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Karschtl

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2020

Wun-der-bar

Gar kein Plan ist auch eine Lösung
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Erfrischend, vielschichtig, liebenswert, profund, witzig, informativ - mit einem Wort: wunderbar! Das alles ist für mich dieser Roman von Kyra Groh.

Hier wird nicht nur eine Liebesgeschichte nach Schema ...

Erfrischend, vielschichtig, liebenswert, profund, witzig, informativ - mit einem Wort: wunderbar! Das alles ist für mich dieser Roman von Kyra Groh.

Hier wird nicht nur eine Liebesgeschichte nach Schema F (Trennung - Aufrappeln - Krone richten - Rebound Guy oder neue wahre Liebe finden) abgespult, sondern die Autorin macht aus ihren Figuren richtige Charaktere mit Ecken und Kanten. Und einer Lebensgeschichte, die im Fall von Mara nicht ganz ohne ist - sie aber auch nicht im absoluten Drama versinken lässt, wie es andere AutorInnen gerne tun. Mir hat die Hintergrundstory gefallen (auch wenn sich Mara zum Ende hin etwas wiederholt), sie verleiht der Protagonistin - und auch der Geschichte - die nötige Tiefe die ich brauche, um mir ein gutes Bild von ihr machen zu können.

Auch die Nebenfiguren sind Kyra Groh sehr gelungen. Denn wo bei anderen Autoren besonders Kitty und Veda leicht zu skurrilen Karikaturen hätten werden können, die lächerlich und unauthentisch gewirkt hätten sind sie bei Groh liebenswerte Unikate, die ich richtig ins Herz geschlossen habe.

Obwohl mir die Welt, in der sich Mara und Alex bewegen, relativ fremd ist (ich bin eher ein Social-Media-Dino, der ausschließlich Facebook nutzt) fand ich es äußerst spannend zu lesen, was genau eine Assistentin einer Influencerin alles zu tun hat - neben dem offensichtlichen Job, die vielen Fotos zu machen.

Noch lieber habe ich aber natürlich über Maras Zusammentreffen mit Marius gelesen. Zwischen den beiden stimmte einfach die Chemie, und in der Story insgesamt stimmte immer das Timing, bis hin zum Epilog. An den sich für mein Geschmack problemlos eine Fortsetzung anschließen lassen könnte!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.09.2019

Mutige Stella

Stella Montgomery und die magischen Bilder von Wakestone Hall
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Nachdem Stella im 2. Teil dieser Reihe mit ihrem Cousin und ihrer Cousine eine verhältnismäßig schöne Zeit verleben konnte, und sogar ihre Großmutter traf, ist sie dann doch wieder in die Fänger ihrer ...

Nachdem Stella im 2. Teil dieser Reihe mit ihrem Cousin und ihrer Cousine eine verhältnismäßig schöne Zeit verleben konnte, und sogar ihre Großmutter traf, ist sie dann doch wieder in die Fänger ihrer gräßlichen Tanten geraten. Die haben sie umgehend auf ein Internat geschickt, auf dass sie - und Stellas Mutter - selbst damals gingen. Leider geht es dort nicht annähernd so lustig zu wie bei Hanni & Nanni. Dennoch findet Stella nach einiger Zeit in Ottilie und Amaryllis zwei Freundinnen, die genauso wagemutig sind wie sie selbst. Genau das müssen sie auch schon bald unter Beweis stellen, als Ottilie ganz plötzlich aus dem Internat verschwindet...

Wieder ein ganz tolles Jugendbuch mit starken Kindern als Helden, die lebensbedrohliche Abenteuer erleben und sich mit grausligen Gestalten herumplagen müssen. Da stockt einem als Leser schon manchmal der Atem! Daher ist die Altersangabe von 10+ auch sehr sinnvoll, jüngeren Kindern würde ich es nicht zu lesen geben.
Das Cover des deutschen Verlages gefällt mir um Längen besser als das vom Original, kommt hier doch auch der "Steampunk"-Charakter viel deutlicher zum Ausdruck. Auch im Buch gibt es wieder einige Illustrationen. Nur der Titel erschließt sich mir nicht, denn "Bilder" spielen in dem Buch überhaupt keine Rolle!

Am Ende gibt es einen schönen Abschluss für Stella, was mich vermuten lässt, dass das hier der Abschluss einer Trilogie gewesen ist. Aber ich lasse mich auch gern überraschen, falls es doch nochmal eine Fortsetzung geben sollte.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Zum Lachen, Weinen, Nachdenken

Wanka würde Wodka kaufen
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Ich hatte bei diesem Buch gezögert. Erwartete ich bei der Kurzbeschreibung doch eine Mischung aus "Russendisko" und "Der Zopf meiner Großmutter" von Alina Bronsky - und beide Bücher erhielten von mir nur ...

Ich hatte bei diesem Buch gezögert. Erwartete ich bei der Kurzbeschreibung doch eine Mischung aus "Russendisko" und "Der Zopf meiner Großmutter" von Alina Bronsky - und beide Bücher erhielten von mir nur 3 Sterne. So eine Culture Clash Geschichte ist nämlich nicht automatisch immer witzig.

Schlussendlich hat mich der Hinweis darauf überzeugt, dass die Autorin eigentlich Juliane Käppler ist und uns hier die Vorgeschichte von Max Leifs Putzfrau präsentiert. Die fand ich in "Die sieben Tode von Max Leif" schon zum Schießen! (Wanka würde wohl dieses Sprichwort nur allzu wörtlich nehmen, und schreiend davon rennen.)

Auch hier überzeugt die Autorin mit vielen - teilweise unfreiwillig - komischen Szenen. Auch wenn Wanka selbst ziemlich oft einfach nur zum Heulen ist. Dann wird das Buch auch schon mal melancholisch, und wir erfahren von ihrer Sehnsucht nach ihrem alten, unbeschwerten Leben und allem, was ihr einst lieb & teuer war. Jetzt muss sie von Null anfangen, und erhält dabei nur mäßig Unterstützung - egal ob von Behörden, Nachbarn, Schein-Ehemann und besonders dessen Teenie-Kindern. Aber da Wanka - bzw. Jekaterina - nicht auf den Mund gefallen ist, weiß sie sich meistens gut zu helfen. Ihre Sätze mit starkem russischen Akzent entlockten mir fast jedes Mal ein Schmunzeln.

Gleichzeitig war ich aber auch erschrocken zu lesen, was sich Frauen in bestimmten Jobs teilweise bieten lassen müssen. (Denn ich glaube durchaus, dass in den einzelnen Episoden immer auch ein Körnchen Wahrheit drin ist).

Ein tolles Buch zum Lachen, ein bisschen 'Weinen' und vor allem auch zum Nachdenken!

Veröffentlicht am 06.09.2019

Moderne Klassiker

Kochen? Läuft!
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Ich bin wohl schon zu alt, jedenfalls habe ich mit YouTube kaum was am Hut und kenne auch Mori nicht. Sein Kochbuch gefällt mir allerdings recht gut. Seine Leidenschaft für Videospiele erkennt man auch, ...

Ich bin wohl schon zu alt, jedenfalls habe ich mit YouTube kaum was am Hut und kenne auch Mori nicht. Sein Kochbuch gefällt mir allerdings recht gut. Seine Leidenschaft für Videospiele erkennt man auch, indem er seine Rezepte nämlich nach Schwierigkeitslevel kategorisiert. Und da haben selbst die einfachen Rezepte für die "Noobs" einen kreativen Kniff. Aus einer schnöden Leberkässemmel, wie ich sie schon unzählige Male gegessen habe, wird hier ein 'Burger' in der Laugensemmel mit feinem Cole Slaw (für den es auch noch ein separates Rezept gibt).

Überhaupt kommen hier zahlreiche Klassiker drin vor (Bruschetta, Pizza, verschiedene Pasta, Currywurst, Köttbullar, Wiener Schnitzel, Saltimbocca, Involtini, Tiramisu, Samosas, Chili con Carne, Schweinefilet mit Semmelknödel, Roastbeef, Rinderhüftsteak, Zitronen-Risotto mit Lachsfilet und Creme Brulee), doch für meinen Geschmack ist das genau das Richtige. Die Gerichte kennt jeder, aber weiß auch jeder wie all das selbst gekocht wird? Welche Zutaten und vor allem Gewürze darin vorkommen? Dass bei den Köttbullar zB, anders als bei den Buletten die ich kenne, noch Sahne reingehört. Zumindest macht Mori das so, und ich will ihm das mal glauben.

Es gibt zu jedem Gericht - neben den wertvollen Nährwertinfos - ein schönes Foto, das gleich Appetit macht. Wem das nicht reicht, der kann auch den QR-Code scannen und sich den Autor beim Kochen des Gerichts zuschauen. Das sollte man aber machen, wenn man mal Zeit und Muße hat. Zum reinen Kochen reicht das Buch als Vorlage. Die Beschreibungen zur Zubereitung sind verständlich, ab und an gibt es Tipps & Tricks. Mein Tipp wäre: schafft euch parallel zum Buch gleich eine gut sortierte Gewürzschublade an! Das Standard-Gewürz-Karussell mit den 10 typischen Gewürzen der dt. Küche, die man zum Einzug in die erste Wohnung erhalten hat, reicht hier bei weitem nicht aus!

Veröffentlicht am 11.07.2019

Frisch, modern, humorvoll

Herzklopfen nicht ausgeschlossen
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Ein junger frischer moderner Frauenroman, der im Altenheim spielt. Was sich wie ein Widerspruch anhört, ist jedoch keiner. Denn die älteren Bewohner dieser Seniorenresidenz sind nur die Nebenfiguren, tatsächlich ...

Ein junger frischer moderner Frauenroman, der im Altenheim spielt. Was sich wie ein Widerspruch anhört, ist jedoch keiner. Denn die älteren Bewohner dieser Seniorenresidenz sind nur die Nebenfiguren, tatsächlich dreht sich bei "Herzklopfen nicht ausgeschlossen" alles um Feli, deren Großmutter seit 3 Monaten in eben diesem Etablissement wohnt und sie aus diesem Grunde ebenfalls dort zu arbeiten begonnen hat. Und auf der anderen Seite haben wir Leo, ein auf den ersten Blick reicher Schnösel mit Hang zu ausufernden Parties. Auf den zweiten Blick hat er dann zwar immer noch Geld und ein großes Selbstbewusstsein, aber auch Hirn & Herz. Und wegen einer blöden Dummheit 100 Sozialstunden in eben diesem Altenheim ableisten muss.

Feli und Leo haben keinen guten Start zusammen. Kein Wunder, sind sie doch eigentlich sehr gegensätzliche Typen Mensch. Als "Kotelett und Kaviar" charakterisieren sie sich selbst, und dieser Vergleich trifft es ausgezeichnet.
Natürlich entwickelt sich dann dennoch eine klassische From-Enemies-to-Lovers Geschichte, die wunderbar erzählt wird. Beschwingt und humorvoll, aber stellenweise auch mit ernsteren Tönen. Für mich rundum realistisch, nichts wirkte aufgesetzt oder konstruiert. Vor allem die beiden Hauptcharaktere und der kleine Cast an Nebenfiguren wirkten individuell und authentisch. Das Setting war für mich eine sehr willkommene Abwechslung in diesem Genre. Ebenso, dass die Autorin bei einer Nebengeschichte um Felis Mutter nicht in die Klischeekiste gegriffen hat, wie es in 99% der Fälle passiert. Die zahlreichen popkulturellen Anspielungen mochte ich wieder sehr, ebenso die witzigen und schlagfertigen Dialoge zwischen einzelnen Charakteren (nicht nur zwischen Feli und Leo). Genau meine Wellenlänge!

Rundum ein Lesevergnügen, bei dem ich mich sehr wohl gefühlt habe.