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Veröffentlicht am 28.07.2020

Wieder ein neuer Castillo – und immer das Gleiche.

Quälender Hass
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Das Schema der Romane von Linda Castillo ist im Prinzip immer das Gleiche: Ein Mord ereignet sich in der abgeschlossenen Gemeinschaft der Amischen. Auch in dieser Gemeinschaft existieren Neid und Hass. ...


Das Schema der Romane von Linda Castillo ist im Prinzip immer das Gleiche: Ein Mord ereignet sich in der abgeschlossenen Gemeinschaft der Amischen. Auch in dieser Gemeinschaft existieren Neid und Hass. Kate Burkholder, Polizeichefin in Painters Mill, Ohio, die einst selbst zu den Amischen gehörte, muss versuchen, in diese Gruppe einzudringen und die Geheimnisse zu erforschen.
Diesmal kommt die Großmutter einer amischen Familie auf brutale Weise ums Leben, ihre Enkelin Elsie wird entführt. Wie es scheint, kannte Mary den Täter.
Wie immer gelingt es der Autorin, die Probleme, wie sie bei den Amischen bestehen, hervorragend rüberzubringen. Erzählt wird die Geschichte - wie immer - in der Ich-Perspektive aus Sicht von Kate. Über das Wiedersehen mit Kate und ihrem Lebensgefährten John Tomasetti habe ich mich sehr gefreut. Ich mag es, wie sie sich in die Fälle verbeißt. Und so fiebert und leidet man mit ihr mit.
Einem grausigen Prolog folgt die Ermittlungsarbeit, die authentisch und nachvollziehbar dargestellt wird. Erst ganz am Ende schließt sich dann der Kreis. Die Auflösung ist stimmig, allerdings nicht wirklich überraschend.

Fazit: Naja. Ich glaube, ich werde mich hier ausklinken. Eigentlich ist es ja immer das Gleiche…

Veröffentlicht am 30.06.2020

Niemand ist der, der er zu sein scheint.

Der Fahrer
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„Der Fahrer“ von Andreas Winkelmann ist bereits der dritte Fall für Jens Kerner und Rebecca Oswald. „Das Haus der Mädchen“ und „Die Lieferung“ hatte ich mit Begeisterung verschlungen. Doch diesmal wurde ...


„Der Fahrer“ von Andreas Winkelmann ist bereits der dritte Fall für Jens Kerner und Rebecca Oswald. „Das Haus der Mädchen“ und „Die Lieferung“ hatte ich mit Begeisterung verschlungen. Doch diesmal wurde ich enttäuscht. Worum geht es?
Ein rätselhafter Prolog, ein gruseliges erstes Kapitel… Spannend, keine Frage! In einem weiteren Handlungsstrang gibt es ein Wiedersehen mit Jens und Rebecca. Was ist das für eine Sache zwischen Jens und seinem Bruder Karsten?
In Hamburg geht ein Serienkiller um. Die Opfer: junge Frauen, die nachts unterwegs waren. Viele waren Kundinnen beim neuen Fahrdienst namens MyDriver. Aber da enden auch schon die Gemeinsamkeiten. Jens und Becca ermitteln...
Soziale Netzwerke, Instagram und Co, aktuelle Themen. Aber Jens kommt hier mega unsympathisch rüber. Ein Verdächtiger wird so auffällig in den Vordergrund geschoben, dass er von Natur aus schon nicht in Frage kommt. Dazu gesellen sich haarsträubende Aktionen und zu viel Privatgedöns. Nee, nee, nee, das kann Herr Winkelmann doch besser. Nichtsdestotrotz ist das Buch flüssig geschrieben und nur schwer beiseite zu legen.

Fazit: Nicht so gut wie die beiden Vorgänger. Aber, passt gut auf, was ihr in den sozialen Medien macht!

Veröffentlicht am 03.02.2020

Ein Sizilianer ermittelt in Venedig

Der freie Hund
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Die Dengler-Reihe von Wolfgang Schorlau habe ich geliebt, aber dieser Venedig-Krimi hat meine Erwartungen nicht erfüllt. Doch worum geht es?
Commissario Antonio Morello, genannt „Der freie Hund“, steht ...


Die Dengler-Reihe von Wolfgang Schorlau habe ich geliebt, aber dieser Venedig-Krimi hat meine Erwartungen nicht erfüllt. Doch worum geht es?
Commissario Antonio Morello, genannt „Der freie Hund“, steht auf der Todesliste der Mafia und wird deshalb von Sizilien nach Venedig versetzt. An seinem ersten Arbeitstag begegnet er Claudio, einem Taschendieb, und kommt daher zu spät.
Morello hat einen schweren Start. Denn zwei Mitarbeiter seines neuen Teams haben sich selbst Hoffnungen auf den Chefposten gemacht. Auch die Stadt gefällt ihm nicht. Erst als ein junger Student ermordet wird, erwacht Morello aus seiner Lethargie.
Wolfgang Schorlau hat zusammen mit Claudio Caiolo einen Venedig-Krimi geschrieben. Die Sprache ist eher einfach und voller Klischees. Er wird auch viel geflucht. Das Privatleben des Kommissars nimmt einen breiten Raum ein. Das geht zu Lasten der Spannung.
„Der freie Hund“ ist auch ein politischer Krimi über Verstrickungen von italienischer Politik und Verbrechen, der aber bei weitem nicht an die Dengler-Reihe des Autors heranreicht. Nichtsdestotrotz ist es ein netter Krimi für zwischendurch.

Fazit: Kunstraub, Kreuzfahrtschiffe und die Mafia. Venedig-Krimi mit viel Lokalkolorit - und noch mehr Kaffee. Cazzo!

Veröffentlicht am 13.12.2019

Der 2. Fall für Harder & Vogt

Hinter blutroten Schatten
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„Hinter blutroten Schatten“ von Gereon Krantz ist die Fortsetzung von „Unter pechschwarzen Sternen“ mit den Berliner Kommissaren Thomas Harder und Claudia Vogt. Worum geht es?
Gamer Domi wird vor die ...


„Hinter blutroten Schatten“ von Gereon Krantz ist die Fortsetzung von „Unter pechschwarzen Sternen“ mit den Berliner Kommissaren Thomas Harder und Claudia Vogt. Worum geht es?
Gamer Domi wird vor die S-Bahn gestoßen - und stirbt. Wie sich herausstellt, stand er auf einer Todesliste. Denn er hatte spezielle Tattoos, die ihn mit dem Therapeuten Hagedorn in Verbindung bringen. Schnell ist klar, dass es noch vier weitere Tätowierte gibt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…
Gereon Krantz hat seinen 2. Krimi spannend in Szene gesetzt, mit einem Plot, der zwar nicht vorhersehbar, aber auch nicht wirklich glaubwürdig ist.
Der Autor wartet mit einer Vielzahl von Protagonisten auf, die in Chaos und Abstrusität versinken. Ein Kommissar mit Todessehnsucht, ein tätowierte Eidechse, ein gepierctes Stachelschwein… Was für eine Freak-Show! Vogt kommt sympathisch rüber. Harder dagegen ist ein Kotzbrocken, ein Alkoholiker mit Todessehnsucht, der zunehmend jede Grenze überschreitet.
Man braucht schon eine ganz eigene Art von Humor, um über den Stoff, den Gereon Krantz seinen Lesern hier vorsetzt, wirklich lachen zu können.

Fazit: Ein morbider Kriminalroman mit skurrilen Figuren, bei dem am Ende viele Fragen offen bleiben.

Veröffentlicht am 24.11.2019

Prepper, Fremdenlegionäre und ein Blackout

Draussen
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Stephan lebt mit seinen Ziehkindern Cayenne und Joshua als Prepper draußen im Wald. Warum, ist erst einmal völlig unklar. Durch gezieltes Trainieren von Überlebenstechniken und dem Anlegen von Vorräten ...

Stephan lebt mit seinen Ziehkindern Cayenne und Joshua als Prepper draußen im Wald. Warum, ist erst einmal völlig unklar. Durch gezieltes Trainieren von Überlebenstechniken und dem Anlegen von Vorräten erfolgt die Vorbereitung auf den Ernstfall. Denn die drei fühlen sich verfolgt und ziehen schon seit Längerem von Versteck zu Versteck.
Ein weiterer Handlungsstrang erzählt die Geschichte von Jürgen Wagner. Er ist ein Lobbyist der Energiewirtschaft und verfolgt seine persönlichen und politischen Ziele im Berliner Politikbetrieb. Schnell wird klar, dass er keinerlei Skrupel kennt und auch vor Erpressung und anderen schmutzigen Tricks nicht zurückschreckt - auch nicht vor Mord.
„Draußen“ ist der erste Thriller des Bestsellerduos Volker Klüpfel und Michael Kobr. Die Kluftinger-Krimis kenne ich allerdings nicht.
Dem starken Anfang folgt ein schwacher Mittelteil. Ab und zu sind Rückblicke in die Vergangenheit in Kursivschrift eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen. Erzählt werden diese Abschnitte in der Ich-Perspektive aus Sicht eines Fremdenlegionärs. Es ist ein hartes, brutales Buch, nichts für zartbesaitete Gemüter.
Erst ganz am Ende schließt sich dann der Kreis. Die Handlungsstränge laufen zusammen und münden in einen dramatischen Showdown.

Fazit: Interessanter, aber doch reichlich konstruierter Plot.