Ein packender historischer Roman um einen sterbenden Kaiser, seine mutige Geliebte und eine gefahrvolle Mission
Rom, im Jahr 1001. Otto III., römisch-deutscher König und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, liegt im Sterben. Es ist Winter, und er und seine Getreuen sind auf der Flucht aus Rom, wo Unruhen ausgebrochen sind. Ottos letzte Bitte an seine Geliebte Mena: Sie soll dafür sorgen, dass sein Herz nach Augsburg gelangt. Der Grund: Sie trägt sein ungeborenes Kind unter dem Herzen, den letzten Spross und Erben seiner Linie, und das Herz ist ihr einziger Beweis.
Mit dem Mut der Verzweiflung schließt sich Mena einem Trupp wagemutiger Kaufleute an, die mit Schlitten dem Winter trotzen und als Erste im Jahr die Alpen zu überqueren versuchen. Doch sie wird gejagt, denn der Kampf um Ottos Nachfolge hat begonnen und ihre Gegner sind unberechenbar ...
Das Cover
Tatsächlich bin ich auf das Buch erst aufgrund des Covers aufmerksam geworden. Ich habe mich durch die Lesejury geklickt, dabei fiel mir das Cover ins Auge und ich wurde neugierig. Es handelt ...
Das Cover
Tatsächlich bin ich auf das Buch erst aufgrund des Covers aufmerksam geworden. Ich habe mich durch die Lesejury geklickt, dabei fiel mir das Cover ins Auge und ich wurde neugierig. Es handelt sich hierbei um kein besonders außergewöhnliches Cover, dennoch hat es meine Neugierde geweckt. Es passt gut zum Inhalt und zeigt deutlich die Jahreszeit an, in der der Roman spielt.
Meine Meinung
Besonders hervorheben möchte ich den angenehmen und lebhaften Schreibstil des Autors. Peter Dempf hat es geschafft, dass ich mich im Rom von 1001 wiedergefunden habe. Durch geschicktes Wordbuiling und passende Artikulationen erschuf er eine realwirkende Atmosphäre, die mich in den Bann zog.
Leider war das auch schon alles, was mich an dem Buch begeistert hat. Stattdessen hat mich das Buch beinahe die ganze Lesezeit über enttäuscht. Was ich als sehr störend empfunden habe, waren die wahnsinnig langatmigen Szenen. Besonders lang und zäh war die Szene der Alpenüberquerung. Mena und die Kaufleute müssen durch den Schnee und die Alpen überqueren. Leider zog sich diese Szene so sehr, dass ich irgendwann ziemlich genervt war. Auch gab es besonders in diesem Teil meiner Meinung nach ziemliche Logikfehler, Ungereimtheiten und Widersprüche.
Trotz der teilweise sehr langen Beschreibungen und Szenen fehlte es den Charakteren an Tiefe und Detail. Sie wirkten auf mich eher oberflächlich und ich konnte keine Sympathien aufbauen. Daher fiel es mir teilweise auch sehr schwer, dem Buch zu folgen und "dranzubleiben".
Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde auf Lesejury.de lesen. Vielen Dank an den Verlag für das Manuskript.
Als Otto III. stirbt, stirbt mit ihm auch die Reihe der Ottomanen aus. Der einzige ...
Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde auf Lesejury.de lesen. Vielen Dank an den Verlag für das Manuskript.
Als Otto III. stirbt, stirbt mit ihm auch die Reihe der Ottomanen aus. Der einzige Lichtblick, seine „Reihe“ weiterzuführen, ist das Kind, das seine Magd Mena von ihm erwartet. Doch da die beiden nicht geheiratet haben, gibt Otto Mena noch zu Lebzeiten auf, den Zahn des Kaisers Karls und sein Herz nach Augsburg zu bringen, damit das Kind legitimiert ist. Und so macht sich Mena im tiefsten Winter auf, nach Augsburg zu reisen.
Der Klappentext und die Leseprobe haben mich sehr angesprochen und haben mich hoffen lassen, eine spannende Geschichte rund um Otto III. und seine Geliebte Mena zu lesen. Doch leider fehlte mir die Spannung. Ich fand es besonders schade, nicht mehr über Otto III. und seine Beziehung zu Mena (und vor allem um das Zustandekommen der „Beziehung“) zu lesen. Gleich zu Beginn stirbt Otto III., sodass man von ihm so gut wie nichts erfährt. Mena macht sich daraufhin auf den Weg nach Augsburg, um dort dem Bischof das Herz Ottos übergeben zu können. Doch auf der Reise ist sie nicht allein. Sie wird von ihrem ehemaligen Geliebten Ewalt und zwei Gefolgsleuten des Bayernherzogs verfolgt.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Wir erfahren Menas Reise, aber auch die Perspektiven von Ewalt und den beiden Verfolger werden erzählt.
Leider blieb unsere Hauptprotagonistin Mena ziemlich blass und ich konnte zur ihr keine richtige Beziehung aufbauen. Einerseits wirkt taff, dann wieder ist sie ziemlich naiv. Auch gibt es viele Ungereimtheiten, die ihre Handlungen und Gedanken unrealistisch wirken lassen. Für sie ist ihr Kind ganz klar der nächste Thronanwärter, wobei sie nicht daran denkt, dass es für ein Kind einer Magd nicht so einfach sein kann, als Thronfolger zu gelten. Auch die Überlegung, was passiert, wenn sie ein Mädchen erwarten sollte, kommt für sie gar nicht in Betracht. Auch viele ihrer Handlungen sind für mich nicht nachvollziehbar, wie zum Beispiel, dass sie unter stärksten Wehen noch in der Lage ist, einige Meter durch den Wald zu laufen und das Herz des Kaisers zu verstecken. Auch hat man nicht gemerkt, ob Mena sich überhaupt auf das Kind freut und erst zum Ende des Buches scheint sie Gefühle für das Kind zu haben.
Auch Ewalt, der die zweite Hauptfigur in diesem Buch ist, bleibt leider ziemlich blass. Auch bei ihm weiß man nicht, was man von ihm halten soll. Er stellt sein Fähnchen immer in den Wind und man weiß nie, was er wirklich will.
Einzig für Gor, dem Bergmenschen, konnte ich Sympathie entwickeln und auch Gefühle erkennen.
Die Handlung dieses Buches besteht größtenteils aus Menas Reise durch die Alpen. Hier hätte ich gerne eine Karte zur Hand gehabt, damit man ein bisschen den Weg nachvollziehen kann. Doch leider fehlt diese. Auch war mir dieser Teil des Buches zu lang und die Geschichte plätscherte so vor sich hin. Insgesamt fehlte mir die Spannung in diesem Buch und ich musste mich teilweise dazu „zwingen“ es weiterzulesen. Um den nächsten Abschnitt mitlesen zu können, habe ich sogar einen Teil des Buches übersprungen und hatte das Gefühl, dass mir von der Handlung dazwischen überhaupt nichts gefehlt hat.
Fazit
Leider ist „Die Geliebte des Kaisers“ eine Geschichte, die nicht ganz rund läuft. Mir fehlte die Spannung und auch zu den Personen des Buches konnte ich keine Verbindung aufbauen. Hätte ich nicht an der Leserunde teilgenommen, hätte ich das Buch abgebrochen.
Bei meiner Rezension bin ich leider etwas zwiegespalten.
Einerseits lässt sich die Geschichte von der Schreibweise und der Wortwahl gut lesen aber auf der anderen Seite ist es sehr flach von der Handlung.
Einzig ...
Bei meiner Rezension bin ich leider etwas zwiegespalten.
Einerseits lässt sich die Geschichte von der Schreibweise und der Wortwahl gut lesen aber auf der anderen Seite ist es sehr flach von der Handlung.
Einzig der Historische Hintergrund auf den ersten Seiten lässt den Historischen Hintergrund erahnen.
Es gibt sehr viele Sprünge in der Geschichte überhaupt und viele Ungereimtheiten in der Handlung, an einigen Stellen wurden die Protagonisten verwechselt.
Leseprobe und Cover versprechen mehr wie das Buch zu halten vermag. Leider nur
Rom, im Jahr 1001. Otto III., römisch-deutscher König und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, liegt im Sterben. Es ist Winter, und er und seine Getreuen sind auf der Flucht aus Rom, wo Unruhen ausgebrochen ...
Rom, im Jahr 1001. Otto III., römisch-deutscher König und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, liegt im Sterben. Es ist Winter, und er und seine Getreuen sind auf der Flucht aus Rom, wo Unruhen ausgebrochen sind. Ottos letzte Bitte an seine Geliebte Mena: Sie soll dafür sorgen, dass sein Herz nach Augsburg gelangt. Der Grund: Sie trägt sein ungeborenes Kind unter dem Herzen, den letzten Spross und Erben seiner Linie, und das Herz ist ihr einziger Beweis.
Mit dem Mut der Verzweiflung schließt sich Mena einem Trupp wagemutiger Kaufleute an, die mit Schlitten dem Winter trotzen und als Erste im Jahr die Alpen zu überqueren versuchen. Doch sie wird gejagt, denn der Kampf um Ottos Nachfolge hat begonnen und ihre Gegner sind unberechenbar …
Hallo allerseits!
Ich bin ein großer Freund, historischer Romane. Da ich mich selbst viel mit dem Mittealter beschäftige, scheint es nur logisch, dass ich auch bei Büchern gern in diese Welt abtauche. Deshalb hatte ich mich für ein Rezensionsexemplar von diesem Buch beworben und mich wirklich sehr gefreut, als ich das Manuskript endlich in meinen Händen halten durfte.
Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. Recht schnell fielen mir Logikfehler oder einfach schlecht recherchierte Sachen in dem Roman auf. So sehr ich auch die Geschichte um Mena verfolgen wollte, es fiel mir doch unheimlich schwer, darüber hinweg zu sehen. Die Idee der Geschichte ist durchaus spannend, ein Roman zur Zeit dieses geschichtlichen Umbruchs hat viel Potential für spannende Begegnungen und Wendungen. Doch leider gelingt es dem Autor nicht, diese vollständig auszuschöpfen.
Die Charaktere bleiben fad, gesichtslos. Selbst die Hauptprotagonistin Mena schafft es nicht, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Ihre Motive sind unklar ebenso wie sie anscheinend nicht in der Lage ist, tiefe Emotionen zu fühlen. Als dann Gefühle am Ende des Buches auftauchen, wirken diese eher künstlich und übertrieben. Einer störendsten Charaktere ist Ewalt, der ehemalige...ja, was denn eigentlich? Ich denke, er und Mena liebten einander, bevor der Kaiser sie zu sich rief, doch auch das bleibt im Unklaren. Ewalt jedenfalls ist ein rechtes Fähnchen, der sich immer so dreht, wie es ihm gerade passt. Seine Handlungen sind zum Teil mehr als unlogisch, sein Antrieb bleibt ein absolutes Rätsel bis zum Schluss. Keiner weiß, wer er ist und was er tut. Schade eigentlich, da hätte ich mir mehr erhofft.
Einige Charaktere tauchen auf nur um wenige Seiten später wieder vollkommen in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.
Das Buch zeichnet ein hartes Bild des 11. Jahrhunderts, das auch nur in Teilen wahr ist. Meistens übertreibt der Autor um das Bild des "dunklen, finsteren Mittelalters" aufrecht zu erhalten. Dennoch war die Recherche nicht immer sehr ausgiebig oder intensiv. Es werden Kleidungstücke erwähnt, die erst 400 Jahre später in Mode kommen, dafür sind Schlitten etwas gänzlich Neues, die es aber schon wesentlich länger gegeben hatte.
Der Schreibstil liest sich dennoch flüssig und man bleibt nicht an komischen Satzkonstruktionen oder Rechtschreibfehlern hängen. Mich persönlich haben noch die recht kurzen Kapitel, die teilweise nur 3 Seiten lang sind, gestört, für mich unterbricht das meinen Lesefluss doch recht stark.
Als Fazit bleibt zu sagen, dass es ein spannendes Buch hätte werden können, denn die Idee ist gut. Leider hapert es an der Umsetzung. Es liest sich gut, doch ist es nichts, was mir länger im Gedächtnis bleibt oder mich auf irgendeine Art und Weise berührt hätte.
Handlung:
Rom, 1001
Otto III. lagert zusammen mit seinen Getreuen und den beiden Leibdienern Mena und Ewalt in Rom. Der König und Kaiser liegt im Sterben, es gibt keinen Erben oder Thronfolger in der Familie. ...
Handlung:
Rom, 1001
Otto III. lagert zusammen mit seinen Getreuen und den beiden Leibdienern Mena und Ewalt in Rom. Der König und Kaiser liegt im Sterben, es gibt keinen Erben oder Thronfolger in der Familie. Bis seine Geliebte Mena ihm eröffnet, dass sie ein Kind erwartet. Schnell fasst Otto einen Entschluss: Mena soll nach Augsburg reisen, im Gepäck Ottos Herz. Nur so kann sie sich ausweisen.
Anfangs erscheint diese Aufgabe unerfüllbar, doch Mena beginnt die Reise mit viel Mut und Tatkraft. Sie schlißt sich einer Gruppe von Kaufleuten an, die dieses Jahr als Erstes über die Alpen wollen. Doch die Reise wird nicht nur durch die Schwangerschaft immer beschwerlicher. Mena muss auch vor den Verfolgern flüchten, die ihr das Herz des verstorbenen Königs und Kaisers wieder abnehmen wollen. Die Jagd hat begonnen. Die Jagd nach der Krone, aber auch nach Mena...
Meinung:
Mir gefällt das Cover recht gut, es strahlt sofort den Charme eines historischen Romans aus. Ich mag die recht düstere Umgebung, dadurch springt das Fenster mit der herausblickenden Dame noch mehr ins Blickfeld. Diese ist einfach gekleidet und hat eine aufrechte und stolze Haltung. Ihr Blick ist auf eine verschneit aussehende Landschaft gerichtet. Da könnte man hineininterpretiere, dass die Dame Mena ist, die nachdenklich in die Ferne schaut, sich Gedanken macht oder nach einer Person Ausschau hält. Insgesamt ein stimmiges Bild, auch die Farben vom Titel und der Namen des Autors fügen sich gut in das Gesamtbild ein.
Ich mag sehr gerne mittelalterliche Romane, bin da aber sehr kritisch geworden. Ich mag es, wenn Adelsgeschlechter auftreten und einiges an Wissen vermittelt wird. Zudem bevorzuge ich Werke, die nicht vor 1100 spielen. Meist ist mir die Zeit davor nicht so interessant.
Bei dem neuen Buch von Peter Dempf hat mich die Inhaltsangabe jedoch sofort angesprochen, obwohl ich nach dem Lesen der Jahreszahl noch etwas kritisch eingestellt war. Für mich klang die Handlung sofort spannend und ich hatte mir direkt einige Gedanken dazu gemacht. Daher war ich sehr glücklich, bei der Lesejury an der Leserunde teilnehmen zu können.
Dem Roman vorangestellt ist eine Auflistung der handelnden Personen. Hier wird zwischen fiktiven und historischen Personen unterschieden. Schnell fällt auf, dass es eine begrenzte Anzahl an Charakteren gibt, der Hauptteil von ihnen fiktiv ist und fast ausschließlich Männer auftreten.
Den Anfang des Romans kannte ich ja noch von der Leseprobe, die mir sehr gut gefallen hat. Es gibt einen wirklich spannenden Anfang, auch wenn der Prolog und der Beginn der eigentlichen Handlung schon etwas verwirren. Wenn man nicht aufmerksam liest, fällt gar nicht auf, dass zwischen diesen beiden Abschnitten einige Zeit vergangen ist. So kann es den Anschein haben, als wäre gar keine Zeit vergangen und die Handlung schließt nahtlos an den Prolog an. Hier hätte man vielleicht eine deutlichere Unterscheidung treffen können.
Die Schreibweise hat mir ganz gut gefallen, am Anfang und Ende war ich damit komplett zufrieden, in der Mitte des Buches nicht so. Dort hat sich die Handlung gezogen, es entstanden Längen und ich wurde immer nervöser, aber auch gelangweilter. Es gab einige Geschehnisse, die auch mehrmals angedeutet wurden, welche die Handlung aufgelockert und spannender gemacht hätten. Leider wurden diese Chancen nicht genutzt und die Geschichte plätscherte vor sich hin.
Gespickt wurde die Handlung mit wenigen historischen Begriffen, die gezielt eingesetzt wurden und im richtigen Zusammenhang genutzt wurden. Passend dazu gibt es auch am Ende des Buches ein Glossar, in dem diese nochmal mit einfachen Worten erläutert wurden.
Doch ab und an gibt es einige Details,die beschrieben werden, welche nur schwer vorstellbar sind und wo sich kein richtiger Sinn ergibt. Das beste Beispiel hierfür sind die Tellerschuhe, mit denen Mena und ihr Begleiter einfacher durch den Schnee kommen sollen. Ich konnte mir diese absolut nicht vorstellen was sehr schade ist, werden sie doch mehrere Male erwähnt.
Es werden im Roman verschiedene Sichtweisen genutzt, sodass ein vielfältiges Bild entsteht. Dabei gibt es immer eine neutrale Erzählform, der Erzähler wertet nicht, sondern erzählt die Geschichte mit Distanz. So wechseln die Kapitel zwischen Mena und ihren Verfolgern. Man kann die Wege verfolgen, grob einschätzen, wie viel Entfernung die Personen trennt und erfährt wenige Details über Pläne und Motive.
Als Setting dient im Mittelteil der Geschichte eine weite, bergige Schneelandschaft. Hier haben gute hundert Seiten gespielt, was mir etwas zu viel war. Ich empfand die Dimensionen zu groß und konnte mir mit fortlaufender Handlung immer weniger die beschriebenen Gegenden vorstellen. Irgendwann hat mich die ständige Erwähnung von Schnee in allen Variationen sogar genervt und ich habe darauf gehofft, dass die Charaktere schnell wieder in eine belebtere Gegend finden, die der Handlung dann auch neuen Schwung gibt. Zudem verlor ich schnell das Zeitgefühl, ich konnte irgendwann nicht mehr sagen, wie lange Mena nun schon unterwegs ist und eine Hilfe vom Autor gibt es dafür auch nicht.
Vom Setting hat mir besonders der Anfang gefallen. Die Anfangshandlung spielte auf einer Burg, welche anschaulich dargestellt war und ansatzweise ein Bild vor Augen entstehen ließ. Dort agierten die Protagonisten am lebendigsten, sie sind mehr Bündnisse eingegangen, wirkten einander teil zugetan und nicht so eigenbrötlerisch.
Es gab immer mal wieder kleine Andeutungen, die ein wenig Spannung hineingebracht haben. Doch nie wurde ich dazu verführt, immer weiterlesen zu wollen. Der Spannungsbogen wurde einfach zu flach gehalten. Ab und an dachte ich, dass in der nächsten Szene etwas bedeutenderes passieren könnte, leider war auch das nie der Fall. Es gab durchaus Gelegenheiten, wo man aufregendere Szenen hätte einbauen können, nur wurde dies nie genutzt.
Für mich waren nicht alle Entscheidungen der Protagonisten nachvollziehbar und sinnvoll. Manche Handlung erschienen zu überstürzt und unüberlegt, dazu wären ein paar erklärende Worte, weshalb eine Person so agiert, gut gewesen.
Zudem wurden nicht alle offenen Fragen geklärt. Die Handlung bleibt an vielen Stellen offen, es werden einige Sachverhalte nicht vollkommen aufgelöst und erläutert. Bei einigen dieser Szenen dachte ich, dass sie für den Weitergang der Geschichte wichtig sein könnten, wurde darin aber getäuscht. Daher war einiger Trubel während manchen Situationen unberechtigt, der Autor führt den Leser damit nur unnötig in die Irre.
Einige Details sind nicht genau durchdacht. Sie geben Szenen wieder, die im nächsten Abschnitt schon wieder ganz anders erscheinen. Sei es, dass sich eine Person scheinbar gedoppelt hat und in zwei Situationen an zwei verschiedenen Orten auftaucht. Oder das Personen, die gerade noch schwer verletzt waren, plötzlich wieder genesen sind und keinerlei Schmerzen mehr haben. Immer mal wieder tauchen solche Ungenauigkeiten auf, die mich verwirrt haben und das Lesen zusätzlich erschwert haben.
Mit jedem Charakter bin ich nicht wirklich zufrieden. Es fehlte mir an Lebendigkeit, Authentizität und an bestimmten Eigenarten. Keiner hatte einen besonderen Charakterzug, der ihn vom Rest abhebt. Sie kamen alle etwas stereotyp daher, was wirklich schade ist. Immerhin verbringt man mit den Protagonisten einige Zeit und da wünscht man sich natürlich viele sympathische Genossen, aber auch einige Gegenspieler, die Schwung in die Handlung bringen.
Anfangs war mir Mena noch recht sympathisch und freundlich. Sie hat einen starken Willen, ist mutig und zeigt auch ein paar Gefühle. So hatte es den Anschein, dass sie einen ersten, angenehmen Eindruck macht und es war Platz zur Weiterentwicklung gegeben. Mena hat sich weiterentwickelt. Doch meiner Meinung nach nicht zum positiven. Sie vertraut gerne mal den falschen Personen, vielleicht auch aus Gewohnheit, weil sie diese schon länger kennt.
Ich verstehe das Mena die Urne mit dem Herz nicht aus den Augen lassen mag. Immerhin ist diese ihr Ausblick auf eine bessere Zukunft für sich und ihr Kind. Zudem hat sie den unbändigen Wunsch, Otto seinen letzten Wunsch zu erfüllen. Doch irgendwann war sie zu fokussiert darauf. Manchmal hatte es den Anschein, als würde ihr die Urne mehr bedeuten als ihr noch ungeborenes Kind. Und genau das Gegenteil sollte der Fall sein. Somit ist dies ein weiterer Grund, weshalb mir Mena nicht so sympathisch war. Sie hat ihrem Kind während der Schwangerschaft gefühlt keine Liebe entgegengebracht, fast könnte man denken, dass Mena sich gar nicht recht auf das Baby gefreut hat...
Zudem zeigte Mena immer weniger Gefühle, nur am Ende des Romans war davon ein Hauch zu sehen. Sie bekam etwas mechanisches, roboterhaftes, wirkte oft nicht lebendig und hat mich mit ihrer Art gestört. Sie schien zu keinem wirklich eine Bindung aufzubauen, man könnte dies höchstens bei einer Person behaupten. Doch auch das kam nicht eindeutig rüber und viele Szenen der Beiden erschienen etwas gekünstelt.
An sich war es klar, dass Mena einige Feinde gestellt bekommt. So kommt eigentlich viel Spannung hinein, man kann noch mehr mit den Haupthelden sympathisieren und mitfiebern. Hier haben die Gegenspieler ganz schön genervt, sie haben sich teils troddelig angestellt und manchmal konnte man ihre Motive und Pläne nicht recht mitverfolgen. Sie waren keine guten Antagonisten, haben nicht eindrucksvoll gewirkt und auch nicht verschlagen genug. Es gibt lediglich eine Szene, in denen sie ziemlich respekteinflößend auftraten, ansonsten war eher das Gegenteil der Fall.
Fazit:
So recht konnte mich das Buch nicht überzeugen. Den Protagonisten fehlen nicht nur Emotionen, sondern auch besondere Merkmale, die einen jeden Menschen auszeichnen. Auch das Setting war nicht perfekt, die Szenen in der Schneelandschaft haben mich ganz schön gestört. Dazu gibt es einige Ungenauigkeiten, die das Lesen erschwert haben und so eigentlich nicht vorkommen dürften.
Ich habe lange nachgedacht, was ich dem Buch für eine Bewertung gebe. Ich habe nach positiven Aspekten gesucht, doch die negativen überwiegen einfach. Nach der gelungenen Leseprobe hatte ich wirklich mehr von der Handlung erwartet.