Von Liebe keine Spur
Ich bin mir nicht sicher, was mir das Buch sagen wollte. Von Anfang an habe ich mir schwer getan, in die Geschichte reinzufinden. Sie war sehr verwirrend, da ohne irgendeinen Übergang mitten im Text die ...
Ich bin mir nicht sicher, was mir das Buch sagen wollte. Von Anfang an habe ich mir schwer getan, in die Geschichte reinzufinden. Sie war sehr verwirrend, da ohne irgendeinen Übergang mitten im Text die Perspektive, die Zeit, der Ort gewechselt wurde, weil Sascha der Person gerade begegnet oder an etwas in der Vergangenheit denkt. Man gewöhnt sich jedoch daran. Zum Ende hin war es sogar richtig gut, als die Perspektivenwechsel weniger wurden. Es geht um Drogen, Sex, Arbeit und die Beziehung zwischen Sascha und Anna, in der beide nie wirklich zueinander finden. Es geht auch um Moskau und den Augustputsch und Berlin. Viel wird von der Straße erzählt. Den Demonstranten, den Panzern, den Soldaten. Der Untertitel fasst den Inhalt auch eigentlich ziemlich gut zusammen.
Es gibt etliche Nebencharaktere, die mir sehr fremd geblieben sind. Auch die Hauptcharaktere waren mir ziemlich unsympathisch durch ihr Verhalten. Sie alle haben es nicht geschafft, mich zu berühren, mich zu interessieren. Stellenweise sind mir die Ausführungen der einzelnen Szenen sehr lang vorgekommen und es war auch sehr langweilig erzählt. Ich fand alles ziemlich oberflächlich dargestellt. Der Plot rund um Sex, Drogen und die Liebesgeschichte, die keine war, waren mir einfach zu wenig. Die politische Dimension, die dieses Buch stark vertritt, blieb für mich immer eine Nebenkonstante, bei der ich die Zusammenhänge oft nicht verstand, weil ich die Zeit nicht miterlebt habe.
Beim Schreibstil kann ich nichts aussetzen, außer, dass die Perspektive zu abrupt gewechselt wurde. Lässt man den Inhalt weg, ist es auch sehr gut und fließend zu lesen. Das Buch ist in vier Hauptkapitel mit mehreren Unterkapitel eingeteilt. Manchmal erkennt man den Perspektivenwechsel schon, indem ein größerer Absatz zwischen den Teilen ist, aber eben nicht immer. Ich hab in Allem sehr lange zum Lesen gebraucht.
Fazit
Ein Buch, das mich nicht begeistern konnte. Ich wurde nie richtig warm mit der Geschichte, hab mir von Anfang an schwer damit getan, überhaupt reinzufinden. Sehr verwirrende Perspektivenwechsel und Szenenübergänge und unsympathische Charaktere, zu denen ich keine Verbindung aufbauen konnte, taten leider den Rest. Von der Liebe war in der Geschichte keine Spur. Die politische Komponente dafür sehr stark ausgeprägt.