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Veröffentlicht am 01.02.2020

Ein Fluch geht um...

Der rote Schal
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Zwei Freunde, die beide den verhängnisvollen Namen Allan Armadale tragen, stehen unter dem Fluch ihrer Väter, Rivalen bis zum Mord. Die Szene ist Wildbad, das Jahr 1832, und die Stadthonoratioren warten ...

Zwei Freunde, die beide den verhängnisvollen Namen Allan Armadale tragen, stehen unter dem Fluch ihrer Väter, Rivalen bis zum Mord. Die Szene ist Wildbad, das Jahr 1832, und die Stadthonoratioren warten in festlichem Aufzug auf die ersten Kurgäste der Saison. Unter ihnen befindet sich der reiche, sterbenskranke Plantagenbesitzer Allan Armadale, dessen einziger Wunsch es ist, noch vor seinem Tod einen Brief für seinen Sohn zu beenden, in dem er die verhängnisvolle Geschichte seiner Familie erzählt und vor dem Namensvetter warnt: "Lege Gebirge und Meere zwischen Dich und jenen anderen Armadale. Nie dürfen sich die beiden auf dieser Welt begegnen - nie, nie, nie!" Doch ehe der Inhalt des Briefes dem Sohn enthüllt wird, kreuzen sich die Wege der beiden Armadales, und die schöne Unbekannte mit dem roten Schal löst eine Kette mysteriöser Verwicklungen aus...

Wer bereits Collins-Leser ist merkt sofort, das hier die Mystery-Elemente fehlen. Und das ist auch genau der Punkt, das die Geschichte mich irgendwie nicht überzeugen konnte. Das die Bücher des Autors ja aus heutiger Sicht schon reichtlich antiquiert daherkommen, sollten sie doch wenigstens einige Spannungselemente haben. Aber leider ist das hier nicht der Fall. Die Geschichte ist zwar gewohnt verworren aber ich kam mit den handelnden Personen nicht zurecht. Es wirkte auf mich alles ein wenig „zu sehr gewollt – aber nicht gekonnt“.

Eine Leseempfehlung von mir aber nur einen Daumen zur Seite.

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Veröffentlicht am 31.01.2020

Kommissar Dupin ermitteln wieder

Bretonische Brandung
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Die sagenumwobenen Glénan-Inseln wirken mit ihrem weißen Sand und kristallklaren Wasser wie ein karibisches Paradies – bis eines schönen Maitages drei Leichen angespült werden. Wer sind die Toten am Strand? ...

Die sagenumwobenen Glénan-Inseln wirken mit ihrem weißen Sand und kristallklaren Wasser wie ein karibisches Paradies – bis eines schönen Maitages drei Leichen angespült werden. Wer sind die Toten am Strand? Wurden sie Opfer des heftigen nächtlichen Unwetters? Alles deutet auf Tod durch Ertrinken hin. Doch als sich herausstellt, dass einer der Toten ein windiger Unternehmer mit politischem Einfluss, der andere ein selbstherrlicher Segler mit jeder Menge Feinden war, ahnt Kommissar Dupin nichts Gutes. War der vermeintliche Unfall auf offener See in Wahrheit ein kaltblütiger Mord? Wer ist der dritte Tote, und was verbindet die drei Männer?

Gekonnt routiniert lässt der Autor seinen Kommissar wieder ermitteln. Ein bisschen Spannung ist zum Ende hin zu spüren, aber ich hatte irgenwie das Gefühl der Fall an sich war nur eine Art Nebenrolle. Sehr intensiv wurde die Bretagne mit ihrem Menschenschlag beschrieben und auch die Küche in diesem Landstrich bekam einen für mich zu großen Rahmen.

Nach dem 1. Teil hatte ich eigentlich mit einer Steigerung gerechnet. Doch der Wunsch ging leider nicht in Erfüllung.

Eine Leseempfehlung gibt es trotzdem. Aber der Daumen zeigt leider nur zur Seite.

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Veröffentlicht am 30.01.2020

Die Fraueninsel im Nebel

Betthupferl
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Ist Tante Caro eine untergetauchte Puffmutter oder nur eine alte Jungfer auf Kur? Josepha Schlagbauer hat sich zwar vom Truchtlachinger »Fetthenderl« zur kickboxenden Autohändlerin gemausert, aber als ...

Ist Tante Caro eine untergetauchte Puffmutter oder nur eine alte Jungfer auf Kur? Josepha Schlagbauer hat sich zwar vom Truchtlachinger »Fetthenderl« zur kickboxenden Autohändlerin gemausert, aber als es sie auf der Suche nach ihrer verschwundenen Patentante auf die Fraueninsel verschlägt, lassen die sturen Insulaner das zickige Mädel aus der Stadt erst einmal im Novembernebel stehen. Vor allem für Basti, den Insel-Schmied, sind Frauen wie Josepha das Feindbild Nummer eins...

Auch im 2. Teil kommt das bayrische hinsichtlich Mentalität und Sprache nicht zu kurz. Auch fehlten die Beschreibungen Rund um die Fraueninsel nicht. Die Geschichte ist unterhaltsam, humorvoll und bietet etwas fürs Herz aber es war leider auch vorhersehbar und teilweise klischeehaft. Aber als „Betthupferl“ durchaus geeignet.

Ich gebe eine Leseempfehlung, aber 1-Daumen-Hoch schafft das Buch bei mir nicht. Der Daumen weißt leider nur zur Seite.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Hat meinen Thrillernerv nicht getroffen

BAD DREAMS – Deine Träume lügen nicht
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Was sich im Klappentext doch als sehr interessant und vielversprechend las, konnte aus meiner Sicht nicht halten was da versprochen wurde. Dass das einst erlebte von Arden/Olivia erst einmal erzählt werden ...

Was sich im Klappentext doch als sehr interessant und vielversprechend las, konnte aus meiner Sicht nicht halten was da versprochen wurde. Dass das einst erlebte von Arden/Olivia erst einmal erzählt werden muss ist logisch und folgerichtige. Doch dass immer wieder abgewandelt erzählte Passagen sich durch den gesamten Thriller ziehen wurde allmählich langweilig. Die Autorin schaffte es nicht das erlittene Trauma der kleinen Arden überzeugend und fesselnd zu erzählen. Somit blieb für mich nicht nur die Geschichte an sich, sondern auch die Charaktere blass und ohne Tiefe. Und da ja das Trauma praktisch die Vorgeschichte für den Rest des Thrillers darstellt konnte mich im Verlauf die Thrillerhandlung auch nicht mehr wirklich begeistern. Gegen Ende legt zwar die Story noch einmal ein wenig an Tempo zu und die einzelnen Erzählstränge werden zu einem befriedigenden Ende verknüpft, aber auch das konnte mich letztlich nicht mehr von dem Thriller überzeugen. Schade. Ich hatte mir hier wirklich sehr viel mehr versprochen.
Fazit: Für mich war es leider eine langweilige, holprige und teils unglaubwürdige Geschichte. Gut, das mögen andere Leser anders bewerten, meinen Thrillernerv hat diese Buch definitiv nicht getroffen.

Veröffentlicht am 03.04.2022

Abstruse Geschichte

Der Uhrmacher in der Filigree Street
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Was war denn das? Diese Frage habe ich mir tatsächlich nach Beendigung dieses Buches gestellt. Die Geschichte, die im London des Jahres 1883 angesiedelt ist, hat als Hauptfigur den ruhigen, bescheidenen ...

Was war denn das? Diese Frage habe ich mir tatsächlich nach Beendigung dieses Buches gestellt. Die Geschichte, die im London des Jahres 1883 angesiedelt ist, hat als Hauptfigur den ruhigen, bescheidenen und sich für seine Familie aufopfernden Telegrafisten Thaniel Steepleton. Als er eines Tages eine Taschenuhr findet und mit ihr den Hinweis auf die Detonation einer Bombe in Scotland Yard ändert sich das bis dahin recht eintönige Leben Thaniels auf einen Schlag. Im Auftrag der Polizei soll er nun den Uhrmeister Mori ausspionieren, der sich mit mechanische Erfindungen befasst und der der mögliche Täter sein könnte. Bis hierher ist es eine recht amüsante und dem Steampunk angelehnte Geschichte, die Spaß macht zu verfolgen. Doch dann kommt Grace, eine Oxforder Physik-Studentin aus gutem Hause, und mit ihr dreht sich plötzlich die Geschichte. Ohne jede Erklärung werden Moris Fähigkeiten immer absonderlicher, einzelne Figuren sind nur noch Statisten und die Dialoge sind so absurd, dass sie für mich keinen richtigen Sinn mehr ergaben.
Kurzum: Was als vielversprechendes Buch mit einer interessanten Ausgangsgeschichte begann, wandelte sich ab der Hälfte zu einem Etwas, das ich gar nicht genau benennen kann, nur hatte es eben nichts mehr von der anfänglichen Mystery-Steampunk-Stimmung. Für meinen Geschmack war die Entwicklung der Geschichte zu abstrus. Deshalb mögen andere Leser ruhig einen Blick in das Buch wagen und sich selbst einen Eindruck verschaffen. Meine Bewertung sind allerdings nur 2.5 von 5 Sterne.