Willy Brandt
Gottfried Niehart geht in seinem Buch sehr ausführlich auf die Ära Willy Brandt ein. Mit viel Geschick und Fakten erzählt er uns was damals geschah als der erste Sozialdemokrat so ein Amt übernahm. Die ...
Gottfried Niehart geht in seinem Buch sehr ausführlich auf die Ära Willy Brandt ein. Mit viel Geschick und Fakten erzählt er uns was damals geschah als der erste Sozialdemokrat so ein Amt übernahm. Die Welt war damals extrem in Aufruhr und auch im geteilten Deutschland war die Luft eng und stickig. Aber Brandt ist ein umtriebiger und neugieriger Kanzler und nimmt auch die Ostpolitik genau unter die Lupe.
An sich hat mir das Buch recht gut gefallen, aber dennoch sei gesagt, gleicht es eher einer Biografie-Erzählung als einer Zusammenfassung der damaligen Zeit. Brandt wird vom Autor mehr als in den Himmel gehoben und irgendwie für alles Positive verantwortlich gemacht. Wer sich auch nur ein bisschen für Geschichte interessiert, wird hier schnell feststellen, dass der Autor alles nur mit den Augen Brandts sieht, er verliert sich regelrecht in ihm. Es gab aber weitaus mehr Personen in der damaligen Zeit die Welt positiv „verändern“ wollten, dass war nicht nur Brandt allein! Dieser Aspekt zieht sich durch das gesamte Buch und gleicht eher einer Huldigung Willy Brandts als einer neutralen Zusammenfassung der damaligen Geschichte. Man wird schnell müde beim lesen, weil man ja schnell weiß: „Brandt hat alles in die richtigen Bahnen geleitet!“. Das mag auch stimmen aber dennoch muss das Loblied nicht so extrem ausfallen.
Natürlich haben wir ihm eine Menge zu verdanken und damit meine ich nicht nur den Kniefall von Warschau....
Ich hätte mir hier mehr allgemeines Wissen gewünscht. 3 von 5 Sterne gibt es hier von mir.