Ein Sci-Fi Roman, der so viel mehr ist, als das
Neon BirdsEine Geschichte kann sich auf sehr viele Arten präsentieren und ihre Entwicklung vollziehen.
Sie kann laut und leise sein.
Stürmisch, rau und wild wie das Meer.
Leise wie ein leichter Sommerwind sein.
Erhaben ...
Eine Geschichte kann sich auf sehr viele Arten präsentieren und ihre Entwicklung vollziehen.
Sie kann laut und leise sein.
Stürmisch, rau und wild wie das Meer.
Leise wie ein leichter Sommerwind sein.
Erhaben wie eine stürmisch kalte Nacht sein.
Sie kann dir vieles erzählen und noch viel mehr sein.
Wunderschön, berührend und gleichzeitig unendlich grausam und zerstörerisch sein.
“Neon Birds” ist ein Roman, der mich auf unendlich viele Arten überraschen konnte.
Nichts war so, wie ich erwartet hatte.
Nichts hat mich darauf vorbereitet, was hätte sein können und letztendlich voller Gnadenlosigkeit über mich kommen würde.
Ich habe schon schon viele Sci-Fi Werke gelesen. Aber nicht so etwas. Niemals in der Form, wie es mich hier hinwegfegte.
Es hat mich zerstört und gleichzeitig lebendig werden lassen. Es hat mich unglaublich berührt, mir Tränen auf die Wangen gelegt. Mich über die Unendlichkeit des Seins und das Universum nachdenken lassen.
Es ist nicht nur eine Story , die unglaublich viel gibt und noch mehr nimmt.
Sie zieht dich in ihren Bann, du verliebst und verlierst dich und gleichzeitig zeigt sie dir, dass du gar nichts bist und noch viel weniger weißt.
Diese Geschichte aus der Feder von Marie Graßhoff, spielt um 2101. Die Welt hat sich verändert. Die Menschen, die Lebewesen ebenso.
Zerstörung, Machtkämpfe und eine Technik, die mehr nimmt, als gibt.
Ein außer Kontrolle geratener technischer Virus verwandelt Menschen in hyperfunktionale Cyborgs, die dem Willen der künstlichen Intelligenz KAMI gehorchen.
Und dazwischen gibt es Menschen, die dem Ganzen versuchen beizukommen.
Die Autorin präsentiert diese Welt in bunten schillernden Farben und gleichzeitig webt sie sehr viele düstere Akzente ein. Die sie gnadenloser, perfider und brutaler machen.
Doch wie entzieht man dieser Welt all die Qual, die Verzweiflung und den Schmerz?
Ein Schmerz, der die Seele zerreißt und du keine Ahnung hast, wie du den nächsten Morgen noch erleben sollst?
Wie soll alles besser werden, wenn du selbst keine Kraft hast, um wieder aufzustehen und weiterzukämpfen?
Dieser erste Band beschäftigt sich in erster Linie mit den Charakteren, die essentiell für diese Story sind.
Man erfährt dabei auch ihre Perspektiven, was Ihnen mehr Tiefe, Intensität und Ausdruck verleiht.
Luke, Andra, Marshall, Flover und noch viele mehr. Man lernt sie unglaublich gut kennen.
Ihre Ecken und Kanten. Was sie ausmacht und wer sie tatsächlich sind. Ganz besonders Andra und Luke gingen mir besonders nahe. Denn man erfährt hier schon mehr über sie. Ihre Hintergründe und was sie bewegt. Beides sind sehr verletzliche und dennoch starke Charaktere, die einfach etwas ganz tief in mir bewegt haben. Besonders Andra ist zuviel für diese Welt. Sie hat eine Verlorenheit und Einsamkeit in sich, die mich immer wieder erschüttert hat.
Was diese Charaktere ausmacht, muss man wirklich fühlen, denn sie brennen sich tief ins Herz ein.
Während der Handlung erfährt man auch , was es mit den Mojas und KAMI auf sich hat. Dadurch wird die Story extrem fesselnd, nervenzehrend und actionreich. Die Autorin untermalt dies mit sehr viel Verzweiflung und innerer Zerrissenheit.
Denn einfach ist hier überhaupt nichts und aufgeben niemals eine Option.
Die Charaktere und auch die Handlung haben mir enorm viel abverlangt.
Ich stieß an meine Grenzen. Es ergaben sich immer wieder neue Erkenntnisse und Entwicklungen, die alles veränderten und in einem neuen Blickwinkel erscheinen ließen.
Der Schreibstil von Marie Graßhoff ist einfach grandios. Fesselnd, bildgewaltig und unglaublich einnehmend. Sie fordert den Leser heraus und gleichzeitig legt sie sehr viel Feinfühligkeit und Eindringlichkeit in die Zeilen.
Und dennoch hatte ich Anfangs Probleme. Ich wurde mitten ins Geschehen geworfen. Was ich überhaupt nicht mag. Doch ich kam damit zurecht. Ich überwand es und konnte mich vollends in die Story hineinfallen lassen.
Lediglich die eingebauten Protokolle brachten mich stellenweise aus dem Fluss. Was ich unbedingt erwähnen möchte, dass sich im Inneren des Buches unglaublich tolle Illustrationen und Details über die Charaktere befinden.
Die Story ist nicht nur dadurch besonders.
Die Wendungen haben mich begeistert und schockiert gleichermaßen .
Ich war wütend, am Boden und gleichzeitig wie im Rausch. Diese Story hat mich vollends gepackt und auf eine unglaubliche Art fasziniert.
Es hat mich nicht losgelassen und immer wieder grübeln lassen. Und wirklich erst beim letzten Satz wurde es ein Highlight für mich.
Denn manchmal verliebt man sich nicht Hals über Kopf. Manchmal muss es wachsen und seine volle Beschaffenheit und Größe erst im Nachhinein entfalten. Und genau das ist hier der Fall.
Ich bin absolut begeistert von der Fülle und Intensität und kann es kaum erwarten, bis es endlich weitergeht. Ich liebe es.
Fazit:
Mit dem Auftakt der “Neon Birds” Trilogie präsentiert Marie Graßhoff eine unglaublich interessante, faszinierende und auch sehr beängstigende Story.
Voller Intensität und Fülle.
Voller Zerstörung und Verzweiflung.
Ein Sci-Fi Roman, der so viel mehr ist, als das und auf jeder Seite mehr Angst einflößt.
Eine Geschichte, die mich im Nachhinein vollends überwältigen und von ihrer Schönheit sowie Grausamkeit überzeugen konnte.
Unbedingt mehr davon.