Ein Klassiker der Kriminalliteratur
Der Richter und sein HenkerNunja, was soll ich sagen? Ich habe einen Klassiker der Kriminalliteratur gelesen - und fand ihn dazu noch wirklich großartig!
Ehrlich gesagt sind weder Klassiker noch Krimis meine bevorzugte Lektüre ...
Nunja, was soll ich sagen? Ich habe einen Klassiker der Kriminalliteratur gelesen - und fand ihn dazu noch wirklich großartig!
Ehrlich gesagt sind weder Klassiker noch Krimis meine bevorzugte Lektüre - aber Dürrenmatt hat es mit "Der Richter und sein Henker" wirklich geschafft mich zu begeistern.
Nachdem der Dorfpolizist Alphons Clenin den Polizeileutnant Ulrich Schmied ermordet in seinem Wagen auffindet, nimmt sich der todkranke Kommissär Bärlach der Aufklärung des Falls an - zusammen mit seinem Assistenten Tschanz.
Hans Bärlach ist ein wirklich eigensinniger Charakter - aber auch unfassbar intelligent, durchtrieben und manipulativ. Die Art und Weise wie er ermittelt und sein durchdachtes, vielleicht auch berechnendes und vor allem manipulatives Handeln waren wirklich faszinierend.
Seite für Seite des Buches ergibt jede Situation mehr und mehr Sinn, Beziehungen und Verknüpfungen werden deutlich - aber dennoch wird man bis zum Ende in die Irre geführt.
Wer allerdings ein Buch sucht, welches durchgehend spannend ist, oder einen gar mit den Charakteren mitfiebern lässt, der sollte lieber nicht zu viel erwarten.
Ich möchte nicht behaupten dass das Buch nicht spannend ist, ganz im Gegenteil - aber im Vergleich zu Psychothriller und modernem Krimi ist es einfach anders und könnte als unspannend aufgefasst werden, daher die kleine "Warnung".
Außerdem konnte ich keinen richtigen Bezug zu den Charakteren aufbauen - ich bin mir aber ehrlich gesagt nicht sicher, ob das am Schreibstil lag (1), oder einfach an den Charakteren selbst, bei denen man sich manchmal wirklich nur schwer entscheiden konnte, ob man sie nun leiden kann oder nicht. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass das vom Autor so gewollt war - abgesehen davon tut es meiner Begeisterung keinen Abbruch.
(1) Das Buch ist 1952 erschienen, demnach sind auch die Sprache und der Schreibstil anders als gewohnt - zumindest wenn man wie ich eher selten klassische Literatur liest
Fazit
Es ist zwar gut möglich, dass mich dieses Buch nur deshalb so begeistern konnte, weil ich es ohne jegliche Erwartung gelesen habe (und Anfangs ehrlich gesagt auch keine Ahnung hatte, worum es überhaupt geht), aber trotzdem möchte ich es weiterempfehlen - vielleicht gefällt es auch manch anderem.