Cover-Bild Die Frauen von Richmond Castle
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 31.01.2020
  • ISBN: 9783548060835
Tracy Rees

Die Frauen von Richmond Castle

Elfriede Peschel (Übersetzer)

Ein bewegender Roman über Familie und Vergebung

England in den 20ern: In ihrem Townhouse in Richmond sind Ishbel Christina Camberwell, genannt Blue, und ihre Familie glücklich  - zumindest an der Oberfläche. Aber als Blue die junge, mittellose Delphine aufnimmt, um diese vor ihrem gewalttätigen Ehemann zu schützen, gerät Blues Familie ins Wanken. Die junge Frau erobert Blues Herz im Sturm, sie werden enge Freundinnen. Doch Delphine sorgt unbeabsichtigt dafür, dass ein gut gehütetes Geheimnis der Familie ans Licht kommt. Ist die Freundschaft der beiden unterschiedlichen Frauen stark genug für die Wahrheit?

"Tracy Rees ist die herausragendste Autorin historischer Romane." Lucinda Riley

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2020

Sprachlich sehr gelungen

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Eins meiner Jahreshighlights 2018 war „Die Sonnenschwestern“ von Tracy Rees. Mit hohen Erwartungen habe ich deswegen ihre anderen beiden Romane „Amy Snow“ und „Florence Grace“ gelesen und fand sie bestenfalls ...

Eins meiner Jahreshighlights 2018 war „Die Sonnenschwestern“ von Tracy Rees. Mit hohen Erwartungen habe ich deswegen ihre anderen beiden Romane „Amy Snow“ und „Florence Grace“ gelesen und fand sie bestenfalls mittelmäßig. Der Klappentext von „Die Frauen von Richmond Castle“ klang so vielversprechend, dass ich beschloss, der Autorin noch eine Chance zu geben. Eine gute Entscheidung, wie ich schon nach wenigen Seiten feststellte. Die Geschichte beginnt am 21. Geburtstag der Hauptfigur. Ich habe es sehr begrüßt, dass die Protagonisten allesamt erwachsen sind, war es doch gerade die kindliche Ausdrucksweise, die mir in „Amy Snow“ und „Florence Grace“ weniger zugesagt hat.
Der Dreh- und Angelpunkt dieses neuen Romans ist die wohlhabende Familie Camberwell. Sie sind allesamt Sympathieträger und haben das Herz auf dem rechten Fleck. Ihre individuellen Eigenarten machen sie noch authentischer und liebenswerter.
Hauptsächlich wird die Geschichte aus Sicht der jüngsten Camberwell Tochter Ishbel, genannt Blue, erzählt. Mit der Erwartungshaltung der damaligen Gesellschaft, sich baldmöglichst einen Ehemann zu suchen, kann sie nicht viel anfangen. Sie ist eine moderne junge Frau, die sich zuerst selbst verwirklichen möchte. Sie träumt von einer Karriere als Schriftstellerin und ist überglücklich, als sie für ein halbes Jahr einen Job bei einer Zeitung bekommt. Die selbe Zeitung, in deren Klatschspalte sie regelmäßig der Star ist, insbesondere seit ihr Vater öffentlich alle heiratswilligen Männer aufgerufen hat, das Herz seiner Tochter per Brief zu erobern. Eine Sache, die Blue zunächst zuwider war, aber als die ersten Briefe eintrudeln, kann sie sich deren Faszination doch nicht entziehen.
„Die Frauen von Richmond Castle“ beginnt 1925 und Tracy Rees bedient sich einer Sprache, die die damalige Zeit wiederaufleben lässt. Sie entscheidet sich bewusst für teilweise antiquierte Ausdrücke, was mir sehr gut gefallen hat. Manche längst vergessene Wörter habe ich mir gleich mehrmals durchgelesen um sie mir einzuprägen, da ich ein absolutes Faible für aus der Mode gekommene Ausdrücke habe.
Ich denke, wer gerne Jane Austen liest, wird mit „Die Frauen von Richmond Castle“ glücklich werden.
Auch der Schauplatz, das Örtchen Richmond, ist absolut bezaubernd und die Beschreibungen der Landschaft zeichnen so ein idyllisches Bild, dass man selbst gerne in diese Gegend reisen möchte.
Der Hauptfokus liegt zwar auf Blue, aber wie der Titel schon verrät, geht es hier um mehr als eine Frau. Bei den anderen beiden handelt es sich zum einen um Delphine, die vor ihrem gewalttätigen Ehemann flieht und schon bald eine enge Freundin der Camberwells wird sowie um Midge – Kenneth Camberwells zweite Frau, die das Gefühl hat, im Schatten ihrer verstorbenen Vorgängerin zu stehen.
Alle drei sind grundverschiedene Persönlichkeiten. Insbesondere Blue und Delphine mochte ich sehr und habe Ihre Entwicklung mit Interesse verfolgt.
So bildgewaltig, wie der Roman geschrieben ist, hat er gleichzeitig ein paar Längen, die zwar nicht langweilig sind, aber das Buch zu einer ruhigen Lektüre machen. Es gibt keine großen Überraschungen auch das Familiengeheimnis konnte ich schon früh erahnen. Der Klappentext ist hier übrigens etwas irreführend – die Freundschaft von Blue und Delphine ist nie in Gefahr und es gibt keine Probleme zwischen den beiden.
Das Ende ist rund und stimmig mit einer positiven Tendenz für die Zukunft. „Die Frauen von Richmond Castle“ ist nicht so gut wie „Die Sonnenschwestern“ aber für mich das zweitbeste Buch der Autorin und ein Schmöker, den ich gerne gelesen habe.

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Veröffentlicht am 02.02.2020

Die Frauen von Richmond Castle

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Der Roman spielt im England der 20ziger Jahre. Es geht um ein Familiengeheimnis, Liebe, Verrat und Entsagungen. Ishbel Christina kurz nur Blue genannt, die Tochter des Hauses soll standesgemäß verheiratet ...

Der Roman spielt im England der 20ziger Jahre. Es geht um ein Familiengeheimnis, Liebe, Verrat und Entsagungen. Ishbel Christina kurz nur Blue genannt, die Tochter des Hauses soll standesgemäß verheiratet werden. Die hat es jedoch nicht eilig, weil sie lieber als Schriftstellerin arbeiten würde. Dann kommt die arme Delphine ins Spiel. Blue nimmt sich ihrer an, um sie vor ihrem gewalttätigen Ehemann zu schützen. Hieraus entsteht eine sehr enge Freundschaft der beiden Frauen. Doch da Delphine sehr neugierig ist kommt sie irgendwann hinter das wohlbehütete Familiengeheimnis und plaudert es ungeschickt aus. Sie sorgt damit vor große Unruhe in der Familie. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und flüssig. Leider hat die Geschichte dann doch einige Längen und hätte viel dramatischer sein können.

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Veröffentlicht am 02.02.2020

Vergebung

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Vergebung
Ich lese ja sehr gerne Frauenromane – doch sie dürfen eines nicht sein: kitschig... Wenn die Geschichte nur zu schnell in den Kitsch abgleitet, solche Bücher werden von mir rasch wieder abgebrochen...
Doch ...

Vergebung
Ich lese ja sehr gerne Frauenromane – doch sie dürfen eines nicht sein: kitschig... Wenn die Geschichte nur zu schnell in den Kitsch abgleitet, solche Bücher werden von mir rasch wieder abgebrochen...
Doch bei historischen Romanen ist das zum Glück so gut wie nie der Fall und auch hier haben wir eine einfach gut erzählte Geschichte, die doch recht kurzweilig daher kommt, aber das ist durchaus positiv gemeint, denn so lässt sie sich flüssig lesen.
„England in den 20ern: In ihrem Townhouse in Richmond sind Ishbel Christina Camberwell, genannt Blue, und ihre Familie glücklich - zumindest an der Oberfläche. Aber als Blue die junge, mittellose Delphine aufnimmt, um diese vor ihrem gewalttätigen Ehemann zu schützen, gerät Blues Familie ins Wanken. Die junge Frau erobert Blues Herz im Sturm, sie werden enge Freundinnen. Doch Delphine sorgt unbeabsichtigt dafür, dass ein gut gehütetes Geheimnis der Familie ans Licht kommt. Ist die Freundschaft der beiden unterschiedlichen Frauen stark genug für die Wahrheit?“
Die Figuren sind überzeugend dargestellt und auch die Spannung fehlt nicht, so man diese natürlich mit einem Thriller vergleichen kann... Sie ist eher „leiser Natur“, aber man möchte immer wissen, wie es weitergeht.
Es gab auch kleine Längen in der Geschichte, doch diese haben meinen Lesefluss nicht wirklich unterbrochen und waren auch nicht so gravierend, dass ich einen Stern abgezogen hätte. Ich ziehe den einen Stern nur ab, weil ich im Vergleich zu anderen Büchern, die ich mit fünf Sternen bewertet hatte, dieses hier nicht ganz so überzeugend fand wie eben diese, doch das sind wirklich nur Nuancen...

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Harmonie versus das Böse in der Welt

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Ishbel (Blue) Camberwell lebt gut situiert mit ihrer Familie in einem Stadthaus, im England der 1920er. Ihre Familie hat Krieg und Tod erlebt. An ihrem 21. Geburtstag macht ihr Vater gegen ihren Willen ...

Ishbel (Blue) Camberwell lebt gut situiert mit ihrer Familie in einem Stadthaus, im England der 1920er. Ihre Familie hat Krieg und Tod erlebt. An ihrem 21. Geburtstag macht ihr Vater gegen ihren Willen eine Ankündigung vor allen Geladenen, durch die sie einen Ehemann finden soll. Das wirbelt nicht nur in der Familie viel auf. Und als die Familie die todunglückliche Delphine vor dem Ertrinken rettet und sie vor ihrem gewalttätigen Ehemann schützt, kommt noch so einiges Anderes ins Rollen.

In ihrem Roman beschreibt die Autorin drei Frauen, die auf unterschiedliche Weise für die Zeit der 1920 stehen und ihren Weg suchen. Alle Drei hadern mit den Konventionen und ihrer Rolle als Frau. So strebt Blue eher nach einer Berufstätigkeit als nach einer Ehe, Delphine erarbeitet sich ein glückliches Leben nach der Flucht aus einer gewalttätigen Ehe und die vorher mittellose Mitch sucht als Stiefmutter ihren Platz in der Familie. Es ist spannend in das Leben der drei starken Frauen Einblick zu bekommen, deren Entwicklung mitzuverfolgen. Ein spannendes Thema mit Vorbildfunktion für heutige Frauen.

In der gesamten Erzählung rückt das Familienleben sehr in den Vordergrund, alle unterstützen sich gegenseitig und "überschlagen" sich in ihrem Liebreiz und ihrem uneigennützigen Einsatz für die Anderen. Es wirkt fast etwas irreal, mit welcher "Inbrunst" sich jede Einzelne für das Wohl der Anderen einsetzt und wie groß die Harmonie untereinander ist. Sogar der Vater wirkt übermäßig in seiner Güte, Nachsicht und Fürsorge. Dagegen steht die böse Umwelt, mit dem gewalttätigen Ehemann Delphines beispielsweise, in krassem Gegensatz. Die Familie wirkt wie unter einer Glasglocke, das gibt der Geschichte etwas märchenhaft, übertrieben Unrealistisches.

Darüber lässt sich jedoch hinweg sehen, da die Erzählung sehr unterhaltsam, leichtgängig und spannend ist. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und umfassend beschrieben. Die Vielfalt der Charaktere macht ebenfalls einen Reiz des Buches aus. Ihre Entwicklungen werden einühlsam mit großer Emotionalität transportiert, sodass darauf bezogen Tiefe entsteht. Die Sprache war gut verständlich, auch wenn die Figuren in den Dialogen etwas gestelzt rüber kommen. Am Ende wird alles gut, anders kann es (das ist von Anfang an klar) gar nicht sein.

Ein Feelgood-Roman mit Tiefgang vor historischem Hintergrund der 20er Jahre in England.

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Veröffentlicht am 01.02.2020

Drei Frauen mit Sorgen

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1920er Jahre England. Ein Townhouse in Richmond ist das Zuhause der wohlhabenden Familie Camberwell, die auf alle so harmonisch und glücklich wirkt. Doch alles ist gut hinter Masken verborgen. Auf der ...

1920er Jahre England. Ein Townhouse in Richmond ist das Zuhause der wohlhabenden Familie Camberwell, die auf alle so harmonisch und glücklich wirkt. Doch alles ist gut hinter Masken verborgen. Auf der Party ihres 21. Geburtstages muss Tochter Blue erkennen, dass es ihren Eltern hauptsächlich darum geht, sie adäquat zu verheiraten, während sie selbst von einem Leben als Schriftstellerin träumt und eine Ehe momentan nicht in Erwägung zieht. Als Blue die Bekanntschaft der mittellosen Delphine macht, die vor ihrem gewalttätigen Ehemann auf der Flucht ist, bietet sie ihr an, bei ihrer Familie unter und erst einmal zur Ruhe zu kommen. Schon bald werden die beiden jungen Frauen zu engsten Vertrauten, doch dann sorgt unvorhergesehen ein altes Familiengeheimnis der Camberwells für große Unruhe und stellt die Freundschaft zwischen Blue und Delphine auf die Probe…
Tracy Rees hat mit „Die Frauen von Richmond Castle“ einen unterhaltsamen historisch angehauchten Roman vorgelegt, der den Leser mit einer flüssigen und bildhaften Erzählweise in das vergangene Jahrhundert entführt und dort an die Seite von drei Frauen stellt, deren Schicksal er hautnah mitverfolgen darf. Durch wechselnde Erzählperspektiven, die dem Leser sowohl Blue als auch Delphine und Blues Stiefmutter Midge sehr nahe bringen, erfährt er nach und nach deren Gefühls- und Gedankenwelt, aber auch ihre Ängste und Sorgen bleiben nicht verborgen. Rees gewährt dem Leser einen Blick durchs Schlüsselloch einer hochherrschaftlichen Familie, die bei allen beliebt und hoch angesehen ist, jedoch mit ihren eigenen Schwächen und Geheimnissen zu kämpfen hat. Spannend werden die Schicksale der drei Frauen miteinander verwoben und Themen wie u.a. eheliche Gewalt, Minderwertigkeitsgefühle, unkonventionelle Lebensträume mit in die Handlung eingebracht. Auch die Rolle der Frau zur damaligen Zeit wird von der Autorin angerissen, denn gerade ihnen war es nicht erlaubt, eigenständig einen Beruf zu ergreifen oder überhaupt Karriere zu machen. Ihr Leben definierte sich hauptsächlich über ihren Ehemann und dessen Position. Die Beschreibung der Örtlichkeiten laden regelrecht zum Kopfkino ein, während der Leser die Frauen in ihrem Leben begleitet.
Die Charaktere sind sehr interessant ausgestaltet, wirken lebendig, glaubwürdig und authentisch. Der Leser fühlt sich ihnen verbunden, darf ihre Entwicklung miterleben und mit ihnen fühlen. Blue weiß mit ihren 21 Jahren schon genau, was sie will und strebt danach, ihre Träume zu erfüllen. Sie ist ebenso selbstbewusst wie stark, dabei mitfühlend und eine sehr ehrliche Haut. Delphine hat mit ihrem Ehemann einen Alptraum erlebt, der sie in die Flucht trieb. Sie ist ängstlich, verunsichert und traut sich kaum ans Tageslicht. Ihr fehlt es an Selbstvertrauen, doch ihre Entwicklung innerhalb der Geschichte ist sehr schön mitzuverfolgen. Midge ist ebenfalls eine verunsicherte Frau, sie besitzt kaum Selbstwertgefühl und wirkt oftmals ängstlich, dass ihr alles im Leben jeden Moment wieder genommen werden könnte. Auch Blues Vater, Audra, Elf und andere Protagonisten bringen mit ihren Episoden einigen Unterhaltungswert.
„Die Frauen von Richmond Castle“ ist ein unterhaltsamer Schmöker über drei miteinander verknüpfte Frauenschicksale im vergangenen Jahrhundert. Die farbenfrohe und mitreißende Erzählweise der Autorin macht dieses Buch zu einer genussvollen Auszeit vom Alltag. Verdiente Leseempfehlung!