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Veröffentlicht am 01.04.2020

Südseefeeling und Verstrickungen

Das Lied der Sonne
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Laneas Leben im Südsee-Paradies Palilan ändert sich von einem Tag auf den anderen, als sie anstelle der Häuptlingstochter Kanani an den Hof des Königs reisen soll.
Ein leidendes Volk, falsche Adlige und ...

Laneas Leben im Südsee-Paradies Palilan ändert sich von einem Tag auf den anderen, als sie anstelle der Häuptlingstochter Kanani an den Hof des Königs reisen soll.
Ein leidendes Volk, falsche Adlige und Intrigen erwarten sie - doch auch König Aaren. Schnell entwickelt sie Gefühle für ihn, als falsche Prinzessin ist eine Hochzeit jedoch unmöglich...

Ich muss zugeben, dieses Mal fiel es mir tatsächlich schwer, die Handlung des Buches noch einmal mit eigenen Worten zusammenzufassen, wie ich es immer am Anfang einer Rezension tue.
Das drückt schon ganz gut das Problem des Buches aus: Es passiert unglaublich viel und viele Figuren werden eingeführt, deren Taten jedoch oft weder die Handlung vorantreiben noch genauer ausgeführt werden. Es sind quasi Kurzauftritte, die merkwürdig deplatziert und unglaubwürdig wirken.

Vieles geht in diesem Buch einfach zu schnell (die Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten ist das beste Beispiel) und das ist wirklich schade. Die Geschichte an sich hat nämlich durchaus Potenzial. Die Welt Valean ist eine tolle Fantasy-Welt und die Landschaftsbeschreibungen sind wirklich wundervoll! Auch die Idee mit dem Südsee-Stamm ist mal etwas Neues. Und ein Konkurrenzkampf zwischen mehreren Prinzessinnen um die Gunst des Königs, wie es der Klappentext andeutet - das war ja in der Vergangenheit schon bei mehreren Büchern ein Erfolgskonzept. Leider findet dieser de facto überhaupt nicht statt.

Auch Romantik kommt leider selten auf, was hauptsächlich daran liegt, dass die Liebesbeziehung durch die schnelle Entwicklung unglaubwürdig bleibt. Aaren ist zudem eher wehleidig und zurückhaltend, wodurch es ein wenig schwierig für mich war, seine Anziehungskraft auf Lanea nachzuvollziehen.

Gerade gegen Ende wirkt das Buch dann einfach nur noch, als wollte man auf den verbleibenden Seiten möglichst schnell alle übrigen Handlungsstränge auflösen. Das ging dann erst recht auf Kosten der Glaubwürdigkeit.

Leider konnte mich das Buch insgesamt nicht überzeugen. Drei Sterne gibt es für die schönen Landschaftsbeschreibungen und den gut zu lesenden Schreibstil der Autorin.

Veröffentlicht am 06.02.2020

Historischer Roman ohne Tiefe

Die Geliebte des Kaisers
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Mena ist Magd im Haushalt König Ottos des III und auch die Mutter seines ungeborenen Kindes. Als der König verstirbt, macht sich die schwangere Mena auf die beschwerliche Reise nach Augsburg. Sie möchte ...

Mena ist Magd im Haushalt König Ottos des III und auch die Mutter seines ungeborenen Kindes. Als der König verstirbt, macht sich die schwangere Mena auf die beschwerliche Reise nach Augsburg. Sie möchte dort ihr Kind, den einzigen Nachfolger Ottos, als dessen Erben anerkennen lassen. Ihre Beweise: Ein Zahn und ein Herz. Doch auch andere haben Interesse an der Krone...

Historische Romane gehören zu meinem Lieblingsgenre und auch "Die Geliebte des Kaisers" hörte sich vom Klappentext her erst einmal sehr vielversprechend an. Leider haben sich meine Erwartungen nicht erfüllt.

Es beginnt schon mit dem Titel. Ich hatte mir viel mehr Szenen von Otto und Mena gemeinsam bei Hofe erhofft. Otto stirbt allerdings direkt am Anfang des Buches. Dass er überhaupt Gefühle für Mena hat, bekommt man überhaupt nicht mit.

Der Hauptteil des Buches dreht sich also um Menas Weg nach Augsburg. Dabei überzeugt der Autor zwar durchaus mit einem gut zu lesenden Schreibstil, allerdings ist das auch schon alles.

Die Geschichte plätschert so vor sich hin. Ständige Perspektivwechsel (zwischen Mena, einem Leibdiener Ottos und ihren Verfolgern) wirkten auf mich störend und verhinderten vor allem, dass man Nähe oder gar Sympathie zur Protagonistin empfindet. Sie wirkte das ganze Buch über auf mich naiv und weitgehend emotionslos. Daher konnte man auch nicht wirklich mit ihr mitfiebern.

Einige spannende Momente waren zwar dabei, allerdings wurden diese wieder zunichte gemacht von mehreren logischen Fehlern in der Handlung oder auch Handlungssträngen, die im Nichts verliefen. Dadurch hat man sich ständig gefragt, ob man etwas überlesen hat und angefangen, zurückzublättern. Vieles in der Geschichte wirkte auch konstruiert. So holen ihre Verfolger Mena zum Beispiel immer wieder ein, sei es auch noch so unlogisch in der jeweiligen Situation.

Für mich hätte die Geschichte definitiv Potential gehabt, so kann ich aber lediglich drei (wohlwollende) Sterne geben und die auch nur für den flüssigen Schreibstil, die anschaulichen Landschaftsbeschreibungen bei Menas Alpenüberquerung und die recht harte, aber bestimmt zutreffende (und auf keinen Fall romantisierte), Beschreibung des Lebens im Mittelalter.

Ein Buch, dass ich leider nicht weiterempfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
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  • Charaktere
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 06.07.2019

Viktoria und ihre Dämonen

Mut
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Die frisch geschiedene Viktoria möchte sich nach einer Ehe voller Unterdrückung und Herabwürdigung sexuell endlich ausleben. Da kommt ihr die Anzeige des "Lilith Secrets Theater" gerade recht: Dieses ...


Die frisch geschiedene Viktoria möchte sich nach einer Ehe voller Unterdrückung und Herabwürdigung sexuell endlich ausleben. Da kommt ihr die Anzeige des "Lilith Secrets Theater" gerade recht: Dieses sucht Darstellerinnen für erotische Bühnenshows.
Während Viktoria ihre Fantasien wahr werden lässt, versucht sie gleichzeitig, sich nicht darin zu verlieren...

Es handelt sich um Teil 1 einer Trilogie.

Ines Witka führt uns in diesem Buch an faszinierende Orte, an denen dann explizit beschriebene Sexszenen stattfinden. Es geht wirklich nur um die reine Erotik und beinhaltet keinerlei Romantik.
Diese Erotik kam bei mir jedoch leider nur selten auf, die Szenen waren teilweise einfach zu extrem und haben mir überhaupt nicht gefallen. Vor allem der Wechsel zwischen Realität und Viktorias Fantasie von Höllenfürsten, die sie misshandeln (was sie dennoch antörnt) mochte ich nicht.
Viktorias Charakter ist durch die ständigen Halluzinationen und ihr teilweise widersprüchliches Verhalten auch nicht gerade nachvollziehbar und sympathisch.
Gefallen haben mir hingegen die tollen Ortsbeschreibungen, die gesellschaftskritischen und psychologischen Ansätze (die durch die Leiterin des Theaters - Gil - eingebracht werden) und der flüssige, gut zu lesende Schreibstil.

Mein Fazit: Recht unterhaltsam, aber Erotik kam bei mir selten auf.