Platzhalter für Profilbild

mabuerele

Lesejury Star
offline

mabuerele ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit mabuerele über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2020

Die Bergpredigt aus Unternehmersicht

Pipeline zum Leben
0

„...Ich schreibe über meinen persönlichen Glauben und wie ich die Bibel verstehe und vertrete meine Ansicht mit Begeisterung und Überzeugung. Sicherlich wird es Aussagen geben, wo Sie anderer Meinung sind ...

„...Ich schreibe über meinen persönlichen Glauben und wie ich die Bibel verstehe und vertrete meine Ansicht mit Begeisterung und Überzeugung. Sicherlich wird es Aussagen geben, wo Sie anderer Meinung sind Das ist gut so...“

Dieses Zitat stammt aus dem Vorwort des Autors. Er hat im Buch seine Interpretation der Bergpredigt dargelegt. Er ist Unternehmer und betrachtet die Bergpredigt als Management Summary, das heißt als eine Art Führungsstrategie, die Handlungsoptionen vorgibt und diese bewertet.
Nach dem Vorwort stellt er die 7 Themen kurz vor, versehen mit humorvollen Bildern.
1. Vertrauen und Erleben
2. Selbsterkenntnis und Wertschätzung
3. Sehnsucht und Gemeinschaft
4. Lebensausrichtung und Lebensfreude
5. Vergebung Zug um Zugfahrt
6. Treue und Nachhaltigkeit
7. Großzügigkeit und Auszeichnung

Danach weist er auf die Struktur seiner Ausführungen hin. Spezielle Icons am Rande zeigen diesen Aufbau an. Bibelstellen werden farbig hervorgehoben. Persönliche Erfahrungsberichte und Aspekte der Wirtschaft ergänzen die Ausführungen.
Gut erklärt werden die Begriffe.

„...Jesus war demütig. Demut bedeutet, sich der Angewiesenheit auf Gott und die Notwendigkeit seiner Gnade bewusst zu sein und den Mut zu haben, auf Gott zu vertrauen...“

Der Autor berührt in seinen Ausführungen wichtige Fragen, zum Beispiel die, worüber wir uns definieren.
Die Erfahrungsbericht sein unterschiedlich. Sie stammen nicht nur vom Autor. Manche haben mich berührt.

„...Wenn ich darüber nachdenke, wie Gott mich als sein Geschöpf behandelt, erfüllt mich immer wieder Erstaunen und Ergriffenheit...“

Andere dieser Berichte hätte ich mir ausführlicher gewünscht. Hier werden Andeutung nicht vollständig ausgeführt.
Ab und an werden gegensätzliche Meinungen betrachtet. Das trifft auch auf den folgenden Satz zu:

„...Sorgen, Ängste und Zweifel sind zutiefst menschlich...“

Der Schriftstil ist nicht immer einfach zu lesen. Wer keine Kenntnisse im Wirtschaftsmanagement hat, muss das eine oder andere nachschlagen.
Vielfältige Zitate aus der Bibel runden die Ausführungen des Autors ab.
Ein Glossar und der Text der Bergpredigt befinden sich im Anhang.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Nicht immer bin ich allerdings, um auf das Eingangszitat zurückzukommen, mit der Meinung des Autors konform gegangen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.03.2020

Einblicke eines Journalisten

Gott kann auch anders
0

„… Ich kann mich immer darauf verlassen, dass Gott das Beste für mich will, auch wenn ich es im Augenblick nicht erkenne...“

Im Buch werden sehr viele verschiedene Themen behandelt. Der Titel ist nur ...

„… Ich kann mich immer darauf verlassen, dass Gott das Beste für mich will, auch wenn ich es im Augenblick nicht erkenne...“

Im Buch werden sehr viele verschiedene Themen behandelt. Der Titel ist nur für einen Teil relevant Deshalb ist auch der Schriftstil sehr unterschiedlich.
Der Autor ist Theologe und Journalist. Er war etliche Jahre Chefredakteur der Evangelischen Nachrichtenagentur „idea“.
Das Buch ist in 9 Kapitel gegliedert. In den ersten Kapiteln beschreibt der Autor seinen eigenen Weg zum Glauben. Außerdem zeigt er an verschiedenen Beispielen, wie unterschiedlich Gott sich dem Menschen naht und sie zum Glauben führt. Ab und an schwingt ein feiner Humor mit. Die eingeflochtenen Lebensbilder haben mich tief berührt. Sie zeigen, wie tiefer Glaube auf andere wirken kann.
Der Autor steht für klare Aussagen wie zum Beispiel diese, die er von seinem Lehrer übernommen hat:

„...Der Sinn des Lebens ist nur in einer personhaften Gestalt zu finden: in Jesus Christus...“

Ausführlich beschäftigt sich der Autor mit der Frage, wie man als Christ mit dem Tod umgeht. Aber bezieht er auch die Zeit ein, in der er seine Frau während ihrer Krebserkrankung begleitet hat.
Einen breiten Raum nehmen seine Auseinandersetzungen mit den verschiedenen Glaubensrichtungen ein . Er geht speziell auf die Pfingstgemeinden ein und legt seine persönlichen Vorstellungen zum Thema des Heiligen Geistes dar.
Wie stand die EKD zur Wiedervereinigung und wie hat sie auf die Geschehnisse reagiert? Hier dominiert im Schriftstil die Sachlichkeit und die Analyse eines Journalisten. Gerade die politischen Ausführungen hatte ich im Buch nicht in diesem Umfang erwartet.
Häufig wird deutlich, dass der Autor Probleme mit dem Abflachen des Glaubens und insbesondere mit der Abkehr vieler Theologen von biblischen Grundaussagen, wie der Auferstehung Jesu, hat.
Er stellt konkret die Frage, wie das Christsein in der Gesellschaft wieder an Wert gewinnt.
Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen kursiven Einleitung, zum Beispiel:

„.. Als Christ lebe ich nicht in einem Vergnügungspark . Ich kann alles erfahren: Glück, Leid, Tränen der Freude oder der Trauer...“

Ich hatte eigentlich von dem Buch anderes erwartet, mehr konkrete Lebensbilder, weniger Politik oder theoretische Exkurse. Trotzdem hat mir das Buch insgesamt gut gefallen, auch wenn ich an vielen Stellen mit dem Autor nicht konform gehe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.01.2020

Lisas Entscheidung

Alles wird gut
0

„...Sie war lieber alleine, sie war gerne Einzelgängerin, und sie wusste, dass sie ein gute Vorgesetzte abgeben würde, denn ihre Arbeitsdisziplin lag weit über dem Durchschnitt...“

Zwei Frauen und zwei ...

„...Sie war lieber alleine, sie war gerne Einzelgängerin, und sie wusste, dass sie ein gute Vorgesetzte abgeben würde, denn ihre Arbeitsdisziplin lag weit über dem Durchschnitt...“

Zwei Frauen und zwei unterschiedliche Lebensentwürfe bestimmen das Buch. Beide arbeiten in einer Redaktion. Dort wird die Stelle der Abteilungsleiterin frei. Sowohl Sandra, als auch Lisa hoffen auf diesen Posten.
Lisa lebt für ihren Job. Obiges Zitat charakterisiert sie treffend. Sandra ist verheiratet und hat zwei Kinder. Ihr Mann Michael hilft ihr im Haushalt und bei der Kindererziehung.
Die Autorin hat einen bemerkenswerten Roman geschrieben. Dabei ist das Buch keine leichte Kost. Das beginnt schon damit, dass die Rückblenden konzentriertes Lesen erfordern. Sie unterbrechen den Lesefluss und den zeitlichen Ablauf.
Die Arbeitsatmosphäre in der Redaktion würde ich als unterirdisch bezeichnen. Heiko, der Chef, spielt die Kollegen gekonnt gegeneinander aus. Was er heute verspricht, ist morgen nicht mehr wahr. Der Umgangston im Team ist weder von Rücksichtnahme noch von Achtung geprägt. Heikos Wahlspruch lautet:

„...Wenn jeder gegen jeden kämpft und dabei ums eigene Überleben ringen muss, hat keiner Zeit, an meinen Stuhl zu sägen, geschweige denn, eine Intrige gegen mich anzuzetteln...“

Das strahlt auch auf die häusliche Verhältnisse aus. Um den Posten zu bekommen, macht Sandra die Nacht zum Tag. Das Familienleben bleibt auf der Strecke.
Als Lisa zu einer Fortbildung geschickt wird, bekommt ihr Leben plötzlich eine neue Facette. Sie lernt Ulrich kennen. Jetzt spielt die Arbeit nur noch die zweite Geige.
Plötzlich gewinnt ein Thema in der Handlung zunehmend an Bedeutung. Es geht um Schwangerschaftsunterbrechung. Während Lisa hin- und hergerissen ist, wie sie sich verhalten soll, recherchiert Sandra im Netz nach Fakten. Allerdings ist es ihr Mann Michael, der im Gespräch mit ihr auf den Kernpunkt kommt. Es waren in erster Linie die Frauen, die eine Änderung des Paragraphen 218 wollten.
Die Autorin wirft ebenfalls einen sehr kritischen Blick auf die Schwangerschaftsberatungsstellen. Auffallend ist Ludmillas Zynismus. Sie leitet eine solche Stelle:

„...Frauen wollten unbedingt etwas haben, und wenn sie es dann bekommen haben, gefällt es ihnen nicht mehr!...“

Lisas Geschichte ist einem realen Fall nachempfunden. Das Thema ist wichtig, und doch gibt es ein paar Stellen im Buch, die mich beklommen zurücklassen. So dürfte es keine zu empfehlende Lektüre sein für Frauen, die keine Kinder bekommen können. Das hängt auch mit der einen oder anderen Bemerkung im Buch zu kinderlosen Paaren zusammen. Hier fehlt mir ein differenzierter Blick.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2020

Amüsante Weihnachtsgeschichten

Ich seh den Baum noch fallen
0

„...Es geht ja schon wieder stramm auf Weihnachten zu. Wobei, sind wir mal ehrlich: eigentlich steht Weihnachten immer vor der Tür. Kaum hat man den Baum abgeschmückt, geht es schon wieder los...“

In ...

„...Es geht ja schon wieder stramm auf Weihnachten zu. Wobei, sind wir mal ehrlich: eigentlich steht Weihnachten immer vor der Tür. Kaum hat man den Baum abgeschmückt, geht es schon wieder los...“

In mehreren Geschichten arbeitet sich die Autorin gekonnt von der Adventszeit bis zu Silvester vor. Sie bedient dabei die üblichen Klischees. Es geht um die Auswahl von Geschenken, um das Backen des Stollen oder um die Silvesterfeier. Natürlich lebt sie umweltbewusst und hebt das Geschenkpapier, frisch gebügelt, auf.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er ist angereichert mit humorvollen Spitzen wie diese.

„...Den Beginn der Adventszeit kann man gar nicht verpassen. Wenn man ab 4 Uhr nachmittags Sonnenbrille tragen muss, weil die Lichterketten so flimmern, ist es so weit...“

Ganz nebenbei lerne ich die liebe Verwandtschaft und die netten oder weniger netten Freunde und Bekannten kennen. Gemeinsame Feiern können durchaus daneben gehen, vor allem wenn die Tochter ganz eigene Ansichten hat. Und manche Weihnachtsfeier lief ganz anders als geplant, so der Ausflug in die Berge. Auch die Gespräche sind meist sehr amüsant. Stärken und Schwächen der handelnden Personen werden dabei geschickt aufs Korn genommen.
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.09.2019

wie weit geht Geldgier?

Webers Kinder
0

„...Wie sollte man denn vernünftig recherchieren können, wenn das System innerhalb kurzer Zeit wichtige Daten löschte? Die Arbeit wurde unnötig erschwert und die Täter hatten dadurch einen großen Vorteil ...

„...Wie sollte man denn vernünftig recherchieren können, wenn das System innerhalb kurzer Zeit wichtige Daten löschte? Die Arbeit wurde unnötig erschwert und die Täter hatten dadurch einen großen Vorteil und Zeitvorsprung...“

Marc-Andrè Weber ist Kriminalkommissar in Ostfalen – Lippe. Er ist auf Betrug spezialisiert Momentan recherchiert er wegen Manipulationen an Autos. Dann aber ist sein Hauptverdächtiger tot. Deshalb arbeitet Weber nun mit der Mordkommission zusammen.
Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen.
Das Besondere daran ist, dass ich die Täter von Anfang an kenne. Schon auf den ersten Seiten erhalte ich einen Einblick in das organisierte Verbrechen. Zwar wurde von Georg Renner, dem Chef des Ganzen, eine seriöse Firma gegründet. Die aber ist nur das Aushängeschild. Im Hintergrund laufen Geschäfte mit Schrottwagen und Drogen. Und dann hat Renner eine neue Geldquelle entdeckt. Sie soll den Gewinn maximieren. Minderjährige Flüchtlingskinder werden an ein betuchtes Klientel verschachert. Da allerdings regt sich bei einem seiner Mitarbeiter das Gewissen.
Die Firma ist geschickt aufgestellt. Renner allein hat das Sagen. Die Mitarbeiter in der Chefetage sind jeweils für ein spezielles Aufgabenfeld verantwortlich. Misserfolge sind lebensgefährlich. Versuche, Renner zu hintergehen, ebenfalls.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er ist über weite Strecken sachlich, unterstützt aber auch fesselnde Handlungsabläufe.
Ab und an lockern humorvolle oder ironische Bemerkungen die Geschichte auf. Das kann durchaus auch in Verhören passieren, wie das folgende Beispiel zeigt:

„...Ich kenne mich zwar nicht so gut mit der Reparatur von PKW aus wie Sie, aber ich denke doch, PKW werden immer noch mit Werkzeugen repariert und nicht mit dem Laptop...“

Die Personen werden gut charakterisiert. Weber nimmt seinen Beruf ernst. Er geht sehr logisch vor. Nebenbei hat er noch Zeit für die Familie. Die braucht er vor allem für den jüngsten Sohn, der am Down-Syndrom leidet. Für seine Geburt haben sich die Eltern bewusst entscheiden. In Stresssituation kann Weber aber auch manchmal ganz schön ausrasten. Bisher akzeptiert seine Frau die unregelmäßigen Arbeitszeiten, wenn auch manchmal zähneknirschend, wie man sprichwörtlich sagt. Sie weiß allerdings, dass sie sich im Notfall auf ihren Mann verlassen kann.
Bei der Mordkommission arbeitet Weber mit Laschek zusammen. Die beiden bilden ein gutes Team. Laschek wird wegen seiner Wohnadresse manchmal etwas kritisch beäugt. Doch das nimmt der mit Humor.
Bei den Ermittlungen kommen die Kriminalisten Renner gefährlich nahe. Der reagiert schnell und brutal. Menschenleben spielen keine Rolle. Natürlich macht er sich nicht selbst die Hände schmutzig. Dafür hat er seine Leute, die auch gewisse Phantasien ausleben dürfen.
Der Krimi hat mir sehr gut gefallen, auch wenn am Ende nicht jede Frage beantwortet wird.