Profilbild von tweed

tweed

Lesejury Star
offline

tweed ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tweed über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2024

solider Krimi

Kant und das Leben nach dem Tod
0

Schauplatz München und Umgebung: Nähe der A8 werden Leichenteile gefunden, die wohl längere Zeit tiefgekühlt waren. Hauptkommissar Kant und sein Team ermitteln und erste Erkenntnisse führen sie ins Stadtviertel ...

Schauplatz München und Umgebung: Nähe der A8 werden Leichenteile gefunden, die wohl längere Zeit tiefgekühlt waren. Hauptkommissar Kant und sein Team ermitteln und erste Erkenntnisse führen sie ins Stadtviertel Hasenbergl zu einer anonymen Hochhaussiedlung.

In einem weiteren Strang lernen wir Toni kennen, die ihre Kindheit und Jugendzeit mit ihrer Mutter in Portugal verbracht hat. Nach deren Tod strandet sie in München bei ihrem Großvater den sie eigentlich gar nicht kennt. Ihr Großvater wohnt in eben jener anonymen Hochhaussiedlung, in der Kant ermittelt.

"Kant und das Leben nach dem Tod" ist der dritte Teil der Reihe, für mich war es der erste. Da der Fall in sich abgeschlossen ist, kann er natürlich als Standalone gelesen werden, es es empfiehlt sich aber wohl, auch die vorherigen Bände zu kennen. Denn mir fiel es ohne Vorwissen nicht leicht, mit den Ermittlern warm zu werden. Sie blieben für mich viel zu blass, als dass ich hätte richtig mitfiebern können. Eigentlich schade, denn in den meisten anderen Reihen werden die Ermittler ausreichend umrissen, so dass man auch als Quereinsteiger mit den Charakteren warm wird.

Die Handlung ist definitiv gut mit einem wichtigen Thema: alte Menschen, die einsam sind und vergessen werden. Was die Ermittlungen angeht hatte ich leider viel zu früh den richtigen Riecher, so dass die Auflösung für mich keine Überraschung mehr war. Die Ermittlungsarbeit ist authentisch beschrieben, die vielen Befragungen, das Klinkenputzen. Auch die anonyme Siedlung hatte ich bildlich vor Augen. Austauschbar, die gleichen Betonklötze wie man sie in jeder größeren Stadt findet. Münchner Flair kam leider nicht auf.

Fazit: Wichtiges Thema, für mich leider zu vorhersehbar. 3,5 Sterne, aufgerundet auf 4.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.12.2023

anders als erwartet

Das Nachthaus
0

Richard ist 14 und lebt in der Kleinstadt Ballantyne, er ist der typische Außenseiter. Als sein Freund verschwindet, gerät Richard in den Fokus der Polizei, da er der letzte war, der ihn gesehen hat. Richards ...

Richard ist 14 und lebt in der Kleinstadt Ballantyne, er ist der typische Außenseiter. Als sein Freund verschwindet, gerät Richard in den Fokus der Polizei, da er der letzte war, der ihn gesehen hat. Richards Erklärungen glaubt ihm niemand, zu fantastisch sind sie, um glaubwürdig zu sein. Richard bleibt nur übrig, selbst auf Spurensuche zu gehen. Seine Recherchen führen ihn zu einem geheimnisvollen Mann, der vor vielen Jahren in Ballantyne gelebt hat und im Nachthaus wohnte.

Nachdem ich das Buch beendet habe, lässt mich die Geschichte zwiespältig zurück. Einerseits hat mir die Idee gefallen, mich an Werke von Stephen King erinnert. Allerdings ohne an Kings geniale Figurenzeichnung heranzukommen und den subtilen Horror zu transportieren. Dazu ist das Buch, verglichen mit Kings Werken, auch zu kurz.

Der Schreibstil ist wie gewohnt klasse, ich fand die Idee gut, der Autor baut auch Twists ein, die überraschen. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wohin diese Geschichte führt. Die Erklärung ist schlüssig und hat mich auch überzeugt.

Trotzdem fehlte mir das gewisse Etwas. Ein Punkt ist für mich definitiv die Figurenzeichnung, die ausführlicher hätte ausfallen können. Ich könnte mir das Buch aber sehr gut verfilmt vorstellen.

Fazit: Fantasy-Horror-Thriller mit überraschender Auflösung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.04.2023

Cozy-Crime

Die Hausboot-Detektei – Tödlicher Grund
0

Schauplatz Amsterdam: Auf seinem Hausboot gründet Arie die Hausboot-Detektei mit handverlesenen Menschen, deren Situation momentan aus dem Ruder gelaufen ist. Arie, Maddie, Jan, Jack und Elin bilden das ...

Schauplatz Amsterdam: Auf seinem Hausboot gründet Arie die Hausboot-Detektei mit handverlesenen Menschen, deren Situation momentan aus dem Ruder gelaufen ist. Arie, Maddie, Jan, Jack und Elin bilden das Ermittlerteam, das noch auf seinen ersten Fall wartet. Unterstützt werden sie von "Hund", einem Neufundländer der auf dem Hausboot ein neues Zuhause gefunden hat und dem aus dem Nest gefallenen Eichhörnchen "Fru Gunilla".

Der erste Fall lässt nicht lange auf sich warten, sie sollen bei einem kulinarischen Wettstreit das Rezept des Konkurrenten ausspionieren. Dabei stellen sich die Detektive kreativ an und lösen ihren Fall. Und so lässt der nächste auch nicht lange auf sich warten, denn es wird eine Leiche gefunden, die Verbindung zu ihren Ermittlungen hat.

Die Hausboot-Detektei ist ein unterhaltsamer Cozy-Crime mit schrulligen, liebenswerten Charakteren. Von den Protagonisten ist jeder einzelne liebevoll gezeichnet und auf seine Art einzigartig. Typen, die unverwechselbar sind und mit ihrer Vorgeschichte oder ihren Problemen authentisch wirken. Besonders gut gefallen haben mir die beiden tierischen Mitbewohner, die die Handlung wunderbar auflockern.

Das Leben in Amsterdam, speziell auf dem Hausboot kommt gut rüber. Es gibt einige amüsante Szenen, als z.B. bei einem Sturm der Liegestuhl von Deck geweht wird und von einem Hausboot-Nachbarn einige Boote weiter aus dem Wasser gefischt wird.

Der Fall ist fesselnd und unterhaltsam, löst sich dann ganz anders als gedacht und bietet einige Überraschungen.

Fazit: Unterhaltsamer Krimi mit liebenswerten Charakteren. Auf die Fortsetzung bin ich gespannt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.06.2020

Tempe ermittelt wieder

Das Gesicht des Bösen
0

Ich habe einige der ersten Teile der Reihe um Tempe Brennen gelesen, das ist aber schon viele Jahre her. Trotz der langen Pause fiel mir der Einstieg nicht allzu schwer, zumal die Autorin die wichtigsten ...

Ich habe einige der ersten Teile der Reihe um Tempe Brennen gelesen, das ist aber schon viele Jahre her. Trotz der langen Pause fiel mir der Einstieg nicht allzu schwer, zumal die Autorin die wichtigsten Details in die Handlung einarbeitet. Es ist Sommer, Tempe Brennan hat einen schweren Eingriff hinter sich, von dem sie sich erst noch erholen muss. Als Tempe Nachrichten mit Fotos einer verstümmelten Leiche erhält, gerät sie ins grübeln und stellt Nachforschungen an, auch gegen den Willen ihrer Chefin.

Also spannend ist der Thriller allemal, ich habe mich beim lesen von Cliffhanger zu Cliffhanger gehangelt. Allerdings ist es nicht leicht, den roten Faden zu finden und alle Stränge und Themen unter einen Hut zu bringen. Für meinen Geschmack zerfasert die Handlung zu sehr, wirkt verworren. Hier wären weniger mehr gewesen. Ein zweiter Punkt ist die Übersetzung aus dem englischen, die teils sperrig ist. Sich nicht wirklich flüssig lesen lässt bzw. Formulierungen bringt, die einfach nicht passen wollen. Gut hingegen hat mir gefallen, dass an einigen Stellen Humor aufkommt, der mich schmunzeln ließ.

Fazit: Insgesamt fand ich den Thriller lesenswert, er blieb aber hinter meinen Erwartungen zurück. 3,5 Sterne, aufgerundet auf 4

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.02.2020

unterhaltsamer Regiokrimi

Das Lazarett
0

Klappentext: "Auf dem Gelände einer Koblenzer Klinik findet man die abscheulich zugerichtete Leiche einer Frau. Die Ermittlerinnen Anna Steinmeier und Henrike Carlson müssen es nicht nur mit einem scheinbar ...

Klappentext: "Auf dem Gelände einer Koblenzer Klinik findet man die abscheulich zugerichtete Leiche einer Frau. Die Ermittlerinnen Anna Steinmeier und Henrike Carlson müssen es nicht nur mit einem scheinbar wahnsinnigen Mörder aufnehmen, sondern auch gegen Vorurteile und Lügen kämpfen.Die blutige Spur des Täters führt sie schliesslich an ihre Grenzen und droht die beiden Frauen in den Abgrund zu reißen. Jetzt zählt nur noch das Überleben."

"Das Lazarett" ist ein gelungener Regiokrimi mit Schauplatz Koblenz und Umgebung, das Lokalkolorit ist wunderbar eingefangen. Der Schauplatz im Krankenhausmilieu hat mir sehr gut gefallen, auch die Story hat mich überzeugt, auch wenn ich mir etwas mehr Spannung gewünscht hätte. Man kann gut miträtseln und mit den beiden Ermittlerinnen nach und nach die Puzzleteile zusammensetzen.

Anna Steinmeier und Henrike Carlson sind gut charakterisiert, Henrike ist eine sympathische Ermittlerin, mit der ich auch mitfiebern konnte. Leider ist das bei der hitzköpfigen und aufbrausenden Anna ganz anders und der Zickenkieg zwischen den beiden hat mich leider über lange Strecken genervt. Anna ermittelt unprofessionell und verlässt sich lieber auf ihr Gespür und mögliche Szenarien, als "ordentliche" Ermittlungsarbeit zu leisten. Leider setzt sie sich durch, auch wenn Henrike oft anderer Meinung ist.

Fazit: Unterhaltsamer Lokalkrimi mit einer etwas nervigen Ermittlerin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere