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Veröffentlicht am 29.03.2020

Historischer Krimi bei dem alles passt

Der rote Judas
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Der Autor des Romans ist mir schon aus verschiedenen Fantasyromanen bekannt, weshalb ich umso gespannter auf diesen historischen Krimi war.
Der Roman spielt in meiner Heimatstadt Leipzig kurz nach Ende ...

Der Autor des Romans ist mir schon aus verschiedenen Fantasyromanen bekannt, weshalb ich umso gespannter auf diesen historischen Krimi war.
Der Roman spielt in meiner Heimatstadt Leipzig kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges. Die Soldaten kommen zurück. Sie sind gezeichnet, physisch und psychisch. So auch der Polizist Paul Stainer, der versucht seine psychischen Wunden zu verbergen. Er möchte gerne sein altes Leben zurück und die Schrecken des Krieges verdrängen. Beruflich funktioniert es gut, denn er darf wieder als Kriminalkommissar arbeiten. Privat hat er weniger Glück, dafür hat sich seine alte Welt auch ohne ihn weitergedreht. Aber viele Gedanken kann er sich nicht machen, denn er muss seinen ersten Fall aufklären.
Der Roman liest sich großartig. Die Beschreibungen des Nachkriegs-Leipzig sind gelungen und sehr gut recherchiert. Die alten Straßennahmen, die einzelnen Straßenbahnlinien alles passte. Gerade als jemand, der die Stadt gut kennt, ist es mir wichtig, dass auch diese kleinen Fakten stimmen. Gelungen ist auch die Charakterbeschreibung. Protagonist Stainer ist ein sehr umsichtiger, gerechtigkeitsliebender, verletzlicher Charakter, der sich auch seiner Schwächen bewusst ist. Er macht auch Fehler, die mich zwar im ersten Moment des Lesens sehr ärgerten, ihn aber auch menschlicher machen. Auch die Nebencharaktere sind gelungen. Es gibt den wirklich bösartigen Charakter, es gibt den eigentlich Guten, der einfach Pech hatte und andere. Auch die weiblichen Charaktere sind starke Persönlichkeiten und nicht einfach Beiwerk.
Die eigentlich Krimigeschichte ist spannend mit überraschenden Wendungen. Gekonnt beschreibt der Autor durch Kleinigkeiten die Wendung in der deutschen Gesellschaft zum Nationalsozialismus. Damit ist die Mischung aus spannenden Krimi und historischen Buch gelungen.
Ich bin sehr begeistert und kann es kaum erwarten den zweiten Teil der Reihe zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.01.2020

Spannend und anschaulich

Bibi Blocksberg - Der verhexte Wandertag
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Meine Tochter ist schon lange Bibi Blocksberg Fan. Bisher kannte sie aber nur die TV Serie und die Hörbücher. Umso mehr freute sie sich, ihre geliebte Bibi auch mal zu lesen oder besser vorgelesen zu bekommen. ...

Meine Tochter ist schon lange Bibi Blocksberg Fan. Bisher kannte sie aber nur die TV Serie und die Hörbücher. Umso mehr freute sie sich, ihre geliebte Bibi auch mal zu lesen oder besser vorgelesen zu bekommen. Aber auch ohne Vorkenntnisse kann man gut mit dem Buch starten.
Gleich zu Beginn ist man bei Bibi zu Hause, bei ihrer entspannten Mutter und dem immer etwas trottligen Vater. Für Bibi wird es ein besonderer Schultag, sie hat Wandertag. Gleichzeitig ist auch ihr Vater in der Natur unterwegs. Er sucht zusammen mit dem Sekretär des Bürgermeisters Herr Pichler einen seltenen Fisch für einen Fotowettbewerb. Spannend wird der Wandertag dadurch, dass es im Zielgebiet die Legende um einen Runkelgroll gibt, der dort wohnt. Einige Kinder gruseln sich davor und werden in ihrer Angst bestätigt als komische Sachen beim Wandertag passieren. Natürlich ist Bibi mitten drin und auch ihr Vater hat keinen ruhigen Tag.
Das Buch ist eine typische Bibi Geschichte: ein wenig gruseln, ein wenig Zauberei und schließlich einer überraschenden Erklärung zu Schluss. Das Buch ist locker und einfach geschrieben und dadurch auch für Leseanfänger, die längere Texte nicht abschreckt. geeignet. Meiner Tochter haben auch die vielen bunten Zeichnungen gefallen, die lockern den Text auf und sind gerade beim Vorlesen gut geeignet, das Kind für das Buch zu interessieren.
Insgesamt ein Buch, was wirklich spannend ist mit ein paar Gruselelementen. Sprachlich top, so dass man sich alles gut vorstellen kann, gleichzeitig aber auch sehr gut für Kinder geeignet. Meiner Tochter hat es sehr gefallen und wir werden jetzt sicherlich noch weitere Bände lesen. Neben den sonstigen Medien (TV und CD) eine tolle Ergänzung zu der bekannten Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.11.2019

Unaufgeregt und dennoch berührend

Kein Teil der Welt
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Die Zeugen Jehovas, in deren Gemeinschaft die Protagonistin in diesem Roman aufwächst, sind mir nur am Rande bekannt. Natürlich haben sie auch schon an meiner Haustür geklingelt und ich kenne ihre bunten ...

Die Zeugen Jehovas, in deren Gemeinschaft die Protagonistin in diesem Roman aufwächst, sind mir nur am Rande bekannt. Natürlich haben sie auch schon an meiner Haustür geklingelt und ich kenne ihre bunten Heftchen. Ich bin auch schon paar Mal an einem Königreichsaal in meiner Nachbarschaft vorbeigegangen. Aus meiner Sicht umgab die Zeugen immer etwas Geheimnisvolles, aber auch naives. Aber wirklich beschäftigt habe ich mich mit ihnen nie. Umso mehr hat mich dieser Roman interessiert.
Im Mittelpunkt des Romans steht eine Freundschaft zwischen zwei Mädchen. Die Geschichte wird aus Esthers Sicht erzählt. Etwas Schreckliches muss passiert sein, denn sie hat ihre beste Freundin Sulamith verloren. Was genau passiert ist, bleibt bis zum Schluss im trüben, dass erzeugt auch eine Grundspannung.
Unaufgeregt erzählt die Autorin den Alltag als Kind in der Gemeinschaft der Jehova. Für Esther, die als Jehova aufwächst ist es normal kein Geburtstag, Weihnachten, Ostern zu feiern. Als Kind hinterfragt sie es nicht, fühlt aber dennoch die Ausgeschlossenheit, sei es im Kindergarten oder in der Schule. Sie weiß, sie ist anders als die Mehrheit der Gesellschaft. Umso mehr klammert sie sich an Sulamith, die mit ihrer Mutter neu zu ihrer Gemeinschaft dazu kommt. Aber Sulamith zweifelt und hinterfragt, das trennt sie von der Gemeinschaft, aber auch von Esther.
Das Leben von Esther und Sulamith wird in Rückblicken erzählt, die Zeitebenen wechseln immer wieder. Aber ich bin gut zurechtgekommen. Esthers Gedanken und Gefühle sind gut, wenn auch nicht zu emotional beschrieben. Ich konnte mich in sie hineinversetzen und ihre Entscheidungen gut nachvollziehen. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir sehr gut, ihre Nüchternheit und das sie nie abwertend geschrieben. Sie beschreibt ohne erhobenen Zeigefinger. Es ist in erster Linie eine Growing up Geschichte mit Hintergrund der Zeugen Jehovas. Ich habe dennoch viel über die religiöse Gemeinschaft gelernt, nicht so viel über den theologischen Hintergrund, sondern das praktische Leben mit diesem Glauben. Bewundernswert finde ich die starke Gemeinschaft dahinter, negativ die Intoleranz gegenüber Andersgläubigen.
Ein Roman der unaufgeregt das Leben eines Mädchens in der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas erzählt. Mich hat der Roman sehr berührt und ich kann ihn uneingeschränkt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 28.10.2019

Spannend und schön illustriert

Kiesel, die Elfe - Libellenreiten für Anfänger
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Ich kenne die Autorin bereits von einer Vielzahl von Jugendromanen, die ich sehr gerne lese. Nun freue ich mich sehr gemeinsam mit meiner 6 jährigen Tochter eine andere Seite der Autorin Nina Blazon kennenzulernen. ...

Ich kenne die Autorin bereits von einer Vielzahl von Jugendromanen, die ich sehr gerne lese. Nun freue ich mich sehr gemeinsam mit meiner 6 jährigen Tochter eine andere Seite der Autorin Nina Blazon kennenzulernen.
Schon das Cover hat uns beide angesprochen mit den Blumenranken und den Protagonistinnen darauf. Auch der Innenband ist ähnlich farbenfroh. Zu sehen das Reich der Elfe Kiesel. Es ist bei Zeichnungen viel Liebe ins Detail gesteckt wurden, immer wieder entdeckten wir neue Dinge in der Zeichnung.
Auch wenn wir den ersten Band nicht kennen, sind die wir gut in die Geschichte hineingekommen. Nur an einer Stelle fragte meine Tochter etwas, was wohl im ersten Band geschehen ist. Kiesel ist eine sehr abenteuerlustige Elfe, das gefiel mir sehr. Die Geschichte um sie und die neuen Elfen ist wirklich spannend, auch ich fieberte mit. Dazu gibt es immer wieder schöne Illustrationen, die zum Teil die ganze Buchseite einnehmen.
Für mich ein rundum gelungenes Kinderbuch, bei dem alles stimmt: kindgerechter Schreibstil, tolle Illustrationen, eine sympathische Protagonistin und eine spannungsgeladene Geschichte. Das wird sicherlich nicht unser letztes Buch von Kiesel sein.

Veröffentlicht am 27.09.2019

Freche Ponys

Die Haferhorde - Vorlesegeschichten mit Schoko und Keks
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Dieses Buch habe ich gemeinsam mit meiner 6-jährigen Tochter gelesen, weshalb ihre Meinung hier auch einfließt. Es ist unser erstes Buch der Haferhordenreihe. Ich muss sagen, dass Cover hat mich erst einmal ...

Dieses Buch habe ich gemeinsam mit meiner 6-jährigen Tochter gelesen, weshalb ihre Meinung hier auch einfließt. Es ist unser erstes Buch der Haferhordenreihe. Ich muss sagen, dass Cover hat mich erst einmal nicht angesprochen, für mich ist es etwas chaotisch und der Zeichenstil erinnert mich eher an einen Comic. Meine Tochter dagegen war gleich begeistert und sie meinte sofort wie süß die Ponys sind. Und der Leuchtturm zeigt ihr, es spielt am Meer.
Das Buch ist in einzelne Geschichten aufgeteilt, die man gut unabhängig voneinander lesen kann. Auch wenn wie die verschiedenen Charaktere vorher noch nicht kannten, kamen wir gut rein. Das lag vor allem daran, dass nochmal alle gut vorgestellt werden. Im Mittelpunkt stehen natürlich die zwei Ponys Schoko und Keks. Die keine gewöhnlichen Ponys in meinen Augen sind, sondern besonders freche Ponys, die einiges anstellen. Dabei lernen sie aber auch, nicht immer mit dem Kopf durch die Wand ist der beste Weg und das wichtigste überhaupt sind Freunde, die einen zur Seite stehen.
Die Geschichten sind sehr locker erzählt, es gibt tolle neue Wortschöpfungen, über die meine Tochter und ich schmunzeln mussten. Es gibt immer Action, bei der Haferhorde wird es nicht langweilig. Meine Tochter ist ganz begeistert von Schoko und möchte jetzt weitere Bände haben. Die Zeichnungen sind sehr süß. Mir hat vor allem gefallen, dass es sich sehr abwechselt, manchmal großformatige Bilder, dann wieder nur kleine Details neben dem Text. Aber es gibt immer etwas zu sehen.
Uns hat das Buch beide begeistert und es eignet sich sehr gut, in die Welt der Haferhorde hinein zu schnuppern. Das ist sicher nicht unsere letzte Begegnung mit Schoko und seinen Freunden.