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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2020

Ganz anders als erwartet

Das Knistern der Sterne
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Stella steht vor den Scherben ihres bisherigen Lebens. Frisch getrennt von ihrem Mann übernachtet sie in einer Jugendherberge, als sie auf einer Parkbank dem 70jährigen Balthasar begegnet. Dieser macht ...

Stella steht vor den Scherben ihres bisherigen Lebens. Frisch getrennt von ihrem Mann übernachtet sie in einer Jugendherberge, als sie auf einer Parkbank dem 70jährigen Balthasar begegnet. Dieser macht ihr ein Angebot: Stella soll ihn auf seiner Kreuzfahrt begleiten. Zunächst lehnt Stella ab. Doch als sie am nächsten Tag auch ihren Job als Masseurin verliert, nimmt sie das Angebot an. Balthasar stellt allerdings folgende Bedingungen: keine Fragen zu seiner Vergangenheit und das Abendessen wird jeden Abend gemeinsam in seiner Kabine eingenommen. Er selbst verläßt diese nicht, Stella soll ihm täglich ihre Erlebnisse berichten. Stella lernt an Bord viel über ihr eigenes Leben und merkt, daß Balthasar nicht der ist, der er vorgibt zu sein.

"Das Knistern der Sterne" von Claire Hoffmann ist so ganz anders, als man erwartet. Es ist kein einfacher, humorvoller Roman über eine Kreuzfahrt, sondern ein sehr intensiver Roman, der nachdenklich macht. Man erlebt hier zwei Charaktere, die beide ihre speziellen Eigenarten aufweisen, bei denen man überlegt, ob man sie mag oder nicht. Im Laufe der Zeit freundet man sich jedoch mit ihnen an. Beide Charaktere verheimlichen sich gegenseitig etwas und es ist interessant zu verfolgen, wie sie damit umgehen. Stellas Erlebnisse an Bord und ihr Umgang mit den Mitreisenden macht einfach nachdenklich. Sie findet hier zu sich selbst. Balthasar macht das Buch mit seiner heimlichen Identität spannend und man fiebert jedem Abendessen entgegen in der Hoffnung, mehr über ihn zu erfahren. Das Buch lässt sich sehr schön lesen und man fliegt durch die Tageskapitel nur so hindurch.

Dieses Buch ist etwas Besonderes und sehr zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 20.01.2020

Spannend, aber nicht überragend

Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod
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Als ein Flugzeug über den Rocky Mountains abstürzt, überlebt nur Ally schwer verletzt. Sie kämpft sich durch die Wildnis - auf der Flucht vor einem Mörder. Allys Mutter Maggie kann sich mit dem Tod ihrer ...

Als ein Flugzeug über den Rocky Mountains abstürzt, überlebt nur Ally schwer verletzt. Sie kämpft sich durch die Wildnis - auf der Flucht vor einem Mörder. Allys Mutter Maggie kann sich mit dem Tod ihrer Tochter nicht abfinden. Beide hatten seit dem Tod von Allys Vater keinen Kontakt mehr. Als Maggie in Allys Leben nach dem Grund für ihren Tod sucht, entdeckt sie eine bisher unbekannte Seite ihrer Tochter.

"Freefall - Die Wahrheit ist dein Tod" ist das Debüt von Jessica Barry. Das Buch beginnt mit Allys Flucht von der Unglücksstelle. Dies wirft zunächst Fragen auf - denn warum will Ally nicht gefunden werden? Normal hofft man doch auf schnelle Rettung. Dies klärt sich nach und nach auf. Ally wird hier als Heldin dargestellt, die auch in dieser Situation die Nerven und den Überblick behält und überlegt handelt. Jedoch wird dieser Eindruck in den Rückblicken aus ihrer Sicht zerstört. Denn in der Vergangenheit erschien sie mir einfach nur als gutgläubig und naiv. Maggie ist hier die sympathischere der Beiden. Sie gibt alles, um hinter Allys Geheimnisse zu kommen, gesteht Fehler ein und nimmt Hilfe an. Übrigens empfand ich die Szene, als jeder im Dorf zum Trost einen Auflauf schickte, irgendwie belustigend. Die Geschichte ist aus zwei Perspektiven geschrieben, so daß sich Allys Leben wie ein Puzzle Stück für Stück zusammensetzt und man dem nächsten Kapitel entgegenfiebert. Die Autorin hat nämlich eine geschickte Taktik: Die Fragen, die Maggie aufwirft, beantwortet Ally im nächsten Kapitel. Allerdings erschien mir das Ende nun doch etwas sehr konstruiert und hatte den "Zu-viel-gewollt"-Touch.
Insgesamt betrachtet ist das Buch spannend, nicht überragend - aber für ein Debüt schon richtig gut.

Veröffentlicht am 14.01.2020

Ich hatte anderes erwartet

The Wonderful Wild
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Gesa Neitzel machte vor vier Jahren in Südafrika eine Ausbildung zur Rangerin startete ihr Leben neu. In ihrem Buch "The Wonderful Wild" erzählt sie nun, was die Natur sie lehrte.
Hier erfährt der Leser ...

Gesa Neitzel machte vor vier Jahren in Südafrika eine Ausbildung zur Rangerin startete ihr Leben neu. In ihrem Buch "The Wonderful Wild" erzählt sie nun, was die Natur sie lehrte.
Hier erfährt der Leser nun von ihrem neuen Leben als Rangerin. Wer, so wie ich, ein Buch über Erlebnisse mit Wildtieren erwartet, wird zunächst enttäuscht sein. Man erhält eher einen Ratgeber zur Lebensgestaltung. Man bekommt Anregung, sein Leben zu überdenken und nach Möglichkeit neu zu gestalten, was sich jedoch nicht unbedingt so umsetzen läßt. Gesa Neitzel vermittelt hier jedoch auch, daß man die Natur genießen soll und sie nicht als selbstverständlich ansehen sollte. Dabei schreibt sie ohne erhobenen Zeigefinger, sondern auf unterhaltsame, lockere Art. Im Mittelteil des Buches findet sich ein Bildteil mit wunderschönen Farbbildern von Tier und Natur Afrikas.
Auch wenn ich anderes erwartet hatte, habe ich das Buch nach einer Eingewöhnungszeit gern gelesen und kann es empfehlen. Man nimmt doch etwas für sich mit und kommt schon während des Lesens zur Ruhe.

Veröffentlicht am 12.01.2020

Zuckersüß

Die kleine Patisserie in Paris
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Nina bekommt die Chance, nach Paris zu ziehen und dort in einer Patisserie zu arbeiten. Die Macarons von dort sind legendär - ebenso wie der Ruf, der dem Inhaber Sebastian voraus eilt. Doch Sebastian ist ...

Nina bekommt die Chance, nach Paris zu ziehen und dort in einer Patisserie zu arbeiten. Die Macarons von dort sind legendär - ebenso wie der Ruf, der dem Inhaber Sebastian voraus eilt. Doch Sebastian ist ein Freund von Ninas Bruder Nick - und er macht Nina das Leben nicht unbedingt leicht.

"Die kleine Patisserie in Paris" ist der dritte Teil der Romance-Serie von Julie Caplin. Diesen kann man jedoch auch als Einzelband lesen, denn hier spielen völlig neue Charaktere mit. Und diese haben es in sich. Nina ist natürlich die Sympathieträgerin. Ihr fliegt das Leserherz nur so zu, während Sebastian sehr gewöhnungsbedürftig ist. Ihn lernt man erst mit der Zeit kennen und verstehen. Julie Caplin schreibt wieder so, daß man bei diesem Buch ins Träumen gerät. Man entspannt, fühlt sich wohl und versinkt in einer schönen Geschichte. Auch wenn das Ende vorhersehbar ist, ist man auf das Ende gespannt. Denn schließlich muß sich alles erst entwickeln und diese Entwicklung ist schön zu beobachten. Was mir besonders gut gefällt ist die Karte von Paris, in der die wichtigsten Plätze verzeichnet sind. So hat man alles genauestens vor Augen und kann sich gut orientieren.

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Veröffentlicht am 10.01.2020

Alt trifft neu

Das Ritual des Wassers
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Unai hat noch immer mit den Folgen seines vorherigen Falles zu kämpfen - eine Kugel steckt noch immer in seinem Kopf, er leidet unter Aphasie und hat keine Sprache mehr, verständigt sich nur noch schriftlich. ...

Unai hat noch immer mit den Folgen seines vorherigen Falles zu kämpfen - eine Kugel steckt noch immer in seinem Kopf, er leidet unter Aphasie und hat keine Sprache mehr, verständigt sich nur noch schriftlich. Sein Chef nötigt ihm eine logopädische Behandlung auf, die Unai annimmt, da er an den Ermittlungen an einem Ritualmord teilnehmen will. Bei dem Opfer handelt es sich um seine erste große Liebe, so daß Unai immer mehr in dem Fall versinkt.

"Daß Ritual des Wassers" ist der zweite Teil der Trilogie um Unai und Alba. Man kann diesen Band jedoch auch ohne Vorkenntnisse lesen, denn es wird hier alles bestens erklärt, so daß keine Wissenslücken bleiben. Hier wird sogar zu viel verraten und man erfährt, wer im ersten Teil schuldig ist. Dies als Warnung. Man trifft hier auf bekannte Charaktere an die man sich nicht neu gewöhnen muß. Die Handlung spielt zum Teil in der Gegenwart, zum Teil vor 25 Jahren und wird geschickt zu einem komplexen Geschehen. Ritualmorde und moderne Kriminalität treffen aufeinander und bilden einen perfekten Gegensatz, der doch harmoniert.

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