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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2020

Wells & Wong für immer!

Feuerwerk mit Todesfolge
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Seit den Ereignissen im letzten Jahr hat sich auf der Deepdean einiges geändert: Es gibt nicht nur viele neue Lehrerinnen, sondern auch eine neue Direktorin. Diese hat den Fehler begangen, ein Mädchen ...

Seit den Ereignissen im letzten Jahr hat sich auf der Deepdean einiges geändert: Es gibt nicht nur viele neue Lehrerinnen, sondern auch eine neue Direktorin. Diese hat den Fehler begangen, ein Mädchen zur Schulsprecherin zu ernennen, die ihre Macht ausnutzt und mit Hilfe ihrer fünf Aufsichtsschülerinnen die Jüngeren terrorisiert. Doch dann passiert das Unfassbare: Nach dem Bonfire-Feuerwerk wird die Schulsprecherin tot aufgefunden. Ein Unfall, entscheiden die Lehrerinnen. Ganz klar ein Mord, erkennen Hazel und Daisy! Zusammen mit den Mädchen aus ihrem Schlafsaal setzen sie alles daran, diesen Mord aufzuklären und geraten selbst in Gefahr.

Mittlerweile merkt man, dass die beiden Detektivinnen älter werden. Sie sind jetzt vierzehn und damit in der Fulltime-Pubertät. Es gibt erste Interessen in Richtung Liebe und genauso der erste große Streit aus Angst, den jeweils anderen zu verlieren. Wenn man dieses Buch liest, fühlt man sich einerseits in eine cosy Stimmung versetzt, weil man die Internatsatmosphäre mit den regelmäßigen Süßigkeiten und den Mädchendingen aufnimmt. Andererseits gab es auch 1934 schon Mobbing unter Schülern und jede Menge Geheimnisse, das machte die Sache spannend. Auch dass Nazideutschland erwähnt wird, wirft einen Schatten auf die Zeit. Ich mag diese Reihe sehr. Sie wird mich nie vollkommen aus den Socken reißen, aber ich genieße sie dennoch und verfolge die Abenteuer der beiden Mädchen und ihrer Freundinnen jedes Mal aufs Neue mit viel Wohlwollen.

Veröffentlicht am 06.02.2020

Mors irrumat omnia

Das neunte Haus
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Yale ist eine der berühmtesten Universitäten der Welt, die unzählige berühmte und berüchtigte Persönlichkeiten hervorgebracht hat. Das liegt nicht zuletzt an den ebenso berühmten und berüchtigten Studentenverbindungen, ...

Yale ist eine der berühmtesten Universitäten der Welt, die unzählige berühmte und berüchtigte Persönlichkeiten hervorgebracht hat. Das liegt nicht zuletzt an den ebenso berühmten und berüchtigten Studentenverbindungen, den "Häusern", deren bekanntestes Skulls & Bones ist. Acht gibt es davon, und was die meisten nicht wissen, ist, dass sie alle ihr Händchen in Magie versuchen und jeder seine eigene Spezialität dabei hat. Dann existiert noch das neunte Haus, Lethe. Sie sind dafür da, die anderen zu überwachen, damit keine streunende Magie Unheil anrichtet. Alex Stern ist ganz neu im Geschäft und sie ist fast ganz auf sich allein gestellt, als ein Mord auf dem Campus geschieht. Ob es dieses Mal hilfreich ist, dass sie Geister sehen kann?

Ich gestehe, dass ich ziemlich Probleme hatte mit dem Einstieg. Das ging mir zwar bei meinen heiß geliebten Krähen ebenso, aber hier war es schlimmer, weil es teilweise wirklich so Young Adult/New Adult war, womit ich so gar nichts anfangen konnte. Aber entweder hat sich Bardugo irgendwann ihrer Stärken besonnen oder ich gewöhnte mich dran oder beides - ab einem gewissen Punkt entwickelte die Geschichte einen Sog, dem ich gern folgte. Alex war eine taffe Protagonistin, die sich nicht gern die Butter vom Brot nehmen ließ und auch die Nebenfiguren bekamen gute Charaktere, mit denen sich was anfangen ließ. Ein paar ernste Themen wurden mit dem nötigen Respekt behandelt und am Ende konnte ich sagen - her mit dem zweiten Teil!

Veröffentlicht am 23.01.2020

Es gibt immer einen Ausweg!

Das Wolkenschiff – Aufbruch nach Südpolaris (Das Wolkenschiff 1)
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Marie und Arthur sind Zwillinge. Ihr Vater ist ein berühmter Entdecker, der mit seinem Wolkenschiff auf der Suche nach Südpolaris und schon Monate lang fort ist. Da erhalten sie eines Tages eine schreckliche ...

Marie und Arthur sind Zwillinge. Ihr Vater ist ein berühmter Entdecker, der mit seinem Wolkenschiff auf der Suche nach Südpolaris und schon Monate lang fort ist. Da erhalten sie eines Tages eine schreckliche Nachricht: Ihr Vater ist verschollen, wahrscheinlich tot, und alle seine Besitztümer werden eingezogen, weil er gegen den Ehrenkodex der Entdecker verstoßen hat. Die Zwillinge müssen in das Elendsviertel der Stadt ziehen und werden wie Sklaven behandelt. Doch sie geben nicht auf - als eines Tages eine neue Expedition ausgelobt wird, bewerben sie sich bei der jungen, dynamischen und fortschrittlichen Entdeckerin Harriet Culpepper und werden angenommen. Das Abenteuer ihres Lebens beginnt!

Eine sehr tolle, kurzweilige Geschichte, die ich wirklich gern gelesen habe. Mir gefallen all diese starken Frauenfiguren, ganz egal, ob sie auf Seiten der Guten oder der Bösen agieren. Dabei werden die Männer keinesfalls abgekanzelt, auf beiden Seiten gibt es mega Leute, gut und böse. Teilweise ist die Geschichte fast schon märchenhaft mit den Königen der Wüste oder erinnert ein bisschen an His Dark Materials mit sprechenden Tieren. Ein bisschen Kritik muss ich trotzdem üben. Welche Message bringt es rüber, wenn jemand mit 14fachem Mord davonkommt - selbst wenn man davon ausgeht, dass es sich hier um einen Mehrteiler handelt? Überhaupt war es gerade am Schluss ganz schön brutal für ein Kinderbuch mit mehreren Mordversuchen, die auf überraschende und eher unlogische Weise überlebt wurden. Insgesamt gesehen hat die Geschichte aber großen Spaß gemacht und ich hoffe, es wird noch weitere Bände geben.

Veröffentlicht am 21.01.2020

Hier hört die Geschichte auf

Die Stadt der Träumenden Bücher (Comic)
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Der junge, angehende Dichter Hildegunst von Mythenmetz hat Glück im Unglück gehabt. Obwohl er von dem intriganten Buchhändler und Antiquar Phistomefel Smeik vergiftet und in die Katakomben verbannt wurde, ...

Der junge, angehende Dichter Hildegunst von Mythenmetz hat Glück im Unglück gehabt. Obwohl er von dem intriganten Buchhändler und Antiquar Phistomefel Smeik vergiftet und in die Katakomben verbannt wurde, um dort von den Bücherjägern getötet zu werden, wurde er gerettet. Die Schrecklichen Buchlinge, die alles andere als schrecklich sind, nehmen ihn in ihre Gemeinschaft auf und zeigen ihm die Wunder unter der Erde. Das endet abrupt, als die grausamen Buchjäger ihre Heimat überfallen und Hildegunst fliehen muss - direkt ins Herz der Katakomben, zu Schloss Schattenhall. Dort herrscht der grausame Schattenkönig und Hildegunst weiß nicht, ob er dieses Abenteuer überleben wird.

Wie schon der erste Teil ist auch dieser wahnsinnig gut gezeichnet und illustriert worden. Jeder Moment, jede Szene, jede einzelne Seite ist mit so viel Können, Liebe und Schönheit gestaltet worden, dass ich immer wieder innehalten und schauen musste. Dabei - und ich bin nicht stolz darauf, wie lange es dauerte, bis ich dahinter kam - bemerkte ich, dass die ganzen Dichter Anagramme für echte Schriftsteller oder Dichter sind. Hab zwar noch nicht alle entschlüsselt, aber einige sind dann doch sehr offensichtlich. Warum aber trotzdem einen Punkt Abzug? Um ehrlich zu sein, war es mir teilweise zu brutal. Für mich war das bis hierhin eine totale Feel-Good-Story und auf einmal gab es ganz schöne Gemetzel und Zerstörungen. Das war mir ein bisschen too much. Insgesamt gesehen sind diese beiden Graphic Novels jedoch totale Highlights und absolut empfehlenswert.

Veröffentlicht am 05.01.2020

Vom Weg abgekommen

Der Atem einer anderen Welt
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Eleanor Wests Haus für Kinder auf Abwegen ist etwas Besonderes. Hier werden Kinder aufgenommen, die Außergewöhnliches erlebt haben, deren Eltern aber glauben, sie haben eine psychische Störung. Doch schon ...

Eleanor Wests Haus für Kinder auf Abwegen ist etwas Besonderes. Hier werden Kinder aufgenommen, die Außergewöhnliches erlebt haben, deren Eltern aber glauben, sie haben eine psychische Störung. Doch schon immer sind Kinder hinter Spiegel gestolpert, durch Schränke gegangen, in anderen Welten gelandet. Schon immer kamen sie wieder zurück und erzählten davon. Sehnten sich zurück in ihre wirkliche Heimat, denn kein Kind gelangt in eine Welt, die nicht perfekt für es ist. In Eleanors Haus können sie sich ausruhen und darauf warten, dass sich wieder eine Tür für sie öffnet und niemand hält sie für krank oder seltsam. Oder nur ein bisschen, denn die Welten unterscheiden sich schon sehr.

Ich habe bestimmt etwas ganz anderes erwartet und so hat mich das Buch gerade zu Beginn sehr irritiert. Es waren teilweise so gar andere Welten, die beschrieben worden und ich konnte oft nicht nachvollziehen, was die Kinder wieder dorthin zurückzieht. Aber es ist, wie es ist, jeder Mensch ist anders und was dem einen passt, muss dem anderen noch lange nicht gefallen. Toleranz ist da das Zauberwort. Im Gegensatz zu vielen Thrillern oder Horrorbüchern habe ich mich gerade in der ersten Geschichte manchmal ganz schön gegruselt. Überhaupt sollte man wissen, dass das Buch keine durchgehende Geschichte ist, sondern aus drei Teilen besteht, die zwar irgendwie zusammengehören, aber keine stringente Story ergeben. Trotzdem oder vielleicht auch deshalb ist das ein Buch, das mir noch eine ganz schöne Zeit im Kopf herumgehen wird.