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Veröffentlicht am 19.12.2016

Zwischen Macht und Wahnsinn

Macbeth
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Der adlige Macbeth strebt nach Macht und wird durch Lady Macbeth auf beleidigende Weise aufgefordert den König von Schottland zu töten, um zu mehr Macht und Ansehen zu kommen. Auch wurde ihm von drei Hexen ...

Der adlige Macbeth strebt nach Macht und wird durch Lady Macbeth auf beleidigende Weise aufgefordert den König von Schottland zu töten, um zu mehr Macht und Ansehen zu kommen. Auch wurde ihm von drei Hexen prophezeit König von Schottland zu werden. Dadurch bestärkt, schmieden er und seine Frau einen Plan und ermorden den König eines Nachts, schieben die Schuld aber geschickt auf die Söhne des Königs. Verfolgt, fliehen die Söhne des toten Königs und Macbeth wird zum neuen König gekrönt. Angetrieben durch die Bewahrheitung der Prophezeiung, sucht Macbeth die Hexen abermals auf, um mehr über sein Schicksal zu erfahren, merkt aber nicht, dass die Hexen ihn an der Nase herumführen und in seinen Untergang leiten. Von ihnen erfährt er, dass sein bester Freund Banquo, Stammvater von Königen ist. Bedroht durch diese Erkenntnis, lässt er Banquo töten. Seinem Sohn gelingt es außer Landes zu fliehen. Durch die neu gewonnene Macht, steigert sich die Tyrannei Macbeths und auch seine Frau entwickelt aus Gewissensbissen einen Waschzwang (um das Blut des toten Königs von den Händen zu waschen) und irrt verwirrt nachts durch das Schloss. Aufgrund des beginnenden Wahnsinns, wenden sich immer mehr Freunde sowie Gefolge von ihnen ab und Macbeth rutscht immer tiefer in den Abgrund. Ferner bildet sich eine Allianz gegen Macbeths Herrschaft. Können sie ihn aufhalten?

Besonders gut gefallen hat mir die Geschichte. Sie ist interessant geschrieben und man möchte unbedingt wissen wie es weiter geht und auf welch verrückte Ideen Macbeth noch kommt. Die Macht, die im zu Kopfe steigt und ihn irrwitzige Entscheidungen treffen lässt, bis sich alle von ihm abwenden und das er nicht bemerkt, dass er zu weit geht und übers Ziel hinausgeschossen ist. Tragisch ist zudem, wie Lady Macbeth langsam zu Grunde geht an ihrer Tat. Beide gehen unterschiedlich mit ihrer Tat um. Während Macbeth andere dafür bestraft und töten lässt, richtet Lady M. sich gegen sich selbst und bestraft sich sozusagen. Gemeinsam haben sie allerdings, dass sie die Konsequenzen für ihr Handeln nicht tragen können oder wollen und den Blick für die Realität (teilweise) verloren haben und nicht mehr fähig sind rational zu handeln. Ganz nett, war auch noch die Anwesenheit der Hexen und wie sie Macbeth absichtlich in diese Lage bringen und sich über ihn lustig machen. Ihre Abschnitte waren gereimt, was sich sehr schön las,und zeigte wie wunderschön man mit der Sprache spielen kann. Zudem war es eine willkommene Abwechslung zum restlichen Text .Dieses Werk zeigt auf wunderbare Weise wie Macht und Gier zum eigenen Untergang führen können. Deshalb ist es eins meiner absoluten Favoriten von Shakespeare.

Veröffentlicht am 19.12.2016

Düstere Romantik!

Der Sandmann. Textausgabe mit Kommentar und Materialien
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Der junge Nathanael erwischt seinen Vater eines nachts wie er mit dem angsteinflößenden Coppelius alchemistische Experimente durchführt und der Vater dabei umkommt. In dem Irrglauben Coppelius habe seine ...

Der junge Nathanael erwischt seinen Vater eines nachts wie er mit dem angsteinflößenden Coppelius alchemistische Experimente durchführt und der Vater dabei umkommt. In dem Irrglauben Coppelius habe seine Augen verbrannt, erleidet Nathanael ein Kindheitstrauma und erkrankt danach schwer, erholt sich aber wieder. Verfolgt von dem Trauma leidet er als Erwachsener immer noch unter den Geschehnissen. Im Wetterglashändler meint er Coppelius wieder zu erkennen und schreibt dies seinem Freund Lothar. Irrtümlicherweise erhält seine Frau Clara den Brief und erfährt von seiner Vermutung. Daraufhin macht sie sich Sorgen um ihn und tut seine Vermutung als Fantasie ab und kümmert sich nicht weiter darum. Gefangen von seiner Angst und dem Trauma,welches wieder die Oberhand gewinnt, verdunkelt sich Nathanaels Gemüt zusehends und er beginnt Gedichte und Texte darüber zu schreiben, das Coppelius die Beziehung zwischen ihm und Clara zerstören will und sie beide in den Abgrund stürzen wird. Er versucht nur seine Gefühle auszudrücken, erfährt allerdings nur Ablehnung von Clara, die mehr und mehr genervt von ihm ist und ihn das auch spüren lässt. Beleidigt und verletzt beginnt er Clara in einem Ansturm aus Wut zu beleidigen, bis Lothar einschreitet und es beinahe zu einem Duell kommt, welches Clara rechtzeitig beenden kann. Durch einen Brand in seiner Wohnung, zieht Nathanael in eine andere Wohnung. Von dort aus kann er Olimpia - die Tochter des Physikprofessors - beobachten und verliebt sich nach und nach in sie, bis er sie schließlich Tag für Tag besuchen kommt und mit ihr spricht. Alle um ihn herum merken , dass Olimpia ein Menschenautomat ist, also quasi wie eine Puppe, nur Nath. glaubt weiter an eine Liebe beiderseits und beschließt ihr einen Heiratsantrag zu machen. Kurz zuvor bekommt er einen Streit zwischen dem Professor und dem Wetterglashändler mit, der schließlich mit Olimpia flieht. Jetzt erkennt Nath die Wahrheit und sieht was Olimpia wirklich ist. Ihre glasigen, auf den Boden gefallenen Augen, lassen sein Trauma mit den verbrannten Augen hochkommen und er verfällt in einen Wahn. Infolgedessen stürzt er sich auf den Professor, um ihn umzubringen. Andere zerren sie auseinander und Nath kommt in ein Tollhaus. Offensichtlich genesen, kehrt er zurück und zieht mit Clara in eine andere Stadt. Beim Einkauf in der Stadt betrachten sie sie von einem Turm aus. Nath verfällt beim Anblick Claras erneut in den Wahnsinn, versucht sie hinunter zu stoßen, erblickt Coppelius unten am Fuß des Turms und springt selbst in den Tod.

Auf diese Werk bin ich durch die Schule gekommen. Anfangs war ich skeptisch, aber nach und nach gefiel mir das Buch sehr gut. Besonders gut finde ich, dass es sich um ein Werk aus der Romantik (genauer gesagt Schwarze Romantik) handelt, da es meine absolute Lieblingsepoche ist. Die wird im Wesen Nathanaels deutlich, da er sehr verträumt, realitätsfern und teilweise wahnsinnig ist. Er drückt sich in Gedichten und Geschichten aus, wird aber von Clara gar nicht verstanden, die verkörpert die wesentlichen Merkmale der Aufklärung. Teilweise kann ich Nath Verletzung durch Claras Abweisung gut verstehen, weil er - wenn auch auf verkorkste Art und Weise - seine Gefühle ihr widmet und sie sie nur zurückweist und seinen Ausdruck nicht versteht. Besonders schön finde ich auch die Gegenüberstellung und Differenz zwischen den Epochen Romantik und Aufklärung, die sich teilweise feindlich gegenüberstehen und die Aufklärung (Kaltherzigkeit) hier kritisieren (durch Nathanael). Insgesamt kann ich das Werk nur empfehlen, wenn man mal was neues ausprobieren und lesen möchte. Es ist toll - wenn auch verwirrend wegen der Liebe zu Olimpia - geschrieben und die Sprache ist auch gut verständlich.

Veröffentlicht am 19.12.2016

Erfrischend anders

Fräulein Else
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Detaillierte Beschreibung!

Die Hauptperson Else befindet sich in einem italienischen Kurort bei ihrer wohlhabenden Tante, als sie den Brief ihrer Mutter, mit der dringenden Bitte den reichen Dorsday um ...

Detaillierte Beschreibung!

Die Hauptperson Else befindet sich in einem italienischen Kurort bei ihrer wohlhabenden Tante, als sie den Brief ihrer Mutter, mit der dringenden Bitte den reichen Dorsday um 30.000 Gulden zu bitten, um den Vater vor dem Gefängnis zu retten, erhält. Gleich darauf bittet sie Dorsday ihr das Geld für ihren Vater zu leihen, woraufhin Dorsday unter der Bedingung zustimmt, Else solle sich vollkommen nackt vor ihm entblößen, damit er ihren Körper für eine Weile betrachten könnte. Die junge Else verlässt empört den Raum. In den folgenden Momenten, kann die Zerrissenheit und Unentschlossenheit Elses anhand ihrer Gedanken gut nachvollzogen werden. Einerseits möchte sie ihrem Vater unbedingt helfen und ihn nicht im Stich lassen. Andererseits möchte sie frei über ihren Körper entscheiden können und sich nicht von anderen ( dem männlichen Geschlecht - Dorsday) dominieren lassen. Hin und her gerissen und durch ständige Änderungen ihrer Entscheidungen, beschließt sie schließlich sich vor allen anderen Gästen des Hotels zu entblößen, somit auch vor Dorsday, um der Bedingung gerecht zu werden. Nachdem sie sich auszieht und von allen Seiten schockierende Blicke erhält - so auch von ihrer Tante, die sie als Schande empfindet - fällt sie in eine gespielte Ohnmacht, um der Situation zu entkommen. Daraufhin wird sie in ihr Zimmer gebracht. Dort nimmt sie die doppelte Dosis des Schlafmittels Veronal, in der Absicht ihrem Leben ein Ende zu setzen. Dann sickert sie weg. Ob sie tatsächlich stirbt bleibt offen.

Besonders toll fand ich, dass das Werk in einem inneren Monolog geschrieben ist - bis auf einige Gespräche mit anderen Gästen. Dadurch erhält man einen tiefen Einblick in die Gedankengänge von Else und bemerkt, wie sie versucht aus dem Dilemma herauszukommen, aber feststellen muss das es keinen Weg gibt, außer Selbstmord zu begehen. Besonders der Inhalt bietet sich hervorragend für einen inneren Monolog an, da dieser nie langweilig wird. Etwas nervend ist Elses ständiger Meinungswechsel und was sie als nächstes tun möchte, da der Wechsel sehr oft vorkommt und das hin und her sich oft wiederholend durch den ganzen Text zieht. Dennoch fand ich das Buch sehr erfrischend geschrieben, weil es mal etwas anderes ist.


Veröffentlicht am 17.12.2016

Erfrischend anders

Fräulein Else. Novelle. Textausgabe mit Anmerkungen/Worterklärungen, editorischer Notiz und Nachwort
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Die Hauptperson Else befindet sich in einem italienischen Kurort bei ihrer wohlhabenden Tante, als sie den Brief ihrer Mutter, mit der dringenden Bitte den reichen Dorsday um 30.000 Gulden zu bitten, um ...

Die Hauptperson Else befindet sich in einem italienischen Kurort bei ihrer wohlhabenden Tante, als sie den Brief ihrer Mutter, mit der dringenden Bitte den reichen Dorsday um 30.000 Gulden zu bitten, um den Vater vor dem Gefängnis zu retten, erhält. Gleich darauf bittet sie Dorsday ihr das Geld für ihren Vater zu leihen, woraufhin Dorsday unter der Bedingung zustimmt, Else solle sich vollkommen nackt vor ihm entblößen, damit er ihren Körper für eine Weile betrachten könnte. Die junge Else verlässt empört den Raum. In den folgenden Momenten, kann die Zerrissenheit und Unentschlossenheit Elses anhand ihrer Gedanken gut nachvollzogen werden. Einerseits möchte sie ihrem Vater unbedingt helfen und ihn nicht im Stich lassen. Andererseits möchte sie frei über ihren Körper entscheiden können und sich nicht von anderen ( dem männlichen Geschlecht - Dorsday) dominieren lassen. Hin und her gerissen und durch ständige Änderungen ihrer Entscheidungen, beschließt sie schließlich sich vor allen anderen Gästen des Hotels zu entblößen, somit auch vor Dorsday, um der Bedingung gerecht zu werden. Nachdem sie sich auszieht und von allen Seiten schockierende Blicke erhält - so auch von ihrer Tante, die sie als Schande empfindet - fällt sie in eine gespielte Ohnmacht, um der Situation zu entkommen. Daraufhin wird sie in ihr Zimmer gebracht. Dort nimmt sie die doppelte Dosis des Schlafmittels Veronal, in der Absicht ihrem Leben ein Ende zu setzen. Dann sickert sie weg. Ob sie tatsächlich stirbt bleibt offen.

Besonders toll fand ich, dass das Werk in einem inneren Monolog geschrieben ist - bis auf einige Gespräche mit anderen Gästen. Dadurch erhält man einen tiefen Einblick in die Gedankengänge von Else und bemerkt, wie sie versucht aus dem Dilemma herauszukommen, aber feststellen muss das es keinen Weg gibt, außer Selbstmord zu begehen. Besonders der Inhalt bietet sich hervorragend für einen inneren Monolog an, da dieser nie langweilig wird. Etwas nervend ist Elses ständiger Meinungswechsel und was sie als nächstes tun möchte, da der Wechsel sehr oft vorkommt und das hin und her sich oft wiederholend durch den ganzen Text zieht. Dennoch fand ich das Buch sehr erfrischend geschrieben, weil es mal etwas anderes ist.

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Veröffentlicht am 17.12.2016

Brilliantes Buch!

Luft zum Frühstück
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Achtung Spoiler!

Das Buch handelt von Serafina, einem 14-Jährigen Mädchen, das mit ihren Eltern und ihrer Schwester aus Italien nach Deutschland ziehen musste, was ihr besonders schwer fiel. Zudem tut ...

Achtung Spoiler!

Das Buch handelt von Serafina, einem 14-Jährigen Mädchen, das mit ihren Eltern und ihrer Schwester aus Italien nach Deutschland ziehen musste, was ihr besonders schwer fiel. Zudem tut sie sich schwer damit Freunde zu finden. Sie hat nur Moses, der sich sonderbar kleidet und auch sonst etwas anders ist. Die beiden wirken wie Aussenseiter oder Ausgestoßene, weil keiner aus der Klasse was mit ihnen zu tun haben möchte. Durch Zeitschriften, Fernsehen,ihrer neuen Nachbarin Ernestine,ihrer schlanken Schwester Maria und vor allem durch das Mobbing in der Schule, beschließt sie abzunehmen, um sich nicht für ihr Äußeres schämen zu müssen und endlich hübsch auszusehen und beliebter zu werden. Außerdem hat sie sich Hals über Kopf in Ernestines Bruder Fritz verliebt und denkt er mag nur schlanke Mädchen. So versucht sie anfangs weniger zu essen, nimmt später sogar heimlich Abnehmpillen und Abführmittel und wendet sich von ihrem besten Freund Moses ab, der heimlich in sie verliebt ist und durch Serafinas abweisendem Verhalten verletzt ist und sich zunehmends zurückzieht. Serafina wird dünner und dünner und als in ihrem Umfeld (Eltern, Ernestine, Moses, der Lehrerin) bereits die Alarmglocken schrillen, weil Serafina viel zu dünn ist und ihr Essverhalten bzw. der Magerwahn außer Kontrolle sind, empfindet sie sich noch als zu dick und versteckt heimlich Essen und belügt alle was das Essen betrifft. Eines Morgens bricht sie beim morgendlichen Laufen zusammen und erhält im Krankenhaus die Diagnose Magersucht. Von dort aus ist es noch ein langer, harter Weg...

Da mich das Thema Essstörungen allgemein sehr interessiert, habe ich mir das Buch vor langer Zeit gekauft und war schon nach dem ersten Mal lesen total begeistert von der Geschichte,sodass ich es bestimmt noch 5-Mal gelesen habe. Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten und das merkt man auch beim Lesen. Es ist alles sehr authentisch und realistisch geschrieben. Viele Gefühle von Serafina kann man gut nachvollziehen, auch wenn ich viele Gedanken von ihr als irrational empfinde: Wie z.B. das sie denkt Fritz liebe sie nicht, nur weil sie nicht dünn ist und würde sie sofort lieben, wenn sie abnimmt. Sie hat sich so auf ihre Figur fixiert, das sie den Blick auf die Realität verloren hat und sich selbst eingeschlossen und von den anderen abgekapselt hat. Für Außenstehende ist das bestimmt ein guter Einblick die Gefühlswelt einer Magersüchtigen und wie schnell sie da reingerutscht ist. Zwar glänzt das Buch nicht mit Spannung, es ist aber dafür eine reale Geschichte, die täglich viele junge Menschen betrifft. Es ist mein absolutes Lieblingsbuch und ich kann es jedem empfehlen, der mal eine andere Art von Geschichte lesen möchte.