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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2021

Leider enttäuschend

Die siebte Zeugin
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MEINUNG:

Etwas von Michael Tsokos, dem sehr bekannten Berliner Rechtsmediziner zu lesen, stand schon lange auf meiner Leseliste. Ich bin außerdem großer Fan von Justiz-Thrillern, in denn die Gerichtsverhandlungen ...

MEINUNG:

Etwas von Michael Tsokos, dem sehr bekannten Berliner Rechtsmediziner zu lesen, stand schon lange auf meiner Leseliste. Ich bin außerdem großer Fan von Justiz-Thrillern, in denn die Gerichtsverhandlungen ausführlich beschrieben werden inklusive aller Zeugenbefragungen, daher erschien mir Die siebte Zeugin als die genau richtige Lektüre für mich.

Der Verwaltungsbeamte Nikolas Nölting verlässt wie immer an einem Sonntagmorgen das Haus, um Brötchen zu besorgen. Seine Familie ahnt nicht, dass Nölting in der Bäckerei ohne Vorwarnung um sich schießt. Dabei komme ein Mensch ums Leben und zwei weitere werden schwer verletzte. Nikolas schweigt zu der Tat und das Motiv ist völlig unklar. Rocco Eberhardt, ein Berliner Rechtsanwalt nimmt sich dem Fall an. Dr. Justus Jarmer, der zuständige Rechtsmediziner bringt Eberhardt ein bisschen näher zu dem möglichen Motiv.

Für mich fing die Geschichte erstmal gut an und ich kam schnell in die Geschichte rein. Leider nahm meine Begeisterung nach ca. 150 Seiten dann stetig ab.Zu den ganzen Personen konnte ich keine wirklich Bindung aufbauen. Sie waren mir weder sympathisch noch unsympathisch. Der Erzählstil der beiden Autoren leistet dazu sein Übriges, denn dieser ist ziemlich nüchtern und knapp. Es liest sich mehr wie ein Bericht, fast wie True Crime, als ein fiktiver Roman. Die Autoren bemühten sich bei Rocco Eberhardt noch den ein oder anderen familiären Konflikt mit unter zu bringen, was mich aber nicht erreichte und mir Rocco nicht näher brachte. Aus diesem Grund empfand ich es als überflüssig. Die Kapitel sind wirklich sehr kurz, z.T. nicht mal eine ganze Seite lang.  Es mag vielleicht ein stilistisches Mittel sein, aber mir erschien es eher als gäbe es nicht mehr zu schreiben.

Ich hatte mich auch sehr auf den rechtsmedizinischen Part gefreut und hier mehr Einblick zu bekommen, aber die Rolle des Dr. Justus Jarmer erscheint fast schon überflüssig. Es gibt eine spannende Erkenntnis, die für den Fall wichtig ist, aber damit ist Jarmers Auftritt eigentlich auch getan. Um ihn weiter in der Geschichte zu halten, ruft Eberhardt ihn häufiger an und fragt ihn um Rat. Für einen sehr erfolgreichen, wie er ist, irgendwie nicht so ganz nachvollziehbar gewesen. Jarmer Rolle hätte deutlich besser eingebunden werden sollen und ein paar rechtsmedizinische Fakten hätte ich mir auch gewünscht.

Auf die titelgebende siebte Zeugin war ich natürlich besonders gespannt und wurde dann enttäuscht als man deren Befragung in drei kurzen Sätzen abgehandelt hat. Auf die Aussagen dieser Zeugin war ich am meisten gespannt. Ich verstehe nicht, warum diese Befragung einfach weg gelassen worden ist. Fast genauso hat es sich mit den Abschlussplädoyers gehalten. Meiner Meinung nach steckt hier wahnsinnig viel Potential drin, was das Schreib- und Erzähltalent angeht. Wäre ich nicht sowieso schon ziemlich enttäuscht gewesen über die immer schwächer werdende Geschichte, hätte mir dieses Fakt den Rest gegeben.

FAZIT:

Die siebte Zeugin hat für mich vielversprechend angefangen, aber meiner Begeisterung flachte dann immer mehr. Mich hat hier weniger gestört, dass man schnell ahnen konnte, wie das Motiv gelagert war, sondern eher Ausbleiben von spannenden rechtsmedizinischen Fakten und die ausgefeilten juristischen Zeugenbefragungen. Diese Sachen wurden lediglich kurz angedeutet. Genau das hatten ich mir aber versprochen und wurde hier leider enttäuscht.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.01.2020

Konnte mich leider gar nicht überzeugen

L(i)eben ist....eine Mottoparty
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INHALT:
Fünfundzwanzig Jahre ist es schon her, dass Sophie sich im Streit von ihrem ersten „richtigen“ Freund getrennt hat. Dabei war Michael, den alle nur „Helli“ nannten, doch ihre ganz große Liebe. ...

INHALT:
Fünfundzwanzig Jahre ist es schon her, dass Sophie sich im Streit von ihrem ersten „richtigen“ Freund getrennt hat. Dabei war Michael, den alle nur „Helli“ nannten, doch ihre ganz große Liebe. Mittlerweile ist Sophie eine verheiratete Frau, hat zwei erwachsene Kinder und einen Nachzügler. Aber um ihre Ehe steht es nicht zum Besten. Also trifft Sophie einen Entschluss: Sie will sich von ihrem Ehemann trennen. Dumm nur, dass dieser ihren Wunsch vollkommen ignoriert und überhaupt nicht daran denkt, aus dem gemeinsamen Haus auszuziehen. Egal was Sophie auch sagt und tut – Julians Ohren sind auf Durchzug geschaltet. Warum kann sie nicht ein bisschen mehr wie ihre Freundin Karla sein, die lieber solo durchs Leben geht und sich aus der Männerwelt nur die Rosinen herauspickt?
Sophies Welt gerät noch mehr ins Wanken, als Karla ihr von dem neuen Mitarbeiter der Werbeagentur erzählt und ihr ein Bild zeigt: Das ist doch Helli, Sophies erste große Liebe! Und dann erreicht sie auch noch eine Nachricht über Facebook, die Sophie komplett den Boden unter den Füßen wegzieht …

MEINUNG:
L(i)eben ist…eine Mottoparty ist das erste Buch, welches ich aus dem Maximum Verlag gelesen habe. Mich hat hier auch das Cover sehr angesprochen, welches sich meiner Meinung von der Masse der Bücher aus diesem Genre sehr gut abhebt. Die Masken darauf wirken auch sehr edel.

In der Geschichte geht es um Sophie. Sophie hat drei Kinder und ist mit Julian verheiratet. In ihrer Ehe ist sie nicht glücklich. Ich hatte allerdings nicht den Eindruck, dass sie es überhaupt jemals war. Der Vorschlag einer Trennung wird von ihrem Ehemann konsequent ignoriert. Ein Lichtblick in dieser schier ausweglosen Situation ist für Sophie als sich plötzlich Michael, genannt Helli, überraschenderweise wieder bei ihr meldet. Helli war ihre große Liebe und Sophie konnte ihn nie vergessen.

Ich habe ein bisschen gebraucht, um mit der Sprache der Autorin zurecht zu kommen. Mir erschienen die Sätze oft lang, so dass es mir zunächst schwer fiel Sophies Gedankengängen zu folgen. Ich stürzte auch gleich kopfüber in ihr Leben und ihre Probleme. Obwohl sie in einem schönen Haus wohnt, drei Kinder hat und beruflich, auch erfüllt zu sein scheint, ist Sophie unglücklich in ihrer Ehe. So unglücklich, dass ich mich manchmal gefragt habe, ob sie überhaupt je glücklich war. Scheinbar hat sie auch nie ernsthaft versucht eine Trennung in Erwägung zu ziehen, denn sie führt natürlich auch Dank ihres Mannes ein gut situiertes Leben, dessen ist sich auch ihr Mann bewusst. So richtig warm bin ich mit Sophie nicht geworden, auch wenn ihre Wünsche nachvollziehbar sind.

Mit dem Auftauchen von Helli ist das Ende der Geschichte natürlich klar, aber den Weg dorthin hätte ich mich doch etwas abwechslungsreicher und spannender vorgestellt, d.h. Sophie als Heldin der Geschichte braucht in meinen Augen auch ein paar Stolpersteine bzw. Konfliktsituationen, die dem Leser das Gefühl geben mitfiebern zu dürfen. Potential gab es dafür genug, aber das wurde nicht ausgeschöpft.
Ich habe mich gefragt, zu welchem Genre das Buch gehören möchte. Ein Liebesroman, sogenannte Frauenliteratur? Sowohl Inhalt als auch Cover erwecken diesen Anschein. Dafür fehlte es hier aber deutlich an Leichtigkeit und Humor. Sophies Unzufriedenheit saugte sich sofort in mir fest und schaffte keine angenehme Grundstimmung. Mir fehlten auch mal ein paar auflockernde Dialoge. Sophies Gedanken waren dafür sehr ausführlich und anderes wiederum viel zu kurz, z.B. das erste Telefonat zwischen den beiden wird in zwei Sätzen abgehandelt. Wenn sich zwei vor vielen Jahren Liebenden wieder treffen, dann ist das in meinen Augen eine sehr aufregende Sache und ich möchte genau wissen, was gesagt wird und auch wie der andere sich dabei fühlt.

FAZIT:
L(i)eben ist…eine Mottoparty konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Ich bin Protagonistin Sophie nicht warm geworden und mir fehlte in dem Buch so ein bisschen der Spannungsbogen, d.h. einige Konflikte und Hindernisse der Protagonistin auf dem Weg zu ihrem Ziel.

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2019

Leider nicht sonderlich spannend

Der Kinderflüsterer
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INHALT:
Nach dem plötzlichen Tod seiner geliebten Frau will Tom Kennedy mit seinem kleinen Sohn Jake neu anfangen. Ein neuer Start, ein neues Haus, eine neue Stadt – Featherbank. Doch der beschauliche ...

INHALT:
Nach dem plötzlichen Tod seiner geliebten Frau will Tom Kennedy mit seinem kleinen Sohn Jake neu anfangen. Ein neuer Start, ein neues Haus, eine neue Stadt – Featherbank. Doch der beschauliche Ort hat eine düstere Vergangenheit. Vor zwanzig Jahren wurden in Featherbank fünf Kinder entführt und getötet. Der Mörder wurde unter dem Namen »Kinderflüsterer« bekannt und schließlich gefasst.
Die alten Geschichten interessieren Tom und Jake nicht. Als jedoch ein kleiner Junge verschwindet, machen Gerüchte die Runde, dass der Täter von damals einen Komplizen gehabt habe. Und Jake beginnt, sich merkwürdig zu benehmen. Er sagt, er höre ein Flüstern an seinem Fenster …

MEINUNG:
Der Kinderflüsterer besticht gleich vorweg mit seinem sowohl optisch als auch haptisch sehr auffälligen Cover. Der gelbe Falter mit der Nadel darin auf dem dunklen Grund lässt schon ein wenig auf den Inhalt schließen und ist ein absoluter Eye Catcher.

Der Roman hat recht viele Erzählperspektive. Für meinen Geschmack hätte die Ermittlungsarbeit auch deutlich mehr Raum in dem Roman einnehmen können, aber statt dessen wird der Platz verschwendet an den Täter und an Tom, dessen ganze private Sorgen und Probleme (Tod der Ehefrau, schwierige Beziehung zu Jake, eigene schwierige Kindheit) viel mehr Platz einnehmen als für den Spannungsbogen des Romans zuträglich ist. Mich wundert auch, dass der Verlag die Geschichte als Roman deklariert hat. Ich würde es schon als Thriller bezeichnen.

Der ganze Fall verläuft dermaßen gradlinig was die Täterfrage angeht, dass ich dem weder entgegen gefiebert habe noch das es mich sonderlich interessiert hat. Mir fehlten hier einfach die spannenden Wendungen und das Miträtseln. Anfangs hat man noch den Eindruck, der Autor legt viele falschen Fährten aus, aber das löst sich dann recht schnell in Wohlgefallen auf als dann der richtige Täter gefunden ist.

Der Autor fängt so viel gute Ideen an, u.a. die Geschichte um die gelben Falter und auch der Kinderflüsterer an sich, aber er führt es nicht richtig bis zu Ende, dass es rund und vor allem auch für mich spannend ist. Vielleicht liegt es daran, dass es ein Debüt Roman ist und der Autor seinen Geschichtenaufbau noch besser ausreifen muss. Schreiben kann er definitiv. Auch die Mystery Elemente waren gekonnt eingesetzt und verursachten beim Lesen bei mir auch das beabsichtige schaurige Gefühl.

FAZIT:
Warum Der Kinderflüsterer als aufregendster Spannungsroman des Jahres gehandelt wird, hat sich mir leider nicht gezeigt. Die Handlung ist insgesamt sehr geradlinig ohne große Wendungen, auch wenn Potential vorhanden war, gewesen und ich habe mich beim Lesen eher gelangweilt. Auch die vielen Perspektiven haben nicht zur Spannungskurve beigetragen, leider.
Ich vergebe 2 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.12.2018

Hat mich nicht überzeugt

One More Chance
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INHALT:
Neues Leben, neuer Job, neue Liebe - so lautet Aubreys Plan. Doch ein platter Reifen und ein kleiner Ziegenbock werfen alles durcheinander. Zum Glück macht der sexy Australier Chance nicht nur ...

INHALT:
Neues Leben, neuer Job, neue Liebe - so lautet Aubreys Plan. Doch ein platter Reifen und ein kleiner Ziegenbock werfen alles durcheinander. Zum Glück macht der sexy Australier Chance nicht nur ihr Auto wieder flott, sondern überredet sie auch, die restliche Strecke nach Kalifornien gemeinsam zurückzulegen. Es folgen die glücklichsten Tage und aufregendsten Nächte, die Aubrey je erlebt hat, aber dann ist Chance auf einmal einfach verschwunden ...

MEINUNG:
Von Vi Keeland habe ich bisher nur Gutes gehört. Aus diesem Grund war äußerst gespannt auf dieses Buch. Auch von Penelope Ward habe ich bisher noch nichts gelesen.

Das Buch beginnt mit genau dem Road Trip, wie man es auch dem Klappentext entnehmen kann. Audrey möchte nach einer unschönen Trennung in Kalifornien neu anfangen und trifft auf ihrem Weg auf Chance, dessen Motorrad eine Panne hat und der sich dann kurzerhand bei Aubrey „einquartiert“, weil er auch nach Kalifornien möchte.

Natürlich ist der übliche heiße Typ, ABER er bestimmt wo es lang geht und setzt Aubrey jedes Mal zu, dass sie ach so zickig ist. Chance wahrt in keiner Hinsicht irgendwelche persönlichen Grenzen. Natürlich kommen sich die beiden näher, weil Chance Aubrey mit seiner aufdringlichen Art trotzdem erobern kann. Ich muss sagen, dass ich diesen ersten Teil noch ganz unterhaltsam fand, einfach in der Hoffnung, dass Chance dann auch irgendwann mal einen Gang runter schaltet. Aubrey hatte ich eigentlich für eine toughe Frau gehalten, aber Chance die Stirn zu bieten stellt sich als nicht so einfach raus. Mir ging auch ihre Liebesgeschichte ein wenig zu schnell. Diesen ersten Teil lesen wir aus Aubreys Sicht. Er endet mit Chance Verschwinden.

Dann setzte das Buch wieder zwei Jahre später ein und wir erfahren, warum Chance verschwunden ist. Das war mich der einzige überraschende Punkt in dem Buch mit Tiefgang. Teil 2 lesen wir aus Chances Sicht und dürfen ihn dabei begleiten, wie er mit allen Mitteln versucht Aubrey wieder zu bekommen. Das war der Punkt, wo ich das Buch am liebsten abgebrochen hätte. Wieder mal hält er sich für den aller Größten und einzig wahren Mann für Aubrey und das nicht nur im Leben, sondern auch im Bett. Wiedermal respektiert er keine persönlichen Grenzen und schon gar nicht, dass Aubrey einen neuen Freund hat. Leider ist Aubrey auch nicht besser. Chance gibt auch so viel Zeug von sich, dass meine emanzipierte Stimme am liebsten immer laut los geschrien hätte. Für jede Frau hat er auch irgendeinen bescheuerten, verniedlichten Spitznamen. Ich war irgendwann soweit, dass ich mir gewünscht hätte, er bekommt sie nicht. Leider kann sich Aubrey aber Chances Avancen nicht erwehren…

FAZIT:
One more chance war für mich leider mit Abstand eines der Bücher mit dem unsympathischsten, männlichen Protagonisten, von dem ich je gelesen habe und sie hat es leider auch nicht besser gemacht. Ich finde es äußerst fragwürdig, dass man so einen Mann toll findet, der keinerlei persönliche Grenzen und Befindlichkeiten wahrt und respektiert, denn er weiß es immer besser. Schade, dass er auch mit sowas durchkommt!

Ich vergebe 2 von 5 Sternen.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 09.08.2017

Nicht mein Buch

Dark Matter. Der Zeitenläufer
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INHALT:
„Bist du glücklich?“ Das sind die letzten Worte, die Jason Dessen hört, bevor ihn ein maskierter Mann niederschlägt. Als er wieder zu sich kommt, begrüßt ihn ein Fremder mit den Worten: „Willkommen ...

INHALT:
„Bist du glücklich?“ Das sind die letzten Worte, die Jason Dessen hört, bevor ihn ein maskierter Mann niederschlägt. Als er wieder zu sich kommt, begrüßt ihn ein Fremder mit den Worten: „Willkommen zurück, alter Freund.“ Denn Jason ist in der Tat zurückgekehrt – doch nicht in sein eigenes Leben, sondern in eines, das es hätte sein können. Und in diesem Leben hat er seine Frau nie geheiratet, sein Sohn wurde nie geboren. Und Jason ist kein einfacher College-Professor, sondern ein gefeierter Wissenschaftler. Doch ist diese Welt real? Oder ist es die vergangene Welt? Wer ist sein geheimnisvoller Entführer? Und vor die Wahl gestellt – was will er wirklich vom Leben: Familie oder Karriere? Auf der Suche nach einer Antwort begibt Jason sich auf eine ebenso gefährliche wie atemberaubende Reise durch Zeit und Raum. Eine Reise, die ihn am Ende auch mit den dunklen Abgründen seiner eigenen Seele konfrontiert wird …

MEINUNG:
Zunächst mal können der Untertitel „Der Zeitenläufer“ und der Klappentext recht irreführend sein, denn bei beidem könnte man einen Zeitreiseroman erwarten. Dem ist aber nicht so. Hierbei handelt es sich nicht um einen klassischen Zeitreise, sondern der Roman zeigt auf, dass das Leben an bestimmten Scheidepunkten im Leben auch anders hätte verlaufen können. Der Roman beschäftigt sich also mit den alternativen, parallelen Lebensverläufen von Jason, die sich ergeben hätten, wenn er sich an manchen Punkten im Leben anders entschieden hätte. An sich ist das eine spannende, relativ neue Idee, die mich auch ein wenig an Der Brief von Carolin Hagebölling erinnert hat. Nur wird es hier deutlich wissenschaftlicher beleuchtet.

Leider Blake Crouch überschwemmt den Leser am Anfang des Romans mit einer Flut von wissenschaftlichen Fachbegriffe, die erklären sollen, was mit Jason passiert. Leider ist für mich als Laie überhaupt nicht verständlich gewesen und auch mittels Googeln nicht wirklich klarer geworden, weil ich davon einfach zu wenig verstehe. Man muss es dann halt so hinnehmen. Ich bin zwar kein ausgesprochener Sci-Fi-Leser, aber ich hätte mir schon gewünscht es wenigstens ein wenig zu verstehen. Nachdem ersten Drittel baute für mich das Buch aber stark ab. Die Geschichte dreht sich im Kreis, bleibt eindimensional, da Jason nur noch ein Ziel hat.

Weiterhin gefiel mir der Schreibstil überhaupt nicht, wenn man hier überhaupt von Schreibstil sprechen kann. Dieser umfasst fast nur eine stakkatomäßige Aneinanderreihung von kurzen Sätzen. Das erzeugt eine relativ abgehackte, gehetzte Atmosphäre, die stellenweise gepasst hat, aber auf Dauer nicht meins war. Man merkt, dass der Autor wohl eher Drehbücher schreibt. Das Buch soll verfilmt werden und genauso ist es auch geschrieben. Vorteil ist, dass man schnell mit dem Lesen vorankommt.

Für Jason beginnt nach seine Entführung eine wahre Odyssee und er stolpert dabei von ein paralleles Leben ins nächste. Zum Teil nimmt die Geschichte auch dystopische Züge an. Der Verlauf ist sehr rasant und gibt kaum Momente zum Durchatmen. Ich bin grundsätzlich kein so großer Freund von langen Fluchten, denn so bleibt die Geschichte oft oberflächlich und die Charaktere blass. Denn Flucht und kurze Sätze lassen nicht viel Platz für ausführliche Charakterstudien. Ein wenig regt das Buch natürlich auch zum Nachdenken an, wenn man dafür empfänglich ist. Das Ende war recht gut gefällt und für das einzig Vernünftige, was er hätte tun können.

FAZIT:
Von der Grundidee nicht schlecht, aber in der Umsetzung relativ mangelhaft. Der Autor schafft es in meinen Augen auch nicht eine auch für Laien verständliche wissenschaftliche Erklärung zu geben, die in einem den Gedanken „Ja, so könnte es sein“ auslöst. Anstatt dessen flacht das Buch nach dem starkem Start und den anspruchsvollen wissenschaftlichen Erklärungen ab und entspricht mehr einem durchschnittlichen Action-Film ohne Tiefgang.

Ich vergebe 2 von 5 Sternen.