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Veröffentlicht am 03.02.2020

Therese und die Liebe

Zärtlichkeit der Stille
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Wir befinden uns in den 40er Jahren in Neuhaus am Inn. Therese, gern auch nur Rese genannt, muss Anton heiraten. Ja, sie muss! So will es ihr Vater. Das Anton aber viel älter ist als Rese stört ihn dabei ...

Wir befinden uns in den 40er Jahren in Neuhaus am Inn. Therese, gern auch nur Rese genannt, muss Anton heiraten. Ja, sie muss! So will es ihr Vater. Das Anton aber viel älter ist als Rese stört ihn dabei nicht. Als dann plötzlich und unerwartet der französische Kriegsgefangene Maurice in ihr Leben tritt, beginnt ihr Herz erstmal vor Freude zu hüpfen. Aber kann diese Liebe gutgehen?

Autorin Susann Anders hat „Zärtlichkeit der Stille“ verfasst und nicht nur der Titel allein steckt schon voller Gefühl, sondern auch die Geschichte an sich hat jede Menge davon. Anders hat hier eine besondere Geschichte erzählt, denn sie entspricht wahren Begebenheiten und hat auch eine sehr enge Bindung mit der Autorin selbst. Genau diese ganzen Verbindungen merkt man schnell beim lesen. Anders Figuren strotzen nur so vor Gefühl und Charakter. Man fühlt gerade mit Hauptprotagonistin Therese sehr mit. Anders bringt die damalige Zeit sehr detailliert auf den Punkt und sie schönt dabei nichts. Sie lässt keine Details aus und bringt dadurch beim lesen eine gewisse Zeitreise mit sich. Das Buch fesselt ungemein und ich konnte es nur schwer aus der Hand legen. Susann Anders hat auch wunderbare Randfiguren mit in die Geschichte gebracht und diese bereichern den Handlungsverlauf sehr positiv. All die Geheimniskrämer in diesem Buch tun gut und machen nur Lust auf viele tolle neue Bücher der Autorin.
Hier gibt es verdiente 5 von 5 Sterne von mir!

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Veröffentlicht am 03.02.2020

Der liebe Garten

Grashüpfer liebt Taglilie
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Das ist Ute Studer’s erstes Buch mit ihren witzigen, geistreichen und besonderen Kolumnen. Es ist wirklich interessant zu lesen, wie sie die Natur um sich herum wahrnimmt. Jeder macht das anders wenn er ...

Das ist Ute Studer’s erstes Buch mit ihren witzigen, geistreichen und besonderen Kolumnen. Es ist wirklich interessant zu lesen, wie sie die Natur um sich herum wahrnimmt. Jeder macht das anders wenn er einen Garten hat und Ute hat eben ihre. Witzig aber dabei ist, als Gärtner unter Gärtnern hat man aber immer die selben Themen und es macht unheimlich Spaß sich darüber auszutauschen. Ich finde ihre Sichtweise auf die Natur sehr erfrischend. Das Lesen wird hier nie langweilig und man muss das Buch auch nicht in einem Rutsch lesen. Aber bei ihrem lockeren und flüssigen Schreibstil kommt man da nicht drumherum.

Dieses kleine Büchlein ist eine echte Bereicherung in der grauen und trüben Februarzeit. Sie macht Lust auf den Frühling und die beginnende Gartensaison mit all ihren Pflichten....aber wir dürfen ihn wieder genießen....unseren Garten, den wir mit voller Liebe und Hingabe gestaltet haben. Gibt es etwas schöneres? Eben!

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Veröffentlicht am 28.01.2020

Eine Offenbarung

Bruce Springsteen – Like a Killer in the Sun
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Es gibt Menschen die behaupten er nuschelt beim singen....völliger Quatsch. Ein Boss nuschelt niemals....und wenn er singt, dann läuft die Zeit ein weniger langsamer, weil selbst sie zuhören will.
Bei ...

Es gibt Menschen die behaupten er nuschelt beim singen....völliger Quatsch. Ein Boss nuschelt niemals....und wenn er singt, dann läuft die Zeit ein weniger langsamer, weil selbst sie zuhören will.
Bei Bruce „The Boss“ Springsteen muss man nicht nur die Ohren genau anstellen sondern auch den Verstand und das Herz um seine Songtexte zu verstehen. Im Buch von Leonardo Colombati geht es um seine Werke. Dieses Buch ist ein, im wahrsten Sinne, dicker Brocken. Im Vorwort durften sich der Meister der Filmmusik, Ennio Morricone, Kölschrocker Wolfgang Niedecken und Musikkritiker Dave Marsh austoben. Die Drei machen so viel Lust auf dieses Buch und nach dem Vorwort werden wir regelrecht in Springsteens Welt entführt das es nur so kracht. Natürlich kann ich hier nicht auf alle Texte eingehen, aber man wird als Leser natürlich als erstes seine persönlichen Lieblingslieder suchen und diese genau „studieren“. Mir ging es so bei „Streets of Philadelphia“ und vielen anderen.
In Gedanken hat man bei jeden Liedtext in Englisch immer mit übersetzt aber dann kam Heinz Rudolf Kunze daher und macht aus einer Übersetzung eine Sprachgewalt wie es sie selten in der Literaturwelt gibt. Er legt nicht nur Poesie in seine Übersetzungen, er will Springsteens Musik-DNA öffnen und hat das bravourös geschafft. Nach der Übersetzung kommt aber das Verstehen und Begreifen und man merkt so intensiv was Springsteen bewegt hat und heute auch noch bewegt - seine Heimat, die Vereinigten Staaten. Er hält den Spiegel hin, unverfälscht, klar, sauber, ohne etwas zu schönen. Er will zeigen wie er sein Land, seine Leute sieht und hat dies alles in Lieder verpackt die tief unter die Haut gehen. Er zeigt, das der „American Dream“ auch schnell zur Hölle werden kann, das Rassismus immer noch allgegenwärtig ist, Drogen- und Waffenhandel aktuell ist...Es regt in auf, er muss es rausbrüllen, erzählen, singen...Springsteen kann nicht anders und genau das verstehe ich gut. Man muss den Mund aufmachen wenn einem etwas nicht passt. Das es dann auch noch so fantastisch klingt und dieser Mann bereits jetzt schon eine lebende Legende ist, zeigt doch, das er alles richtig gemacht hat im Leben.
Dieses Buch ist ein Meisterwerk und Colombati hat alles richtig gemacht als Autor! Er hatte hervorragende Mitwirker und einen Hauptprotagonisten mit einer unvergleichlichen Stimme!
Dieses Buch erhält natürlich 5 von 5 Sternen und einen Ehrenplatz in meiner Bibliothek!

Eine kleine Anregung habe ich dennoch: es harmoniert natürlich perfekt, den ein oder anderen Song vom „Boss“ laufen zu lassen wenn man dieses Werk hier „studiert“....Sie werden Gänsehaut bekommen! Garantiert!

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Veröffentlicht am 28.01.2020

In den Straßen von Philadelphia

Long Bright River
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Mickey und Kacey sind Schwestern und waren einst unzertrennlich. Aber das Blatt hat sich gewendet. Seit nunmehr 5 Jahren herrscht Funkstille zwischen den beiden aber dennoch schwebt über beiden Damen der ...

Mickey und Kacey sind Schwestern und waren einst unzertrennlich. Aber das Blatt hat sich gewendet. Seit nunmehr 5 Jahren herrscht Funkstille zwischen den beiden aber dennoch schwebt über beiden Damen der jeweilige Schutz der anderen.

Eines Tages, Mickey ist Streifenpolizistin auf den Straßen von Philadelphia und Kacey ist in die dunkle Seite der Stadt abgerutscht, kann sie ihre Schwester an den ihr bekannten Stellen der Stadt nicht mehr auffinden. Ein weiteres Problem sind die Morde die momentan begannen werden. Sie richten sich gegen Prostituierte....Ein Wettlauf für Mickey steht an, um ihre Schwester noch lebend zu finden.



Liz Moore hat mit ihrem Buch „Long Bright River“ für mich ein erstes Lesehighlight 2020 geschaffen. Ihr Schreibstil und ihre Sprache sind dabei ruhig aber extrem eindringlich. Sie schafft es, dass man als Leser völlig abtauchen kann und sich perfekt in die Gedanken- und Gefühlswelt von Mickey einfühlen kann. Die bildhaften Beschreibungen von den Straßen von Philadelphia lassen ebenfalls ein Kopfkino zu und eines ist hier mehr als passend: ich habe dabei immer und immer wieder in Dauerschleife „Streets of Philadelphia“ von Bruce Springsteen gehört. Dieses Lied wird nie langweilig und spricht dem Buch regelrecht aus dessen Seele. Das ein Buch und ein Lied so dermaßen perfekt harmonieren zeigt eigentlich nur eins: Autorin Liz Moore und Sänger Bruce „The Boss“ Springsteen können unheimlich tief in die Seele der Vereinigten Staaten von Amerika blicken und greifen Themen auf, die der wunde Punkt des Landes sind und über den sehr ungern gesprochen wird. Waffengewalt, Gewalt an Menschen, Prostitution....aktueller geht es ja wohl kaum! Moore geht aber, genau wie Springsteen, mit unheimlich leisen Tönen vor wenn es angebracht ist. Sie schreibt ruhig, beflissen aber punktgenau. Mit Mickey und Kacey hat sie zwei unheimlich starke Charaktere geschaffen, die einem das Lesen sehr leicht machen aber auch das Nachdenken anregen. Dieses Buch hallt so unheimlich nach und zeigt, dass die Gesellschaft in einer gewaltigen Krise steckt, die nicht einfach so zu lösen ist. Hier geht es um das Thema Entfremdung, nicht nur zwischen zwei Personen, sondern auch in der Gesellschaft. Wenn man in den falschen Part kommt, ist der Sog gewaltig und man muss aufpassen nicht darin zu ertrinken. Das dann noch ein Killer in dieser Geschichte mitspielt, ist ein netter Nebeneffekt der die gewisse Spannung mitbringt. Vorteil hierbei ist, dass die Geschichte von den beiden Schwestern immer im Mittelpunkt steht und der Mörder ein nettes Gimmick ist, der die Geschichte mit Spannung und dem gewissen Nervenkitzel untermalt.

Das man hier so gut in die Gefühlswelt der Protagonisten eintauchen konnte und sich doch so „frei“ auf den Straßen von Philadelphia bewegen konnte, beweist nur, das Liz Moore hier ein gewaltig gutes Buch verfasst hat. Das ist jetzt schon ein Jahreshighlight 2020 für mich! 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 27.01.2020

Ein kleines, feines Buch!

Die Honigbiene
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In diesem kleinen, dünnen Ratgeber steckt enorm viel Wissen zum Thema „Honigbienen“. Hier wird eigentlich jede Frage beantwortet und zudem auch noch ganz wunderbar mit Bildern untermalt.

Als Leser dürfen ...

In diesem kleinen, dünnen Ratgeber steckt enorm viel Wissen zum Thema „Honigbienen“. Hier wird eigentlich jede Frage beantwortet und zudem auch noch ganz wunderbar mit Bildern untermalt.

Als Leser dürfen wir nicht nur geschichtliches erfahren sondern auch wie es heute geht. Wie werden wir zum Imker? Ganz einfach hier erklärt. Es ist erstaunlich das hier wirklich so viel Wissen drinsteckt. Dieses Büchlein hebt sich auch sehr gut von anderer Lektüre zu diesem Thema ab, denn alle Texte sind kurz und knackig beschrieben. Hier wird nicht lange um den heißen Brei geredet sondern sofort alles auf den Punkt gebracht.

Dieses Buch gibt es jetzt bereits in der 6. Auflage. Allein diese Tatsache ist doch schon ein Zeichen wie gut dieses Buch ist!

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