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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2016

Bedeutende Werke fundiert aufbreitetet

Reclams Opernführer
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Für Opernfans und solche, die es noch werden wollen, bietet dieses Werk die kompakte und doch fundierte Beschreibung von über 220 Werken, die zum Kernrepertoire der deutschsprachigen Bühnen gehören.
Nach ...

Für Opernfans und solche, die es noch werden wollen, bietet dieses Werk die kompakte und doch fundierte Beschreibung von über 220 Werken, die zum Kernrepertoire der deutschsprachigen Bühnen gehören.
Nach einer kurzen Biographie des jeweiligen Komponisten werden seine wichtigsten Opern besprochen, wobei sich neben der Inhaltsangabe auch Informationen zu Entstehungsgeschichte, bedeutenden Inszenierungen und sogar zur ungefähren Dauer einer Aufführung finden.
Illustriert wird das Ganze noch durch eine Reihe von Farbfotos, die veranschaulichen, auf welche vielfältige Weise die Handlung einer Oper auf die Bühne gebracht werden kann.
Alles in allem ist dies ein sicherlich empfehlenswertes Nachschlagewerk, das nicht nur interessante Informationen bietet, sondern auch mit einer gelungenen Aufmachung und dem handlichen Format überzeugen kann.

Veröffentlicht am 18.12.2016

Spaß mit Mathe

Homers letzter Satz
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Für den durchschnittlichen Fernsehzuschauer ist „Die Simpsons“ einfach nur eine amüsante Zeichentrickserie. Dass darin auch immer wieder spannende Bezüge zur Mathematik versteckt sind, ist bisher nur einigen ...

Für den durchschnittlichen Fernsehzuschauer ist „Die Simpsons“ einfach nur eine amüsante Zeichentrickserie. Dass darin auch immer wieder spannende Bezüge zur Mathematik versteckt sind, ist bisher nur einigen Nerds aufgefallen.

Simon Singh macht diese Erkenntnis hier nun der Allgemeinheit zugänglich. Er gibt einen Überblick über die Biografien einiger Mitglieder des Autorenteams der Simpsons, von denen ein erstaunlich hoher Anteil eine mathematische Ausbildung besitzt, und zeigt an vielen Beispielen, welche mathematischen Anspielungen in den verschiedensten Folgen verborgen sind.
Bei diesem Streifzug durch die Welt der Simpsons erfährt man etwa, wie es Homer Simpson scheinbar gelang, Fermats letzten Satz zu widerlegen, welche Erfahrungen Lisa bei der Anwendung von Statistik im Sport machte oder wie Apu die Zahl Pi einsetzte, um sein phänomenales Gedächtnis zu beweisen.

Die Erklärungen sind dabei immer allgemein verständlich und humorvoll, sodass auch Leser ohne besondere mathematische Vorkenntnisse den Ausführungen problemlos folgen können. Auch die mehrmals eingestreuten „Tests“, bei denen man mit Hilfe von mathematischen Witzen sein Wissen überprüfen kann, sorgen für großen Lesespaß.
Im Anschluss an „Die Simpsons“ wird dann noch die – ebenfalls von Simpson-Schöpfer Matt Groening entwickelte - Fernsehserie „Futurama“ betrachtet, die sich auf Grund der Ansiedlung der Handlung in einem Science-Fiction-Szenario noch besser für mathematische Bezüge eignet, sodass sie sogar zur ersten Fernsehserie wurde, für die ein mathematisches Theorem entwickelt wurde.

Ich kann dieses Buch allen, die sich für Mathematik und/ oder die Simpsons interessieren, nur weiterempfehlen. Ich war beim Lesen immer wieder überrascht, wie viel mehr hinter dieser Serie steckt und wie viel Mühe sich die Autoren beim Einbauen ihrer Anspielungen machen, obwohl sie damit rechnen müssen, dass nur ein geringer Teil der Zuseher dies zu würdigen weiß.
Außerdem gelingt es Simon Singh – wie schon bei seinen anderen Werken wie .... – auch hier wieder sehr gut, mathematische Konzepte allgemein verständlich aufzubreiten.

Veröffentlicht am 18.12.2016

Wie Mathematiker an Probleme herangehen

Das kleine Einmaleins des klaren Denkens
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Nach einer kurzen Einführung in die generelle Wirkungsweise der Mathematik beschreibt Christian Hesse hier 22 Werkzeuge, welche Mathematiker einsetzen, wenn sie diversesten Fragestellungen zu Leibe rücken.
Dazu ...

Nach einer kurzen Einführung in die generelle Wirkungsweise der Mathematik beschreibt Christian Hesse hier 22 Werkzeuge, welche Mathematiker einsetzen, wenn sie diversesten Fragestellungen zu Leibe rücken.
Dazu führt er jeweils einige Beispiele an, bei denen es sich– bei allem erkennbaren Bemühen um das Aufzeigen von praktischer Relevanz – allerdings doch meist „nur“ um mathematische (oder auf mathematische Problemstellungen zurückführbare) Rätsel handelt.
Besonders große Schlüsse für das „richtige Leben“ kann man daraus also wohl nicht ableiten, Mathematik-Interessierte werden an diesem Buch aber sicher dennoch ihre Freude haben, bietet es doch eine interessante wie auch amüsante Einführung in die mathematische Denkweise. Ein gewisses Mitdenken wird dafür aber schon verlangt und man darf auch keine Scheu vor der mathematischen Schreibweise und auf den ersten Blick etwas kompliziert anmutenden Formeln haben.

Veröffentlicht am 18.12.2016

Panorama eines geschichtsträchtigen Jahres

Schöne Tage 1914
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1914, das Jahr, das die Welt für immer verändern sollte, beginnt ganz normal: mit Silvesterfeiern, Opernpremieren und sportlichen Wettkämpfen.
Bertha von Suttner ist mit den Vorbereitungen für eine im ...

1914, das Jahr, das die Welt für immer verändern sollte, beginnt ganz normal: mit Silvesterfeiern, Opernpremieren und sportlichen Wettkämpfen.
Bertha von Suttner ist mit den Vorbereitungen für eine im September geplante Friedenskonferenz beschäftigt, und die interessierte Öffentlichkeit kann via Medien an politischen Auseinandersetzungen im Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn oder auch an der Aufklärung spektakulärer Verbrechen teilhaben.
Doch während die Bürger ihr normales Leben führen und sich an den Segnungen der Moderne erfreuen, wird hinter den Kulissen bereits die Notwendigkeit eines baldigen Krieges erörtert.
Selbst als mit der Ermordung des Thronfolgers der spätere Kriegsgrund eintritt, hat dies zunächst wenig Auswirkungen auf den gewohnten Alltag – bis schließlich tausende junge Männer einberufen werden, für einen Krieg, der sogar von vielen Angehörigen der kulturellen Elite zunächst freudig begrüßt wird.

Von all dem erzählt Gerhard Jelinek in diesem Buch. Er berichtet von weltgeschichtlich bedeutsamen wie auch von banalen Geschehnissen, die sich zwischen dem 1. Jänner und dem 3. August 1914, dem Tag, an dem mit der Kriegserklärung Deutschlands an Frankreich endgültig der Weltkrieg ausbrach, ereignet haben. Dabei stützt er sich auf Zeitungsartikel sowie auf Briefe und Tagebuchentragungen von Zeitzeugen. Dadurch gelingt es sehr gut, die Stimmungslage jener Zeit einzufangen, wobei der Autor es nicht versäumt, in knappen Kommentaren immer wieder auf das bevorstehende Unheil hinzuweisen.

So ist dieses Werk nicht nur als historische Rückschau interessant, sondern zeigt auch, wie schnell aus scheinbar heiterem Himmel eine Katastrophe hereinbrechen konnte und wie gut es den Mächtigen gelang, das einfache Volk in die Irre zu führen und zu manipulieren.

Veröffentlicht am 18.12.2016

Die vier Leben eines Hundes

Bailey - Ein Freund fürs Leben
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Ein Hund berichtet hier von seinen Erlebnissen – und da hat er einiges zu erzählen, hatte er doch nicht nur ein Leben, sondern deren vier. Denn nach jedem Tod wird er zu seiner eigenen großen Überraschung ...

Ein Hund berichtet hier von seinen Erlebnissen – und da hat er einiges zu erzählen, hatte er doch nicht nur ein Leben, sondern deren vier. Denn nach jedem Tod wird er zu seiner eigenen großen Überraschung als Welpe wiedergeboren. Er findet sich dabei jeweils nicht nur als Angehöriger einer anderen Hunderasse, sondern auch unter ganz unterschiedlichen Lebensumständen wieder, begegnet den unterschiedlichsten Menschen und erfährt die verschiedenen Rollen, welche Hunde in der menschlichen Gesellschaft einnehmen.
Währenddessen fragt er sich zunehmend, was das alles soll und worin der Sinn seiner Existenz besteht.

Es gelingt dem Autor hier durchaus gut, die Perspektive eines Hundes einzunehmen und darzustellen, wie menschliche Verhaltensweisen und Beziehungsmuster auf ein solches Tierchen wirken müssen.
Natürlich dürfen dabei einige Klischees nicht fehlen und manchmal wirkt es etwas übertrieben, wie viel der Hund teilweise versteht und welch schlaue Pläne er entwickelt, während er in anderen Situationen wieder so gar nicht erfasst, worum es den Menschen eigentlich geht. Doch bei einer Geschichte, die aus der Sicht eines mehrmals wiedergeborenen Hundes erzählt wird, darf man selbstverständlich keinen Realismus erwarten.
Sehr gut gefallen hat mir jedenfalls, dass hier auch thematisiert wird, wie schlecht Hunde von uns Menschen bisweilen – teils aus Bosheit, teils aber auch einfach aus Unwissenheit oder mangelndem Einfühlungsvermögen – behandelt werden, sodass hier nicht nur fröhliche Geschichten erzählt, sondern diverse Facetten der Beziehung zwischen Mensch und Hund ausgeleuchtet werden.

Alles in allem ist dies ein nettes und flott lesbares Buch für alle Hundeliebhaber, das oftmals zum Schmunzeln animiert, aber auch traurige Momente nicht ausspart.