Ein tolles Spin Off, auch für Leser, die die Sturmlicht Chroniken nicht kennen.
Worum es in der Geschichte geht:
Lift ist ca. 12 oder 13 Jahre alt und etwas ganz besonderes, denn sie ist „Großartig“, aber „Großartig“ zu sein bringt sie in Gefahr.
„Finsternis“ - wie sie ihn nennt - ...
Worum es in der Geschichte geht:
Lift ist ca. 12 oder 13 Jahre alt und etwas ganz besonderes, denn sie ist „Großartig“, aber „Großartig“ zu sein bringt sie in Gefahr.
„Finsternis“ - wie sie ihn nennt - trachtet ihr nach dem Leben, viele andere Wesen ihrer Art hat er schon getötet, nun hat er es auf sie abgesehen.
Lift ist clever und mutig und heftet sich in Yeddaw an „Finsternis“ Fersen, um herauszufinden warum er ihre „Art“ tötet. Aber in Yeddaw befindet sich noch eine andere Person die „Großartig“ ist und Lift hat sich in den Kopf gesetzt auch diese vor dem Tod zu retten.
Während ein Katz und Maus Spiel beginnt und Lift die ihr unbekannte Stadt mit all ihren Eigenarten erkundet zieht ein großer Sturm auf und Lift läuft die Zeit davon, um die Person zu finden die sie retten will.
Mein erster Eindruck zum Buch:
Das Cover ist wunderschön, ich war sofort Feuer und Flamme dafür, es passt wunderbar zur Geschichte. Der Klappentext – der nicht wie üblich auf der Rückseite sondern im Inneren des Buches zu finden ist – hat mich neugierig auf Lifts Geschichte gemacht. Hier erfährt man kurz wer Lift ist und was der folgenden Geschichte vorausgegangen ist das hat mir sehr gut gefallen und ist auch ein Grund warum ich das Buch lesen wollte.
Das Buch ist mit einer Karte von Roschar ausgestattet und am Ende findet sich eine kurze Einweisung in den Kosmeer von Roschar, beides fand ich sehr hilfreich, weil ich die Sturmlicht Chroniken noch nicht gelesen habe.
Ich möchte hier gleich anmerken – für alle die sie auch noch nicht kennen – das meiner Meinung nach „Die Tänzerin am Abgrund“ völlig unabhängig davon gelesen werden kann, weil die Geschichte sich im Kern um die Figur Lift dreht.
Laut Brandon Sanderson hatte Lift bisher kleinere Auftritt in den SLC und soll in den Folgebänden mehr in den Mittelpunkt rücken, dafür war es ihm wichtig sie dem Leser näher zu bringen. Das ist ihm im übrigen sehr gut gelungen.
Schreibstil und Lesefluß
Der Schreibstil hat mir so gut gefallen er ist lebendig, locker und humorvoll. Brandon Sanderson hat eine ganz besondere Art seinen Leser in eine Welt zu entführen, die man sich selbst erschließen muss. Einmal angefangen zu lesen konnte ich kaum noch das Buch beiseite legen, weil er mit so einer Selbstverständlichkeit Umgebung, Atmosphäre, Charaktere und seine Welt beschreibt.
Zur Geschichte:
Die Geschichte wird von einem Erzähler aus Lifts Perspektive erzählt und beginnt als Lift aus Azir und ihren Annehmlichkeiten dort „flüchtet“. Schon die ersten Seiten haben mich total begeistert, weil hier schon ein klein wenig von der toll ausgedachten Welt und dem Gespann Lift und Wyndel vermittelt wird.
Roschar war etwas ganz neues für mich. Es gab so vieles zu entdecken. Die Welt, ihre Wesen und ihre Eigenarten erschließen sich Stück für Stück. Der Leser wird gefordert die Welt selbst zu entdecken, zu kombinieren und zu Schlußfolgern. Rein gar nichts wird auf einem „Silbertablett“ serviert. Das hat mir super gut gefallen.
Lifts Geschichte und vor allem Lift selbst sind so toll und auch witzig zu lesen. Im Laufe der Ereignisse lernt man sie beser keinen und versteht ihre Beweggründe für so manche Entscheidung die sie trifft.
Lift und ihr Begleiter Wyndel sind ein unterhaltsames Paar, ich musste sehr oft über die Dialoge lachen.
Die Erzählung hat ihren ganz eigenen sanften Spannungsbogen, der in einem Showdown endet, mit dem ich persönlich nicht gerechnet hatte.
Was mir am Ende etwas gefehlt hat war das „Warum“, warum werden Wesen wie Lift gejagt und getötet? Aber das könnte natürlich auch noch in Folgebänden aufgelöst werden.
Die Charaktere:
Lift habe ich sofort in mein Herz geschlossen und möchte noch viel, viel mehr von ihr lesen.
Ihre unbekümmerte. Witzige, eigensinnige Art und ihre ganz eigene Logik sind so wundervoll. Ein bisschen erinnert sich mich an Pipi Langstrumpf, die mochte ich auch so gerne.
Sie ist in der Tat großartig und ist auch so bei mir angekommen. 100% lebendig und echt, sie lebt im Jetzt und handelt auch so und trotz ihrer unbekümmerten Art hat sie doch auch Fragen ans Leben und sucht ihren Platz und ihre Bestimmung.
Zusammen mit Wyndel – ihrem Sprengsel – bilden sie das unterhaltsamste Duo das ich seit langem gelesen habe.
Wyndel – ein Bringer der Leere – seinerseits bodenständig und durchdacht hat sein Päckchen mit Lift zu tragen, denn er versucht immer wieder – erfolglos – sie dazu zu animieren doch etwas überlegter – Erwachsener - vorzugehen. Die Chemie zwischen den Beiden stimmt, dass ist ganz deutlich zu spüren.
Meine Meinung:
„Lift hat mich mit ihrem großen Herzen und ihrer herrlich witzigen, eigensinnigen und unbekümmerten Art völlig für sich gewonnen“
Die Geschichte ist wunderschön, fesselnd, humorvoll und unterhaltsam. Brandon Sanderson Schreibstil hat mich völlig eintauchen lassen in Lifts Welt, ihre Ansichten, Fragen und Beweggründe. Eine Welt mit solch einer Eigendynamik und wunderlichen Symbiosen habe ich bisher noch nicht kennen gelernt und will jetzt noch mehr darüber erfahren. Lift und Wyndel sind mein neues Lieblingsduo – was musste ich lachen, ich hätte noch etliche mehr Dialoge der beiden lesen können und wäre ihrer nicht müde geworden. Die Welt und die Charaktere sind etwas ganz besonderes und auch wenn man die Sturmlicht Chroniken nicht gelesen hat bin ich der Meinung, dass es dank Brandon Sandersons Ausführungen kein Problem darstellt diese Geschichte zu verstehen, zu mögen und sie – wie ich – zu genießen.