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Veröffentlicht am 19.04.2020

Lebendige Erzählung einer vergangenen Epoche

Die Porzellan-Erbin - Unruhige Zeiten
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Die Gräfin Thyra von Hardenstein ist die einzige Erbin der Porzellanmanufaktur der Familie Strehlow. Sie lebt ein zurückgezogenes Leben auf dem Gut ihres Mannes. Hohensandau ist schon lange der Familiensitz ...

Die Gräfin Thyra von Hardenstein ist die einzige Erbin der Porzellanmanufaktur der Familie Strehlow. Sie lebt ein zurückgezogenes Leben auf dem Gut ihres Mannes. Hohensandau ist schon lange der Familiensitz derer von Hardensteins und der Graf hat nicht vor dies zu ändern. Thyra ist schwanger, als sie mit ihrem Vater große Pläne bespricht. Auf ihrer Heimreise geschieht das Unfassbare, es kommt zu einem schweren Unglück und die Gräfin verliert ihr Leben, nur ihr ungeborenes Kind kann gerettet werden, aber niemand weiß davon. Das Leben auf Gut Hohensandau geht weiter. Hier ist auch Wilhelm Leuschenthal geboren und aufgewachsen. Das Gut ist seine Heimat, auch wenn er nur ein Knecht ist und in den Diensten des Grafen steht. Für Wilhelm ist klar, er will mehr vom Leben, als nur als Knecht arbeiten. Als er seine Chance bekommt, will er sie nutzen, aber dann nimmt das Unglück seinen Lauf.

„Unruhige Zeiten“ ist der Beginn einer Romanreihe des Autors Florian Busch. Florian Busch ist das Pseudonym eines bekannten deutschen Schriftstellers. Unter anderem Namen hat er schon erfolgreich historische Romane oder Krimis veröffentlicht. Ich war gespannt, was er jetzt zu erzählen hat. Ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn ich mir gewünscht hätte, der Buchtitel würde anders lauten. Es gibt mittlerweile so viele Bücher in dieser Aufmachung und mit ähnlichen Titeln, dass ich ein wenig Angst hatte, diesen Roman zu lesen. Am Ende war ich froh, dass ich „Die Porzellanerbin“ dann trotzdem gelesen habe, denn der Inhalt dieses Buches hat mich für Stunden gut unterhalten und überzeugt. Ich mochte das Buch eigentlich nicht aus der Hand legen, so gefangen war ich in der Geschichte. Auch, wenn der Klappentext nicht wirklich etwas mit der Handlung zu tun hatte, er erweckt einen falschen Eindruck zum Inhalt des Buches.

Die Charaktere hat Florian Busch wunderbar gezeichnet und ausgearbeitet. Er schreckt auch nicht davor zurück sie einiges durchleben zu lassen. Nicht immer kommen sie ungeschoren davon, aber genau das macht die Geschichte so authentisch und echt. Der erste Eindruck ist sicherlich, dass man als Leser das Leben des Adels zu lesen bekommt, mit der Gräfin als Protagonistin. So ist es auch aber eben nur zum Teil. Das Leben auf dem Gut wird geschildert und vor allem Wilhelm Leuschenthal und seine Frau Theresa prägen das Bild der Geschichte. Sie leben und arbeiten auf dem Gut und stellen das Bindeglied zu der Familie von Hardenstein her. So ganz nebenbei erfährt man auch, wie Porzellan entsteht und wie die Infrastruktur damals Gestalt annahm.

Aber für mich sind Wilhelm und seine Frau die waren Helden der Handlung. Ihr Leben und ihre Geschichte werden in diesem ersten Teil ausführlich geschildert und hat mich begeistert.

Fazit:

„Die Porzellanerbin Unruhige Zeiten“ ist der gelungene Auftakt einer Reihe nicht nur über die Herstellung von Porzellan, sondern auch darüber wie sich das Leben im 19. Jahrhundert zugetragen haben könnte. Einzig der Schluss hat mich etwas ratlos zurückgelassen, wollte ich doch eigentlich wissen, wie es jetzt weitergeht. Geduld ist gefragt bis bald der zweite Teil „Gefährliche Jahre“ erscheint. Ich warte gespannt.

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Veröffentlicht am 23.03.2020

Neue großartige Familiensaga

Im Zeichen des Löwen
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Jann Wilken hat nur einen Wunsch, er will Schiffe bauen. Schiffe die größer und schneller sind als alles, was sie je gebaut haben. Er verbringt seine Zeit auf der Baustelle in Warfstede. Sein Vater aber ...

Jann Wilken hat nur einen Wunsch, er will Schiffe bauen. Schiffe die größer und schneller sind als alles, was sie je gebaut haben. Er verbringt seine Zeit auf der Baustelle in Warfstede. Sein Vater aber legt ihm Steine in den Weg, denn Jann ist nur der Bastard von Wilke Tammen Osinga. Dieser regiert sein Kirchspiel mit harter Hand und schreckt auch nicht davor zurück, die eigene Familie zu erniedrigen. Zudem treibt der Jähzorn den Mann in eine blutige Fehde gegen Enne Rycken, der schon seit jeher als Feind betrachtet wird. Als Jann gerade seine wahren Gefühle für Jorien, die Tochter des Schiffsbauers entdeckt, geschieht eine Katastrophe und nichts ist mehr, wie es einmal war.

„Im Zeichen des Löwen“ ist der Start einer neuen Reihe des Autors Daniel Wolf. Erzählt wird die Geschichte der Friesen im 14. Jahrhundert. Im Mittelpunkt steht die fiktive Familie Osinga aus Warfstede. Ihr Leben und wirken wird glaubhaft geschildert. Das Leben geht seinen Weg oft auf ungewöhnlichen Weise, gerade Jann bekommt dies deutlich zu spüren. Der junge Mann wird auf eine harte Probe gestellt.

Eine Vielzahl von Protagonisten prägen das Bild und lassen ein längst vergangenes Friesland auferstehen. Ich habe sehr gern von Jann und seiner Familie gelesen. Nicht nur die grausame Fehde ist Bestandteil dieser Geschichte, auch die Entstehung der Hanse und ihre Zusammenhänge werden erläutert. Der Schiffsbau dieser Zeit nimmt einen großen Teil dieser Handlung ein und der Handel wird auch nicht außer Acht gelassen. Der Autor hat seine fiktiven Charaktere wunderbar mit den historischen Fakten verwoben und eine vergangene Epoche lebendig werden lassen. Friesland erscheint einem fast, wie ein fernes Land, dabei liegt es ja quasi vor der Haustür.

Der Erzählstil von Daniel Wolf ist nicht nur leicht und flüssig zu lesen, sondern bildhaft und facettenreich. Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen, so sehr war ich gefesselt von der Geschichte rund um Jann und seiner Familie. Der Autor hat es verstanden, ein aussagekräftiges Bild dieser Epoche zu beschreiben. Dabei hat er nicht nur grausame Schlachten beschrieben, sondern auch davon erzählt, wie sich das Leben gestaltet hat. Über Liebe und Krieg und auch Umweltsünden ist alles vorhanden, was es braucht um gut zu unterhalten.

Fazit:

„Im Zeichen des Löwen“ ist ein aufregender historischer Roman, der mich nicht losgelassen hat. Dieser Roman umfasst ca. 900 Seiten, die sich aber weg gelesen haben, wie nichts. Viel zu schnell war das Buch zu Ende. Jetzt heißt es wieder warten, bis der nächste Teil erscheint.

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Veröffentlicht am 12.03.2020

Krimi mit Tiefgang

Kriegsgold
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Der Hauptkommissar Hinnerk Matthiesen steht vor einem Rätsel. Es gab gleich mehrere Leichenfunde rund um Eckernförde und Kiel. Dass diese Toten etwas verbinden muss, ist schnell klar, so viele Leichen ...

Der Hauptkommissar Hinnerk Matthiesen steht vor einem Rätsel. Es gab gleich mehrere Leichenfunde rund um Eckernförde und Kiel. Dass diese Toten etwas verbinden muss, ist schnell klar, so viele Leichen in einem so kurzen Zeitraum kann kein Zufall sein, aber was steckt dahinter? Als wäre dies nicht schon genug, taucht ein pensionierter Polizeibeamter auf und erzählt von einem Mord der schon einige Jahre zurückliegt. Dieser Tote wiederum, war auf der Suche nach Goldbarren, die in den letzten Wochen des Krieges 1945 geraubt und versteckt wurden. Wie hängt das alles zusammen, wer steckt hinter all dem und sind noch mehr Menschen in Gefahr? Diese Fragen und noch so einige mehr, stellt sich Matthiesen.

Jörg Rönnau erzählt einen spannenden Krimi, der im Herzen Schleswig-Holsteins spielt. Auf zwei Zeitebenen erfährt der Leser von dem Gold und wie die Morde zustande kamen, aber immer schön langsam dosiert.

Die Spuren der Goldbarren unterbrechen immer wieder die Handlung und geben Einblicke in die Zeit nach dem Krieg. Durch diese kleinen Zeitenwechsel bleibt die Suche nach den Tätern spannend. Ich fand es interessant.

Ebenso gewährt Jörg Rönnau private Einblicke in das Leben des Hauptkommissars. Man lernt den Kommissar und sein Leben so langsam kennen. Ich hoffe doch, es wird noch weitere Fälle mit Hinnerk Matthiesen geben. Er ist ein sympathischer Ermittler mit trockenem Humor und einer Familie, die nicht nur Hinnerk auf Trab halten.

Der Erzählstil ist dabei locker gehalten und weist einen feinsinnigen Humor auf, den ich sehr mag. Einzelne plattdeutsche Worte und Redewendungen haben ebenfalls den Weg in diesen Krimi gefunden und machen die Handlung glaubwürdig. Die einzelnen Charaktere fügen sich gut in die Handlung ein und wirken authentisch. Es passt nicht nur alles zusammen, auch fügt sich langsam ein Teil zum anderen und lassen logische Schlussfolgerungen zu. Am Ende passt alles zusammen.

Ein kurzes Nachwort klärt zum Schluss noch schnell Fiktion und Wahrheit. Es war i nformativ. Ich lese immer ganz gern am Schluss, warum und wieso etwas so geschrieben wurde und nicht anders.

Fazit:

„Kriegsgold“ ist ein schöner Holstein-Krimi, der mich wunderbar unterhalten hat. Er war spannend, informativ und kurzweilig zu lesen. Gerne mehr davon.

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Veröffentlicht am 14.02.2020

Steht dem Vorgänger in nichts nach

Der Ring des Lombarden
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Aleydis de Bruinker ist früh Witwe geworden. Ihr Mann Nicolai Golatti, der eine erfolgreiche Wechselstube führte, ist viel zu früh verstorben und hat die junge Frau, mit einem Berg voller Sorgen, allein ...

Aleydis de Bruinker ist früh Witwe geworden. Ihr Mann Nicolai Golatti, der eine erfolgreiche Wechselstube führte, ist viel zu früh verstorben und hat die junge Frau, mit einem Berg voller Sorgen, allein gelassen. Im Köln des Jahres 1423 stellen sich die Feinde der Familie Golatti die Frage, kann eine Frau allein so ein Geschäft überhaupt führen? Aleydis stellt sich dieser Aufgabe und muss bald erkennen, ihr Mann hat nicht nur diese Wechselstube betrieben, sondern sich eine Schattenwelt aufgebaut. Intrigen und Erpressung waren sein Geschäft und die Witwe muss nun sehen, wie sie aus dieser Bedrohung heil herauskommt. Dann wird auch noch ein Brandanschlag auf die Mörderin von Nicolai verübt. Aleydis kann nicht anders, sie will unbedingt herausfinden, was dahinter steckt. Zu ihrem Leidwesen muss sie ausgerechnet den Gewaltrichter Vinzenz van Cleve um Hilfe bitten. Gemeinsam versuchen sie das Leben von Nicolai zu ergründen.

„Der Ring des Lombarden“ ist der zweite Band der Lombarden-Reihe, dies ist nun der langersehnte Nachfolgeband zu „Das Gold des Lombarden“. Die Bücher sind aber durchaus unabhängig voneinander lesbar. Es gibt einige Rückblenden, die dafür sorgen, dass man keine wichtigen Informationen verpasst und die Handlung um ein weiteres Verbrechen wird aufgeklärt. Allerdings wäre es sicherlich nur der halbe Spaß, liest man den Vorgänger nicht.

Im Mittelpunkt steht auch hier wieder Aleydis de Bruinker. Ihre Heimat ist Köln im Jahre 1423. Sie ist früh Witwe geworden und muss nun irgendwie mit ihrem Erbe fertig werden. Das allein ist schon schwierig genug, doch zu allem Übel kommt auch noch dazu, dass jeder sie wieder verheiraten will oder nur schlechtes von ihr denkt. Die Idee eine Handlung über die Art und Weise, wie im 15. Jahrhundert Verbrechen, die man heute wohl als Kapitalverbrechen bezeichnet, zu schreiben, hat mir gut gefallen. Aleydis wird unverhofft mit dieser sogenannten Schattenwelt konfrontiert und muss zu sehen, wie sie damit fertig wird. Der Autorin ist es gut gelungen, diese Geschäfte darzustellen und erzählt glaubwürdig, wie eine junge Witwe mit diesem Erbe umgehen muss. Die weitreichenden Auswirkungen der Handlungen des verstorbenen Ehemannes werden glaubhaft erläutert und auch, was dies alles für Aleydis de Bruinker bedeuten könnte.

Ich fand es spannend, zu lesen, wie Aleydis sich ihrem Schicksal stellt und was sie daraus macht. Ihr Umfeld schildert die Autorin detailgetreu und die Dialoge der Protagonisten sind zwischendurch immer wieder amüsant zu lesen, vor allem in Bezug auf Vinzenz van Cleve. Hier spürt man schon, wie es knistert und eigentlich ist nicht die Frage, ob die zwei ein Paar werden, sondern eher wann die zwei ein Paar werden. Auch hat Petra Schier die Beweggründe, wie ihre Charaktere handeln, wunderbar ausgearbeitet. Vor allem bei Vinzenz wird gut vermittelt, was ihn antreibt. Sein Vorleben erschließt sich so nach und nach und macht neugierig auf mehr.

Fazit:

„Der Ring des Lombarden“ ist eine gelungene Fortsetzung von „Das Gold des Lombarden“. Er setzt nicht nur dort an, wo Teil 1 endet, sondern führt die Handlung weiter. Einige Fragen werden geklärt aber auch neue tun sich auf und so darf man durchaus gespannt sein, was noch alles auf die junge Witwe zu kommen wird. Ich freue mich schon jetzt auf Band 3, der leider erst im nächsten Jahr erscheint.

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Veröffentlicht am 05.02.2020

Eine Familie zwischen Recht und Gesetz

Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen
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Binz, ein kleiner Ort auf Rügen. Ruhig, verschlafen und romantisch liegt es direkt an der Ostsee. Hier steht das Grandhotel. Es ist elegant und neu und birgt so manches Geheimnis. Hier ist Bernadette von ...

Binz, ein kleiner Ort auf Rügen. Ruhig, verschlafen und romantisch liegt es direkt an der Ostsee. Hier steht das Grandhotel. Es ist elegant und neu und birgt so manches Geheimnis. Hier ist Bernadette von Plesow zu Hause. Sie hat alles getan, damit dieses Hotel in vollem Glanz erstrahlen kann. Ihre Kinder hat sie hier aufgezogen und auf ihr Erbe vorbereitet. Ihr Sohn Constantin scheint ganz in ihre Fußstapfen zu treten, er hat bereits sein eigenes Hotel in Berlin. Alexander, der eher ruhig und mit bedacht agiert, steht Bernadette im Grandhotel zur Seite. Josephine, ihre Tochter ist die Künstlerin in der Familie. Sie will anderes sein, will Leben und ihren eigenen Weg gehen. Alles scheint so zu laufen, wie geplant, aber dann ist da noch das große Geheimnis, welches allen Wohlstand mit einem Schlag beenden könnte und auch Constantin in Berlin scheint Geheimnisse zu haben.

„Die nach den Sternen greifen“ wird als Beginn einer Familiensaga angekündigt, ich gebe zu, ich dachte zunächst schon wieder eine? Und auch wieder in den 20 iger Jahren. Auf den ersten Seiten lies es sich dann auch, wie nette Unterhaltung. Ein Hotel, eine Patriarchin und Kinder, die sich auflehnen. Alles dies ist vorhanden, aber dann gab es eben doch Wendungen, die so nicht vorhersehbar waren.

Der Erzählstil ist leicht und flüssig zu lesen und vor allem abwechslungsreich. Mal ging es im rasanten Tempo voran, das Berlin der 20 iger Jahre wird geschildert und nimmt mit dem Varieté, welches zum Astor-Hotel von Constantin gehört, Gestalt an. Dann geht es wieder ruhig und beschaulich in Binz weiter. Hier hat man Zeit, Luft zu holen.

Die Protagonisten sind so verschieden, wie nur möglich. Constantin ist der moderne Mann, dem alles gelingt. Josephine die verträumte Künstlerin und Alexander der ruhige Mann, der alles richtig machen möchte. Sie alle gehören als Geschwister zusammen, aber gehen doch ihre eigenen Wege. Vor allem Josephine macht die größte Entwicklung durch. Auf den ersten Seiten ist sie noch die verwöhnte Tochter, der alles zufliegt. Erst im Laufe der Handlung wird sie zu einer selbstbewussten Frau, die ihren Weg gehen kann. Am Anfang bin ich mit ihr nicht recht warm geworden. Ihre Art war mir zu zickig und verwöhnt. Aber je mehr ich von ihr las und von ihren Sorgen erfuhr, umso sympathischer wurde sie mir. Bei Constantin war es genau umgekehrt. Er hat mir von der ersten Seite an gefallen. Erst später änderte sich dieses, warum? Kann ich leider nicht erzählen, sonst müsste ich spoilern und das mag ich nicht. Alexander war wohl der einzige Charakter, der so ein bisschen nebenher lief und den ich nicht wirklich einschätzen konnte. Und natürlich Bernadette selbst, sie hat alle Fäden in der Hand und will ihre Familie zusammen halten. Ihr Leben schien so einfach und glatt zu laufen, aber auch sie hat mich überrascht.

Neben der Familie wird aber auch von dem Dienstpersonal erzählt. Vor allem die Geschichte von Marie, dem ersten Zimmermädchen des Grandhotels. Ihr Leben wird facettenreich geschildert und hat mir gut gefallen. Die Entwicklung, die sie durchmachen musste, ist schlüssig. Mit ihr wird eben auch klar, dass ein großes Hotel nicht von allein läuft und das Personal aus Menschen mit Fehlern besteht. Marie steht für diese Menschen.

Mir hat gut gefallen, dass nicht nur die Handlung spannend und gleichzeitig unterhaltsam war, sondern vor allem das die Charaktere nicht gleich auf den ersten Blick zu durchschauen waren. Die Wendungen, die die Geschichte nimmt, waren so nicht zu erwarten. Die Geschichte ist rasant und nicht so vorhersehbar, ich fand sie überraschend anders.
Fazit:

Ich habe schon einige Bücher von Caren Benedikt gelesen, sie schreibt ja unter einigen anderen Namen ebenfalls historische Romane, aber für mich war „Das Grandhotel“ bis jetzt ihr bester Roman und ich bin gespannt, wie die Geschichte um das Grand, wie es immer wieder liebevoll genannt wird, weitergeht. Ich hoffe, dass wir auf Band 2 nicht zu lange warten müssen.

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