Platzhalter für Profilbild

MeinNameistMensch

Lesejury Star
offline

MeinNameistMensch ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MeinNameistMensch über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2020

Ein Standardwerk zu den Pflazen der Kelten

Pflanzen der Kelten
0

"Die Pflanzen der Kelten - Heilkunde, Pflanzenzauber, Baumkalender" ist sicherlich zu einen der Standardwerke Wolf Dieter Storls geworden. In knapp 500 Seiten erfahren wir als Leser_innen viel über schamanische ...

"Die Pflanzen der Kelten - Heilkunde, Pflanzenzauber, Baumkalender" ist sicherlich zu einen der Standardwerke Wolf Dieter Storls geworden. In knapp 500 Seiten erfahren wir als Leser_innen viel über schamanische Traditionen bei den Kelten, die keltische Heilkunde, den keltischen Jahreskreis mit seinen acht Festen und den dazu gehörigen keltischen Baumkalender. Hier wird dann ausführlich auf die verschiedenen Bäume wie z.B. Weide, Holunder, Haselnuss oder Eiche eingegangen und über ihre jeweiligen Heilkräfte und die damit verbundenen Sagen und Mythen erzählt.
Es folgen zum Abschluss noch viele spannende Berichte und Informationen zu Heilkräutern wie z.B. Mädelsüß, Brennessel, Klee oder auch Efeu und Eisekraut.
Mich fasziniert an Storl vor allem seine Kombination aus Informationen, wie bestimmte Pflanzen und Bäume naturheilkundlich genutzt werden können, mit den Berichten über die damit zusammenhängenden Sagen und Mythen. Storl bringt denen, die sich darauf einlassen wollen, eine ureuropäische Spiritualität nahe, die viele in schamanischen Traditionen z.B. der native Americans oder der sibirischen Schamanen suchen. Warum aber in die Ferne schweifen wenn das gute liegt so nah?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.02.2020

Macht und Ohnmacht

Wie Frau Krause die DDR erfand
0

Auch 30 Jahre nach der so genannten Wiedervereinigung sind Ost- und Westdeutschland in vielen Punkten noch nicht zusammengewachsen und es herrschen Klischees, die durch Medien gerne reproduziert werden, ...

Auch 30 Jahre nach der so genannten Wiedervereinigung sind Ost- und Westdeutschland in vielen Punkten noch nicht zusammengewachsen und es herrschen Klischees, die durch Medien gerne reproduziert werden, weil dies die Menschen ja angeblich so erwarten würden. Zu diesen Klischees gehört definitiv die Dämonisierung der DDR und eine reine Fokussierung darauf, was dort schlimm gewesen sei, ohne auch die positiven Aspekte zu benennen. Und die andere Seite besteht dann in der Idealisierung der BRD und der Negierung von Problematiken.
Genau um solche Klischees und deren Reproduktion geht es im folgenden Buch. Die Mitfünfzigerin Frau Krause erhält den Auftrag, für eine westdeutsche Fernsehsendung ostdeutsche Menschen zu finden, die über ihre Erfahrungen in der DDR berichten. Dabei wird deutlich, dass es nicht nur schwarz oder weiß gab, was vom Fernsehteam aber so nicht akzeptiert werden konnte und leider den allzu oft überheblichen Blick vieler Medien widerspiegelt. Also mussten Szenen gestellt werden, damit der Film entstehen und gezeigt werden kann.
Der Autorin Katrin Aehnlich gelingt mit "Wie Frau Krause die DDR erfand" ein sehr treffender Einblick in die Hierarchie zwischen Ost und West und die absoluten Wahrheiten, die es zu reproduzieren gelte, koste es, was es wolle. Auch wenn die Geschichte humorvoll erzählt wird, so hat sie doch eine sehr starke Aktualität in sich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.02.2020

Ein besonderer Interviewband

Schamanentum
0

Wer die Bücher von Wolf Dieter Storl kennt wird wissen, dass diese oft viele Berichte, Informationen und Geschichten seinerseits beinhalten und eine Mischung aus Sachbuch und Erzählung darstellen. Genau ...

Wer die Bücher von Wolf Dieter Storl kennt wird wissen, dass diese oft viele Berichte, Informationen und Geschichten seinerseits beinhalten und eine Mischung aus Sachbuch und Erzählung darstellen. Genau dies findet sich auch in diesem Buch, allerdings jetzt in Interviewform.
Der Journalist, Buchautor und Seminarleiter Dirk Grossser hat es sich in diesem Buch zur Aufgabe gemacht Wolf Dieter Storl zum Schamanismus, also den Wurzeln ursprünglicher Spiritualität zu befragen und mit ihm in einen Gedankenaustausch zu treten. Dabei geht es u.a. um Odin als Sinnbild eines germanischen Schamanen, darum wer und was überhaupt eine Schamanin sei, über die Anderswelt. Schamenentum und Magie, die verschiedenen Formen von Energien, Naturgeister, Krafttiere und Seelenführer, aber auch um Techniken und Rituale, die zur Heilung führen und den schamanischen Alltag gestalten können.
Diese Interviewform für ein Buch von Storl war für mich erst einmal etwas neues und ungewohntes, ich habe mich mit der Zeit aber immer besser darauf einlassen und den Gewinn darin erkennen können. Es handelt sich um ein Buch, das ich wärmstens empfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.02.2020

Sich beim Sterben auf das Leben einlassen

Eine kurze Geschichte vom Fallen - Was ich beim Sterben über das Leben lernte
0

Erfahren zu müssen an einer unheilbaren Krankheit wie der Motoneuron Erkrankung zu leiden und bald sterben zu müssen ist für die Betroffenen und ihr Umfeld mit Sicherheit nicht einfach und oft mit viel ...

Erfahren zu müssen an einer unheilbaren Krankheit wie der Motoneuron Erkrankung zu leiden und bald sterben zu müssen ist für die Betroffenen und ihr Umfeld mit Sicherheit nicht einfach und oft mit viel Leid und Schmerz, manchmal aber auch mit einem neuen Einlassen auf das, was Leben bedeutet, verbunden. Wie kann mensch damit umgehen, wie geht es einerm damit und wie reagiert das Familien- und Freundesumfeld darauf?
Antworten darauf gibt das hier vorliegende Buch von Joe Hammond, der recht ungeschminkt über seine Erfahrungen mit dieser Erkrankung berichtet, die Leser
innen aber auch daran teilhaben lässt, wie er seine Vergangenheit noch einmal neu betrachtete, gesellschaftliche Konventionen immer mehr losließ und sich immer mehr auf das verbleibende Leben in vollsten Zügen einließ.
Das Buch ist sehr lebendig, teilweise poetisch und auch humorvoll geschrieben, so dass der Mensch hinter dem Leiden in den Vordergrund tritt und eine innere Verbindung zu diesem entstehen kann. Gerade dieser Blickwinkel macht für mich die Stärke und die Lebensbejahung dieses Buches aus und macht deutlich, wie wertvoll das Leben und das Gestalten dieses ist.
Es handelt sich um ein sehr gelungenes berührendes Buch, dem ich definitiv eine große Aufmerksamkeit wünsche.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2020

Die eigenen Träume leben

Die Frauen vom Alexanderplatz
0

Der Jahreswechsel 1918 / 1919 sorgte für eine regelrechte Erosion des politischen Systems in Deutschland: Der Erste Weltkrieg endete, der Kaiser wurde gestürzt, auf den Straßen kämpften Arbeiter- und Soldatenräte ...

Der Jahreswechsel 1918 / 1919 sorgte für eine regelrechte Erosion des politischen Systems in Deutschland: Der Erste Weltkrieg endete, der Kaiser wurde gestürzt, auf den Straßen kämpften Arbeiter- und Soldatenräte gegen monarchistisch - faschistische Freikorps. Und mittendrin viele "einfache" Menschen, die einfach nur versuchten ihre Haut zu retten. Es war eine Zeit, wo gesellschaftliche Traditionen ins Wanken gerieten und sich für Frauen viel mehr Möglichkeiten eröffneten - Wahlrecht, Arbeitsmöglichkeit etc. -, es aber noch viele rückständige reaktionäre Strömungen gab, die die Frauen wieder knechten und auf ihre Rolle als Gattin, Mutter und Hausfrau reduzieren wollten.
Genau in dieser Zeit, im unruhigen Berlin, spielt der hier zu besprechende Roman von Elke Schneefuss. Als Leser_innen lernen wir drei Frauen kennen, die darum kämpfen, ihre Träume zu verwirklichen und dafür vieles in Kauf nehmen müssen: Die Schneiderstochter Vera, die davon träumt, eine eigene Schneiderei aufmachen und finanziell unabhängig zu werden. Die Fabrikantentochter Hanna, welche Ärztin werden und ihre Liebe zu ihrer Partnerin Cora leben will. Und die junge Fritzi, die sich auf die Suche nach dem Vater ihrer Tochter macht und erkennen muss, dass die Liebe vielleicht ganz wo anders zu Hause ist.
Elke Schneefuss gelingt ein richtig spannender Roman über diese besondere Zeit deutscher Geschichte, drei außergewöhnliche Frauengestalten und vor allem über den Mut, die eigenen Träume zu leben und zu verwirklichen. Ein sehr gelungener Roman, den ich nur wärmstens empfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere