Cover-Bild Das Mädchen aus St. Petersburg
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 11.03.2016
  • ISBN: 9783404173150
Nina Serova

Das Mädchen aus St. Petersburg

Russland-Saga
Britta Evert (Übersetzer)

Bälle, Opernbesuche und festliche Empfänge: Die junge Studentin Marie genießt ihr Leben in St. Petersburg in vollen Zügen. Bis der Erste Weltkrieg ausbricht und ihr unbeschwertes Dasein ein jähes Ende findet. Marie meldet sich freiwillig als Krankenschwester und begegnet kurz darauf Alexei, einem gestandenen Offizier. Beide sind auf Anhieb fasziniert voneinander, doch Alexei ist verheiratet und Marie einem anderen versprochen. Während die Welt um sie herum aus den Fugen gerät, kämpfen Marie und Alexei für ihre Liebe ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2017

Nix für's Herz, dafür viel Geschichte

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Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass es sich bei „Das Mädchen aus St. Petersburg“ um eine Liebesgeschichte mit historischen Hintergrund handelt. Der Zahn wurde mir gezogen. Doch das finde ich überhaupt ...

Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass es sich bei „Das Mädchen aus St. Petersburg“ um eine Liebesgeschichte mit historischen Hintergrund handelt. Der Zahn wurde mir gezogen. Doch das finde ich überhaupt nicht bedauerlich, da ich sowieso kein Fan von übertriebenen Schnulz bin. Viel mehr erzählt das Mädchen aus St. Petersburg den ersten Weltkrieg und die darauf folgende Februarrevolution von 1917 einmal aus der Sicht zweier russischen „Aristokraten“. Die Liebesgeschichte selbst spielt nur am Rande eine Rolle. Wen es schon immer interessiert hat, wie andere Nationen, die an diesem ersten großen Vernichtungskrieg teilgenommen haben, den Krieg und seine Folgen sahen, so sei einem das Buch ans Herz gelegt. Es beruht auf einer wahren Geschichte. Wer allerdings große Gefühle und was für das Herz sucht, dem sei noch einmal versichert, dass er hier leider nicht fündig wird.

Veröffentlicht am 20.12.2016

Anders als erwartet

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Viele, die dieses Buch in die Hände nehmen, erwarten wohl in erster Linie eine große Liebesgeschichte in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Auch ich bin mit diesen Erwartungen an die Geschichte herangegangen ...

Viele, die dieses Buch in die Hände nehmen, erwarten wohl in erster Linie eine große Liebesgeschichte in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Auch ich bin mit diesen Erwartungen an die Geschichte herangegangen und dann merkt man sehr schnell, dass hier auch noch ein anderes Thema eine sehr große Rolle einnimmt: der erste Weltkrieg.
Dieser wird von der Autorin sehr anschaulich aus der Sicht Russlands dargestellt. Viele von euch haben bestimmt schon Bücher, die zu dieser Zeit spielen gelesen. Für mich war es neu und auch bereichernd, wie Russland an den Krieg herangegangen ist. Im Endeffekt war ich sogar geschockt, mit welchen Mittel dieses Land versuchte gegen Deutschland zu kämpfen.

Meiner Meinung nach erschuf die Autorin sehr viele Sympathiecharaktere in diesem Buch. Aber wie es ein Krieg so an sich hat, gibt es einige Verluste in diesem Roman.
Mir wird das Buch auf jeden Fall auch dank der Charaktere in positiver Erinnerung bleiben.

Aber wie wohl alle aus dem Klappentext herauslesen konnten, geht es natürlich auch um eine Liebesgeschichte. Als Setting St. Petersburg finde ich nahezu perfekt. Ich stelle mir diese Stadt, sowohl heute, als auch in der Vergangenheit sehr romantisch und einfach zauberhaft vor.
Die junge Marie lebt ein beständiges Leben und studiert Jura, als der Krieg dazwischenkommt und sie auf den Offizier Alexei trifft. Dieser Moment ändert sowohl ihr Leben, als auch das des verheirateten Alexeis. Wie beide mit der seltsamen Situation umgehen, war sehr typisch für diese Zeit. Ich persönlich tauche ja gern in diese Zeitepoche ab und mag wie das Thema Liebe, Sehnsüchte und so weiter behandelt werden.

Um nochmal auf das große Thema des ersten Weltkrieges zurückzukommen. Für mich war das Buch rein geschichtlich eine absolute Bereicherung. Allerdings sollte man sich schon für das damalige Kriegsgeschehen und die Geschichte Russlands interessieren, ansonsten könnte es Lesern, die nur auf der Suche nach der Liebesgeschichte sind, zu langatmig werden.
Neben der allgemeinen Kriegssituation mochte ich das Eingehen auf die Inhalte in Bezug auf das russische Zarenhaus, Lenin und die Rote Armee.

Bis dato wäre es für mich eine fast perfekte Bewertung gewesen. Ausschlaggebend waren für mich dann jedoch die Worte der Autorin am Ende des Buches. Wie die ganze Zeit vermutet, hat sie einen besonderen und persönlichen Bezug zu einem der Charaktere aus dem Roman und dieser Punkt berührt mich immer sehr. Solch ein Stück Geschichte kann durch das Festhalten in einem Buch einfach nicht verloren gehen und ich bin dankbar, dass sie uns diese Geschichte geschrieben hat.

Mein Fazit
Ein Roman, der mich aus mehreren Gründen überzeugen und in seinen Bann ziehen konnte und dessen Geschichte mir auf jeden Fall in Erinnerung bleiben wird.
Für alle Leser, die die politischen Themen nicht abschrecken, spreche ich ganz klar eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 19.12.2016

Für Historien- und Russlandfans

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Vorab muss ich sagen, dass ich den Klappentext nicht wirklich gelungen finde. Hier handelt es sich keineswegs um eine reine Liebesgeschichte, rauschende Empfänge und Bälle. Vielmehr erwartet uns in diesem ...

Vorab muss ich sagen, dass ich den Klappentext nicht wirklich gelungen finde. Hier handelt es sich keineswegs um eine reine Liebesgeschichte, rauschende Empfänge und Bälle. Vielmehr erwartet uns in diesem fast 500 Seiten dicken Roman jede Menge Kriegsgeschehen und politische Machtspielchen. Man liest über die revolutionären Ideen eines Lenin und lernt auch den stalinistischen Henker Bogdan Kobulov kennen. Der Roman erzählt vom Schicksal mehrerer Personen, die einem teilweise sehr nahe gehen. Deswegen finde ich auch den Titel des Buches nicht ganz glücklich gewählt, denn mir war unsere Hauptprotagonistin Marie, eben diese junge Frau aus St. Petersburg, vorallem in der Mitte des Romans fast zu wenig gegenwärtig.

Mit Marie lernen wir eine anfangs eher unbedarfte, aber sehr sympathische und engagierte junge Frau kennen. Aus dem Adel kommend, versucht sie während des Krieges ebenfalls ihren Beitrag zu leisten, nachdem ihr Verlobter Pjotr und ihr Bruder Nikolaj eingezogen wurden, um gegen Österreich und Deutschland zu kämpfen. Im Lazarett lernt sie den wesentlich älteren und verheirateten Alexei kennen. Die Beiden verlieben sich ineinander, kämpfen aber gegen die unerlaubte Liebe an. Der Krieg hilft ihnen dabei, denn der für nur wenige Monate angekündigte Kampf verbreitet sich über ganz Europa und schließlich den Rest der Welt. Interessant fand ich, dass Deutschland Russland sehr lange überlegen war und diese kaum mit einem Sieg rechneten. Doch die Russen stehen zu dieser Zeit an einem weiteren Scheidepunkt. Die Arbeiter beginnen sich zu erheben und stellen sich gegen den Zar und seine Familie. Die Romanovs verlieren ihr Leben und die Bolschewiki übernehmen die Macht. Diese geschichtliche Umwälzung im Zarenreich und den damals unabhängigen baltischen Ländern, sind auch in "Das Mädchen aus St.Petersburg" sehr genau beschrieben. Man sollte sich deshalb entweder für historische Romane oder russische Geschichte interessieren, wenn man dieses fast 500 Seiten starke Buch lesen will!

Die Charaktere fand ich sehr lebendig beschrieben. Besonders Nikolai, Maries Bruder, lag mir am Herzen, der sehr menschlich agierte und sich seines Standes nicht brüstete. Die ungewöhnliche Freundschaft zwischen ihm und den Kosaken Iwanov, der eine komplett andere Herkunft hat und einen niedrigen Rang beim Militär begleitet, konnte mich berühren. Ebenso wird Iwano's Entwicklung und die interessante Wendung durch die politischen Ereignisse, glaubhaft erzählt. Katja und Fjodor waren ebenfalls zwei starke und sehr sympathische Charaktere, dessen Schicksale mich sehr berührten. Nur mit der großen Liebe von Marie, nämlich Alexei, wurde ich nicht ganz warm, was ich schade finde.
Auch die Einblicke in die Zarenfamilie und die große Beeinflussung durch Rasputin wird verständlich erklärt.

Nina Serova hat hier wirklich ausgezeichnet recherchiert und einen Teil der Familiengeschichte ihres Mannes miteingeflochten. Dessen Großeltern sind 1920 vor den russischen Bolschewiken nach Australien geflohen. Das Zusammenspiel der historischem Begebenheiten und fiktiven Elementen ist der Autorin wirklich gelungen!

Schreibstil:
Neben der großartigen Recherche hat die Autorin auch einen sehr ausdrucksstarken Schreibstil. Er ist der damaligen Zeit angepasst und die Geschichte wurde fesselnd erzählt. Die Kapitelüberschriften erklären dem Leser den Ort und Zeitpunkt der Handlung. Diese wird auch von verschiedenen Protagonisten aus ihrer Sicht, jedoch in der 3. Person, erzählt.

Fazit:
Ein packender und sehr gut recherchierter Roman, bei dem die Liebesgeschichte im Hintergrund steht. Die Autorin hat historische Ereignisse, persönliche Familiengeschichte und fiktive Themen zu einem wunderbaren Roman zusammengesetzt, der mich fesseln konnte. Nur die Hauptprotagonistin kam mir ein bisschen zu kurz. Für Historien- und Russlandliebhaber zu empfehlen!