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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2020

Manchmal kommt es anders als man denkt...

Stilles Kind
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Anfangs liest sich das Buch wie ein Krimi mit übernatürlichen Anflügen - Geistergeschichte wäre allerdings zu viel gesagt. Und bald taucht die Geschichte auch schon in die weitaus düsteren Abgründe eines ...

Anfangs liest sich das Buch wie ein Krimi mit übernatürlichen Anflügen - Geistergeschichte wäre allerdings zu viel gesagt. Und bald taucht die Geschichte auch schon in die weitaus düsteren Abgründe eines Psychothrillers ab, und es kommt alles anders als man denkt. Die geschickt eingefädelten Wendungen waren überraschend, wobei mir vor allem die Rückblenden gefallen haben, die die alles erklärende Vorgeschichte beschreiben.

Kriminaloberkommissarin Kerstin Mohr wird nach ihrem letzten mysteriösen Fall von den Kollegen als 'Geisterjägerin' verlacht, und so fällt es natürlich auch ihr zu, die geheimnisvollen Vorkommnisse auf Gut Malik zu untersuchen. Dort sind des Nachts immer wieder unheimliche Geräusche zu hören, aber es gibt keinerlei Spuren, die auf Einbrecher hindeuten. Als Kerstin Mohr Nachforschungen anstellt, stößt sie schnell auf tragische Geheimnisse in der Familiengeschichte, und schon bald schwebt sie selbst in Lebensgefahr...

Zwar war mir die Hauptprotagonistin nicht vollauf sympathisch und einige ihrer Entscheidungen fand ich etwas fragwürdig, aber die Handlung war durchweg spannend erzählt und hat mich überzeugt.

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Veröffentlicht am 09.12.2019

Trostlos und dramatisch

Am seidenen Faden: Ein Opfer von Jack the Ripper
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Das Buch erzählt von Catherine Eddowes, die als viertes Opfer von Jack the Ripper traurige Berühmtheit erlangte. Es handelt sich hier allerdings nicht um einen blutigen Thriller oder ein Buch über den ...

Das Buch erzählt von Catherine Eddowes, die als viertes Opfer von Jack the Ripper traurige Berühmtheit erlangte. Es handelt sich hier allerdings nicht um einen blutigen Thriller oder ein Buch über den Ripper, sondern um die dramatische Lebensgeschichte einer Frau, die versucht im viktorianischen London zu überleben. Das Leben damals war hart für Frauen, und wenn sie keinen Mann hatten der sie versorgte, blieben nicht viele Optionen, um sich und ihre Kinder durchzubringen. So landet auch Catherine irgendwann auf der Straße, fängt an zu trinken und hofft nur noch auf ein besseres Leben für ihre Tochter. Dabei steht in jedem Kapitel einer der Gegenstände, die bei Catherine Eddowes' Leichnam gefunden wurden, im Fokus.

Der Autor schafft es hervorragend, die Trostlosigkeit der damaligen Zeit einzufangen. Es wird nichts beschönigt, der Schmutz, die Armut und die Hoffnungslosigkeit der Menschen, vor allem der Frauen, sind allgegenwärtig. Aufgrund von Fehlentscheidungen, teilweise aber auch einfach nur Pech oder dem Umstand, eine Frau zu sein, rutscht Catherine immer tiefer ab, bis sie schließlich ihrem grausigen, aus ihrer Sicht vielleicht aber auch erlösenden Schicksal gegenübersteht.

Die Geschichte ist unglaublich fesselnd geschrieben und hat mich bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Einzig die Übersetzung wirkt an mancher Stelle etwas ungelenk und weist auch den ein oder anderen Fehler auf, der mich schon mal über einen Satz stolpern ließ. Fazit: ein packendes Zeitportrait, welches das viktorianischen London zur Zeit des industriellen Umbruchs anhand des dramatischen Schicksals einer unglücklichen Frau hautnah zum Leben erweckt.

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Veröffentlicht am 03.12.2019

Zum Alle-Jahre-wieder-lesen

Mama Muh feiert Weihnachten
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Selbst nach der gefühlt hundertsten Mama Muh Geschichte (wir haben kürzlich erst den Sammelband gelesen) haben Mama Muh und die Krähe nichts von ihrem Witz und Charme eingebüßt. Eigentlich ist es sogar ...

Selbst nach der gefühlt hundertsten Mama Muh Geschichte (wir haben kürzlich erst den Sammelband gelesen) haben Mama Muh und die Krähe nichts von ihrem Witz und Charme eingebüßt. Eigentlich ist es sogar richtig schön, die gewohnten Manierismen immer wieder aufs Neue zu erleben (Flatter, krächz - aber Muh, Krähe - etc.) und genau zu wissen, dass die besonnene Mama Muh und die flatterhafte Krähe am Ende immer noch ein Herz und eine Seele sind. So auch in diesem herzerwärmenden Weihnachtsspektakel, in dem Mama Muh der Krähe eine ganz besondere Bescherung bereitet.

Veröffentlicht am 26.09.2019

Ungewöhnlich

Die Moortochter
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Als Helena Pelletier erfährt, dass ihr Vater aus dem Gefängnis ausgebrochen ist, gibt es für sie nur einen Weg: sie muss ihn finden bevor er sie findet. Helenas Vater hatte ihre Mutter entführt und jahrelang ...

Als Helena Pelletier erfährt, dass ihr Vater aus dem Gefängnis ausgebrochen ist, gibt es für sie nur einen Weg: sie muss ihn finden bevor er sie findet. Helenas Vater hatte ihre Mutter entführt und jahrelang gefangenhalten, doch Helena selbst wuchs auf ohne davon zu wissen. Bis eines Tages ein Fremder auftauchte und Helena sich zwischen ihrer Mutter und der ungekannten Freiheit und ihrem Vater entscheiden musste...

Helena weiß, dass ihr Vater sich für ihren Verrat an ihr rächen wird, wenn sie ihm nicht zuvorkommt. Und sie ist die einzige, die ihn aufhalten kann, denn nur sie weiß was er vorhat, und von ihm hat sie alles gelernt, was man zum Leben und Jagen in der Wildnis wissen muss...

Ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel beginnt, bei dem Helena ihrem Vater immer einen Schritt voraus sein muss, wenn sie sich und ihre Famile retten will. Aber kann sie sich wirklich gegen ihren eigenen Vater stellen?

Eine ungewöhnliche Story, die unglaublich spannend ist und mich bis zum Schluss mitfiebern ließ. Dabei stehen immer wieder Helenas gegensätzliche Gefühle für ihren Vater im Vordergrund. Als Kind vergötterte sie ihn und sein Wissen und Können das er ihr beibringt, bis sie eines Tages merkte dass er in Wahrheit ein grausamer Psychopath ist, der sie nach seinem Willen kontrolliert genau wie ihre Mutter.

Eine weitere interessante Komponente ist Andersens düsteres Märchen von der Moortochter, das parallel zur Handlung als Einleitung der Kapitel erzählt wird, und dessen Geschichte lose auf Helena übertragen werden kann.

Ein ungewöhnlicher Thriller, der keinem bekannten Muster folgt und seine Spannung nicht nur aus der Jagd bezieht, sondern auch aus den emotionalen Konflikten seiner Protagonisten.

Veröffentlicht am 19.09.2019

Bekanntes Schema gut umgesetzt

Die wilde Baumhausschule, Band 2: Ein bärenstarker Rettungsplan
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Die Fortsetzung entwickelt sich nach mittlerweile altbekanntem Schema mit den drei Hauptzutaten Kinder, Schule, Tiere. Zumindest mein Appetit auf Geschichten dieser Art ist nach dem zweiten Band der wilden ...

Die Fortsetzung entwickelt sich nach mittlerweile altbekanntem Schema mit den drei Hauptzutaten Kinder, Schule, Tiere. Zumindest mein Appetit auf Geschichten dieser Art ist nach dem zweiten Band der wilden Baumhausschule erst einmal gesättigt, aber es war ein schöner 'Nachtisch'. Etwas ruhiger im Grundton als der erste Band, aber dafür mit einem niedlichen Pandabären. Was will man mehr?