Eine erschütternde Geschichte über einen wahren Kriminalfall
Die 18jährige Marie wird vergewaltigt. Sie bringt den Fall zu Anzeige. Ihre Pflegemutter und die Polizei glauben ihr nicht. Marie widerruft und wird nun selbst der Falschaussage angeklagt.
Doch der Täter ...
Die 18jährige Marie wird vergewaltigt. Sie bringt den Fall zu Anzeige. Ihre Pflegemutter und die Polizei glauben ihr nicht. Marie widerruft und wird nun selbst der Falschaussage angeklagt.
Doch der Täter macht unbehelligt weiter. Nach einigen Jahren findet eine Polizistin zufällig Parallelen zu anderen Fällen.
Die Autoren berichten von Maries Leben, ihren Erfahrungen in verschiedenen Pflegefamilien und die Reaktionen des Umfeldes auf ihre Anzeige.
Sie nennen Zahlen zu Vergewaltigungen und Falschaussagen und beschreiben die Gesetzeslage und die Recherchen der Polizei. Besonders interessant fand ich dabei die polizeiliche Arbeit und der Austausch zwischen den Bundesstaaten sowie die Erfahrungen der Polizistinnen in einer Männerdomäne.
Wir lernen weitere Frauen kennen, die Opfer geworden sind, und den Täter, seine Vorgeschichte, seine Motive, seine Gedanken.
Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Ich war erstaunt, zu erfahren, wie aufwändig einerseits die Polizeiarbeit war, andererseits aber nur der Zufall half, einen Täter zu schnappen.
Die Reaktionen der Opfer können ganz unterschiedlich sein. Eine Frau, die emotionslos von ihrer Vergewaltigung berichtet, muss nicht unbedingt lügen. Durch das Trauma entstehen Lücken und die Ereignisse werden nicht chronologisch erinnert.
Die Journalisten T. Christian Miller und Ken Armstrong haben für ihren Artikel “An Unbelievable Story of Rape” den Pulitzerpreis erhalten. Ihr Buch war die Grundlage für die Netflix-Miniserie “Unbelievable” mit Tony Collette.
Ein spannendes Buch, das Einblick in die Psyche der Opfer und dem Täter sowie in die Polizeiarbeit gibt.