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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2020

Ein richtig gutes Buch

One Hundred Lovers
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"One Hundred Lovers " von Nicole Obermeier ist ein Erotikroman, in dem sehr viel Tiefe und sehr viel Gefühl steckt. Sexy und doch tiefgründig, geht das? Die Antwort darauf liefert diese Geschichte!

Im ...

"One Hundred Lovers " von Nicole Obermeier ist ein Erotikroman, in dem sehr viel Tiefe und sehr viel Gefühl steckt. Sexy und doch tiefgründig, geht das? Die Antwort darauf liefert diese Geschichte!

Im Mittelpunkt steht Robyn Ward alias Samantha Bane, die den heißesten Blog Kaliforniens betreibt. Sie teilt dort mit der ganzen Welt ihre Männerabenteuer und möchte, wie77 der Name des Blogs verrät, die 100er Marke knacken.

Der Prolog verrät uns, warum Robyn sich dazu entschieden hat, bedeutungslose One-Night-Stands im Internet zu teilen. Während ihrer Schulzeit wurde sie wegen ihrer Figur gemobbt und sehr verletzt, sodass sie sich nun mit ihrem neuen Selbst die Anerkennung zurückholen möchte, die sie früher nie bekommen hat. Und so lässt sie sich Abend für Abend von fremden Männern bestätigen, wie hübsch sie ist, um ihre alten Wunden zu vergessen. Natürlich ist das Vergessen nicht immer so einfach wie es scheint.

Als Robyns großer Durchbruch kurz bevor steht, sie eine Kolumne in einer großen Tageszeitung veröffentlichen soll und endlich ihren verhassten Job hinter sich lassen könnte, trifft sie ihren Jugendschwarm Ethan wieder. Die Begegnung mit ihm bringt neue Spannung in die Handlung und lenkt Robyns Gedanken in eine neue Richtung. Als Protagonistin ist sie anfangs sehr verschlossen, weil sie vor ihrer Vergangenheit flieht und manch einer wird eine Weile brauchen, um mit ihr warm zu werden. Ich persönlich mochte Robyn von Beginn an, denn sie schämt sich nicht für das, was sie tut, ist stark und selbstbestimmt und hat mich beeindruckt. Die Begegnung mit Ethan verwandelt Robyn auch nicht in eine willenlose Schwärmerin oder zurück in das Opfer, das sie zu Schulzeiten war, sie verhilft ihr vielmehr dazu, sich selbst wiederzufinden.

Die Geschichte erhält durch Robyns Vergangenheit sehr viel Tiefe und bietet neben Erotik eine Protagonistin, die eine extreme Entwicklung durchläuft, weil sie merkt, dass man nicht immer nur davonlaufen und sich hinter Pseudonymen verstecken kann.

Neben diesem Punkt überzeugen in "One Hundred Lovers " vor allem die Charaktere! Robyns beste Freundin Zelda ist mir während des Buches sehr ans Herz gewachsen. Ihre quirlige Art und ihr ganzes Wesen kann man einfach nur mögen und sofort ins Herz schließen. Weiterhin entwickelt Robin eine freundschaftliche Beziehung zu einem ihrer One-Night-Stands, die der Geschichte eine interessante Wendung verleiht. Auch Robins Schwester Francis, eine aufstrebende Schauspielerin, bringt etwas sehr Besonderes mit in die Geschichte hinein (ich hoffe ja auf eine Fortsetzung, erzählt von Francis oder Zelda).

Neben der Handlung an sich überzeugt "One Hundred Lovers" vor allem durch den wunderschönen Schreibstil Obermeiers. Die Geschichte lässt sich sehr flüssig lesen und die Beschreibung von Personen oder Handlungen gelingt der Autorin wunderbar! Nie fühlt sich ein Satz kantig an.

Schreibstil, Charaktere und Handlung kreieren ein wundervolles Leseerlebnis. Diese Geschichte hallt lange nach, bringt zum Weinen und zum Lächeln und ist definitiv etwas fürs Herz!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2019

Was für ein Buch!

Ophelia Scale - Die Welt wird brennen
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Eine Dystopie von einer deutschen Autorin? Hm, hab ich gedacht. Kann man mal probieren, aber ohne große Erwartungen. Ich kann euch sagen: Ihr könnt auch mit großen Erwartungen an dieses Buch herangehen, ...

Eine Dystopie von einer deutschen Autorin? Hm, hab ich gedacht. Kann man mal probieren, aber ohne große Erwartungen. Ich kann euch sagen: Ihr könnt auch mit großen Erwartungen an dieses Buch herangehen, denn "Ophelia Scale" übertrifft auch diese. Ich habe mich komplett in dieses Buch und die Charaktere verliebt und kann sagen: Lena Kiefer schreibt grandios!

Das Setting des Buches ist nicht unbedingt neu: in der Zukunft ist Europa ein Land und wird regiert von einem König, der sämtliche Technik verboten hat. Die Umsetzung dieses Gedankens ist jedoch sehr einfallsreich und erfrischend gestaltet. Es gibt noch Technik-"Basics", wie beispielsweise TransUnits oder Überwachunsgtechniken. Doch das Leben der Bevölkerung hat sich nachd er Abkehr (dem Technik-Verbot) natürlich radikal geändert, da viele Menschen diverse Techniken entwickelt haben und diese Gewerbe nun vollends ausgelöscht wurden.

Protagonistin Ophelia gehört einer Widerstandsgruppe an, deren Ziel es ist, den König zu töten und die Abkehr aufzuheben. Ihr bietet sich zur Erfüllung dieses Ziels eine einmalige Gelegenheit.

Ophelia ist ein starker Hauptcharakter, in den man sich wunderbar hineinversetzten kann. Ihr Denken ist so anschaulich beschrieben, als würde man selbst all diese Prozesse durchlaufen. Sie macht Fehler und das macht sie menschlich, aber sie ist kein hilfloses junges Mädchen, sondern kann sehr gut auf sich selbst aufpassen und eigene Entscheidungen fällen. Ihr Charakter ist so interessant geschrieben, dass man unbedingt wissen möchte, wohin ihre Reise geht.

Diese Reise ist mit Abenteuern und Plottwists vom Feinsten gespickt. Lena Keifer weiß, wie man die Leser unterhält. Die Geschichte war an keinem Punkt langweilig, da immer neue Ereignisse neue Fragen aufwerfen. Wenn man denkt, man weiß was als nächstes passieren wird, geschieht etwas völlig unerwartetes. Das Buch besticht mit seiner Unvorhersehbarkeit. Es ist spannend bis zur letzten Seite, die es absolut in sich hat und den Erscheinungstermin von Band 2 zu einem festen Termin im Kalender werden lässt.

Nicht nur die Protagonistin ist ein interessanter Charakter, auch die Nebenfiguren besitzen viel Charme und amchen die Geschichte besonders. Die Dialoge zwischen Ophelia und Lucien sind grandios und mein persönliches Highlight des Buches.

Auchd er Schreibstil konnte mich durch und durch überzeugen. Er hat eine eigene, ganze bestimmte Note und ist somit vertraut, aber dennoch erfrischend anders. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und fremde Begriffe werden erklärt, ohne das es gekünstlelt wirkt.

"Ophelia Scale" hat mich positiv überrascht und es mit Leichtigkeit geschafft, zu einem meiner Jahreshighlights zu werden. Ein tolles Jugendbuch mit einer starken Protagonistin, viel Spannung und viel Lesefreude.

Veröffentlicht am 02.01.2019

Liebenswert morbide

Der Atem einer anderen Welt
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"Der Atem einer anderen Welt" stand seit einer Weile auf meiner Wunschliste. Seit ich auf booktube von der Wayward-Children-Reihe gehört hatte, war ich gespannt darauf. Das Buch, welches drei Geschichten ...

"Der Atem einer anderen Welt" stand seit einer Weile auf meiner Wunschliste. Seit ich auf booktube von der Wayward-Children-Reihe gehört hatte, war ich gespannt darauf. Das Buch, welches drei Geschichten umfasst, war jedoch ganz anders, als erwartet.

Im Mittelpunkt des Buches stehen Kinder, die durch eine Tür oder ein Portal in eine andere Welt gereist sind (man kann es sich so ähnlich wie Narnia vorstellen). Diese Welten sind ganz verschieden- man kann ins Totenreich gelangen, in eine Spaßwelt, in eine Horrorfilmwelt oder in eine flauschige Regenbogenwelt. Diese Welten werden in Kategorien unterteilt, die nicht auf Anhieb verständlich sind, aber immer klarer strukturiert werden. Mehr kann man zum Inhalt des Buches gar nicht sagen und sollte es vermutlich auch nicht, denn so bleibt die Geschichte spannend und überraschend.

Der Schreibstil ist außergewöhnlich. Die Autorin erzählt in einer eigenen Liga und versteht es, die Atmosphäre wunderbar passend zu gestalten. Das Buch ist, im Gegensatz zu meinen Erwartungen, sehr sehr düster und morbide, definitiv nichts für schwache Nerven. Obwohl es dem Fantasy-Genre zugeordnet ist, kann man es auch zu Krimi/Thriller und Horror zählen (ohne zu viel verraten zu wollen).

Die Charaktere sind alle sehr liebenswürdig gestaltet. Sie alle finde, nachdem sie aus ihrer Welt wieder in unsere Welt zurückgekehrt sind, Zuflucht bei Eleanor West, die sie unterstützt, sich wieder zurechtufinden. Alle sind verschieden und nicht immer liebenswert, doch man mag sie dennoch, weil sie so gestaltet sind, dass man sie versteht und mit ihnen fühlt.

"Der Atem einer anderen Welt" umfasst drei wirklich außergewöhnliche Geschichten, die etwas ganz Neues und Einzigartiges darstellen. Eine große Leseempfehlung für alle!

Veröffentlicht am 29.11.2018

Tolles Kochbuch

From the Sands of Dorne
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Dieses Kochbuch wirkt auf den ersten Blick vielleicht sehr schmal, doch es enthält wahre Schätze. Die Aufmachung ist wunderschön- schlichtes braun mit einer farblosen Prägung, die im Licht schimmert und ...

Dieses Kochbuch wirkt auf den ersten Blick vielleicht sehr schmal, doch es enthält wahre Schätze. Die Aufmachung ist wunderschön- schlichtes braun mit einer farblosen Prägung, die im Licht schimmert und goldener Schrift.
Die Autorin begrüßt den Leser- von Fan zu Fan- mit lieben einleitenden Worten, die erkennen lassen, wie viele Gedanken sie sich zu den Rezepten gemacht hat. Dann gibt es sogar noch einen kleinen Pfeffer-Guide, je nachdem, wie scharf man es mag.
Die Rezepte bieten etwas für jeden Geschmack und man kann aus ihnen ganz einfach ein ganzes Mahl zaubern: es gibt Ideen für kleine Beilagen, Vorspeisen, Hauptspeisen und den süßen Abgang. Sogar ein Weinrezept ist enthalten!
Die benötigten Zutaten sind alle aufgelistet und recht einfach zu beschaffen- das ist wirklich schön, denn so kann man ohne großen Aufwand loslegen. Die Zubereitung ist sehr gut beschrieben, sodass eigentlich nichts schiefgehen kann. Die beigefügten Fotos lassen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Der Wechsel zwischen Foto- und Schriftseiten ist auch wirklich schön gemacht. Es gibt auch zu jedem Rezept ein Bild, was ich persönlich richtig gut finde.
Ab und an sind die Rezepte mit einem Zitat aus den Büchern eingeleitet. Eine richtig tolle Idee, durch die man sich sofort nach Dorne versetzt fühlt.
Vor jedem Rezept steht ein kleienr Text, der beschreibt, was sich die Autorin bei diesem Gericht gedacht hat und wie es zu Dorne passt.
Ein wirklich liebevoll gestaltetes Buch ist dieses Kochbuch. Und es ist nicht nur etwas für GoT-Fans, sondern für alle Leckermäuler unter uns. Ich würd es jedem weiterempfehlen und hab schon ein Rezept ausprobiert (natürlich was süßes) und es schmeckte wirklich toll. Also auf in die Küche und ein bisschen Dorne nach Hause zaubern!

Veröffentlicht am 26.09.2018

Was für eine Fortsetzung

Scythe – Der Zorn der Gerechten
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Nachdem Band 1 mich so sehr begeistern konnte, waren meine Erwartungen für den Folgeband hoch. Und ich kann sagen, sie wurden erfüllt und übertroffen! Neil Shusterman ist ein Autor der Extraklasse, der ...

Nachdem Band 1 mich so sehr begeistern konnte, waren meine Erwartungen für den Folgeband hoch. Und ich kann sagen, sie wurden erfüllt und übertroffen! Neil Shusterman ist ein Autor der Extraklasse, der sein Handwerk wirklich versteht.

Obwohl man einen Zeitsprung von etwa einem Jahr macht, kann man sich sofort wieder in die Geschichte einfühlen. Citra ist zur ehrenwerten Scythe Anastasia geworden, die ihren Nachlese-Subjekten einen Monat Zeit gewährt, um ihre Angelegenheiten zu regeln bevor sie nachgelesen werden. Damit findet sie nicht nur Befürworter im Scythetum.

Rowam hingegen ist zum selbsternannten Scythe Luzifer geworden, der gegen das siebte Gbeot des Scythetums verstößt und Scythe nachliest, die seiner Meinung nach selbst gegen die Gebote verstoßen. Dabei genießt er noch immer die Immunität, die Citra ihm beim Konklave evrliehen hat.

Der Leser trifft auf alte Bekannte, aber auch neue Charaktere treten auf den Plan. So etwa Greyson Tolliver, an dem zu Beginn nichts besonders erscheint. Als Nimbus-Agentenanwärter hofft er auf eine hohe Stelle, um dem Thudnerhead, den er als Vaterfigur ansieht, noch näher zu sein. Doch eben diese Vaterfigur macht seine Pläne zunichte. Greyson erlebt im Buch ein Auf und Ab und wird zu einer Schlüsselfigur, die unentbehrlich erscheint.

Auch Citra und Rowan entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter. Unbekannte Täter trachten Citra und Scythe Curie nach dem Leben, es gibt immer mehr Konflikte zwischen der alten und neuen Ordnung und die Machtstrukturen im Scythetum drohen eine entscheidende Wendung zu nehmen.

Neil Shusterman versteht es, Spannung in seine Bücher zu bringen, indem er die Leser auf eine falsche Fährte führt oder sie mit etwas überrascht, von dem sie dachten, es könne neimals passieren. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich mit offenen Mund dagessesen habe, völlig sprachlos über den erneuten Geniestreich. Die Geschichte nimmt Wendungen, schraubt sich hoch und explodiert am Ende. Man verrät nicht zu viel wenn mans agt, dass das Finale noch epischer ist als in Scythe 1.

Der Schreibstil ist gewohnt nüchtern, aber dennoch sehr detailliert und aussagekräftig. Man kann die Gefühle der Charaktere klar erkennen, und dennoch hat man keine Ahnung, was sie als nächstes tun werden. Das macht das Buch unheimlich attraktiv und spannend. Wir erfahren so viel mehr über die Welt, in der Scythe spielt, und auch über den Thunderhead. Während die Kapitel in Band 1 von Tagebucheinträgen der Scythe unterteilt sind, finden wir hier Einblicke in die Gedanken des Thunderhead. Es wird klar, dass Shusterman eine Religions-Analogie eingebaut hat: der Thunderhead ist Gott, alles andere verrate ich lieber nicht, da es spoilern würde. Dieser Kniff ist genial. Durch die Einblicke in den Thunderhead kann man ihn teilweise verstehen, er wirkt jedoch auch unnahbar. Es baut eine Spannung auf, zu wissen, dass am Ende irgendetwas entsetzlich schief gehen wird, und der Thunderhead zum Handeln gewungen werden wird.


Alles in allem ist Scythe-Zorn der Gerchten ein absolut würdiger Nachfolgeband, der so viel Spannung und Action bietet, aber auch so nah an der Realität ist, dass man sich beim Lesen oft fragt: Kann es so in 100 Jahren aussehen? Eine ganz klare Leseempfehlung!