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Veröffentlicht am 11.03.2020

Packend, gefühlvoll - ein Buch fürs Herz

Das außergewöhnliche Leben des Sam Hell
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Auf den ersten Blick könnte man sagen: „Nicht schon wieder eine Geschichte über ein Kind, dass etwas anders ist als die anderen und seinen Weg finden muss.“ Und der erste Eindruck täuscht natürlich nicht: ...

Auf den ersten Blick könnte man sagen: „Nicht schon wieder eine Geschichte über ein Kind, dass etwas anders ist als die anderen und seinen Weg finden muss.“ Und der erste Eindruck täuscht natürlich nicht: Sam leidet an einem sehr seltenen Gendefekt und verunsichert die Menschen im kalifornischen Burlingame der 60 Jahre sehr. Er wird gehänselt und muss die Pausen immer alleine verbringen. Bis eben Ernie als erster afroamerikanischer Junge an die Schule kommt. Auch Sams Eltern stehen hinter ihm und kämpfen darum, dass ihr Junge ein ganz normales Leben führen kann. Soweit also das Grundgerüst der Geschichte. Was aber Robert Dugoni daraus gemacht hat, ist für mich so viel mehr als eben nur eine Erzählung.

Wir erleben die Geschehnisse aus der Sicht des erwachsenen Sam. Und trotzdem lässt er uns genau seine damaligen kindlichen Gedanken und Gefühle spüren. Als Leser spürte ich förmlich seine Einsamkeit, seine Traurigkeit und genauso sehr habe ich mich mit ihm gefreut, wenn ihm etwas Tolles wiederfahren ist. Und wie begeisterungsfähig Sam ist. Mir ging immer wieder das Herz auf, wie er nie aufgegeben und gekämpft hat. Ich hoffe, das kommt jetzt nicht zu kitschig rüber – denn das Buch ist alles andere als das, auch wenn der eine oder andere Punkt einigen Lesern zu übertrieben erscheinen könnte. Es thematisiert so vieles, das auch heute noch aktuell ist. Ich denke da vor allem an Ausgrenzung und Mobbing. Auch Religion und Glaube ist ein großes Thema. Gerade Sams Mutter ist tiefgläubig. Ach, ja, Sams Mom… Sie ist eine meiner Lieblingsfiguren, erinnerte sie mich doch oftmals an eine Löwin, die für ihr Junges kämpft.

Für mich sind Sams Eltern, obwohl Sam natürlich im Mittelpunkt steht, der Dreh- und Angelpunkt des Buches. Es sind zwei Menschen mit dem Herzen am rechten Fleck – Menschen, so wie man sie gerne im eigenen Leben um sich hat. Sie sind umsichtig, behütend und dennoch lassen sie Sam die Freiräume, damit er sich entfalten kann. Sie haben die Herzen am richtigen Fleck. Ich empfinde es so, dass Robert Dugoni eine Hommage für seine eigenen Eltern schreiben wollte. In der Danksagung glaube ich Bestätigung für dieses Gefühl zu finden. Und wenn dem so ist, dann ist es ihm definitiv gelungen. Ich, als jemand der ebenfalls mit wunderbaren Eltern gesegnet bin, sage dafür einfach: Danke!

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Veröffentlicht am 05.02.2020

Ein richtiges Wohlfühlbuch

Monsieur Mounk und die kleinen Wunder des roten Hauses
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Die letzte Seite ist umgeblättert und ich sitze hier mit einem seligen Lächeln auf den Lippen. Was für eine schöne und warmherzige Geschichte – ein richtiges Wohlfühlbuch.
Beim Lesen hatte ich das Gefühl ...

Die letzte Seite ist umgeblättert und ich sitze hier mit einem seligen Lächeln auf den Lippen. Was für eine schöne und warmherzige Geschichte – ein richtiges Wohlfühlbuch.
Beim Lesen hatte ich das Gefühl unter einem Apfelbaum in Monsieur Mounks Garten zu sitzen und ein Erzähler berichtete mir von den Ereignissen im damaligen Sommer, als Yvette, die Tochter der Tänzerin Lucille, noch ein kleines Mädchen war. Die Atmosphäre des Dorfes erinnerte mich stark an die Don-Camillo-Filme und genau diese Erzählerstimme hatte ich im Ohr.

Die Dorfbewohner sind Leute wie du und ich, manche liebenswert, andere etwas schrulliger. Auch Monsieur Mounk hatte seinen Ruf weg und alle kannten ihn nur als Eigenbrötler. Yvette erkannte aber sehr schnell, dass er das Herz am richtigen Fleck hatte und freundete sich mit ihm an. Das war wohl einer der Hauptgründe, warum er dann die Tanztruppe von Madame Odette bei sich aufnahm, als die „leichten Mädchen“ auf der Strasse standen weil ihr Etablissement, das Rote Haus, geschlossen wurde. Aber sein Herz schlug für noch jemanden schneller und mit all dem Chaos, dass Madame Odette und Co. mitbrachten, zog auch die Hoffnung auf Liebe in Monsieur Mounks beschauliches Heim.

Es ist eine leichte und zugleich leise Geschichte, die auf sehr einfühlsame Weise erzählt wird. Der gefühlvolle Schreibstil hat mich richtiggehend gefangen genommen. Es gibt so viele kleine Details, Beschreibungen und Vergleiche, die alles noch lebendiger haben erscheinen lassen. Ich mochte mehrere Figuren sehr – allen voran Monsieur Mounk. Die Autorin hat wohl bewusst seinen Vornamen nie verraten, was ihn manchmal etwas unnahbar aber nicht weniger liebenswert machte. Das hätte womöglich das Geheimnisvolle, das ihn umgab, zerstört und ich möchte ihn mir gar nicht anders vorstellen. Ich finde, jedes Dorf sollte einen solchen Monsieur Mounk haben.

Für mich ist die Autorin Sophia Verena eine wirkliche Entdeckung und ich hoffe auf weitere Bücher von ihr.

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Veröffentlicht am 05.02.2020

Cym schwimmt sich frei

Freischwimmen
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Cymbeline ist eigentlich ein ganz normaler Junge, nur mit einem außergewöhnlichen Namen, der in der Schule auch schon Mal gehänselt wird. Er wird am liebsten Cym genannt und lebt alleine mit seiner Mutter, ...

Cymbeline ist eigentlich ein ganz normaler Junge, nur mit einem außergewöhnlichen Namen, der in der Schule auch schon Mal gehänselt wird. Er wird am liebsten Cym genannt und lebt alleine mit seiner Mutter, da sein Vater verstorben ist, als er noch ein Baby war. Wie der Vater gestorben ist, konnte er noch nicht in Erfahrung bringen, da alle, die er fragte, ihm nur ausweichende Antworten gaben. Sein Verhältnis zu seiner Mutter ist zwar herzlich, er versteht aber nicht, warum sie um das Thema „Schwimmen“ immer so einen großen Bogen macht und immer Ausreden findet, um nicht mit schwimmen zu gehen. So kommt es, dass Cym mit 9 Jahren noch nicht schwimmen kann. Als die Lehrerin für die darauffolgende Woche einen Schwimmunterricht ankündigt, hat er Angst vor neuen Hänseleien und tut so, als ob er diese Sportart schon längst gelernt hätte. Er rückt nicht mal mit der Wahrheit heraus, als sein Rivale Billy ihn zu einem Wettkampf herausfordert. Cym ahnt nicht, was er mit dieser Flunkerei alles auslöst und was für ein Einfluss das auf sein Leben haben wird.

Es hat nicht lange gedauert und Cym hatte sich schon nach ein paar Zeilen in mein Herz geschlichen. Und das liegt nicht nur daran, dass wir auch Seelenverwandte sind. Auch ich habe sehr spät schwimmen gelernt und konnte mich so sehr gut in den Jungen hineinversetzen. Ausserdem hat es mir Adam Baron wirklich leicht gemacht, Cym zu mögen. Er ist ein typischer Junge für sein Alter und hat das Herz am rechten Fleck. Er erzählt die Geschichte aus seiner Sicht in Ich-Form. Dieses Stilmittel behagt mir nicht in jedem Buch. Hier ist es dem Autor meiner Meinung nach wirklich gut gelungen, dem Protagonisten eine lebendige und altersgerechte Stimme zu geben. Cym spricht den Leser auch hin und wieder direkt an, was das angenehme Gefühl, dass Cym es mir als Leser seine Geschichte ganz persönlich erzählt, noch verstärkt. Der leise Humor, der einem zwischen den Zeilen zuzwinkert, hat die lockere und flüssige Erzählweise zusätzlich untermalt.

Auch die Geschichte selber hat mich überzeugt und ging mit der Zeit in eine für mich unerwartete Richtung. Vor allem in der zweiten Hälfte wird es richtig spannend, ohne jemals überzogen oder unrealistisch zu wirken. Die Figuren sind lebendig und lebensnah dargestellt und es gibt nicht nur Schwarz und Weiß.

Aron Baron ist es mit seinem Kinderbuchdebüt gelungen, eine warmherzige, lebendige und emotionale (ich konnte lachen und musste auch die eine und andere Träne verdrücken) Geschichte mit Themen, die Kinder heutzutage beschäftigen, zu erzählen. Bei weiteren Kinderbüchern dieses Autors würde ich sofort ohne zu zögern zugreifen.

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Veröffentlicht am 31.01.2020

Ein neues ponytastisches Abenteuer

Ponyschule Trippelwick - Ein Einhorn spricht nicht mit jedem
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Achtung: Hier sind Spoiler zum 1. Band (Hörst du die Ponys flüstern?) enthalten.

Zum Inhalt
Annelie ist überglücklich, dass Henry, ihr Lieblingspony, sie als seine Gefährtin ausgesucht hat und genießt ...

Achtung: Hier sind Spoiler zum 1. Band (Hörst du die Ponys flüstern?) enthalten.

Zum Inhalt


Annelie ist überglücklich, dass Henry, ihr Lieblingspony, sie als seine Gefährtin ausgesucht hat und genießt mir ihren neuen Freundinnen jeden Tag in der Ponyschule Trippelwick. Nur Tille schwebt immer wieder Mal mit den Gedanken in den Wolken und ihr Gefährtenpony Fliederfloh scheint das zu belasten und futtert seinen Kummer mit Zauberzucker in sich hinein. Als im Haferladen der Zauberzucker gestohlen wird, fällt der Verdacht sofort auf das verfressene Shetlandpony. Doch Annelie und ihre Freundinnen wollen Fliederflohs Unschuld beweisen. Auf der Suche nach der Wahrheit machen sie eine unglaubliche Entdeckung.

Meine Gedanken zum Buch


Zugegeben, vom Alter her passe ich nicht wirklich nach Trippelwick. Aber mit meinen 1,48 würde ich da (fast) nicht auffallen, oder? Im Ernst: Ich habe mich so gefreut, dass ich mit diesem 2. Band nach Trippelwick zurückkehren konnte, so dass das Buch nicht mal auf meinem „Stapel ungelesener Bücher“ gelandet ist, sondern sofort gelesen wurde.
Es ist wieder ein ponytastisches Abenteuer, dass Ellie Mattes untermalt mit den Illustrationen von Larisa Lauber hier erzählt. Stellenweise fand ich es sogar noch spannender als der erste Band. Die Figuren sind wieder mit Herz und Verstand gestaltet und es war wie ein Wiedersehen mit liebgewonnen Freunden. In diesem zweiten Teil geht es erneut um Freundschaft und Respekt vor den Tieren. Auch die Magie bekommt wieder ihren Platz – ja, Trippelwick ist wahrlich ein zauberhafter Ort.
Der Erzählstil ist durchweg altersgerecht und die originellen Wort- und Namenskreationen bereiten ganz bestimmt Groß und Klein viel Spaß. Diese Trippelwick-Reihe eignet sich meiner Meinung nach zum selber lesen, zum vor- oder auch miteinander lesen.
Dieser Band enthält zwar eine abgeschlossene Geschichte. Ich denke jedoch, dass einiges besser zu verstehen ist, wenn man den ersten Teil ebenfalls kennt. Außerdem ist es schön zu sehen, wie die Figuren sich verändern und entwickeln.
Ich habe jedenfalls dieses neue Pony-Abenteuer sehr gerne gelesen und bin auch diesmal ungern aus Trippelwick wieder abgereist. Ein baldiges Wiederlesen fände ich sehr schön.

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Veröffentlicht am 18.11.2019

Spannend und fantasievoll

One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Zum Inhalt
Mailin scheint auf den ersten Blick ein normales junges, irisches Mädchen zu sein. Doch sie hat es alles andere als leicht und pflegt zusammen mit ihrer Mutter ihre im Wachkoma liegende Schwester. ...

Zum Inhalt
Mailin scheint auf den ersten Blick ein normales junges, irisches Mädchen zu sein. Doch sie hat es alles andere als leicht und pflegt zusammen mit ihrer Mutter ihre im Wachkoma liegende Schwester. Ablenkung findet sie in einem Dojo, in dem sie regelmäßig Kendo trainiert. Eines Tages nach dem Training wird ihr schwarz vor Augen und als sie wieder zu sich kommt, findet sie sich in einem fremden Land wieder, wo nichts mehr ist wie in ihrer Heimat und gefährliche Wesen trachten nach ihrem Leben. Doch ein rätselhafter Fremder hilft ihr aus einer prekären Situation und verspricht ihr, sie in die Hauptstadt des fremden Landes zu bringen, damit sie eine Lösung findet, um wieder nach Hause zurück zu kehren. Doch das mysteriöse Land und seine Einwohner scheinen andere Pläne mit Mailin zu haben.


Meine Gedanken
Dieser erste Band der zweiteiligen „One True Queen“-Reihe hat es schon in sich. Die Autorin entführt den Leser in das geheimnisvolle Land Lyaskye, das sie sehr fantasievoll und in lebendigen Farben erschaffen hat. Gefährliche Kreaturen treiben ihr Unwesen und auch die Bewohner des unbekannten Landes wirken sehr rätselhaft und unergründlich. Auch als Leserin bin ich mir nicht sicher, wem man trauen kann und wem nicht und gerate in Gedanken schon Mal an die oder den Falschen/-n. Denn die Autorin schafft es, nicht nur ihre Figuren in die falsche Richtung zu lenken, sondern auch ihre Leser immer wieder mit unerwarteten Wendungen zu überraschen. Die Geschichte nimmt im Verlauf immer mehr an Fahrt auf und sogar ich gemächliche Leserin erreiche das Ende dieses ersten Teils viel zu schnell. Nur ungern verlasse ich Mailin und Lyaskye.

Jennifer Benkau ist für mich eine Zauberin der Wörter und sie verpackt ihre Geschichten mit Spannung, unerschöpflicher Fantasie und einer Liebe zu ihren Figuren, die man zwischen den Zeilen ganz deutlich spürt. Ihr Erzählstil ist klar und locker und dennoch absolut packend und erfinderisch. Ihre Umschreibungen haben oft etwas Dichterisches ohne kitschig zu wirken. Ich bin mir sicher, auch wenn „One True Queen“ ein Jugendbuch ist, vermag es auch ältere Leser zu begeistern. Die Widmung zu diesem Buch lautet: „So viele Bücher. Und du nimmst ausgerechnet dieses.“ Ich bin jedenfalls froh, dass ich nach diesem Buch gegriffen habe und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung. Wenn es nur nicht so lange hin wäre….