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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2020

spannend

Kaninchenherz
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Diesen Kriminalroman habe ich gern gelesen, denn er ist in angenehmer, Spannung erzeugender und leicht verständlicher Erzählweise geschrieben. Die Story wird in zwei durch jeweilige Überschriften deutlich ...

Diesen Kriminalroman habe ich gern gelesen, denn er ist in angenehmer, Spannung erzeugender und leicht verständlicher Erzählweise geschrieben. Die Story wird in zwei durch jeweilige Überschriften deutlich voneinander unterscheidbaren Zeitebenen erzählt, einmal heute, als es um den Tod von Gesines Schwester Mareike Alvarez geht und dann vor zehn Jahren, als Gesine ihren zweieinhalbjährigen Sohn Philipp verloren hat. Eingeschobene mit Zeichnungen versehene Informationen über heimische Giftpflanzen runden das Ganze ansprechend ab.
Annette Wieners schaffte es, mich wirklich lange über Täter und Tatmotiv im Unklaren zu lassen, Sympathie für die Protagonistin zu wecken und am Ende alles nachvollziehbar aufzudröseln.
Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Emotionen

Léon und Louise
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Dieses Buch enthält eine der schönsten geschriebenen Liebesgeschichten überhaupt!
Die Geschichte von Léon und Louise gehört meiner Meinung nach in eine Reihe mit Romeo und Julia und Scarlett O'Hara-Hamilton-Kennedy-Butler ...

Dieses Buch enthält eine der schönsten geschriebenen Liebesgeschichten überhaupt!
Die Geschichte von Léon und Louise gehört meiner Meinung nach in eine Reihe mit Romeo und Julia und Scarlett O'Hara-Hamilton-Kennedy-Butler und Rhett Butler (vergessen wir in diesem Zusammenhang natürlich die grässlichen Versuche, "Vom Winde verweht" eine "Fortsetzung angedeihen zu lassen!).
Das Schicksal, die große Weltpolitik, lässt die beiden Liebenden viele Jahre ihres Lebens getrennt von einander sein.
Trotzdem haben sie sich nie vergessen.
Alex Capus versteht es ausgezeichnet, diese Liebesgeschichte dem Leser nahe zu bringen.
Das Buch fesselt ungemein, wird aber glücklicherweise niemals kitschig.
Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Emotionsachterbahn

Kurz bevor das Glück beginnt
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Julie, allein erziehende Mutter eines liebenswerten dreijährigen Sohnes, konnte sich bisher ihren beruflichen Traum, Mikrobiologin zu werden, nicht erfüllen und verdient heute gerade mal so den Lebensunterhalt ...

Julie, allein erziehende Mutter eines liebenswerten dreijährigen Sohnes, konnte sich bisher ihren beruflichen Traum, Mikrobiologin zu werden, nicht erfüllen und verdient heute gerade mal so den Lebensunterhalt für sich und ihren Sprössling an der Kasse eines Supermarktes. Mobbing und ein übergriffiger Chef machen ihr das Leben zusätzlich schwer.
Paul, nach 30 Jahren Ehe seiner Frau verlustig gegangen, in dieser Situation noch etwas unerfahren, vor allem, was das eigenhändige Einkaufen betrifft, lernt Julie an deren Arbeitsplatz kennen und lädt sie ganz spontan mit ihrem Sohn zu einem Familienurlaub am Meer ein. Sie, deren Urlaub ohnehin gerade hatte beginnen sollen, die aber keinen überflüssigen Cent für eine Reise hätte aufbringen können, sagt mutig zu. Ebenfalls mit von der Partie ist Pauls erwachsener Sohn aus kurzer erster Ehe.
So weit, so gut.
Irgendwie schien alles auf ein Happy End entweder mit Paul oder dessen zunächst aufgrund eigener (Liebes-)Probleme recht mürrischem Sohn, einem Arzt, hinaus zu laufen. Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten gelingt es auch dem Dreikäsehoch mit unwiderstehlichem Charme und Julie mit offenen Worten zur rechten Zeit und am rechten Ort, eine Harmonie zu schaffen, die zu einem unbeschreiblich schönen und leider viel zu kurzem Urlaub führt.
Dann schlägt das Schicksal unbarmherzig zu.
Mehr soll hier meiner Meinung nach nicht verraten werden, nur so viel: Ein in den letzten Jahr immer wieder zu Diskussionen führendes Thema, das jeden von uns einmal angehen kann, sowohl als direkt Betroffenen als auch als vor eine Entscheidung gestellten Menschen, wird sehr respektvoll und doch zu Herzen gehend aber nie ins Kitschige abgleitend behandelt.
Ein Buch, das ich lange in guter Erinnerung behalten werde und sehr gerne weiterempfehle.
Wer allerdings kürzlich einen innerfamiliären Verlust erlitten hat, sei gewarnt: Dieses Buch kann Trost spenden, aber auch Wunden wieder aufreißen. Kitschig ist es jedoch niemals.

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Unterhaltsam

Make me German! Zweisprachiges Wendebuch Deutsch/ Englisch
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Dieses Buch zu lesen hat mir großen Spaß gemacht!
Adam Fletcher beweist dem Leser mit diesem Buch zwei Dinge:
Er ist ein ausgezeichneter Beobachter und er hat sehr viel Humor!
Ganz gezielt sucht er sich ...

Dieses Buch zu lesen hat mir großen Spaß gemacht!
Adam Fletcher beweist dem Leser mit diesem Buch zwei Dinge:
Er ist ein ausgezeichneter Beobachter und er hat sehr viel Humor!
Ganz gezielt sucht er sich typisch deutsche Verhaltensauffälligkeiten heraus und seziert diese dann voller Akribie.
Er wird dabei aber niemals boshaft, sondern lässt den Leser ganz deutlich spüren, dass er es mit einem breiten, beinahe an Mr. Bean erinnernden Lächeln tut.
Ob er ein traditionsbewusstes Dorfvölkchen beim Schützenfest begleitet, noch dazu mit viel zu kleinem Hut und in viel zu enger Jacke, ob er wie bei Asterix und Obelix entnervt durch Behördenflure schleicht, ob er Mitfahrgelegenheiten testet, hingebungsvoll einen Schlager komponiert oder wenigstens mitkomponiert oder sich mit Hingabe auf das Studium des deutschen Fernsehprogrammes einlässt, beispielsweise eines jahrzehntealten Flaggschiffs des Ersten Deutschen Fernsehens annimmt, das immer wieder sonntags um 20.15 Uhr eine getreue Fangemeinde einträchtig vor den Bildschirmen vereint und abwechselnd aus verschiedenen deutschen Bundesländern, aber auch aus Wien und der Schweiz kommt, oder ob er vom "Sturm der Liebe" bis hin zu den Geschichten um "Dr. Kleist" wirklich alles an TV-Höhen und Tiefen durchwatet - es bereitet riesiges Vergnügen, ihn dabei zu begleiten und an seinen Erfahrungen teilzuhaben.
Wir bekommen einen Spiegel vorgehalten und entdecken möglicherweise auch die eine oder andere Ungereimtheit in unserem eigenen Verhalten.
Verändern muss sich deshalb aber keiner!
Ich glaube, Adam Fletcher will uns gar nicht anders haben. Naja, von wenigen Ausnahmen wie beispielsweise "Gollum" im Behördendschungel vielleicht abgesehen. Aber vielleicht nicht einmal die. Denn immerhin liefern alle diese Typen ihm sein Studienmaterial für hoffentlich noch etliche weitere Bücher dieser Art.
Dieses Buch hier ist zweisprachig, das heißt, man kann es von vorn auf Deutsch und von hinten auf Englisch lesen. Eine gute Möglichkeit, dass man als Leser die eigenen Englischkenntnisse überprüfen kann.
Überprüfen kann man im Übrigen noch mehr, am Ende ist ein lustiger Test. Aber ich will nicht zuviel verraten!
Fazit: Unbedingte Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Spannend

Mörderkind
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Eine klug erdachte Geschichte, aber erschreckend der Gedanke, dass so etwas tatsächlich geschehen sein und gleichzeitig ein leichter Zweifel, dass es dann so wie hier ausgehen könnte.
Aber der Reihe nach:
Mit ...

Eine klug erdachte Geschichte, aber erschreckend der Gedanke, dass so etwas tatsächlich geschehen sein und gleichzeitig ein leichter Zweifel, dass es dann so wie hier ausgehen könnte.
Aber der Reihe nach:
Mit Fiona lernt der Leser eine recht attraktive, moderne und auf mich etwas eigenwillig wirkende junge Frau mit Bindungsängsten und einer Vorliebe für keine Verantwortung nach sich ziehende One-Night-Stands kennen. Sie ist auch in beruflicher Hinsicht (noch?) nicht dazu bereit, sich dauerhaft festzulegen, und, obwohl sie natürlich gewisse Vorstellungen und Träume (Kunststudium) hat, derzeit vorübergehend als Fahrradkurierin tätig. Fiona lebt mit einer Freundin in einer WG.
Eines Tages platzt ein netter junger Mann, der von ihr humorvoll-respektlos gleich "Mr. Darcy" getauft wird, in ihr Leben. Er verdient sein Geld als Rettungssanitäter und war in den letzten Lebensminuten von Fionas Vater anwesend. Bevor dieser in seinen Armen verstarb, bat er ihn sehr eindringlich darum, Fiona auszurichten, dass ihr Vater kein Mörder sei.
Dass Fiona in dem Glauben aufgewachsen ist, ihr Vater sei ein Mörder, hat sie sehr stark geprägt und zeigt noch heute Auswirkungen auf ihr Verhalten. Sie glaubt "Darcy" zunächst nicht. Bei dem Tod ihres kürzlich nach vielen Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassenen Vaters scheint nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein. Unfall? Selbstmord? Und wenn denn ein solcher - möglicherweise wegen unerträglicher Schuldgefühle? Oder am Ende gar Mord? Warum? Wer?
Auch das lässt sie zunächst kalt.
Als Fiona sich dann doch um einige Wahrheiten zu bemühen beginnt, stößt sie auf Widersprüche.
Immer weiter versucht sie, sich - später mit "Darcys" Hilfe - ein Bild zu machen.
Der zweite Handlungsstrang - durch vorstehende Zeit- und Ortsangaben wird dieser wohltuend erkenntlich gemacht - führt den Leser knapp 20 Jahre zurück, als Fionas Vater, Ben, eine verhängnisvolle Affäre hat.
Es hat mich gut unterhalten, Fiona bei ihren nicht immer ganz ungefährlichen Ermittlungen zu begleiten, die sie am Ende bis in die Nähe von Brest/Frankreich führen. Die Autorin schreibt flüssig und versteht es, einen quasi bis zur letzten Seite in Atem zu halten.
Leseempfehlung, vor allem für Leute mit einem Faible für Bücher über Intrigen/Familienkonflikte.

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