das ist eben die künstlerische Freiheit. Sein, zum großen Teil, schwarzer Humor ist schon recht speziell und war mir oft zu überspitzt aufgesetzt. Zum Teil ging es schon in die Richtung Satire....
Kirchhhoff hat mal wieder bewiesen, das er seinen Stil durchzieht, ob man mag oder nicht. Er ist nunmal nicht wie alle anderen Autoren, aber mein Lieblingsbuch wird es von ihm jedenfalls nicht werden.

Veröffentlicht am 25.06.2019

Wenn einer eine Reise...

Wahnsinn Kreuzfahrt
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Klappentext:
„Was früher ein Privileg für Wohlbetuchte war, ist heute ein Massenvergnügen: Kreuzfahrten. Ob AIDA, TUI Cruises, MSC oder andere - mit günstigen Preisen locken sie jedes Jahr mehr Menschen ...

Klappentext:
„Was früher ein Privileg für Wohlbetuchte war, ist heute ein Massenvergnügen: Kreuzfahrten. Ob AIDA, TUI Cruises, MSC oder andere - mit günstigen Preisen locken sie jedes Jahr mehr Menschen auf ihre Schiffe. Dabei erzielen die Reedereien Gewinne, wie sie sonst wohl nur beim Glücksspiel anfallen. Eine Erfolgsgeschichte? Wolfgang Meyer-Hentrichs ebenso kritisches wie unterhaltsam geschriebenes Buch macht klar: Das Geschäftsmodell der Kreuzfahrtunternehmen basiert auf Steuervermeidung, Ausbeutung des Personals und dem skrupellosen Umgang mit der Natur. Den Preis dafür zahlen letztlich wir alle.“

Wolfgang Meyer-Hentrich hat ein Thema aufgegriffen das derzeit viele Menschen beschäftigt. In seinem Buch geht er teilweise sehr scharf mit den Touristen ins Gericht. In meinen Augen differenziert er leider nicht mehr, sondern spricht irgendwann nur noch vom allgemeinen Massentourismus - hier geht es doch aber speziell um Kreuzfahrer?! Des weiteren sei gesagt, ist er nach meiner Ansicht nicht mehr neutral. Er vertritt seine negative Meinung so extrem, dass sich die Kreuzfahrer hier schon angegriffen fühlen könnten, wenn sie diese Zeilen lesen sollten. So etwas muss und sollte nicht sein. Auch sind seine Thesen bezüglich der Crew weit hergeholt. Da ich selbst lange Erfahrungen als Crewmitglied auf Kreuzfahrtschiffen sammeln konnte, kann ich nur aus derer Sicht sagen: es ist nicht so wie hier beschrieben. Natürlich ist bei den Verträgen nicht alles Gold was glänzt, das habe ich selbst festgestellt, aber jeder Mensch kann frei entscheiden ob er diesen unterschreibt oder es lässt. Für viele ausländische Crewmitglieder ist es der größte Gewinn dort zu arbeiten, da sie mehr verdienen als in ihren Heimatländern und damit ihre Familien ernähren können. Die Arbeitsbedingungen sind auf dem Schiff für diese Crewmitglieder zum Teil besser als in ihrer Heimat. Hier von Ausbeutung zu reden ist eine steile These die durch gute Recherche und Beispiele bitte belegt werden sollte und nicht einfach als Behauptung einfach in den Raum geschmissen werden sollte.
Reedereien wollen immer an jedem Gast etwas verdienen....das steht doch außer Frage?! Deshalb frage ich mich warum Meyer-Hentrich gerade dieses Thema so sehr beschäftigt. Welche Firma will denn nich mit ihrer Arbeit Geld verdienen?!
Wie an Bord mit Nahrungsmitteln umgegangen wird, ist ein Thema was er ebenfalls beleuchtet. Nur muss ich gestehen, mir ein wenig zu lasch. Was ich dort an Bord erlebt habe hat mich zu tiefst getroffen. Ja, es werden Tonnen von z.T. unverbrauchten Lebensmitteln vernichtet, dabei die Umwelt belastet....da fällt einem nichts mehr zu ein.
Ein ebenso wichtiges Thema was recht lau behandelt wurde ist das Thema Sicherheit an Bord. Sich auf eine Kreuzfahrt einzulassen bedeutet auch dem anderen, in diesem Fall der Crew, sein Leben anzuvertrauen. Die Crew soll im Notfall uns bei einer Rettung helfen, unterstützen uns Sicherheit geben. Auch hier gibt es in der Praxis sehr große Defizite die leider in diesem Buch nur in 12 Seiten behandelt werden und dann auch nur mit Katastrophen besprochen werden. Wichtiger wäre hier zu erwähnen wie die Crew ausgebildet wird, was für eine ständige und stetige Sicherheit an Bord getan wird und noch so viel mehr.
Andere Kapitel die sich mit Umwelt und Zerstörung der Natur beschäftigen treffen natürlich gerade jetzt den aktuellen Nerv der Leser - ABER....wir dürfen nicht vergessen das nicht nur Kreuzfahrtschiffe die Umwelt belasten sondern auch Frachter, Bulker etc.. Wir dürfen alle nicht vergessen wie unsere geliebten Südfrüchte zu uns in den Supermarkt kommen oder das Kinderspielzeug in den Handel das in China etc. produziert wurde. Auch diese und noch andere Waren werden per Schiff transportiert! Auch da wird genügend Schadstoffe in die Luft gepustet. Hier sollte eher mal die Forschung mehr angetrieben werden sich darum zu kümmern, eine umweltfreundlichere Lösung auf den Weg zu bringen. LNG ist ein wichtiger Schritt aber eben noch keine Wundermittel.
Ich bin sehr gespalten bei diesem Buch und auch zu diesem Thema. Auch wenn ich eine Zeit lang mein Geld mit dieser Branche verdient habe, würde ich heute nicht ohne weiteres eine Kreuzfahrt buchen. Da liegt einfach zu viel im argen. Vieles hat Wolfgang Meyer-Hentrich angesprochen wo ich definitiv zustimme aber viele Dinge sind aus der Luft gegriffen, zu spitz beschrieben oder einfach nur Quatsch. Das wichtigste was er nämlich nicht anspricht bzw. nicht intensiv beleuchtet ist der eigentlich Preis für solche Reisen und dessen Nachfrage! Ein Beispiel: sie bezahlen für eine Woche Mittelmeer pro Person 390.-€ inklusive Flug. Sie fliegen zu ihrem Hafen, besteigen ein Schiff auf dem sie eine Woche, z.T. All-inclusive, „leben“, sind mit ca. 2000 anderen Passagieren an Bord zzgl. Crew, besichtigen Städte/Inseln etc. Und wollen sich dabei sicher, zufrieden und wohl fühlen? Bestimmt....
„You get, what you pay for“ ein Spruch der hier passt. Solange Reedereien solche Reisen zu diesen Preisen und verschiedenen Reisezielen anbieten werden sie gebucht, solange Reedereien Reisen in die entferntesten Winkel dieses Planeten anbieten und diese bezahlbar sind, werden sie gebucht. Da stört es keinen der Passagiere wie die Crew behandelt wird, was mit der Umwelt passiert oder ob in China der bekannte Sack Reis umfällt. Sie werden nach wie vor alle reisen und auch Kreuzfahrten unternehmen. Der Preis macht die Musik und auch der Blick und der Umgang mit unserer Natur und deren Umwelt. Wenn wir wirklich alle so „Friday for Future“ wären wir wir alle tun und angeben, würden wir dieses Sparte recht schnell verlassen...denken Sie mal darüber nach!

Wie bereits gesagt, ich bin bei diesem sehr hin und her gerissen was eine Leseempfehlung betrifft. Hier sollte sich jeder selbst ein Bild machen. Ich bleibe hier neutral.

Veröffentlicht am 16.09.2024

Naja...

Man sieht sich
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Klappentext:

„Sommer 1988. Friederika hat große Füße und nennt sich Frie. Robert, neu an der Schule und schüchtern, verliebt sich sofort, aber zeigt es nicht. Vielleicht flirtet sie nur zum Spaß mit ihm?



Winter ...

Klappentext:

„Sommer 1988. Friederika hat große Füße und nennt sich Frie. Robert, neu an der Schule und schüchtern, verliebt sich sofort, aber zeigt es nicht. Vielleicht flirtet sie nur zum Spaß mit ihm?



Winter 2002. Frie ist Mutter einer kleinen Tochter, Robert ist Musiker. Nach Jahren der Funkstille und einer zufälligen Begegnung bestätigt sich: Wann immer die beiden aufeinandertreffen, wird es kompliziert.



Sommer 2022. Frie, inzwischen fünfzig und seit dem Ende ihrer letzten Beziehung wieder Single, fährt zum Abitreffen. Mit dabei: all die Erinnerungen an Robert, den sie seit einer halben Ewigkeit nicht gesehen hat. Was wird diesmal zwischen ihnen passieren?



Ein mitreißend und liebevoll erzählter Roman übers Jungsein und Erwachsenwerden in den Neunzigern, über gelebte Träume und verpasste Gelegenheiten – und über eine neue Chance im Hier und Jetzt.“



Das Cover des Hörbuches (Hb) sah vielversprechend aus, der Titel klang nach etwas Anspruchsvollem, der Covertext las sich doch recht gut für meine Begriffe. Nun ist das Hb ausgehört und was soll ich sagen? Kann man hören, muss man aber nicht. Autorin Julia Karnick hat eine recht klischeehafte Story rund um Friederika und ihre verpasste Liebe verfasst. Erst war sie in Robert verliebt, aber eigentlich nicht so richtig oder doch? Dann, Jahre später, das Leben hat einen geformt, trifft man sich zufällig und die Stimmung kippt. Nichts ist mehr wie damals. Und dann, wieder eine gefühlte Ewigkeit später trifft man sich beim Abitreffen wieder. Was daraus wird? Tja…Zwei Leben treffen sich wieder und jeder hat nunmal andere Wege eingeschlagen und, wie gesagt, das Leben hat einen geformt. Wie soll denn so eine alte Verliebtheit über all die Jahrzehnte Bestand haben? Es ist schwer, eigentlich gar nicht, möglich diese zu aktivieren. Jedenfalls nicht so simpel wie es sich Frie vorstellt. Vielleicht hängt sie in der Midlife-Crisis fest? Man weiß es nicht, kann es nur vermuten. Einerseits erzählt Karnick ja ganz nett und regt den Leser/Hörer zum nachdenken an, was jeder so über seine alte Jugendliebe vielleicht denkt aber jeder von uns Lesern weiß, es sind schöne Gedanken aus der Vergangenheit und mehr nicht. Sie haben uns geprägt aber das nach fast vierzig Jahren aus einer alten Jugend-Liebe noch etwas Ernstes werden könnte, ist einfach unglaubwürdig.

Das Hörbuch ist zäh und langatmig. Vielleicht lag es an der Sprecherin Katrin Daliot oder es lag doch einfach am Inhalt. Die fast 15 Stunden zogen sich ewig in die Länge und ja, ich war froh als es vorbei war. Der Titel „Man sieht sich“ sagt eigentlich alles und nichts - man sieht sich und das war‘s. Es ist ein unverbindliche Satz. Eine Floskel, jedenfalls in meinen Augen. Ich hatte große Erwartungen an dieses Hb aber diese wurden leider nicht erfüllt. Der Plot hatte gute Ansätze aber leider wurde die Story nicht richtig angepackt. 2 Sterne hierfür.