Vielversprechender Auftakt
INHALT:
Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch ...
INHALT:
Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch Spiegel reisen. Auf der Arche Anima lebt sie inmitten ihrer riesigen Familie und kümmert sich hingebungsvoll um das Erbe der Ahnen. Bis ihr eines Tages Unheilvolles verkündet wird: Ophelia soll auf die eisige Arche des Pols ziehen und einen Adligen namens Thorn heiraten. Was hat es mit der Verlobung auf sich? Wer ist der Mann, dem sie von nun an folgen soll? Und warum wurde ausgerechnet sie, das zurückhaltende Mädchen mit der leisen Stimme, auserkoren? Ophelia ahnt nicht, welche tödlichen Intrigen
MEINUNG:
Die Verlobten des Winters ist der Auftakt einer neuen Jugenfantasyreihe, die meines Wissens nach aus vier Bänden bestehen soll, zumindest sind diese vom Verlag angekündigt. Ich bin so ein bisschen auf das Buch aufmerksam geworden, weil es mit Harry Potter verglichen worden ist. Nun wissen wir alle, dass Harry Potter nicht nachzuschreiben ist, aber das Harry-Potter-Feeling kommt doch in einigen Geschichten auf.
Die Welt in Die Spiegelreisende ist in sogenannte Archen aufgeteilt. Ophelia stammt von der Arche Anima und wird daher auch als Animistin bezeichnet. Jeder Arche wohnt auch ein Familiengeist inne, von dem alle Bewohner der Arche abstammen, sprich alle sind miteinander verwandt und sind eine große Familie. Ophelia ist sehr introvertiert und lebt ein Stück weit in ihrer eigenen Welt, zu der kaum jemand Zutritt hat. Nun soll Ophelia endlich verheiratet werden und zwar nicht mit einem Animisten, sondern mit Thorn, einem Adligen der Arche des Pols im hohen Norden. Ophelia hat keine Wahl und muss mit Thorn an den eisigen Pol reisen, um ihn dort zu heiraten.
Die Welt der Archen ist sehr mystisch und magisch. Man braucht ein bisschen Zeit, um sich da zu orientieren. Vieles bleibt aber auch noch verborgen. Genauso wie Ophelia haben auch die Bewohner des Pols bestimmte magische Fähigkeiten. Durch eine Heirat können solche Eigenschaften auf den jeweils anderen übertragen werden. Als Ophelia am Pol ankommt landet sie in einem Meer aus Intrigen und dunklen Machenschaften. Niemand ist ihr so richtig wohlgesonnen und es schwer jemanden wirklich zu vertrauen. Dazu kommt die eisige Kälte, die sie nicht gewohnt ist. Thorn hat nicht wirklich viel Zeit für sie und so wird Ophelia bei Thorns Tante „geparkt“. Die Beziehungen untereinander sind zum Teil sehr komplex und nicht immer ganz durchschaubar. Doch zwischen Thorn und Ophelia entwickelt sich, wenn sie sich denn mal sehen, eine Art vertrauensvolle, Respektbeziehung, denn Thorn scheint nicht sehr viele Verbündete zu haben.
Dafür, dass Ophelia recht grausam in diese Welt gestoßen wird, meistert sie die vielen Fallstricke recht gut, vor allem als sie diese erkennt. Auch ihr ist man nicht so richtig wohlgesonnen und natürlich stellt sie ihr immer wieder brennend die Frage, warum ausgerechnet sie ausgewählt worden ist, Thorn zu heiraten. In diesem Band wird dazu ein bisschen an der Oberfläche gekratzt, aber viel mehr werden wir wohl erst im zweiten Band erfahren, der 27. Juli 2019 erscheinen wird.
FAZIT:
Die Verlobten des Winters ist ein sehr vielversprechender Auftakt einer neuen Jugendfantasyreihe, die ich als sehr innovativ und voller neuer Ideen empfand. Ophelia ist eine Anti-Heldin, die ich bereits von der ersten Seite an mochte, vor allem, weil viel mehr in ihr steckt als auf den ersten Blick zu erahnen ist. Die Geschichte ist voller Intrige, Fallstricke und bei niemanden kann man sich so richtig sicher sein, die ihr Potential vermutlich aber erst vollends in Band 2 entfalten wird. Freue mich sehr auf Band 2!
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.