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Veröffentlicht am 07.02.2020

Immer weiter laufen.

Laufen
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Die Protagonistin des Buches fängt wieder an zu laufen. Sie tut es, damit sie abgelenkt ist, wobei sie beim Laufen immer wieder ihren Gedanken nachhängt. Denn sie läuft nicht aus einem Gesundheitswahn ...

Die Protagonistin des Buches fängt wieder an zu laufen. Sie tut es, damit sie abgelenkt ist, wobei sie beim Laufen immer wieder ihren Gedanken nachhängt. Denn sie läuft nicht aus einem Gesundheitswahn heraus, sondern weil etwas Tragisches passiert ist, was sie nun verarbeiten möchte. Sie möchte auf ihre ganz eigene Art mit dem Verlust fertig werden – und dies durchs Laufen schaffen.

Die Geschichte von „Laufen“ war mir grundsätzlich schon bekannt, jedoch nicht im Gesamten. Die Autorin habe ich bei einer Lesung erleben und die Geschichte so schon teilweise kennenlernen dürfen. Nun habe ich die gesamte Entwicklung der Läuferin kennengelernt – vorgelesen wurde das Hörbuch von Johanna Wokalek.

Der Stil des Buches ist sicher kein einfacher, sondern ein durchaus anspruchsvoller, aber absolut verständlicher. Er ist tiefgründig, nachdenklich (und auch nachdenklich-machend), birgt aber doch auch gelegentlich kuriose oder auch mal witzige Momente mit sich. Johanna Wokalek hat mir hier gut gefallen als Vorleserin, sie tut dies auf eine angenehme und verständliche Art und Weise. Sie betont nicht zu viel, denn es sind ja genau die Gedanken, die der laufenden Erzählerin so durch den Kopf gehen, die nicht betont werden müssen. Dennoch ist es natürlich auch keine eintönige Art, wie dies vorgetragen wird.

Die Geschichte ist so aufgebaut, dass man mit der Zeit erst genau erfährt, was hier Tragisches passiert ist. Meiner Ansicht nach ist das auch in Ordnung und muss vorher noch nicht großartig kundgetan werden. Durch die Erzählung der Protagonistin bekommt man einen Einblick in ihr Leben und in ihre Trauer und deren Bewältigung. Sie schildert allerdings nicht immer alles im abgelaufenen Zeitverlauf, sondern schildert auch aktuelle Begebenheiten, geht dann wieder in die Vergangenheit zurück. Das macht das (Hör)Buch durchaus auch abwechslungsreich.

Die Thematik ist grundsätzlich sicher keine leichte, denn es ist ohne Frage bewegend was hier vorgefallen ist. Man merkt die Hilflosigkeit der Läuferin absolut, denn sie sucht ja einen Weg für sich. Für mich war es mal eine Hörunterhaltung der ganz anderen Art. Eine, die wirklich interessant und spannend war, für die man sicher aber auch offen sein muss. Es gab auch immer mal wieder kurze lustige Momente und man merkt doch auch, wie sich Hoffnung entwickelt. Muss ja, würde die Läuferin sagen. (So war zumindest ihre Art, die mir gut gefallen hat. Eine Hamburgerin, die eben manchmal auch kurz und prägnant Dinge raushaut, wie sie eben halt einfach sind.) Zwar hat das Hörbuch übrigens eine Dauer von gut vier dreiviertel-Stunden, jedoch habe ich diese Zeit nicht als lang empfunden.

Mir hat „Laufen“ wirklich gut gefallen. Isabel Bogdan hat eine schwere Thematik gut und für mich ansprechend sowie interessant umgesetzt. Von mir gibt es eine absolute Empfehlung und 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 05.02.2020

Weil Kunst so unterhaltsam sein kann.

50 Künstlerinnen, die man kennen sollte
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Mit diesem Buch erhält man eine Übersicht über die 50 bedeutendsten Künstlerinnen, die von der Renaissance bis zur Postmoderne tätig waren. Von Catharina van Hemessen über Marguerite Gérard bis hin zu ...

Mit diesem Buch erhält man eine Übersicht über die 50 bedeutendsten Künstlerinnen, die von der Renaissance bis zur Postmoderne tätig waren. Von Catharina van Hemessen über Marguerite Gérard bis hin zu Georgia O’Keeffe und Tracey Emin.

Manchmal müssen Bücher ja nicht nur eine Geschichte liefern, sondern können direkt mehrere bringen. So ist dies bei diesem Buch, denn hier werden 50 bedeutendste Künstlerinnen vorgestellt – und somit auch kurz ihre Lebensläufe bzw. ihre Geschichte.

Kunst ist für mich schon immer etwas, was mich interessiert hat – und womit ich wohl gut in meiner Kindheit in Berührung gekommen bin, ohne dass es damit übertrieben wurde. Insofern ist dies auch heute für mich auch weiterhin ein Thema, an dem ich großes Interesse habe.

Die Darstellung und vor allem Vorstellung der Künstlerinnen in diesem Buch hat mir von der Aufmachung her gut gefallen. Auf der linken Buchseite sieht man ganz oben die Zahl, also um welche Künstlerin der Reihenfolge es sich handelt, daneben findet man den Namen. Unter der Zahl findet man dann eine kurze Zusammenfassung von ein, zwei Sätzen zur Person darunter ein Foto der Künstlerin. Unterm Foto dann einen kurzen Lebenslauf mit den bedeutendsten Stationen und Entwicklungen. Rechts daneben findet man einen ausführlichen und wirklich toll, interessant geschriebenen Text über die jeweilige Dame. Rechts daneben findet man ein oder zwei abgedruckte Werke, manchmal auch noch auf der folgenden Seite.

Die Auswahl der Künstlerinnen hat mir gut gefallen, natürlich kannte ich manche Künstlerinnen bisher schon, wie z.B. Paula Modersohn-Becker, Käthe Kollwitz, Frida Kahlo oder eben auch Niki de Saint Phalle, von anderen habe ich aber ehrlicherweise noch nie gehört – bis dato. Durch dieses Buch habe ich nun einen tollen Überblick über die verschiedenen Künstlerinnen bekommen – und eine Ansicht mancher Werke. Mir hat das unheimlich gut gefallen, denn solch eine Übersicht kann man praktisch immer mal wieder zur Hand nehmen. Auch die vorne und hinten im abgedruckte Timeline finde ich sehr gelungen, denn hier sind die Künstlerinnen je nach Jahrhundert (der Geburt und Tätigkeit) aufgeführt. Ebenso findet man hinten im Buch ein Glossar, hier sind wichtige Begriffe sehr verständlich erläutert.

Ich kann dieses Buch allen die an Kunst interessiert sind wirklich nur empfehlen, mir hat es sehr gut gefallen, ich habe tolle Einblicke und Informationen erhalten, von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 03.02.2020

Ich will zur schönen Sommerszeit ins Land der Franken fahren. (Frankenlied)

Mein buntes Franken-Buch
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Das „Mein buntes Franken Buch“ lässt Kinder ab sechs Jahren die verschiedenen fränkischen Orte entdecken - und das auf spielerische Art und Weise. So kann man hier natürlich einiges lesen, kann malen, ...

Das „Mein buntes Franken Buch“ lässt Kinder ab sechs Jahren die verschiedenen fränkischen Orte entdecken - und das auf spielerische Art und Weise. So kann man hier natürlich einiges lesen, kann malen, basteln und sogar rätseln - und lernt dabei noch auf unbemerkte Weise dazu. Beispielsweise, woher der älteste Wein kommt, wo die kleinste Stadt in Franken liegt, welcher Fluss der längste ist, aber auch welche tollen Wildkräuter es gibt.

Unser schönes Frankenland noch besser kennenlernen - das war mit ein Anreiz für dieses Buch. Denn gerade für Kinder ist es doch schön, wenn man etwas auf kreative Art und Weise entdecken kann. So habe ich dieses Buch entdeckt und mag es nun mal vorstellen.

Das Buch hat vorn und hinten jeweils einen Klappumschlag, vorne findet man die drei Regierungsbezirke in eine Karte eingezeichnet, verschiedene Städte und Flüsse sind benannt und wirklich toll mit Zeichnungen dargestellt. Hinten im Klappumschlag darf man sein Fantasieland hineinzeichnen. Man erfährt im Buch einiges über Franken, die verschiedenen Regionen und Städte - und das mit den verschiedensten Aufgaben, Rätseln und Texten. Von der Steinzeit über das Fränkische Reich erfährt man geschichtliche Daten, darf dem Prinzen der Luisenburgfestspiele den Weg durchs Labyrinth weisen, erfährt etwas über Osterbrunnen, Bierkeller oder natürlich auch den Christkindlesmarkt. Oftmals darf etwas ausgemalt oder selbst gezeichnet werden, auch mal Unterschiede bei zwei Bildern festgestellt werden. Ganz hinten im Buch findet man dann die entsprechenden Lösungen zu den jeweiligen Rätseln.

Mir hat dieses Buch unheimlich gut gefallen, meiner Ansicht nach ist es nicht nur etwas für Kinder, sondern man hat auch als Erwachsener richtig viel Spaß damit. Man erfährt ja auch vielleicht noch die ein oder andere Sache, die man bislang nicht wusste. Auch für Kinder finde ich es gut geeignet, denn hier wird wirklich spielerisch tolles Wissen mit auf den Weg gegeben, was man mit sechs Jahren vielleicht noch nicht direkt so gut lesen kann, aber da darf ja gerne geholfen/vorgelesen werden. Die Altersempfehlung halte ich für absolut in Ordnung und realistisch.

Ich kann dieses wunderbare Buch übers schöne Frankenland wirklich nur empfehlen, eine tolle Beschäftigung für Kinder, die in dieser Region aufwachsen, sicher aber auch für Kinder, die hier zum Urlaub her kommen - und natürlich auch die "älteren Kinder" . Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 27.01.2020

Eine Zeitreise dank einer Flasche Wein…

Ein Tropfen vom Glück
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Ein Abend im September im Jahr 2017: In mehrere Kellerabteile eines Hauses wurde eingebrochen und so trinken drei Nachbarn samt einem amerikanischen Touristen auf den Schreck spontan erst einmal zusammen ...

Ein Abend im September im Jahr 2017: In mehrere Kellerabteile eines Hauses wurde eingebrochen und so trinken drei Nachbarn samt einem amerikanischen Touristen auf den Schreck spontan erst einmal zusammen ein Glas Wein. Einen ganz besonderen Tropfen - eine Flasche Chateâu Saint-Antoine Jahrgang 1954. Und dann ist am nächsten Tag nichts, wie es zuvor war, denn am nächsten Tag hat sich die Stadt um sie herum verändert, bis sie plötzlich feststellen, dass sie im Jahr des Weins zurück sind.

Vom Autor habe ich schon mal ein Buch gelesen, das mir durchaus gut gefallen hat. Insofern war ich auf dieses Buch echt gespannt und habe mich drauf gefreut - und wurde auch absolut nicht enttäuscht.

Der Schreibstil hat mir unheimlich gut gefallen, er liest sich angenehm, ist aber doch auch irgendwie kein einfacher, sondern fast ein bisschen ein poetischer gelegentlich. So etwas mag ich unheimlich gerne und hat mir bei französischer Literatur immer wieder gut gefallen. Inhaltlich ist das Buch soweit gut verständlich geschrieben, es beschreibt immer wieder wunderschön auch die Landschaft und das Stadtbild. Fremdwörter oder Fachbegriffe kamen wenn in einem durchaus verständlichen Maß vor. Man tut sich beim Lesen insofern natürlich leichter, wenn man die ein oder andere berühmte Persönlichkeit aus den 50er Jahren kennt...

Die Geschichte ist wirklich sehr unterhaltsam und absolut durchdacht. Eine richtig schöne Geschichte, bei der nichts vorhersehbar ist, sondern man immer wieder aufs Neue überrascht wird. Diese Art von Literatur hat mir richtig gut gefallen. Auch die Schilderungen der damaligen Zeit sind wirklich toll - und es ist schön zu sehen, welche Verknüpfungen es immer wieder gibt. Ebenso waren es tolle fiktive Begegnungen mit Personen, die man so vielleicht nie persönlich kennenlernen konnte, aber durch das Buch die Gelegenheit bekommen hat. Mir hat das unheimlich gut gefallen. Es war für mich ein Leseerlebnis, ein wirklich schönes Buch, mit einer richtig tollen Geschichte, die absolut stimmig war. Die Geschichte ist toll durchdacht, ist humorvoll wie emotional und spannend, abgerundet mit einer guten Portion Phantasie, was das Lesen zu einem Erlebnis macht.

Mir hat dieses Buch von Antoine Laurain richtig gut gefallen, die Mischung aus der aktuellen und der damaligen Zeit zusammen mit der Fiktion (hinsichtlich der Ereignisse) hat mich wunderbar unterhalten. Von mir gibt es hier eine absolute Empfehlung und 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 22.01.2020

Orange im Schlafrock? Oder darfs lieber der weiße Holunder aufs Brot sein?

MarmelaMania
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In diesem tollen Kochbuch findet man die unterschiedlichsten Rezepte für leckere Marmeladen, die Frank Winter zusammengestellt hat. Da kommt schon mal Mohn mit in die Marmelade – oder auch Porter-Bier ...

In diesem tollen Kochbuch findet man die unterschiedlichsten Rezepte für leckere Marmeladen, die Frank Winter zusammengestellt hat. Da kommt schon mal Mohn mit in die Marmelade – oder auch Porter-Bier und dann mal rote Bete. Ob das schmeckt? Am besten selbst ausprobieren.

Kochen und Backen finde ich immer wieder spannend – neue Rezepte ausprobieren und so auf ganz neue Geschmackserlebnisse stoßen – perfekt! Von daher war ich hier auf diese neue Inspirationsquelle gespannt, denn manchmal darf es einfach mal was anderes sein, als die herkömmlichen bekannten Rezepte.

Zu Beginn findet man im Buch erst einmal eine kurze Einführung bzw. hilfreiche Tipps und Tricks über das Marmelade-Kochen generell. (Vorbereitung, Handwerkzeuge) Und dann geht’s so richtig los, eingeteilt in verschiedene Kapitel findet man leckere Rezepte rund um Zitrusfrüchte, Rezepte mit Äpfeln und Alkohol sowie auch welche, bei denen Gemüse mit verarbeitet wurde.

Die leckeren Rezepte sind toll bebildert, so dass man auf der einen Seite ein Foto über die gesamte Seite findet, direkt daneben die Zutatenliste sowie Zubereitungsanweisung. Hier gibt’s wirklich die unterschiedlichsten Rezepte, vom China-Apfel (mit Chilischoten und Reiswein) über eine „brennende Beere“ (mit Brennnesseln, Erdbeeren sowie Erdnusscreme) bis zum „Mohn-Schein“ (Trauben, Birnen, Mohn, gem. Haselnüsse). Die Auswahl ist wirklich gut und groß, man möchte ja alles einmal ausprobieren. Auch sind jeweils die Angaben über die Herstellmenge vorhanden, so werden meist maximal 3 Gläser aus der angegebenen Menge hergestellt. Wobei man die Menge natürlich selbst noch halbieren oder auch verdoppeln kann.

Mir hat die Zusammenstellung der verschiedenen Rezepte gut gefallen, so dass ich auch ein, zwei Rezepte ausprobiert habe. Diese Zusammenstellungen habe ich als echt gelungen empfunden, es ist einfach mal etwas anderes und wirklich sehr lecker. Insofern gibt’s von mir hier für dieses gelungene Kochbuch 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

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