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Veröffentlicht am 24.09.2020

Vor lauter Drumrum bleibt die Geschichte komplett auf der Strecke

Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers
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Der menschliche Körper ist ein wunderbares Puzzle, einzigartig in seiner Präzision und seiner aufeinander abgestimmten Perfektion!

Der Jigsaw Man liebt Puzzles über alles. Doch ein perfektes Puzzle ist ...

Der menschliche Körper ist ein wunderbares Puzzle, einzigartig in seiner Präzision und seiner aufeinander abgestimmten Perfektion!

Der Jigsaw Man liebt Puzzles über alles. Doch ein perfektes Puzzle ist nur eines, das in seine Einzelteile zerlegt ist. Nur so kann er die wahre Schönheit erkennen - indem er jedes Teil für sich betrachtet. Hände, Füße, Beine, Arme, Köpfe. Welche Freude! Und wahre Freude muss man teilen, nicht wahr? In der ganzen Stadt…

Wirst du sein nächstes Opfer sein?

Zunächst möchte ich auf das Cover eingehen. Bei Thriller finde ich es einfach gut, wenn es schlicht ist. Und das ist es hier. Gehalten ganz in Rot und Schwarz, mit kleinen Kästchen versehen, die man nicht nur sieht, sondern auch fühlen kann, wenn man über das Cover mit der Hand streicht. Dazu in weißen Großbuchstaben der Titel "Jigsaw Man". Das zusammen mit dem Klappentext hat mich echt neugierig gemacht.

Bei "Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers" handelt es sich um den Auftakt einer neuen Thriller Reihe. Gleichzeitig ist es das Debüt der Autorin Nadine Matheson.

Der Schreibstil der Autorin war flüssig zu lesen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nur leider nicht ganz so leicht. Das lag unter anderem an der Protagonistin und Hauptermittlerin Anjelica Henley. Sie war mir durch und durch unsympathisch. Vom ersten Auftritt an zog sich das durch das komplette Buch. Versteht mich nicht falsch, ich liebe Ermittler mit Charakter - wie Robert Hunter aus der Feder von Chris Carter zum Beispiel. Aber eine zickige, nervige, mit der Gesamtsituation unzufriedene Ermittlerin ist zu viel! Leider hat es auch von den anderen Charakteren kaum einer geschafft, dass ich ihn mochte. Und glaubt mir, davon gibt es in diesem Buch mehr als genug.

Damit kommen wir schon zum nächsten Punkt. Es gibt viel zu viele Personen, Namen und noch dazu Geschichten zu den Personen. Damit meine ich aber nicht für die Handlung richtig relevante Infos. Statt dass die Autorin den Thriller spannend gestaltet, erzählt sie viel zu viel drum herum, ständig kommt das Privatleben von Henley auf den Tisch. So bleibt die eigentliche Handlung komplett auf der Strecke.

Spannung habe ich bis zu den letzten 100 Seiten fast komplett vermisst. Die Geschichte plätschert viel zu oft vor sich hin und beschäftigt sich mit in meinen Augen Nichtigkeiten. Abgesehen davon hatte man viel zu wenig Einblick in die Ermittlungen und wenn man doch mal das ein oder andere mitbekommen hat, kam mit manches schon sehr dilletantisch vor. Als wäre Henley nicht schon seit Jahren in diesem Beruf. Manches Agieren war für mich auch einfach nur komplett unlogisch.

Absolut nervig fand ich auch, dass ständig Budgetkürzungen, Personalmangel und ähnliches erwähnt werden. Was hat das denn in einem Thriller zu suchen?

Ich habe echt eine ganze Weile überlegt, wie ich dieses Buch denn nun bewerten soll. Das fällt mir richtig schwer. Auf der einen Seite hatte ich nicht das Gefühl, es abbrechen zu müssen. Auf der anderen Seite hab ich es aber auch jederzeit zur Seite legen können, ohne dass ich viel Drang verspürt habe, weiter zu lesen. Schlussendlich habe ich mich aber für einen Stern entschieden. Wenn ich alles Revue passieren lasse, was ich mochte und was ich nicht mochte, bleibt auf der Haben-Seite einfach kaum was übrig. Für mich wird es bei diesem einen Band bleiben.

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Veröffentlicht am 01.08.2020

Naives Verhalten, erzwungene Dreiecksgeschichte - kann man sich sparen

Stolen 1: Verwoben in Liebe
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Wenn der erste Junge, den du küsst, deine Seele stehlen will, dann läuft etwas gewaltig schief. So wie bei Abby Woods. Sie hat schon viele Fehler begangen. Diese haben sie nach Darkenhall geführt, eine ...

Wenn der erste Junge, den du küsst, deine Seele stehlen will, dann läuft etwas gewaltig schief. So wie bei Abby Woods. Sie hat schon viele Fehler begangen. Diese haben sie nach Darkenhall geführt, eine Londoner Schule, die sich rühmt, auch aus den unbezähmbarsten Schülern bessere Menschen zu machen. Als sie dort dem charismatischen Tristan und seinem geheimnisvollen Bruder Bastian begegnet, begeht sie einen noch viel größeren Fehler. Sie stiehlt Bastians Ring, nicht ahnend, welche Kraft sie damit entfesselt. Denn die Tremblays sind keine gewöhnlichen Schüler, und der Ring kein einfaches Schmuckstück. Abby gerät in große Gefahr und sie muss erkennen: Einen Tremblay küsst man nicht.

Das Cover des Buches macht richtig was her. Diagonal steht in großen Buchstaben der Titel „Stolen“ auf dem Cover. Hauptsächlich ist es in unterschiedlichen Blautönen gehalten. Es soll aussehen, als wäre es mit Adern durchzogen. Der Buchschnitt, welcher limitiert ist, ist ebenfalls besonders, denn er ist blau und auch auf ihm finden sich diese Adern. Diese stellen einen guten Bezug zur Geschichte dar.

Bei „Stolen – Verwoben aus Liebe“ handelt es sich um den ersten Band einer Trilogie. Wann der zweite Band erscheint, ist mir nicht bekannt.

Auf dieses Buch war ich richtig neugierig. Nicht nur wegen des Covers, sondern weil mir der Klappentext gut gefallen hat und echt viel versprochen hat. Für mich ist es das dritte Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. Ich kenne bereits ihre Silberschwingen-Dilogie.

Der Einstieg ins Buch ist mir dank des angenehmen Schreibstils der Autorin leicht gefallen. Man lernt gleich die Protagonistin Abby kennen und Darkenhall, wo die Geschichte spielt. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven. Das wars allerdings schon so ziemlich an Positivem, was ich diesem Buch abgewinnen konnte.

Abby ist wohl ein typischer Teenie, sie schmachtet, sie schwärmt mal für den, mal für den, ein ständiges hin und her, das den Leser fast schwindelig macht. Tristan der Bad Boy. Also totales Klischee. Leider hat Abby nach einem guten Drittel noch immer keine Tiefe, sie war für mich naiv, hat sich total dämlich und oft widersprüchlich verhalten. Ihr Verhalten war für mich so gar nicht nachvollziehbar, was wohl daran liegt, dass die Autorin einfach zu wenig erklärt hat. Sie hat viel zu viel im Dunkeln gelassen, was die Geschichte wohl hätte spannend machen sollen. Nur leider ist das Gegenteil passiert. Um zu verstehen, wie ein Charakter in einer Geschichte handelt, muss dieser Charakter seine eigene Geschichte bekommen, die das erklärt. War leider nicht so. Und der Satz "Ich stampfte frustriert auf" sagt ja eigentlich schon alles zum Charakter von Abby. Dann schreit sie wieder, obwohl sie gerade aus einem Zimmer geflüchtet ist und nicht entdeckt werden will. Wenn man sich mit 17 Jahren so verhält, ist das nur noch kindisch…

Und auch sonst wird nichts so richtig erklärt, wie das Weben und das Wüten, um das es in dieser Geschichte ja essentiell zu gehen scheint. Man tappt so richtig im Dunkeln und was passiert macht die Geschichte nicht mal annähernd so interessant, dass man neugierig wird. Es tröpfelt so richtig vor sich hin. Bei Bastian, dem Gegenpart zu Tristan, hatte ich anfangs ein gutes Gefühl, das hat sich im Laufe der Geschichte allerdings auch gedreht und ich fand ihn leider ebenso doof wie Abby.

Leider hat mir auch das Setting der Geschichte nicht wirklich etwas geben können. Darkenhall ist zwar beschrieben, aber nicht so, dass ich es mir hätte vorstellen könne, so dass ich dabei gewesen wäre. Mir war es viel zu oberflächlich.

Es hat mehr als die Hälfte des Buches gedauert, bis endlich ein wenig Erklärung zu Bastian, Tristan und Ihrem Anderssein gekommen ist. Viel zu spät meiner Meinung nach. Abgesehen davon fand ich es total übertrieben, wenn Bastian als Monster bezeichnet wird. Die Erklärung seines Aussehens, wenn er sich verändert, rechtfertigt das meiner Meinung nach in keinster Weise.

Und dieses ewige Geschmachte, wie toll der ist und wie toll der ist, diese erzwungene Dreiecksbeziehung, diese hin und her, das war einfach nur unglaubwürdig. Auf der einen Seite pocht Abby auf etwas, auf der anderen bekommt sie es dann und hat nichts besseres zu tun, als sich einem der beiden Jungs an den Hals zu werfen. Ähm Moment, wie war das mit es ist so wichtig, dass jetzt gleich das und das gemacht werden muss?

Vielleicht bin ich dieser Geschichte auch einfach schon entwachsen, wobei ich sehr viele Jugendbücher lese. Aber dieses ging mal so überhaupt nicht. Mir hat die Struktur gefehlt, die Spannung war nicht so, wie sie hätte sein sollen. Ich habe mehrfach überlegt, ob ich das Buch abbrechen soll, wollte die Hoffnung aber nicht aufgeben, dass es doch noch besser wird.

Leider wurde es nicht besser, ich war durchgehend genervt von Abby, von Bastian, von Tristan und davon, dass man irgendwie keinen Meter weiter kommt und ständig auf der Stelle tritt.

Von mir gibt es daher keine Leseempfehlung und auch nur einen Stern. Dieses Buch war leider verschenkte Zeit.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Das war so gar nix

Children of Virtue and Vengeance
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Zélie und Prinzessin Amari haben das Unmögliche geschafft: Die Magie ist nach Orïsha zurückgekehrt. Doch das Ritual war mächtiger, als sie ahnen konnten. Es hat nicht nur die verschütteten Kräfte der Magier ...

Zélie und Prinzessin Amari haben das Unmögliche geschafft: Die Magie ist nach Orïsha zurückgekehrt. Doch das Ritual war mächtiger, als sie ahnen konnten. Es hat nicht nur die verschütteten Kräfte der Magier geweckt, sondern auch jene des Adels. Mit ihrer neugewonnenen Macht sind Zélies Feinde gefährlicher als je zuvor. Und sie wollen Rache.

Zélie muss einen Weg finden, das Land zu vereinen – oder zusehen, wie sich Orïsha in einem verheerenden Krieg zerreißt.

Das Cover passt sehr gut zum ersten Band. Es zeigt wieder Zélie, nichts sonst.

Bei "Children of Virtue and Vengance" handelt es sich um den zweiten Band einer Trilogie. Der erste Band "Children of Blood and Bone" ist bereits vor zwei Jahren erschienen. Wann der dritte Band erscheint, ist mir nicht bekannt. Es macht Sinn, den ersten Band zuerst zu lesen, da diese aufeinander aufbauen.

Der Einstieg ins Buch ist mir nicht ganz leicht gefallen, da ich vom ersten Band gefühlt nichts mehr weiß. Nach zwei Jahren und vielen Büchern, die ich dazwischen gelesen habe, nicht so ungewöhnlich. Geschrieben sind die Kapitel aus unterschiedlichen Sichtweisen. Der Schreibstil der Autorin ist ganz gut zu lesen, ich bin jedoch, wie schon im ersten Band, an den vielen Eigenheiten hängen geblieben.

Nach wie vor finde ich die Bezeichnungen der Tiere einfach daneben. Weshalb die Autorin aus einem Gorilla unbedingt einen Gorillion machen musste, ist mir schleierhaft.

Und die vielen Beschwörungen in ihrer eigenen Sprache, die gefühlt nur aus Akzenten zu bestehen scheinen und meistens nicht übersetzt werden, haben meinen Lesefluss auch irgendwann sehr gestört.

Zu den Charakteren kann ich sagen, dass sie mich die meiste Zeit einfach nur furchtbar genervt haben. Solch eine Engstirnigkeit, Sturheit, Negativität, so viel Misstrauen und noch dazu ein Wankelmut, der mir sonst selten unter kam, das ging einfach gar nicht. Irgendwann war ich an dem Punkt, an dem ich reihum Ohrfeigen verteilen wollte. Es fand für mich überhaupt keine Entwicklung statt. Wenn man überhaupt von Entwicklung sprechen kann, dann war es eher eine Rückentwicklung. Keiner der Charaktere ist mir wirklich sympathisch geworden oder ans Herz gewachsen. Und noch dazu dann diese Dreiecksgeschichte, die einfach nur erzwungen ist und die keiner braucht.

Ebenfalls hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte sich überhaupt nicht bewegt und alle total auf der Stelle treten. Es ging nichts vor und nix zurück. Oft hatte ich auch den Eindruck, dass die Geschichte irgendwie unstrukturiert ist.

Interessant ist das Buch dann bei 90% geworden und das ist eindeutig zu spät. Und das blieb dann auch nicht lange. Ich war ja schon beim ersten Band gespannt, wie die Autorin weiter macht und wie sie eine Trilogie aus der Geschichte machen will. Nun, indem sie viel nix erzählt und somit alles unnötig in die Länge zieht. Man hätte meiner Meinung nach schon nach zwei Teilen einen Strich drunter machen können.

Nach dem ersten Band hatte ich die Hoffnung, dass es im zweiten Band besser wird, aber die Hoffnung hatte ich vergebens, wie ich jetzt weiß.

Meiner Meinung nach ist das eine Trilogie, die man auch absolut sparen kann. Der erste Band war schon so mittelmäßig für mich, der zweite Band war verschwendete Zeit. Daher vergebe ich nach langem Überlegen auch nur einen Stern.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Das ging für mich absolut in die Hose

Die Fabelmacht-Chroniken / Die Fabelmacht-Chroniken (1). Flammende Zeichen
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Glaubt Mila an Liebe auf den ersten Blick? Im Zug nach Paris trifft sie einen alten Mann, der ihr diese Frage stellt. Mila ahnt noch nicht, was er längst weiß: Paris wird in ihr eine uralte Fähigkeit wecken. ...

Glaubt Mila an Liebe auf den ersten Blick? Im Zug nach Paris trifft sie einen alten Mann, der ihr diese Frage stellt. Mila ahnt noch nicht, was er längst weiß: Paris wird in ihr eine uralte Fähigkeit wecken. Eine Gabe, mit der sie in ihren Geschichten die Wirklichkeit umschreiben kann. Und tatsächlich, als sie am Bahnhof auf den geheimnisvollen Nicholas trifft, scheint er direkt ihren Geschichten entsprungen. Doch auch Nicholas beherrscht die Gabe der Fabelmacht - und er hat ebenfalls über Mila geschrieben. Ein Kampf der Geschichten um die einzig wahre Liebe entbrennt. Und Mila und Nicholas sind mitten drin.

Das Cover des Buches ist wunderschön. Es ist hauptsächlich in Blautönen gehalten. In der oberen Hälfte sind blaue Schlieren zu sehen, wie Rauch, dazu Flammen. In der Mitte steht groß der Titel und im Titel sieht man die Silhouette eines Mädchens, Mila, die in den Schnörkeln des Titels steht. Neben ihr sieht man den Vollmond. Im unteren Drittel ist Paris zu sehen, der Eifelturm, Notre Dame. Zusammen mit dem Klappentext war das für mich sehr vielversprechend.

Bei „Die Fabelmacht Chroniken – Flammende Zeichen“ handelt es sich um den ersten Band einer Dilogie. Der zweite Band ist ebenfalls bereits erschienen.

Für mich war es das zweite Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Vor einiger Zeit habe ich bereits „Herz aus Glas“ von ihr gelesen. Ihr Schreibstil ist recht flüssig zu lesen.

Der Einstieg ins Buch fiel mir einigermaßen leicht. Allerdings wusste ich schon zu Beginn nicht, ob ich Mila mag. Irgendwie kam sie mir schon ganz zu Anfang nicht wirklich nahe. Das hat sich leider auch das komplette Buch durch gezogen.

Schwierig waren für mich auch die Wechsel der Perspektive. Eigentlich bin ich ein großer Fan von Perspektivwechseln, allerdings hat die Autorin diese in den Kapiteln selbst eingebaut und ganz oft hab ich es anfangs erst mal nicht geschnallt, dass sie jetzt die Perspektive zu einem anderen Charakter hin gewechselt hat. Und es waren schlicht und ergreifend auch viel zu viele Perspektivwechsel. Es gab nicht nur die Perspektiven von Mila und Nicholas, nein auch von Eric, Marechal, Helena und es kann gut sein, dass noch mehr mit dabei waren. Das war auf jeden Fall sehr unglücklich, weil so die Geschichte einfach keinen Fluss hatte und durch die Wechsel wirklich unterbrochen wurde.

Außerdem hatte die Geschichte Längen um Längen. Es war einfach nur langweilig, die Geheimnisse blieben auch Geheimnisse. Kaum gab es mal eine kurze Andeutung, hat keiner mehr den Mund aufgemacht. Das war für mich als Leser einfach nur frustrierend und nein, es hat keinesfalls dazu gedient die Spannung aufzubauen, sondern es hat mir schlicht die Lust am Lesen vermiest.

Leider ist es der Autorin auch überhaupt nicht gelungen, ihren Charakteren richtig Tiefe zu verleihen. Sie wollte unbedingt jedem seine Geschichte mitgeben, um Tiefe zu erzeugen, hat sie aber leider nicht wirklich getan. Es gab hier eine kryptische Anmerkung und da, das wars dann. Zusammenhang konnte ich mit den vielen kleinen Brocken einfach keinen herstellen, so dass ihre Charaktere blass und oberflächlich geblieben sind.

Die Charaktere hatten für mich durch die Bank alle einfach nur ein total unlogisches Verhalten. Egal ob das Mila war, Marechal oder auch Helena. Ständig hab ich mit den Augen gerollt, vor allem auch über die angeblichen Gefühle und die Dreiecksgeschichte. Da kam absolut nix davon rüber. Der Autorin ist es mit keinem Moment gelungen, irgendein Gefühl zu mir zu transportieren, das einer ihrer Charaktere empfunden hat.

Mila, die Protagonistin, hat mich einfach nur genervt. Ihr Verhalten war für mich am wenigsten nachvollziehbar.

Ich war mehrfach versucht, das Buch abzubrechen, habe es dann aber zuende gelesen, weil ich mir eine Meinung zum kompletten Buch bilden wollte.

Mein Fazit lautet somit: Ich vergebe einen Stern für die Idee und das tolle Cover. Aus der Idee hätte man echt viel machen können, es ist der Autorin nur leider nicht gelungen. Nervige Charaktere, keine Tiefe, jede Menge Längen, zu viel Perspektivwechsel. Das war absolut nix und ich werde den zweiten Teil auf keinen Fall lesen.

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Veröffentlicht am 30.01.2020

Bis zum Ende hab ich es nicht komplett verstanden

Cocoon - Die Lichtfängerin
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Gefangen hinter Mauern wie aus Licht gesponnen, wagt sie den Kampf gegen die Tyrannei. Arras ist eine kalte, lichtdurchflutete Welt, deren Bewohnern jede Selbstbestimmung genommen wurde – selbst im Tod ...

Gefangen hinter Mauern wie aus Licht gesponnen, wagt sie den Kampf gegen die Tyrannei. Arras ist eine kalte, lichtdurchflutete Welt, deren Bewohnern jede Selbstbestimmung genommen wurde – selbst im Tod ist niemand frei. Nur wenige können hoffen, durch die Gilde der Zwölf in den Heiligen Convent aufgenommen und damit für ein Leben in Luxus und Überfluss erwählt zu werden. Doch Adelice ahnt, dass das scheinbare Privileg in Wirklichkeit Verdammnis bedeutet. Schließlich hat niemand das Convent je wieder verlassen.

Auch bei diesem Buch fiel mir wie bei so vielen erst mal das schöne Cover auf. Es ist in sehr sanften Tönen gehalten. Darauf zu sehen ist ein Mädchen, Adelice die Protagonistin. Um sie herum lauter leuchtende Punkte und feine Fäden, die das Gewebe darstellen sollen. Gemeinsam mit dem Klappentext hat mich das Buch sehr neugierig gemacht.

Bei „Cocoon – Die Lichtfängerin“ handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie von Gennifer Albin. Die anderen beiden Teile wurden nicht mehr ins Deutsche übersetzt.

Für mich war es das erste Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. Es ist bereits 2012 erschienen und lag jetzt auch tatsächlich ein paar Jahre auf meinem Stapel der ungelesenen Bücher.

Der Schreibstil der Autorin lies sich ganz gut lesen. Er war nicht zu kompliziert.

Leider hat mir das aber nicht dabei geholfen, in die Geschichte zu kommen. Wo manche – für mich absolut unwichtige Dinge – viel zu detailreich erklärt wurden, hat es bei den essentiellen Sachen an Erklärung gefehlt. Ich habe bis jetzt nicht verstanden, wie dieses ominöse „Weben“ wirklich funktioniert. Immer wenn es in der Geschichte davon gehandelt hat, konnte ich schon nach kürzester Zeit nicht mehr folgen oder hab schlicht und ergreifend nicht kapiert, was die Autorin mir übermitteln wollte. Es ist ihr zu keinem Zeitpunkt gelungen, das richtig zu mir als Leser zu transportieren.

Sie hat es auch nicht geschafft, ihren Charakteren Tiefe zu verleihen. Alle waren zu oberflächlich beleuchtet und mit der Zeit hat mich Adelice auch echt genervt. Die Dreiecks-Liebes-Geschichte, die die Autorin geschrieben hat, war für mich konstruiert und unglaubwürdig. Mir konnte sie die angeblichen Gefühle ebenfalls nicht vermitteln.

Es fällt mir nicht ganz so leicht, hier einen Sternewertung abzugeben. Letztendlich habe ich mich dazu entschieden, 1,5 Sterne zu vergeben, die ich allerdings auf 1 Stern abgerundet habe. Die Idee war toll, nur die Umsetzung leider nicht. Mich konnte die Autorin überhaupt nicht an ihre Geschichte fesseln. Die konstruierte Welt konnte ich mir nicht vorstellen, die Charaktere sind nicht hängen geblieben und wurden nur oberflächlich beschrieben. Die Protagonistin hat mich genervt und dass eigentlich eine Dystopie dahinter steckt, habe ich erst ganz am Ende herausgefunden.

Ich kann hier keine Leseempfehlung aussprechen und es wundert mich auch nicht, dass die weiteren Teile nicht mehr übersetzt worden sind. Hätte ich nicht die ganze Zeit gehofft, dass es noch besser wird, hätte ich das Buch auch nicht zuende gelesen sondern abgebrochen.

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