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Veröffentlicht am 02.02.2020

Die Farben der Liebe

Ein zufälliger Irrtum über die Liebe
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Über den Inhalt:


Pizza im Baumhaus, tanzen zu Prince, die Welt durch eine lilafarbene Brille betrachten – all das ist für die kleine Willow Liebe. Es sind die Stunden, die sie mit ihrer lebenslustigen ...

Über den Inhalt:


Pizza im Baumhaus, tanzen zu Prince, die Welt durch eine lilafarbene Brille betrachten – all das ist für die kleine Willow Liebe. Es sind die Stunden, die sie mit ihrer lebenslustigen Mutter Rosie genossen hat. Doch seit sich die Eltern getrennt haben und Rosie in ihrer eigenen Dunkelheit verschwindet, steht Willow vor einem Rätsel: Ist die Liebe nur ein zufälliger Irrtum oder zeigt sie sich auch noch in anderen Farben?


Meine Meinung:


Rosie arbeitet in einem Blumenladen in Mannhatten, teils um Geld zu verdienen, aber hauptsächlich um der Liebe auf die Spur zu kommen. Eigenmächtig würzt sie die den Blumen beigefügten Grußkarten mit netten Worten und Gedichten. Auch die Karte von Rex Thorpe an seine Freundin wird aufgehübscht.


Wutentbrannt stürmt dieser Tage später in den Laden. Rosies Unbekümmertheit verschlug ihm den Atem. Ihr Leuchten. Und auch Rosie fand Rex Selbstsicherheit sexy. Sie fand, er sei ein gutaussehender Idiot. Beide sind fasziniert voneinander. Rex war beeindruckt von Rosies flippiger Art. Und Rosie war schwer beeindruckt von seiner Konsequenz, seiner Gradlinigkeit. Er gab ihr das Gefühl von Sicherheit. Und doch wussten beide, dass diese Liebe nicht von Dauer ist.


Willow ist die elfjährige Tochter der beiden. Inzwischen ist die Ehe der Eltern geschieden. Und Willow lebt mit ihrem kleinen Bruder Asher die Hälfte der Woche beim Vater und die andere bei der Mutter. Willow und ihre Mutter verbindet eine unbändige Liebe und eine Vorliebe für verrückte und kreative Ideen. Und gerade darum wird Willow in der Schule gemobbt. Sie liebt die Farbe Lila, und trägt täglich die gleichen Klamotten. Sie sieht die Welt durch eine lila Brille, genau wie ihre Mutter, denn dann sieht alles nicht mehr so traurig aus. Das Verhältnis zu ihrem Vater ist eher kühl. Er besteht auf die Einhaltung von Regeln und führt Listen, die abgearbeitet werden müssen. Und dabei wünscht sich Willow nichts sehnlicher, als dass auf der Liste ihres Vaters nur ein Punkt stünde: Asher und Willow einen Gute-Nacht-Kuss geben. Das fand ich ungeheuer traurig.


Und dann muss Willow erleben wie sich ihre Mutter verändert und immer trauriger wird.


„Ein zufälliger Irrtum über die Liebe“ ist ein gelungener Debütroman der Autorin Brianna Wolfson. Der Schreibstil ist gut lesbar. Mir hat das Buch sehr gefallen. Ich mochte die lebhafte und flippige Rosie, aber auch den ernsthaften Rex. Zwei Protagonisten, die gegensätzlicher nicht sein konnten. Und ich mochte vor allem den Rex, er sich um seine Kinder bemüht. Willow tat mir von Anfang an leid. Das Thema Depression und Sucht wird sehr eindringlich dargestellt, diese Auf und Ab’s und die Hilflosigkeit als Außenstehenden.


Ein gelungener Debütroman. Eine ergreifende und zum Teil sehr traurige Geschichte.

Veröffentlicht am 02.02.2020

Emotionale Altlasten abwerfen

Der emotionale Rucksack
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Warum können uns wildfremde Menschen, die uns anpöbeln, völlig aus der Bahn werfen? Wer erinnert sich nicht an einen solchen Moment. Die Frage ist: Was gibt diesen Menschen die Macht über unseren Gefühlshaushalt? ...

Warum können uns wildfremde Menschen, die uns anpöbeln, völlig aus der Bahn werfen? Wer erinnert sich nicht an einen solchen Moment. Die Frage ist: Was gibt diesen Menschen die Macht über unseren Gefühlshaushalt? – Längst Vergangene Erfahrungen spielen uns hier einen Streich. Wir alle haben einen emotionalen Rucksack.

Die meisten Eltern stellen irgendwann mit Schrecken fest, dass sie sich genau wie die eigene Mutter, der eigene Vater verhalten, trotz aller guten Vorsätze, genau das nie zu tun.

Wir brauchen Herausforderungen um uns weiter zu entwickeln, wir müssen dabei auch oft an Grenzen gehen und darüber hinaus, d. h. unsere Komfortzone verlassen. Allerdings, an jeder Herausforderung an der wir eher zerbrechen als zu wachsen, macht unseren Rucksack ein kleines bisschen schwerer.

Die Autorin unterscheidet zwischen Gefühlen und Emotionen. Gefühle kommen aus dem Moment heraus und sind frei von Altlasten, d. h. sie sind der Situation angemessen. Emotionen bezeichnet sie als „emotionale Altlasten“, sie sind gefühlte Gefühle aus der Vergangenheit, die wir zum damaligen Zeitpunkt nicht fühlen wollten oder konnten.

Die Autorin rät uns, Verantwortung für unser emotionales Gepäck zu übernehmen. Es geht darum nicht gefühlte Gefühle ins Bewusstsein zu heben, zu fühlen und dadurch eine Verarbeitung zu ermöglichen.

Die Aufmachung und das Layout sind absolut top. Mich hat der rote Rucksack auf dem Cover sofort angesprochen. Die Autorin Vivian Dittmar schreibt einfach und verständlich. Sie kommt ohne Fachkauderwelsch aus, die dem interessierten Laien das Lesen bei derartigen Themen oft verleidet. „Der emotionale Rucksack“ bietet einen guten Überblick zu dieser Thematik, vieles wird durch wissenschaftliche Forschungsergebnisse untermauert. Mit praktischen Übungen kann der Leser den eigenen emotionalen Altlasten auf die Spur kommen. Die Autorin gibt uns Strategien an die Hand, die eigenen Dramen aufzudecken und aufzuarbeiten. Ich habe mich tatsächlich in vielen Punkten wiedererkannt.

Fazit: Uneingeschränkte Leseempfehlung für diesen leicht lesbaren und verständlichen Ratgeber. Denn jeder von uns trägt einen emotionalen Rucksack mit sich, und tut gut daran Gepäck abzuwerfen.



Veröffentlicht am 02.02.2020

Galaktisch gut

Miss Gladys und ihr Astronaut
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Um es gleich vorweg zu verraten: Ich bin begeistert. Ein wundervoller Roman.

Inhalt:
Die gute Miss Gladys kann sich nicht mehr alles merken, aber dieser Telefonanruf ist unvergesslich: Der Astronaut Thomas ...

Um es gleich vorweg zu verraten: Ich bin begeistert. Ein wundervoller Roman.

Inhalt:
Die gute Miss Gladys kann sich nicht mehr alles merken, aber dieser Telefonanruf ist unvergesslich: Der Astronaut Thomas Major ist am Apparat, gerade auf dem Weg zum Mars. Er hat sich natürlich verwählt und will am liebsten gleich wieder auflegen. Aber Miss Gladys und ihre Enkel brauchen seine Hilfe. Zögerlich und leise fluchend wird der Mann im All zum Helfer in der Not. Tausende von Kilometern entfernt, führt er die drei auf seine ganz eigene Art durch schwere Zeiten, denn Familie Ormerod droht ihr Zuhause zu verlieren. Miss Gladys und ihr Astronaut brauchen einen galaktisch guten Plan …

Meine Meinung:

Thomas Mayor will in seinem Job und überhaupt in seinem Leben nur noch seine Ruhe haben und sonst nix und beamt sich durch einen für ihn glücklichen Zufall ins Weltall und wird damit zu Major Tom. Nun ist er unterwegs zum Mars, auf einen Flug ohne Rückflugticket. Wie das der Autor das beschreibt, ist absolut köstlich!

Die 71-jährige leicht demente Gladys hat ihren Spaß mit allen möglichen Leuten am Telefon. Sie führt herrlich skurrile Gespräche. Und nun behauptet sie, ausgerechnet den Astronauten an der Strippe gehabt zu haben, den sie erst kürzlich im Fernsehen gesehen hatte, und der mit seinem Raumschiff unterwegs zum Mars ist. Natürlich glaubt ihr niemand. Ihre 15-jährige Enkelin Elli ist völlig genervt. Sie hat andere Probleme. Sie versucht die Familie zusammen zu halten. Der Vater ist im Gefängnis und hat seiner Mutter Gladys Elli und ihren Bruder James anvertraut. Aber Gladys hat immer mehr Aussetzer und kann eigentlich für niemand mehr sorgen. So lastet die ganze Verantwortung auf Elli. Die setzt alles daran, zu verhindern, dass die Außenwelt von ihrer Familiensituation erfährt und Behörden eingreifen und ihre Großmutter wohlmöglich in ein Pflegeheim stecken und sie und ihren Bruder in Pflegefamilien landen. Deshalb jobbt sie, neben ihrer Schule, fast rund um die Uhr. Elli ist so ein tapferes Mädchen. Als ihre Lehrerin sie anspricht, hätte sie sich ihr gerne anvertraut: „Meine Mutter ist Tod. Mein Vater im Gefängnis. Mein Bruder wird gemobbt. Meine Großmutter verliert den Verstand. Ich hab neben der Schule drei Arbeitsstellen, damit wir überhaupt das Geld zum Leben haben. Ich habe keine Freunde. Ich gehe nie aus. Ich versuche unsere Familie zusammenzuhalten, aber ich frage mich manchmal, ob es das überhaupt wert ist. Ich möchte einfach mal einen Tag schlafen. Oder eine Woche. Für immer.“ (Seite 113) Aber sie sagt es sich nur in Gedanken und schweigt.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen und macht definitiv Lust darauf immer weiter zu lesen. Der Autor David M. Barnett beherrscht sein Handwerk. Die Charaktere sind zauberhaft ausgearbeitet. Ich möchte sie alle. Auch Tom Mayor mochte ich sehr, trotz seiner schroffen Art oder gerade deshalb. Sein sarkastischer Humor ist umwerfend. Gladys ist eine liebenswert tüttelige Oma. Auch sie brachte mich oft zum Schmunzeln. Ihre Aussetzer und Erinnerungslücken sind lustig und traurig zugleich. So brachte es Oma fertig, das wenige Geld, das für die Miete gedacht war, einem nigerianischen Prinzen zu überweisen. Meine Lieblingsfigur ist jedoch die taffe Elli.

Mich hat dieses wundervolle Buch bestens unterhalten. Für mich war es ein echtes Lesehighlight. Ich habe geschmunzelt, gelacht, gegrinst, Daumen gedrückt, mitgelitten… kurz ich war voll in der Geschichte drin. Das kommt selten vor. Und deshalb meine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 02.02.2020

Märchenhaftes Arbeitsbuch

Märchen schreiben
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Das Cover gefällt mir gut. Das Licht im Baum im schummrigen Wald ... oder ist es ein nächtlicher Zaubergarten?

Das Büchlein ist handlich und die Ausgestaltung ist gelungen.

Die Autorin Sabine Hartmann ...

Das Cover gefällt mir gut. Das Licht im Baum im schummrigen Wald ... oder ist es ein nächtlicher Zaubergarten?

Das Büchlein ist handlich und die Ausgestaltung ist gelungen.

Die Autorin Sabine Hartmann bringt in ihrem Werk alle Element eines Märchens knackig auf den Punkt. Worauf kommt es an? Wer Märchen liebt, weiß das zwar alles, aber durch die kompakte Form des Büchleins, wird dem Märchenschreiber ein praktisches und handliches Werkzeug an die Hand gegeben. Er findet Denkanstöße für eigene Ideen, z.B. wie entwickelt man einen Plot, die typischen Figuren, typische Orte, Symbole, Aufgaben, Gegenstände. Sie bringt Beispiele und Vorschläge.

Fazit: Klein aber oho!

Veröffentlicht am 02.02.2020

Spannung pur

Der Reiniger
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Inhalt:

Eine Reihe von mysteriösen Todesfällen hält die Polizei in Aarhus und Horsens in Atem. Ein Gefängniswärter springt aus einem Fenster im vierten Stock, eine Anwältin stirbt bei einem Unfall, ein ...

Inhalt:

Eine Reihe von mysteriösen Todesfällen hält die Polizei in Aarhus und Horsens in Atem. Ein Gefängniswärter springt aus einem Fenster im vierten Stock, eine Anwältin stirbt bei einem Unfall, ein hoher Richter wird entführt. Die Journalistin Anne Larsen und der Polizist Roland Benito recherchieren und bald verdichtet sich der Verdacht, dass die Opfer von einem Auftragskiller ermordet wurden. Doch warum? Der Jugendliche Bertram Karlsen hat die Morde gesehen – auf einer Todesliste in einem geheimen Netzwerk. Plötzlich tauchen dort zwei weitere Namen auf: der seiner Mutter und sein eigener...



Meine Meinung:

Ulrike Folkerts, alias Hauptkommissarin Lena Odenthal, meine Lieblings-Tatort-Ermittlerin macht einen prima Job. Sie spricht deutlich und gut akzentuiert. Es macht Spaß ihr zuzuhören.

Die Handlung selbst fand ich hochspannend. Bertram Karlsen, ein Jugendlicher der zusammen mit seiner Clique Einbrüche für einen Hehler macht, klaut eines Tages eine schicke Lederjacke und findet in den Taschen einen USB-Stick. Auf dem Stick ist ein Login zu einer geheimen Seite im Internet. Ein Foto und ein Name erscheint: Justus Habekost. Am nächsten Tag gibt es dazu ein Video. Noch hält Bertram es für einen Fake. Ein neuer Name taucht auf. Kurze Zeit später ebenfalls ein Video. Bis Bertram kapiert worum es hier eigentlich geht, nämlich um die Todesliste eines Auftragskillers, ist es bereits zu spät. Bertram ist für mich eine sehr widersprüchliche Person. Er hängt viel ab, zieht sich einen Joint, nach dem anderen rein. Aber auf der anderen Seite ist er besorgt um seine Mutter, verfolgt ihren Kerl, einen gewissen Uwe. Bertrams Vater, Patrick Aps, sitzt im Knast wegen Mordes. Seine Mutter will nichts mehr von ihm wissen. Aps scheint Eva Meyer selbst aus dem Knast noch Angst einzujagen.

Der Hörer ist in diesem Krimi der Polizei voraus. Der italienischstämmige Polizist Roland Benito wird eigentlich nur über die Journalistin Anne Larsen in diesen Fall verwickelt. Anne ist, wie immer, ein bisschen zu neugierig, ermittelt auf eigene Faust.

Ich habe an einigen Stellen mitgezittert, mitgelitten und vor Spannung die Luft angehalten.

Die Robert Benito-Reihe umfasst inzwischen mehrere Bände. Ich habe irgendwo was gelesen von zehn Bänden. Die Autorin Inger G. Madsen lebt in Aarhus, Dänemark.

Fazit: Tolle Krimi-Unterhaltung, mit Gänsehaut-Garantie.