Zweifelhafte Sicherheit
Die Dunkelheit zwischen den SternenVerkauft von den eigenen Eltern zur Prostitution oder als Arbeitssklaven - die 15 Kinder im Recovery Home in Kathmandu haben viele seelische und körperliche Qualen erlitten, bevor sie fliehen konnten und ...
Verkauft von den eigenen Eltern zur Prostitution oder als Arbeitssklaven - die 15 Kinder im Recovery Home in Kathmandu haben viele seelische und körperliche Qualen erlitten, bevor sie fliehen konnten und hier aufgenommen wurden. Achanda (15), Shakti (14) und Tarun (10) sind drei von ihnen, die uns über ihr Schicksal, ihre Gefühle, Ängste und Nöte und über ihre geheimen Träume berichten. Auch hier in ihrem neuen Zuhause fühlen sie sich nicht sicher, denn es ist ihnen bewusst, dass sich ihr Schicksal jederzeit wieder wenden kann. Untereinander herrscht Misstrauen und Eifersucht auf die Gunst der „Brothers“ und „Sisters“, Helfer aus dem fernen Europa wo es allen gut geht und wohin diese auch bald wieder zurückkehren werden. Wir begleiten die Kinder neun Tage lang - bis zum großen Erdbeben im April 2015 …
Der Autor Benjamin Lebert wurde 1982 in Freiburg/Br. geboren. Bereits im Alter von 16 Jahren schrieb er seinen ersten Roman, „Crazy“, der in 33 Sprachen übersetzt wurde, bis 2014 bereits eine Auflage von 1,2 Millionen Exemplaren erreichte und im Jahr 2000 fürs Kino verfilmt wurde. Seither gilt Lebert als Wunderkind der deutschen Literatur. „Die Dunkelheit zwischen den Sternen“ ist sein 7. Roman. Er basiert auf den Erfahrungen seines Aufenthaltes in Nepal, wo er eine Zeitlang für eine Hilfsorganisation in einem Kinderheim tätig war. Heute lebt der Autor in Hamburg.
Der Roman setzt sich mit Kinderschicksalen auseinander, wie sie leider heute beinahe in allen Ländern unseres Planeten vorkommen. Der Autor lässt dabei abwechselnd die drei Protagonisten aus ihrer persönlichen Sicht berichten und lässt sie über ihre Wünsche und Sehnsüchte erzählen. Achanda spart auf ein Motorrad, mit dem er mit Shakti in ein besseres Leben wegfahren möchte. Um sein Ziel zu erreichen, muss er des Öfteren vom geraden Pfad der Tugend abweichen. Shakti hingegen hat sich heimlich in den Brother verliebt, der so schön und so sauber und so ganz anders als Achanda ist. Der kleine Tarun schließlich kann sich nicht anpassen, ist aufbrausend und leicht erregbar. Er phantasiert vom großen Feuer, das die Erde verbrennt und fühlt sich als Retter eines Mädchens von dem er vermutet, dass sie im Haus einer reichen Lady eingesperrt ist. Der Schreibstil ist dabei ganz gut der kindlichen Phantasie angepasst und eine gewisse Spannung entsteht dadurch, dass die einzelnen Kapitel jeweils mit der Zahl der Tage überschrieben sind, die noch bis zur großen Katastrophe bleiben.
Fazit: Eine düstere, bedrückende Geschichte die zum Nachdenken anregt.