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Hannicake

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2020

Spannende emotionale Geschichte, jedoch anders, als es der Klappentext verspricht

Wir sind das Feuer
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Als Louisa ihr Mathematik-Studium am Redstone College aufnimmt, hofft sie, einen Neuanfang starten zu können. Ihre düstere Vergangenheit und trostlose Jugend möchte sie vergessen und ein neues Leben beginnen. ...

Als Louisa ihr Mathematik-Studium am Redstone College aufnimmt, hofft sie, einen Neuanfang starten zu können. Ihre düstere Vergangenheit und trostlose Jugend möchte sie vergessen und ein neues Leben beginnen. Ihr Plan scheint aufzugehen, denn neben guten Freunden lernt sie den attraktiven Philosophie-Studenten Paul kennen, dem sie nicht widerstehen kann. In seiner Gegenwart schleicht sich ihr immer öfter ein Lächeln auf die Lippen und sie ist so glücklich wie seit dem einschneidenden Erlebnis vor fünf Jahren nicht mehr. Alles scheint perfekt, denn auf Paul scheint sie eine starke Anziehungskraft auszuüben und schon bald ist das Knistern zwischen den beiden nicht mehr zu ignorieren. Doch beide haben mit ihrer Vergangenheit und ihrer Familie zu kämpfen.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Louisa und Paul. Die Übergänge sind sanft und stilvoll. Die Gedanken der Beiden greifen an manchen Stellen fließend, zum Teil mitten in einem Gedanken und in einem Satz ineinander über. Das sorgt für einen verbesserten Lesefluss und der Leser erfährt so die Gefühle beider Protagonisten während gleichen Szenen. Das Geschehen wird nicht doppelt in beiden Perspektiven geschildert, sondern vielmehr sind diese aufeinander aufbauend und fortführend. Es werden Gemeinsamkeiten der Gefühle und ähnliche Verhaltensmuster, aber auch gravierende Unterschiede beispielsweise in Form von verschiedenen Umgangsweisen mit Erlebtem deutlich.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Unter anderem durch detaillierte Beschreibungen der Gedanken und Handlungen der Charaktere kann sich der Leser ein klares Bild der Handlung machen und hat das Gefühl, selbst ein Teil der Geschichte zu sein. Verstärkt wird dieses Gefühl durch den Einsatz der zwei unterschiedlichen Perspektiven.

An vielen Stellen kommt die Liebe der Protagonistin zur Literatur zum Vorschein. Diese begleitet den Leser durch das ganze Buch hindurch. Verschiedene Teilabschnitte, die mehrere Kapitel umfassen, werden mit einem, dem Leser zumeist unbekannten Wort, betitelt, die im Laufe des Abschnittes von den Protagonisten zur Sprache gebracht und erklärt werden. Die Literatur und Poesie spielen durchgehend eine große Rolle ohne die Handlung in den Hintergrund zu drängen. Oftmals werden Bücher und Serien angeführt, um die Gefühle der Charaktere zu unterstreichen und zu stützen. Zudem sorgen diese Wörter und Anspielungen auf zum Teil bekannte Literatur dafür, dass der Sprachstil des Buches auf eine höhere Ebene gehoben wird und stilistisch wertvoller ist.

Besonders gelungen ist, dass nicht nur die beiden Protagonisten detailliert beschrieben und gezeichnet werden, sondern dass auch Randfiguren und Nebencharaktere eine wichtige Rolle in der Geschichte einnehmen und ebenfalls mit vielen Charaktereingenschaften authentisch dargestellt werden. So wird beim Lesen das Gefühl erreicht, nicht nur am Leben von Louisa und Paul teilzuhaben, sondern auch an dem Leben der anderen Figuren.

Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass die Geschichte leider nicht vollständig mit dem Klappentext konform geht. Auf die Vergangenheit der beiden Protagonisten wird nur wenig eingegangen und das Geheimnis von Paul, welches die Liebe der beiden zueinander zerstören könnte, bekommt lediglich auf den letzten Seiten des Buches ausreichend Raum. Das sorgt für einen spannenden Cliffhänger - die Folgen seines Geheimnisses werden erst im Folgeband thematisiert. In diesem Band geht es eher um die Beziehung der beiden zueinander, um die Liebe, die die beiden Protagonisten verbindet und Entwicklungen auf zwischenmenschlicher Ebene. Diese sind gut dargestellt, jedoch werden durch den Klappentext andere Erwartungen geweckt.

Dennoch ist dieses Buch zu empfehlen, jedoch sollte man sich bewusst sein, dass es in diesem Buch weniger um Spannung und unerwartete Wendungen geht, sondern vielmehr um die emotionale Bindung zwischen den Protagonisten und die Entwicklung der Beziehung der beiden zueinander.

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Veröffentlicht am 26.02.2020

Spannende wahre Geschichte über eine erfolgreiche Spionin des Zweiten Weltkrieges

Die Spionin
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"Jetzt tun wir, was wir immer getan haben - wir folgen ihrem Beispiel."

Nancy Wake, alias die "Weiße Maus", ist ein aktives Mitglied der französischen Resistance - der Widerstandskämpfer gegen die deutsche ...

"Jetzt tun wir, was wir immer getan haben - wir folgen ihrem Beispiel."

Nancy Wake, alias die "Weiße Maus", ist ein aktives Mitglied der französischen Resistance - der Widerstandskämpfer gegen die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg. Ihre Aufgabe als Fluchthelferin und Botin übernimmt sie dabei so präzise, dass es den Deutschen nicht möglich ist, sie zu fangen und außer Gefecht zu setzen. Zu Beginn gehen diese zudem davon aus, dass es sich bei der Weißen Maus nur um einen Mann handeln kann, und schöpfen so keinen Verdacht.
Nancy´s Mann Henry unterstützt den Untergrund der Widerstandsbewegung mit Geldleistungen - so lange, bis er von den Deutschen gefangen genommen und von der Gestapo gefoltert wird. Nancy flieht indes nach England, um wenig später nach ihrer dortigen Ausbildung in Frankreich als Agentin tätig zu werden und eine führende Rolle einzunehmen.

Diese Geschichte, die aus der Sicht von Nancy erzählt wird, ist flüssig zu lesen. Der Schreibstil ist in heutiger Alltagssprache verfasst und durch die Mischung aus vielen Dialogen und Nancy´s Gedanken abwechslungsreich.
Durch detaillierte Beschreibungen bekommt der Leser einen groben Überblick über die Lebensbedingungen der einfachen Bevölkerung während der Deutschen Besatzung Frankreichs. Es wird schnell ersichtlich, dass nicht jeder dazu bereit ist, Nancy und die Alliierten zu unterstützen. Die Widerstandskämpfer können sich nie zu hundert Prozent sicher sein, wem sie trauen können und wer auf ihrer Seite steht oder wer ein Spitzel für die Deutschen ist. Das steigert neben vielen überraschenden Wendungen die Spannung.

Die Thematik ist ernst, aber zumeist auf humorvolle Weise umgesetzt. Es gibt mehrere Passagen, in denen der Leser schmunzeln muss und sich über die Schlagfertigkeit der Protagonistin amüsieren kann.
Es wird nicht einseitig oder voreingenommen erzählt, sondern es werden die Erfolge wie auch die Niederlagen zur Sprache gebracht. Das sorgt für mehr Authentizität und der Leser kann sich besser in die ungewisse Situation der Figuren hineinversetzen.

Nancy musste klassischen Stereotypen bzw. Vorurteilen entgegentreten. "Frauen sind nicht fähig, im Krieg zu kämpfen oder gar eine Truppe anzuführen" ist nur ein Beispiel von vielen. Diese Voreingenommenheit wird in der Geschichte thematisiert und dem Leser wird dargestellt, dass viele Schwierigkeiten damit einhergehen. Es wird ersichtlich, dass ohne diese Vorurteile die ein oder andere gefährliche Situation hätte vermieden werden können.

Beschrieben werden nicht nur die Entwicklungen des Krieges und der Besatzung Frankreichs, sondern auch die persönliche Entwicklung von Nancy und ihren Männern sowie die Entwicklung im Umgang miteinander sowie des Respektverhältnisses der Protagonistin gegenüber.

Die bewegende Geschichte von Nancy Wake beruht auf wahren Fakten und Begebenheiten und ist ein wichtiger Teil der Geschichte, da Frauen wie sie nur selten eine so tragende und führende Rolle im Zweiten Weltkrieg gespielt haben.
Abweichungen von biographischen Inhalten oder wahren Begebenheiten werden aus Respekt vor Nancy und den anderen realen Personen am Ende in einem Schlusswort aufgelistet und korrekt dargestellt. Zudem wird weitere Literatur im Schlusswort aufgelistet, die sich um die gleiche Thematik und um die selben Personen handelt, sodass der Leser weiß, wo er weiterführende Informationen und Geschichten finden kann.

Es ist ein spannendes und zu empfehlendes Buch, welches Einblicke in das Leben der Bevölkerung sowie in den Einsatz von Frauen zur Zeit des Zweiten Weltkriegs liefert, jedoch muss man sich beim Lesen stets bewusst sein, dass es sich um einen historischen Roman mit genretypischen Elementen handelt.

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Veröffentlicht am 31.01.2020

Wahres Gefühlschaos - sehr emotionale Geschichte, bei der kein Auge trocken bleibt

Zurückgeträumt
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Emily besitzt in der Altstadt Langenbergs ein kleines gemütliches Lesecafé. Die Resonanz ist gut, sodass sie es schafft, sich mit den Einnahmen jeden Monat aufs Neue über Wasser zu halten. Unterstützt ...

Emily besitzt in der Altstadt Langenbergs ein kleines gemütliches Lesecafé. Die Resonanz ist gut, sodass sie es schafft, sich mit den Einnahmen jeden Monat aufs Neue über Wasser zu halten. Unterstützt wird sie in vielerlei Hinsicht von ihrem Verlobten Tom. Die beiden sind sehr glücklich zusammen und die Hochzeit steht in naher Zukunft bevor. Doch ein Traum eines Nachts lässt Emily zweifeln und kalte Füße bekommen. Der Traum zeigt ihr eine romantische Szene zusammen mit ihrer ersten großen Liebe Chris. Um sich im Hinblick auf die bevorstehende Hochzeit über ihre Gefühle für Tom im Klaren zu sein, reist sie zu Chris, um sich zu beweisen, dass es nichts weiter als ein Traum war und sie ihre Gefühle von damals hinter sich gelassen hat. Wieder zurück in Langenberg holt die Realität sie jedoch mit einer schockierenden Nachricht ein, die ihre ganzen Zukunftspläne über Bord wirft. Schafft sie es nach diesem Ereignis ihr Leben weiterzuleben und wieder nach vorne zu schauen?


Die Protagonistin Emily erzählt diese Geschichte aus der Ich-Perspektive. Der Leser erfährt so auf unmittelbare und authentische Weise, welche schwierige Zeit sie durchmachen muss und wie sie damit umgeht. Er sieht, wie sie immer wieder verzweifelt ihren Gefühlen freien Lauf lässt, aber auch wieder aufzustehen versucht.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und mit vielen Details versehen, sodass der Leser sich die Orte, die Handlung sowie die Atmosphäre bildlich vorstellen kann und sich somit dem Geschehen mehr verbunden fühlt. Das Geschehen wird greifbar und nachvollziehbar.

Zu Beginn ist die Geschichte verwirrend und an einigen Stellen wenig nachvollziehbar. Diese Verwirrung legt sich jedoch ziemlich schnell und der Leser erfährt, dass die Protagonistin genauso verwirrt und dem eigentlichen Geschehen gegenüber ungläubig erscheint. Geschildert wird die Situation so, wie Emily es wahrgenommen hat. Sie kann das Erlebte nicht richtig einordnen und es nicht verstehen. Diese anfängliche Verwunderung baut somit Nähe und Verständnis zu Emily auf, unter anderem weil der Leser und die Protagonistin auf dem gleichen Wissenstand sind.
Es lohnt sich auf jeden Fall weiterzulesen, um zu erfahren, was wirklich passiert ist. Auch wenn das reale Geschehen schnell klar zu sein scheint, werden im Laufe der Geschichte immer wieder neue Details eingeflochten, die die vom Leser entwickelte Theorien wieder umwerfen und erschütternde Wahrheiten ans Licht bringen.

Übermittelt werden viele Gefühle und Emotionen - sowohl positive als auch negative, angesichts der schwer zu verarbeitenden Situation. Trotz der dramatischen traurigen Situation spiegelt dieses Buch also keineswegs nur depressive Momente und Stimmungen wieder, sondern lässt auch positive Emotionen wie Hoffnung, Zuversicht, Freude und Liebe mitschwingen.

Dieses Buch ist mit der wichtigen Message versehen, dass auch in schwierigen Momenten des Lebens, in denen sich die Sonne hinter dichten Wolken zu verstecken scheint, nicht aufgegeben werden darf, sondern nach vorne geblickt werden muss. Denn mit jeder Tür, die sich schließt, auch wenn durch tragische überraschende Ereignisse, öffnet sich eine neue Tür. Das Leben ist zu kurz, um in Trauer zu versinken und sich jedem Funken von Glück und neuer Lebensfreude zu verschließen.


Ein empfehlenswertes Buch, welches ein wahres Gefühlschaos beim Leser auslöst und kein Auge trocken bleibt. Zwischenmenschliche Gefühle stehen dabei im Vordergrund.

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Prickelnde Liebesgeschichte mit Gefühlschaos

Von Glitzer und großen Gefühlen
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Josy ist ein lebensfroher humorvoller Mensch. Eines Tages wird sie in der Innenstadt von einem Agenten einer Model-Agentur angesprochen, die sie gerne als Plus-Size-Model in ihre Kartei aufnehmen möchten. ...

Josy ist ein lebensfroher humorvoller Mensch. Eines Tages wird sie in der Innenstadt von einem Agenten einer Model-Agentur angesprochen, die sie gerne als Plus-Size-Model in ihre Kartei aufnehmen möchten. Nachdem sie ihre erste Skepsis abgelegt hat, meldet sie sich bei der Agentur und bekommt erste Aufträge. Zu ihrem Glück scheint sich Jannis, der hübsche Chef der Agentur, sehr für sie zu interessieren und auch ihr Herz schlägt schneller, wenn sie ihn sieht. Alles könnte perfekt sein, jedoch gönnen ihr nicht alle den Erfolg und ihr Liebesglück. Nicht immer läuft alles nach Plan und schon bald verändert sich ihr Leben rapide.



Die Ich-Erzählerin Josy macht einen sympathischen Eindruck und vermittelt ihre Gedanken und Gefühle auf authentische Weise an den Leser. Dieser kann so mit ihr mitfühlen und sich an diversen Stellen mit ihr identifizieren. Sie wirkt keineswegs überheblich, als sie bei der Model-Agentur ihre ersten Aufträge erhält. Stattdessen wirkt sie eher skeptisch und selbstzweifelnd wegen ihrer in ihren Augen nicht perfekten Figur.

Die Ich-Erzählerin beschreibt ihre Situation und ihre Gefühle mit vielen Details, sodass sich der Leser in die dargestellte Situation hineinversetzen kann und das Gefühl hat, Teil der Handlung zu sein. Dadurch ist der Schreibstil angenehm und flüssig zu lesen.

Die Geschichte ist nicht primär auf Spannung ausgelegt, denn es gibt kaum unerwartete überraschende Wendungen. Der prinzipielle Ausgang der Geschichte ist für den Leser schon relativ früh klar. Vielmehr werden jedoch viele Emotionen an den Leser weitergegeben und das Gefühlschaos der Figuren gut dargestellt.

Die Geschichte kommt mit wenigen Charakteren aus. Diese sind jedoch gut ausgestaltet und bekommen meist individuelle unterschiedliche Charaktereigenschaften zugewiesen, sodass der Leser auch ein gutes Bild der anderen Figuren erhält und diese eine nicht unerhebliche Rolle für den Fortgang der Handlung spielen.

Besonders gelungen ist, dass die Geschichte sich nicht auf klassische Stereotypen stützt, wie beispielsweise, dass nur sehr schlanke Personen eine Chance auf eine Karriere als Model haben. Stattdessen geht diese Geschichte mit dem Lauf der Zeit und vermittelt dem Leser die Message, dass nicht die Äußerlichkeiten einer Person entscheidend sind, sondern vielmehr, wie man sich fühlt, sich präsentiert, und wie der eigene Charakter ist.



Die Geschichte ist eine schöne prickelnde Liebesgeschichte. Sie ist sehr zu empfehlen, jedoch sollte man sich bewusst sein, dass mehr die Emotionen und das Gefühlschaos, weniger jedoch unerwartete Handlungen oder viel Spannung im Vordergrund stehen.

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Veröffentlicht am 09.01.2020

Herzerwärmend und sehr emotional

Die letzten Tage von Rabbit Hayes
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Mia - genannt Rabbit - Hayes ist Anfang Vierzig und leidet zum zweiten Mal an Brustkrebs. Nachdem sie ihn beim ersten Mal erfolgreich bezwingen konnte, hat er wenige Jahre später gestreut und lebenswichtige ...

Mia - genannt Rabbit - Hayes ist Anfang Vierzig und leidet zum zweiten Mal an Brustkrebs. Nachdem sie ihn beim ersten Mal erfolgreich bezwingen konnte, hat er wenige Jahre später gestreut und lebenswichtige Organe sowie ihre Knochen befallen. Schnell wird klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie der Krankheit erliegt. Im Hospiz angekommen, bleiben ihr nur noch wenige Tage zu leben.
Diese neun letzen Tage erlebt der Leser aus verschiedenen Perspektiven ihrer Verwandten und ihrer Freunde.

Die Geschichte wird nicht lediglich aus der Perspektive von Rabbit erzählt, sondern zum Großteil aus der ihrer Eltern, ihrer Geschwister, ihrem ehemaligen Freund und ihrer zwölfjährigen Tochter Juliet.
Jeder hat neben der Betroffenheit und Erschütterung, die Rabbits Tod zwangsläufig mit sich bringt, seine eigenen Probleme. Die Multiperspektivität sorgt dafür, dass der Leser Einblick in die Gedanken und Gefühle aller beteiligten Personen bekommt und sieht, wie unterschiedlich die einzelnen Charaktere mit der Situation umgehen. Zudem werden die Emotionen stärker und unmittelbarer auf den Leser übertragen.
Der Leser erfährt viel über die Vergangenheit der Familie Hayes, die zwangsläufig als eine Art Rückblick im Angesicht des bevorstehenden Todes aufkommt. Dabei hat jeder Protagonist andere Erinnerungen, die einen guten Überblick über das Leben aller vor Rabbits Erkrankung darstellen. Das hat dazu geführt, dass nicht allein traurige Seiten dargestellt wurden, sondern auch unbeschwerte fröhliche Erinnerungen aufkamen. Zudem wurden viele hoffnungsvolle Elemente eingearbeitet, die den Beteiligten Trost spenden.

Der Schreibstil ist detailgenau und an die verschiedenen Charaktere angepasst, die alle eine individuelle eigenen Persönlichkeit aufweisen. Geschrieben ist der Schreibstil in der dritten Person. Dadurch hat es zuerst gedauert, in die Geschichte reinzufinden, aber im Laufe des Buches hat man sich daran gewöhnt und dies nicht mehr als allzu störend empfunden. Der Leser kann sich beim Lesen ein gutes Bild machen und die Situation gut nachempfinden.

In diesem Buch stehen keine Spannungselemente im Vordergrund, sondern im Wesentlichen geht es um die Emotionen und Gefühle, die in einer solchen Situation aufkommen. Beim Lesen schleicht sich mehrfach ein Lächeln in das Gesicht, aber genauso oft kann man nicht verhindern, dass einem Tränen in den Augen stehen.

Das Buch ist jedem zu empfehlen, der eine emotionale Geschichte lesen möchte, und nicht vor traurigen geschilderten Momenten zurückschreckt. Es ist eine herzerwärmende Geschichte, bei der die Seiten nur so dahinfliegen.

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