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Veröffentlicht am 03.03.2020

afrikanische Freundschaften

Das kann uns keiner nehmen
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Eigentlich wollte Hans mit der Besteigung des Kilimandscharos nur sein Afrikatrauma überwinden und mit diesem Kontinent seinen Frieden schließen. Doch dieser Plan wird im Krater des Kilimandscharos vom ...

Eigentlich wollte Hans mit der Besteigung des Kilimandscharos nur sein Afrikatrauma überwinden und mit diesem Kontinent seinen Frieden schließen. Doch dieser Plan wird im Krater des Kilimandscharos vom Tscharlie in ganz andere Bahnen gelenkt. Denn Tscharlie ist ein alter Haudegen, der es auch noch mal wissen will. Und Hans ist anfangs alles andere als davon angetan. Erst nach und nach merkt Hans das hinter dem großspurigen Auftreten und Äußerungen eine verzweifelte Seele steckt. Dem Tscharlie geht es gar nicht mehr gut. Schon beim Aufstieg hatte er Probleme mit der Verdauung, die sich auch beim Abstieg fortsetzen. Unten angekommen wollen ihm die Führer schnellst möglich in ein Krankenhaus schaffen. Doch wer nicht will ist der Tscharlie. Er will mit dem Hans eine Abschiedtour durch sein Afrika machen. Nach und nach schließen sie bei dieser Abschiedtour eine afrikanische Freundschaft und erzählen sich ihre Lebensgeschichte. So fahren die beiden mit Motorrädern kreuz und quer durch Afrika. Nur wird der Zustand vom Tscharlie immer schlechter bis Hans nichts anderes übrig bleibt als den Tscharlie mit Hilfe eines Führers und jeder Menger andere Hilfe ins Krankenhaus zu schaffen. Und nun erzählt Hans dem Tscharlie seine eigene Geschichte.

Auch wenn der Autor es schafft den Leser mit seiner Geschichte zu fesseln schafft er dies nicht unbedingt mit einem flüssigen Schreibstil. Eher mit der Geschichte und den Protagonisten. Als Leser muss man sich regelrecht durch das Buch durchbeißen. Da kaum das man sich reingebissen hat schafft es der Autor immer wieder mit dem Stilmittel des aufgesetzten bayrischen Dialekts, den einer der Protagonisten spricht aus dem Lesefluss zu reisen. So das man am Ende einfach nur fürchterlich genervt ist und auf einen Abschnitt hofft in dem der Hans bzw. der Erzähler die Oberhand gewinnt.

Die Protagonisten allen voran der Tscharlie ist alles andere als eine einfache Persönlichkeit. Ein Haudegen, wie er im Buche steht. Jedoch wird auch recht schnell klar das all das nur eine Fassade ist. Nicht nur mit seinen Sprüchen und Taten eckt er bei Leser an. Ihn zu mögen fällt wirklich schwer und am Ende fragt man sich was von dem was er von sich preisgegeben hat stimmt und was war die Erfindung eines Erkrankten. Und der Hans nun ja er wird mit der Zeit für eine Zeit immer mehr zu dem Tscharlie den er eigentlich gar nicht mag. Und zu einer Art Freund. Nach dem er auch seine Geschichte erzählt hat versteht man ihn ein wenig besser. Was man ihn allerdings vorhalten muss ist das er den Tscharlie wider besseres Wissen nicht umgehend nach dem Abstieg vom Berg in ein Krankenhaus geschafft hat und lieber tagelang mit einem zum Tode geweihten durch Afrika gurkt. Als Leser wird man da schon sauer auf ihn.

Der Autor beschäftigt sich mit drei Handlungssträngen. Zum einen die Freundschaft zwischen Tscharlie und Hans. Dann die jeweilige Geschichte von Hans und Tscharlie. Und zum Schluss auch die Liebesgeschichte, die Hans noch heute bewegt. Zum anderen setzt sich der Autor aber auch mit Bergtourismus und den Folgen auseinander, ebenso mit verfehlter Entwicklungspolitik in verschiedenen Dekaden, auch mit Rassismus und Kolonialismus ebenso mit der medizinischen Versorgung als auch mit Bürgerkriegen und deren Folgen. Und auch aktuell mit der Flüchtlingsproblematik und das so viele junge Leute Afrika ihr Heil in Europa suchen, weil es sie für sich in Afrika keine Hoffnung sehen. Auch mit der Einflussnahme ausländischer Regierungen auf Afrika und deren Landerwerb setzt er sich auseinander. Und da ist dann auch das Problem. Er reist so vielen kurz an und lässt den Leser dann damit im regen stehen. Er zeigt auf das und das ist die Folge von dem und dem Handeln.

Die Sprache ist zum einen beeindruckend, die Bilder die der Autor erschafft sind beeindruckend. Und zum anderen mag der Leser irgendwann einfach nicht mehr. Ganz einfach weil der Autor den bayrischen Dialekt dermaßen überzeichnet, das er am Ende einfach nur noch nervt.

Fazit: Ein beeindruckendes Zeugnis von Afrikas Land und Leute, das es dem Leser alles andere als einfach macht. Es eckt hat, packt dem Leser am Kragen und schleift ihn durch Afrika und zeigt Probleme auf, die das Resultat von Generationen von verfehlter und falscher Entwicklungspolitik sind. Aber auch das sich in Afrika Freundschaften entwickeln könne wenn auch nur kurz. Dieses Buch ist schon speziell und nicht jeder wird sich damit anfreunden können schon allein durch den Erzählstil und stilistischen Feinheiten, die der Autor nutzt. Auch die Charaktere ecken ganz schön an. Kurz alles andere als ein einfacher Roman. Er ist schon was für Beißer. Wenn man sich erstmal in dieses Buch seine Geschichte und seinen Protagonisten verbissen hat und es einen gepackt hat, lässt man es auch nicht mehr aus der Hand bis man es hinter sich gebracht hat. Lesen lohnt sich auf jeden Fall auch wenn es hier und da so seine Tücken hat.

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Veröffentlicht am 12.02.2020

aktueller als gedacht

Falling Skye (Bd. 1)
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In der Welt von Morgen entscheiden einzig und allein welchen Buchstaben man auf dem Handgelenk trägt. Ist man ein E oder ein R. Diese Frage entscheidet über das ganze weitere Leben. Der Prozess mit deren ...

In der Welt von Morgen entscheiden einzig und allein welchen Buchstaben man auf dem Handgelenk trägt. Ist man ein E oder ein R. Diese Frage entscheidet über das ganze weitere Leben. Der Prozess mit deren Hilfe dies festgelegt wird nennt sich Kristallisierung. Und genau dieser Kristallisierung muss sich Skye, die Tochter eines bedeutenden Politikers stellen. Sie hat das Ziel auf einer bekannten Uni zu studieren und das ist nur möglich wenn sie eine R ist. Für diese Kristallisierung werden sie und viele Jungen und Mädchen 2 Jahre eher als ursprünglich geplant in ein Zentrum gebracht. Mit einem mit einem hochmodernen Zug gelangen sie zu diesem Zentrum wo sie bereits nach Geschlechtern getrennt werden. In 4 Wochen soll festgestellt werden ob die Mädels und Jungs eher rational oder emotional sind. Da zu werden sie gnadenlos gestestet. Selbst vor Toten wird nicht zurückgeschreckt. Fast zu spät fällt Skye auf das sehr viele Mädels eher zu E tendieren und plötzlich verschwinden auch viele. Alexander, ein Testleiter hat immer ein wachsames Auge auf Skye doch auch ihm fehlt erst in aller letzte Sekunde sein eigener fataler Irrtum auf.

Die Autorin legt einen fesselnden Schreibstil an den Tag und widmet sich mit der gläsernen Nation einen aktuellen Thema. Und was passieren kann wenn ein ganzes Volk ja eine ganze Nation einen fatalen Irrglauben erliegen und fanatische Menschen über das Wohl aller zu entscheiden glauben dürfen.

Auch wenn die Handlung fesselnd und brandaktuell ist weist diese doch für den Leser grobe Logikfehler auf. Auch entsteht dadurch auch die eine oder andere Länge. Als aufmerksamer Leser ist man am Ende durch die Häufung von Logikfehlern einfach nur noch genervt. Auch läuft so vielen einfach zu glatt. Da fasst man sich teilweise nur noch an den Kopf wenn ein Neuling plötzlich ein System wieder in Ordnung bringen soll, das er vorher selbst manipuliert hat. Dann diese Checker die alles überwachen aber angeblich mal eine Ortung haben und dann wieder nicht. Nein ich bin nicht pingelig aber wenn sich solche Sachen dann häufen wird man als Leser dann doch skeptisch.

Die Protagonisten hätten ruhig etwas tiefer ausgearbeitet hätten sein können. Die Oberflächlichkeit und Naivität harmoniert nicht zwangsläufig mit dem wie die Figuren agieren oder agieren sollen. Und dann dies Diskrepanz zwischen High- und Lowtex. Wenn alles Hochmodern ist und dann gleichzeitig mit Uralttechnik gesprochen wird.

Die Sprache ist für die Zielgruppe gut geeignet. Und Begriffe die nicht zwangsläufig geläufig sind werden erklärt.

Fazit: Eine Dystopie die es in sich hat. Und bereits hier und da sehr nahe an der Realität ist. Auch wenn sie hier und da ein paar Schwächen hat schafft sie es den Leser zu fesseln und zum nachdenken anzuregen. Wer Dystopien mag ist hier genau richtig, wenn man also über die eine oder andere Logikschwäche hinwegschaut ist diese hier gelungen, aber musste daraus unbedingt wieder eine Reihe gemacht werden? Hätte man das nicht alles ein wenig straffen können und alles in einen Buch unterbringen können?

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Veröffentlicht am 02.02.2020

genialer gesellschaftskritischer Krimi

Im Netz des Lemming
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Der kleine Mario, stürzt sich nachdem er eine Hassbotschaft erhalten hat, vor Lemmings Augen von einer Brücke in den Tod. Was darauf folgt ist ein gewaltiger Shitstorm infolgedessen nicht nur Lemming seinen ...

Der kleine Mario, stürzt sich nachdem er eine Hassbotschaft erhalten hat, vor Lemmings Augen von einer Brücke in den Tod. Was darauf folgt ist ein gewaltiger Shitstorm infolgedessen nicht nur Lemming seinen Job verliert sondern auch ein Kollege bei der Polizei suspendiert wird, weil die beiden miteinander bekannt sind. Doch der Shitstorm hört nicht auf sondern wird immer weiter angeheizt und die Internetgemeinde steigt voll mit ein bringen damit das Wasser weiter zum Kochen. Lemming und sein Exkollege begeben sich auf Spurensuche und stoßen auf weitere Opfer des gleichen Trolls, der all die Haßpostings in die Welt gesetzt hat. Und dann macht es beim Lemming und seinen Kollegen klick, denn nun haben sie einen Verdacht wer dahinter stecken könnte. Leider bleibt dies dem Täter nicht verborgen und reagiert in dem er das Haus von Lemming abfackelt und auch das Haus der Mutter von seinem Kollegen in Brat setzt. Lemmings Haus brennt bis auf die Grundmauern nieder und dieser muss tatenlos zusehen. Im Zockzustand will Lemming in das brennende Haus und wird von Amat, dem Flüchtling, der beim Vater von Mario, wohnt zurückgehalten. Amat nimmt ihn mit ins Haus von Marios Vater, der ebenfalls von einem Shitstorm betroffen war, weil er einen Film über Flüchtlinge gedreht hat. Nachdem der er eine Nacht darüber geschlaffen hat suchen Lemming und sein Kollege ihren Hauptverdächtigen auf und geraten daraufhin in Lebensgefahr. Es folgt ein dramatischer Showdown, der allen alles abverlangt.

Der Autor hat einen außergewöhnlich flüssigen Schreibstil und legt seinen Finger direkt in die offene Wunde. Er nimmt nicht nur die Gesellschaft aufs Korn sondern auch die Politik, Populisten und das Internet mit seinen vielen Hasskommentaren und hält damit der Gesellschaft den Spiegel vor. Es lässt sich vortrefflich über so viele Sachverhalte in diesem Buch diskutieren und auch streiten. Moral und Ethik und der Umgang mit eben dieser in unser schnelllebigen Zeit und welche Verantwortung ein jeder von uns hat sind nur eine über die es sich zum Nachdenken lohnt. Ich persönlich finde es schade, dass er in Deutschland noch relativ unbekannt ist.

Die Handlung ist ziemlich authentisch beschrieben. Ein Hasskommentar, das einen jungen Menschen in den Selbstmord treibt und welche Folgen dieser für alle Beteiligten hat. Es wird in einer rasanten Erzählweise beschrieben wie die Menschen damit umgehen. Der Autor schreibt mit spitzer Feder und noch spitzerer Zunge über die menschlichen und moralischen und nicht zuletzt ethischen Gefüge und was passiert wenn Populisten sich die Leichtgläubigkeit so mancher Menschen zu nutze macht. Ungeachtet der Folgen. Ich will damit nicht leugnen das auch die Politik auch einen gewissen Schwerpunkt in diesem Buch einnimmt, was im Mittelteil dieser Geschichte der Fall ist ( und mir nicht so leicht gefallen ist, da dieser Teil dann noch mal ein ganz anders Niveau hat und meines Erachtens dann doch ein wenig zu umfangreich gewesen ist).

Die Figuren sind mit ihrem österreichischen Charme, Witz und Humor vortrefflich getroffen und gezeichnet. Der Autor schafft es mit seiner Sprache, dass man nicht nur die Figuren sondern auch die Szenen direkt vorm geistigen Auge zu haben. Sie sind nicht nur kontrovers sondern polarisieren und das mit der Sprachgewalt des Autor kombiniert ist einfach ein großartiges Abbild der Gesellschaft.

Fazit: Ein wirklich spannender Krimi mit reichlich kontroversen Themen über die man nach Lust und Laune diskutieren und nachdenken kann. So schnell legt man diesen Krimi nicht aus der Hand. Mit dazu betragen tut der wirklich rasante und brisante Erzählstil des Autors. Ich bin begeistert auch wenn der politische Abschnitt doch ein wenig zu viel Raum eingenommen hat. Bitte liest diesen brillanten Krimi ihr werden eure wahre Freude daran haben. Er ist einfach genial.

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Veröffentlicht am 28.01.2020

toller Krimi mit kantiken Ermittler

Die Toten von Marnow
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Lona und Elling ein Ermittlerteam aus Rostock werden mit einem bestialischen Mord konfrontiert. Obwohl anfänglich eine Spur in Richtung Kinderpornos läuft stellt sich nach einer weile heraus das es um ...

Lona und Elling ein Ermittlerteam aus Rostock werden mit einem bestialischen Mord konfrontiert. Obwohl anfänglich eine Spur in Richtung Kinderpornos läuft stellt sich nach einer weile heraus das es um wesentlich mehr geht. Und dann wird Elling auch noch schwach und lässt sich bestechen. Und plötzlich taucht eine Leiche nach der anderen auf. Kaum denken Lona und Elling endlich eine heiße Spur gefunden zu haben schon tappen sie wieder im Dunkeln. Erst nach und nach führen die Spuren zusammen. Doch da ist dann noch der Krohn der sein übles Spiel mit den beiden treibt. Es kommt zu einem Schusswechsel und Kohn ist schwer verletzt und wird kurz darauf im Krankenhaus ermordet. Nach und nach merken die beiden, dass da jemand auf einen Rachefeldzug ist, doch noch immer tappen sie im Dunkeln. Doch dann ergibt sich eine heiße Spur und die führt in die DDR Zeit zu Medikamententest und damit zu einer Pharmafirma, einer Klinik und einen Arzt und einen hochrangigen Minister. Plötzlich gerät selbst Elling und seine Frau in Lebensgefahr, ein paar Maskierte dringen in dessen Haus ein und überwältigen ihn und seine Frau. Es folgen dramatische und hochspannende Momente, an dessen Ende weitere Tote stehen. Doch der wahre Täter ist noch immer auf freien Fuß. Lona und Elling hatten die Antwort schon fast mit der Liste und verliehren sie doch nun läuft ihnen fast die Zeit davon.

Der Autor hat ein wirklich fesselnden Schreibstil und schafft es den Leser das ganze Buch über zu halten. Auch wenn mir hier und da ein wenig zu viel privates Gedöns über die Ermittler dabei war. Er greift das das Thema illegale Medikamententests in der DDR auf und die verborgenen Seilschaften die noch Jahre später nachwirken.

Die beiden Ermittler Lona und Elling wachsen einen ans Herz auch wenn man in Ellings Fall nun ja sich so einen Ermittler nicht unbedingt wünscht. Nicht desto trotz leisten die beiden gute Ermittlungsarbeit. Man lernt als Leser die beiden schätzen wobei man bei Elling klare Abstriche machen muss. Gut er hat es aber auch nicht einfach bei einer demanten Mutter im Heim und einer Ehefrau die fremd geht. Er ist mit allen Wassern gewaschen und dadurch auch leicht zu unterschätzen. Auch wenn er das Geld nur so ausgibt kommt er gerade dadurch in arge Bedrängnis. Lona hat ein ziemlich schweres Päckchen zu tragen, das zusätzlich zu ihren na ja nicht ganz korrekten Kollegen ganz schön zu schaffen macht.

Die Handlung ist spannend mit vielen unvorhersehbaren Wendungen. Als Leser ist man immer nur am knobeln wer ist der Täter zu welcher Gruppe gehört er und wird am Ende dermaßen überrascht, weil man ihn nun so gar nicht auf den Zettel hatte obwohl er ja immer auf dem Bildschirm war. Denn noch muss ich hier bemängeln das das Buch durch zu viele privates Gedöns unnötig in die Länge gezogen wurde. Aber ich hätte mir stattdessen mehr Fallarbeit gewünscht.

Fazit: Ein wirklich spannender Krimi mit interessanten Themen und kantigen Ermittlern. Jedoch auch mit der einen oder anderen Länge durch zuviel privates Gedöns. Lasst euch nicht von der Dicke des Buches abschrecken, an diesen Krimi werdet ihr eure Freude haben.

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Veröffentlicht am 11.01.2020

Der Franz hat es wirklich nicht leicht

Leberkäsjunkie
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Da sind wir wieder in der bajuwarischen Provinz. Eberhofer also der Franz hat es wirklich nicht leicht. Ehrlich gesagt geht’s ihm gesundheitlich grad gar nicht so doll. Hinzu kommt dann auch noch ein Mord ...

Da sind wir wieder in der bajuwarischen Provinz. Eberhofer also der Franz hat es wirklich nicht leicht. Ehrlich gesagt geht’s ihm gesundheitlich grad gar nicht so doll. Hinzu kommt dann auch noch ein Mord und ein Brand. Und dadurch zieht jetzt die Exwirtin auch noch bei der Familie Eberhofer ein. Doch irgendwas scheint dem Franz vor dem Magen zu stehen. Der Doktor will ihn auch unbedingt sehen. Doch Franz geht wie man ihn kennt seinen Lieblingsgelüsten weiter nach. Tja und dann muss er ja auch noch den Mord aufklären. Und dann will doch tatsächlich eine Berliner Firma ein Luxushotel hier bei ihnen hinsetzten. Und schon drehen die Dörfler frei. Die eine Hälfte ist dafür die andere dagegen. Und aus heiterem Himmel reist es den Franz aus den Latschen und ist für volle 2 Tage außer Gefecht gesetzt. Wieder auf den Beinen setzt er seine Ermittlungen fort. Mit der Susi hat er auch noch so ein kleineres Verständigungsproblem und seine Oma ja von der bekommt er grad nur noch gesundes Zeug vorgesetzt. Und dann schaffens doch tatsächlich seine werten Mitbürger sein geliebtes Dienstfahrzeug vollkommen zu demolieren. Also das übliche Chaos mit dem Franz sich rumschlagen muss kaum zu schweigen davon, dass sein Papa den zweiten Frühling erlebt. Aber so nach und nach kommen sie dem Täter näher…

Die Autorin hat einen spritzigen und humorvollen flüssigen Schreibstil, der einen ein ums andere Mal zum grinsen und kichern ja sogar zum lauten Losprusten bringt.

Die Protagonisten allen vorweg der Franz ist schon eine Marke für sich. Er agiert recht pragmatisch und unorthodox. Das ihn seine Mitbürger samt Familie noch nicht ins Irrenhaus gebracht haben ist wirklich ein Wunder. Ja mai das die Handlung immer so einwenig haarscharf an der Realität vorbeischrammt und den Provinzler an sich nicht gerade in ein positives Licht rücken sei mal dahingestellt. Auch das der Rudi mal so eben eine Amtsanmaßung begeht zeigt einfach das die Uhren da unten in der bayrischen Provinz zum einen etwas nachgehen und auch nicht ganz so fest angezogen werden.

Die Handlung ist recht amüsant und großteils einfach nur zum brüllen. Gut der Mord natürlich nicht aber die Versuche diesen Aufzuklären schon und erst recht wie Franz auf eine recht radikale Ernährungsumstellung eingestellt werden soll. Habe verschiedene Szene richtig vor Augen gehabt. Muss an dieser Stelle aber auch sagen, das ich mir den Film nicht angesehen habe. Aber gegen Ende lichtet sich das Chaos.

Fazit: All jene die gerne eine humorvollen Krimi lesen wollen, bei dem man mal auch lachen und schmunzeln kann und dem bayrischen Dialekt nicht ganz abgeneigt sind, lege ich diesen kurzen Krimi wärmstens ans Herz. Übrigens auch für Nordlichter geeignet, eine kleine Dialektkunde ist ganz hinten im Anhang. Und auch das eine oder andere Rezept zum ausprobieren. Toller Krimi zum Brüllen komisch mit ganz besonderen Protagonisten.

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