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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2020

Spannend

Mörderkind
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Eine klug erdachte Geschichte, aber erschreckend der Gedanke, dass so etwas tatsächlich geschehen sein und gleichzeitig ein leichter Zweifel, dass es dann so wie hier ausgehen könnte.
Aber der Reihe nach:
Mit ...

Eine klug erdachte Geschichte, aber erschreckend der Gedanke, dass so etwas tatsächlich geschehen sein und gleichzeitig ein leichter Zweifel, dass es dann so wie hier ausgehen könnte.
Aber der Reihe nach:
Mit Fiona lernt der Leser eine recht attraktive, moderne und auf mich etwas eigenwillig wirkende junge Frau mit Bindungsängsten und einer Vorliebe für keine Verantwortung nach sich ziehende One-Night-Stands kennen. Sie ist auch in beruflicher Hinsicht (noch?) nicht dazu bereit, sich dauerhaft festzulegen, und, obwohl sie natürlich gewisse Vorstellungen und Träume (Kunststudium) hat, derzeit vorübergehend als Fahrradkurierin tätig. Fiona lebt mit einer Freundin in einer WG.
Eines Tages platzt ein netter junger Mann, der von ihr humorvoll-respektlos gleich "Mr. Darcy" getauft wird, in ihr Leben. Er verdient sein Geld als Rettungssanitäter und war in den letzten Lebensminuten von Fionas Vater anwesend. Bevor dieser in seinen Armen verstarb, bat er ihn sehr eindringlich darum, Fiona auszurichten, dass ihr Vater kein Mörder sei.
Dass Fiona in dem Glauben aufgewachsen ist, ihr Vater sei ein Mörder, hat sie sehr stark geprägt und zeigt noch heute Auswirkungen auf ihr Verhalten. Sie glaubt "Darcy" zunächst nicht. Bei dem Tod ihres kürzlich nach vielen Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassenen Vaters scheint nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein. Unfall? Selbstmord? Und wenn denn ein solcher - möglicherweise wegen unerträglicher Schuldgefühle? Oder am Ende gar Mord? Warum? Wer?
Auch das lässt sie zunächst kalt.
Als Fiona sich dann doch um einige Wahrheiten zu bemühen beginnt, stößt sie auf Widersprüche.
Immer weiter versucht sie, sich - später mit "Darcys" Hilfe - ein Bild zu machen.
Der zweite Handlungsstrang - durch vorstehende Zeit- und Ortsangaben wird dieser wohltuend erkenntlich gemacht - führt den Leser knapp 20 Jahre zurück, als Fionas Vater, Ben, eine verhängnisvolle Affäre hat.
Es hat mich gut unterhalten, Fiona bei ihren nicht immer ganz ungefährlichen Ermittlungen zu begleiten, die sie am Ende bis in die Nähe von Brest/Frankreich führen. Die Autorin schreibt flüssig und versteht es, einen quasi bis zur letzten Seite in Atem zu halten.
Leseempfehlung, vor allem für Leute mit einem Faible für Bücher über Intrigen/Familienkonflikte.

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Veröffentlicht am 01.02.2020

3. Stimme

Die dritte Stimme
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Der zweite Fall der beiden Ermittler Olivia Rönning und Tom Stilton. Auch den Vorläufer hierzu gelesen zu haben, ist zwar nicht zwingend erforderlich, aber meiner Erfahrung nach doch anzuraten. Ich kannte ...

Der zweite Fall der beiden Ermittler Olivia Rönning und Tom Stilton. Auch den Vorläufer hierzu gelesen zu haben, ist zwar nicht zwingend erforderlich, aber meiner Erfahrung nach doch anzuraten. Ich kannte den ersten Teil nämlich nicht und hatte manchmal schon den Eindruck, mir fehlten doch einige Informationen.
Ich habe dieses Buch sehr gerne in einem Rutsch gelesen und war buchstäblich bis zur letzten Seite von seinem spannenden Inhalt so gefesselt, als hätte mich der mehrfach darin erwähnte hochbegabte Meister der Messerwerferkunst höchstpersönlich daran festgenagelt.
Die Geschichte handelt von alter und neuer Schuld, von Liebe, Korruption, Erpressung, Prostitution, Pornografie, Vertrauen, Freundschaft und Loyalität.
Manchmal geht es zugegebenermaßen schon sehr brutal zu, dies wird aber zu keinem Zeitpunkt ins sensationshäscherische Übermaß ausgeweitet. Außerdem macht das ja für viele Leser erst den Reiz eines wirklich guten Thrillers aus.

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Innovativ

Thank God it's Monday!
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Die meisten Menschen kennen den Stoßseufzer: "Gott sei Dank, es ist Freitag!"
Und der wird nicht etwa deshalb ausgestoßen, weil es freitags immer diese leckeren Fischstäbchen aus der Tiefkühltruhe gibt, ...

Die meisten Menschen kennen den Stoßseufzer: "Gott sei Dank, es ist Freitag!"
Und der wird nicht etwa deshalb ausgestoßen, weil es freitags immer diese leckeren Fischstäbchen aus der Tiefkühltruhe gibt, sondern weil es im allgemeinen der letzte Arbeitstag vor dem Wochenende ist.
Dark Horse glaubt nun, dass sich das ändert, dass man, wenn man ihre Ratschläge befolgt, sich auf den Montag freut, weil man dann wieder an die Arbeit gehen darf.
Ich muss sagen, ich KÖNNTE mir vorstellen, dass das funktioniert. Dass es auf lange Sicht vielleicht sogar die einzige Möglichkeit sein wird.
Aber der Reihe nach:
Ich habe schon eine ganze Weile nicht mehr so lange an einem Buch gelesen wie an diesem hier!
Dabei könnte ich jetzt nicht einmal genau sagen woran das gelegen hat. Vielleicht waren es ja die vielen Male, die ich besonders schöne Wortspiele oder an Aphorismen erinnernde Weisheiten einfach aus Freude an der Sprache mehrmals las, vielleicht aber auch die relativ häufig nötigen "Verdauungsunterbrechungen". Ja, der Text erfordert Aufmerksamkeit, einige Fremdwörter musste ich nachschlagen.
Worum gehts?
Nach dem Konzept von "Dark Horse" freut man sich, wie erwähnt, künftig auf den Montag, eben, weil man dann wieder arbeiten gehen darf.
Erreicht werden soll das durch Strategien, die im Buch anschaulich erläutert werden.
Es wird der Eindruck erweckt, EIGENTLICH sei alles recht einfach. Die Logik sagt, es SEI einfach. Andererseits stellt sich mir die Frage, ob man von den Dark-Horse-Leuten denn auch wirklich auf eine komplette Generation "Hochrechnen" darf.
Sind wirklich alle so motiviert, so intelligent, so gebildet, so fair?
Auf jeden Fall ein Buch, das ich lange im Gedächtnis behalten werde und dem ich viele Leser wünsche!

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Familienbiografie

Die Schnitzlers
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Dieses ebenso angenehm lesbare wie interessant geschriebene Buch beginnt und endet mit einem gemeinsamen Besuch der Autorin und einer Nachfahrin von Heinrich und Arthur Schnitzler auf dem Wiener Zentralfriedhof ...

Dieses ebenso angenehm lesbare wie interessant geschriebene Buch beginnt und endet mit einem gemeinsamen Besuch der Autorin und einer Nachfahrin von Heinrich und Arthur Schnitzler auf dem Wiener Zentralfriedhof und beinhaltet gleichzeitig eine Familiengeschichte und eine Gesellschaftsstudie.
Mir war vorher nicht bekannt, wie viele künstlerisch begabte Mitglieder die Familie Schnitzler in den letzten beiden Jahrhunderten hervor gebracht hat.
Natürlich kommen auch die Probleme zur Sprache, die die Zugehörigkeit zum Judentum vor allem im letzten Jahrhundert mit sich brachte.
Im vorderen Buchdeckel befindet sich ein während des Lesens häufig und dankbar von mir genutzter Stammbaum.
Abgerundet wird das Buch durch einen mehrere Bilder umfassenden Fototeil sowie einen umfangreichen Anhang.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen!

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Winterkrieg

Winterkrieg
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Erwartet hatte ich etwas in der Art wie "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?".
Ganz so brutal war es dann allerdings doch nicht, auf eine andere Art aber schließlich nahezu ebenso erschreckend:
Diese Familie ...

Erwartet hatte ich etwas in der Art wie "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?".
Ganz so brutal war es dann allerdings doch nicht, auf eine andere Art aber schließlich nahezu ebenso erschreckend:
Diese Familie "simmert" auf eine alltägliche, sich von der Gleichförmigkeit bis zur Gleichgültigkeit hin steigernden Art und Weise vor sich hin. So richtig angesprochen werden Probleme fast nie und wenn doch, dann "aus Zeitgründen" meistens nicht ausdiskutiert, sondern vertagt oder der Einfachheit halber gleich "unter den Teppich gekehrt".
Man kann gut beobachten, wie das Ganze förmlich erstarrt und wartet während des Lesens geradezu auf das das Fass zum Überlaufen bringende Tröpfchen oder den zündenden Funken, der die überfällige Explosion herbei führt.
"Garniert" wird die Geschichte von den Problemen der Töchter der Pauls, Helen und Eva.
Ein wirklich grandioses Gemälde von Menschen, die so ziemlich alles haben und vielleicht genau deshalb nicht glücklich sein können.
Leseempfehlung!

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