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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2020

Unterhaltsam

Make me German! Zweisprachiges Wendebuch Deutsch/ Englisch
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Dieses Buch zu lesen hat mir großen Spaß gemacht!
Adam Fletcher beweist dem Leser mit diesem Buch zwei Dinge:
Er ist ein ausgezeichneter Beobachter und er hat sehr viel Humor!
Ganz gezielt sucht er sich ...

Dieses Buch zu lesen hat mir großen Spaß gemacht!
Adam Fletcher beweist dem Leser mit diesem Buch zwei Dinge:
Er ist ein ausgezeichneter Beobachter und er hat sehr viel Humor!
Ganz gezielt sucht er sich typisch deutsche Verhaltensauffälligkeiten heraus und seziert diese dann voller Akribie.
Er wird dabei aber niemals boshaft, sondern lässt den Leser ganz deutlich spüren, dass er es mit einem breiten, beinahe an Mr. Bean erinnernden Lächeln tut.
Ob er ein traditionsbewusstes Dorfvölkchen beim Schützenfest begleitet, noch dazu mit viel zu kleinem Hut und in viel zu enger Jacke, ob er wie bei Asterix und Obelix entnervt durch Behördenflure schleicht, ob er Mitfahrgelegenheiten testet, hingebungsvoll einen Schlager komponiert oder wenigstens mitkomponiert oder sich mit Hingabe auf das Studium des deutschen Fernsehprogrammes einlässt, beispielsweise eines jahrzehntealten Flaggschiffs des Ersten Deutschen Fernsehens annimmt, das immer wieder sonntags um 20.15 Uhr eine getreue Fangemeinde einträchtig vor den Bildschirmen vereint und abwechselnd aus verschiedenen deutschen Bundesländern, aber auch aus Wien und der Schweiz kommt, oder ob er vom "Sturm der Liebe" bis hin zu den Geschichten um "Dr. Kleist" wirklich alles an TV-Höhen und Tiefen durchwatet - es bereitet riesiges Vergnügen, ihn dabei zu begleiten und an seinen Erfahrungen teilzuhaben.
Wir bekommen einen Spiegel vorgehalten und entdecken möglicherweise auch die eine oder andere Ungereimtheit in unserem eigenen Verhalten.
Verändern muss sich deshalb aber keiner!
Ich glaube, Adam Fletcher will uns gar nicht anders haben. Naja, von wenigen Ausnahmen wie beispielsweise "Gollum" im Behördendschungel vielleicht abgesehen. Aber vielleicht nicht einmal die. Denn immerhin liefern alle diese Typen ihm sein Studienmaterial für hoffentlich noch etliche weitere Bücher dieser Art.
Dieses Buch hier ist zweisprachig, das heißt, man kann es von vorn auf Deutsch und von hinten auf Englisch lesen. Eine gute Möglichkeit, dass man als Leser die eigenen Englischkenntnisse überprüfen kann.
Überprüfen kann man im Übrigen noch mehr, am Ende ist ein lustiger Test. Aber ich will nicht zuviel verraten!
Fazit: Unbedingte Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Spannend

Mörderkind
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Eine klug erdachte Geschichte, aber erschreckend der Gedanke, dass so etwas tatsächlich geschehen sein und gleichzeitig ein leichter Zweifel, dass es dann so wie hier ausgehen könnte.
Aber der Reihe nach:
Mit ...

Eine klug erdachte Geschichte, aber erschreckend der Gedanke, dass so etwas tatsächlich geschehen sein und gleichzeitig ein leichter Zweifel, dass es dann so wie hier ausgehen könnte.
Aber der Reihe nach:
Mit Fiona lernt der Leser eine recht attraktive, moderne und auf mich etwas eigenwillig wirkende junge Frau mit Bindungsängsten und einer Vorliebe für keine Verantwortung nach sich ziehende One-Night-Stands kennen. Sie ist auch in beruflicher Hinsicht (noch?) nicht dazu bereit, sich dauerhaft festzulegen, und, obwohl sie natürlich gewisse Vorstellungen und Träume (Kunststudium) hat, derzeit vorübergehend als Fahrradkurierin tätig. Fiona lebt mit einer Freundin in einer WG.
Eines Tages platzt ein netter junger Mann, der von ihr humorvoll-respektlos gleich "Mr. Darcy" getauft wird, in ihr Leben. Er verdient sein Geld als Rettungssanitäter und war in den letzten Lebensminuten von Fionas Vater anwesend. Bevor dieser in seinen Armen verstarb, bat er ihn sehr eindringlich darum, Fiona auszurichten, dass ihr Vater kein Mörder sei.
Dass Fiona in dem Glauben aufgewachsen ist, ihr Vater sei ein Mörder, hat sie sehr stark geprägt und zeigt noch heute Auswirkungen auf ihr Verhalten. Sie glaubt "Darcy" zunächst nicht. Bei dem Tod ihres kürzlich nach vielen Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassenen Vaters scheint nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein. Unfall? Selbstmord? Und wenn denn ein solcher - möglicherweise wegen unerträglicher Schuldgefühle? Oder am Ende gar Mord? Warum? Wer?
Auch das lässt sie zunächst kalt.
Als Fiona sich dann doch um einige Wahrheiten zu bemühen beginnt, stößt sie auf Widersprüche.
Immer weiter versucht sie, sich - später mit "Darcys" Hilfe - ein Bild zu machen.
Der zweite Handlungsstrang - durch vorstehende Zeit- und Ortsangaben wird dieser wohltuend erkenntlich gemacht - führt den Leser knapp 20 Jahre zurück, als Fionas Vater, Ben, eine verhängnisvolle Affäre hat.
Es hat mich gut unterhalten, Fiona bei ihren nicht immer ganz ungefährlichen Ermittlungen zu begleiten, die sie am Ende bis in die Nähe von Brest/Frankreich führen. Die Autorin schreibt flüssig und versteht es, einen quasi bis zur letzten Seite in Atem zu halten.
Leseempfehlung, vor allem für Leute mit einem Faible für Bücher über Intrigen/Familienkonflikte.

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Veröffentlicht am 01.02.2020

3. Stimme

Die dritte Stimme
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Der zweite Fall der beiden Ermittler Olivia Rönning und Tom Stilton. Auch den Vorläufer hierzu gelesen zu haben, ist zwar nicht zwingend erforderlich, aber meiner Erfahrung nach doch anzuraten. Ich kannte ...

Der zweite Fall der beiden Ermittler Olivia Rönning und Tom Stilton. Auch den Vorläufer hierzu gelesen zu haben, ist zwar nicht zwingend erforderlich, aber meiner Erfahrung nach doch anzuraten. Ich kannte den ersten Teil nämlich nicht und hatte manchmal schon den Eindruck, mir fehlten doch einige Informationen.
Ich habe dieses Buch sehr gerne in einem Rutsch gelesen und war buchstäblich bis zur letzten Seite von seinem spannenden Inhalt so gefesselt, als hätte mich der mehrfach darin erwähnte hochbegabte Meister der Messerwerferkunst höchstpersönlich daran festgenagelt.
Die Geschichte handelt von alter und neuer Schuld, von Liebe, Korruption, Erpressung, Prostitution, Pornografie, Vertrauen, Freundschaft und Loyalität.
Manchmal geht es zugegebenermaßen schon sehr brutal zu, dies wird aber zu keinem Zeitpunkt ins sensationshäscherische Übermaß ausgeweitet. Außerdem macht das ja für viele Leser erst den Reiz eines wirklich guten Thrillers aus.

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Innovativ

Thank God it's Monday!
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Die meisten Menschen kennen den Stoßseufzer: "Gott sei Dank, es ist Freitag!"
Und der wird nicht etwa deshalb ausgestoßen, weil es freitags immer diese leckeren Fischstäbchen aus der Tiefkühltruhe gibt, ...

Die meisten Menschen kennen den Stoßseufzer: "Gott sei Dank, es ist Freitag!"
Und der wird nicht etwa deshalb ausgestoßen, weil es freitags immer diese leckeren Fischstäbchen aus der Tiefkühltruhe gibt, sondern weil es im allgemeinen der letzte Arbeitstag vor dem Wochenende ist.
Dark Horse glaubt nun, dass sich das ändert, dass man, wenn man ihre Ratschläge befolgt, sich auf den Montag freut, weil man dann wieder an die Arbeit gehen darf.
Ich muss sagen, ich KÖNNTE mir vorstellen, dass das funktioniert. Dass es auf lange Sicht vielleicht sogar die einzige Möglichkeit sein wird.
Aber der Reihe nach:
Ich habe schon eine ganze Weile nicht mehr so lange an einem Buch gelesen wie an diesem hier!
Dabei könnte ich jetzt nicht einmal genau sagen woran das gelegen hat. Vielleicht waren es ja die vielen Male, die ich besonders schöne Wortspiele oder an Aphorismen erinnernde Weisheiten einfach aus Freude an der Sprache mehrmals las, vielleicht aber auch die relativ häufig nötigen "Verdauungsunterbrechungen". Ja, der Text erfordert Aufmerksamkeit, einige Fremdwörter musste ich nachschlagen.
Worum gehts?
Nach dem Konzept von "Dark Horse" freut man sich, wie erwähnt, künftig auf den Montag, eben, weil man dann wieder arbeiten gehen darf.
Erreicht werden soll das durch Strategien, die im Buch anschaulich erläutert werden.
Es wird der Eindruck erweckt, EIGENTLICH sei alles recht einfach. Die Logik sagt, es SEI einfach. Andererseits stellt sich mir die Frage, ob man von den Dark-Horse-Leuten denn auch wirklich auf eine komplette Generation "Hochrechnen" darf.
Sind wirklich alle so motiviert, so intelligent, so gebildet, so fair?
Auf jeden Fall ein Buch, das ich lange im Gedächtnis behalten werde und dem ich viele Leser wünsche!

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Familienbiografie

Die Schnitzlers
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Dieses ebenso angenehm lesbare wie interessant geschriebene Buch beginnt und endet mit einem gemeinsamen Besuch der Autorin und einer Nachfahrin von Heinrich und Arthur Schnitzler auf dem Wiener Zentralfriedhof ...

Dieses ebenso angenehm lesbare wie interessant geschriebene Buch beginnt und endet mit einem gemeinsamen Besuch der Autorin und einer Nachfahrin von Heinrich und Arthur Schnitzler auf dem Wiener Zentralfriedhof und beinhaltet gleichzeitig eine Familiengeschichte und eine Gesellschaftsstudie.
Mir war vorher nicht bekannt, wie viele künstlerisch begabte Mitglieder die Familie Schnitzler in den letzten beiden Jahrhunderten hervor gebracht hat.
Natürlich kommen auch die Probleme zur Sprache, die die Zugehörigkeit zum Judentum vor allem im letzten Jahrhundert mit sich brachte.
Im vorderen Buchdeckel befindet sich ein während des Lesens häufig und dankbar von mir genutzter Stammbaum.
Abgerundet wird das Buch durch einen mehrere Bilder umfassenden Fototeil sowie einen umfangreichen Anhang.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen!

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