Verloren im inneren Zwiespalt!
Extrem spannendes Buch über die Konflikte eines jungen Lakota in einer schwierigen Welt! Unglaublich poetisch und sehr gut!
Ryan Black Hawk ist 25 Jahre alt und ein Lakota aus South Dakota. Er war bei ...
Extrem spannendes Buch über die Konflikte eines jungen Lakota in einer schwierigen Welt! Unglaublich poetisch und sehr gut!
Ryan Black Hawk ist 25 Jahre alt und ein Lakota aus South Dakota. Er war bei der Army und Headhunter, verlor erst vor kurzem Keshia, die er als seine Frau betrachtete und über alles liebte. Er ist trauernd und tieftraurig. Er ist schon sieben Jahre bei den Weißen gewesen und innerlich tief zerrissen, obwohl er dazu steht, Lakota zu sein und auch die Sprache spricht. Keine Selbstverständlichkeit. Immer wieder wird er im Alltag mit Rassismus konfrontiert. Indsman ist zum Beispiel eine schlimme Beleidigung.
Baxter arbeitet bei Haywood als Mechaniker, der einen Rennstall hat. Der erfahrene Fahrer Ryan fängt dort als Rennfahrer an. Er fährt als Außenseiter vom letzten Platz einen roten Mustang und gewinnt, gewinnt, gewinnt.
Mit dem Geld kann er seiner Familie und der Ranch in vielerlei Hinsicht helfen. Sie haben zuhause ohnehin eine ökologische Schieflage und Ryan hat Ideen,, wie das gelöst werden könnte. Traurigerweise erfährt er auch durch andere Reservationsmitglieder Ablehnung, weil sie ihn für inzwischen "weiß" halten.
Im Rennstall schlägt ihm wegen des Erfolgs Neid, Eifersucht und sogar Hass entgegen. In Ling Fu hat er aber neben Baxter einen weiteren treuen, loyalen Freund.
Beim ersten Nachtrennen, an dem er überhaupt teilnimmt, passiert etwas Seltsames und Ryan überschlägt sich und wird schwer verletzt. Wird er überleben? Wenn ja, wie schwer werden seine Verletzungen sein? Und vor allem, war das eigentlich ein "Unfall"?
Das Buch zeigt sehr authentisch die Welt und Kultur der Lakota. Die Autorin behandelt dieses Thema äußerst sensibel. Es ist großartig, wie sie ihr Wissen geschickt in die Geschichte ein pflanzt und sogar Begriffe aus der Sprache der Lakota verwendet. Das ist aber nicht alles.
Landschaften und Stimmungen werden von ihr sehr poetisch geschildert und sie zeigt bildhaft die verzweifelte Zerissenheit Ryans zwischen zwei Kulturen hin- und herzupendeln und seine erfolgreichen Bemühungen seine Identität zu behalten, auch wenn diese manchmal fragil ist.
Die Pferde werden ebenso lyrisch eingebunden in schönen Szenen. Das Buch ist sehr gut zu lesen und man kommt gut und schnell rein.
Leider gibt es immer noch weitverbreiteten Rassismus und fiese Vorurteile gegen die Natives und den First Nations. Für angeblich zivilisierte Menschen ist solch ein Verhalten eine echte Schande! Wie ich nicht müde werde zu betonen, sind wir alle erst einmal Menschen und unsere Herzen sind alle rot, ebenso wie unser Blut.
Trotz des durchaus ernsten Themas ist ebenso ab und zu passend Humor eingesprenkelt. Alle diese erwähnten Aspekte verwandeln das Buch in einen prächtigen Sonnenuntergang. Es ist tiefgründig und zutiefst human.