Profilbild von sommerlese

sommerlese

Lesejury Star
offline

sommerlese ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit sommerlese über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2020

Leichte Krimilektüre für den Strandkorb

Leuchtturm, Lachs und Leiche
0

Ihr nächster Arbeitsauftrag führt die Journalistin Amadea König auf die schöne Nordseeinsel Norderney, sehr zur Freude von Amadea, denn Arbeiten auf der Insel ist auch ein wenig Urlaubsfeeling. Doch dann ...

Ihr nächster Arbeitsauftrag führt die Journalistin Amadea König auf die schöne Nordseeinsel Norderney, sehr zur Freude von Amadea, denn Arbeiten auf der Insel ist auch ein wenig Urlaubsfeeling. Doch dann verschwindet ihr Interviewpartner plötzlich spurlos und es gibt eine Leiche am Strand. Auf einmal steckt Amadea mitten in einer Mordermittlung und auch in Gefahr.


Dies ist der zweite Fall für die Journalistin Amadea König aus der Feder von Helen Kampen, wieder spielt das Setting auf Norderney und man kann das Nordseefeeling erneut sehr genießen.

Vom lockeren und teilweise auch sehr witzigen Schreibstil wird man sofort eingefangen, der Spannungsbogen zieht sich bis zum Ende durch die Handlung, doch der Krimi lebt mehr von den Charakteren und deren Erlebnissen. Allerdings bringt sich Amadea bei ihren Nachforschungen doch in Gefahr. Interessanterweise kommen Probleme zur Sprache, die Urlaubsinseln in der heutigen Zeit immer mehr zu spüren bekommen.


Die Haupt-Charaktere Amadea König und der kauzige Kommissar Alexander de Vries liefern sich einen regelrechten Ermittlerstreit, beide ermitteln parallel zueinander und es ist ein Spaß zu erleben, wie sie an ihre Fakten gelangen. Irgendwie ist Amadea dem Kommissar immer etwas voraus.

Mir haben die beschriebenen Schauplätze gut gefallen, man kommt sofort in Urlaubsstimmung und lässt sich von der Krimihandlung gut unterhalten.


Ein schöner Urlaubskrimi für den Strandkorb oder für Urlaubsfeeling für zu Hause.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.03.2020

Ein vielschichtiger Krimi

Die im Dunkeln warten
0

Rostock. Im Schutz der Dunkelheit wird auf einer Segelyacht ein Mann ermordet, die Leiche entdeckt ein Fischer kurz darauf in seinem Netz. Der Tote ist der Finanzberate Augustin Golombek, wurde er von ...

Rostock. Im Schutz der Dunkelheit wird auf einer Segelyacht ein Mann ermordet, die Leiche entdeckt ein Fischer kurz darauf in seinem Netz. Der Tote ist der Finanzberate Augustin Golombek, wurde er von einem geprellten Kunden ermordet? Oder führt die Spur doch zu Golombeks Kontakten ins Rotlichtmilieu? Hauptkommissar Jan Adrian von der Rostocker Mordkommission übernimmtden Fall.


"Vor seinen Augen tanzten nackte, kolumbianische Mädchen. Sie sprangen auf und ab. Auf und ab, auf und ab. Dann tanzten sie nicht mehr. Nie mehr." Zitat Seite 124

Dieser kurze Krimi hat es in sich. Golombeks Tod scheint niemanden zu erschüttern, seine Familie hat sich von ihm abgewandt. Die Nachforschungen sind verwirrend, denn der Tote war beteiligt beim illegalen Frauenhandel. Es könnte aber auch jemand aus Polizeikreisen sein, den Golombek um sein angelegte Geld geprellt hat.

Wir erleben im Haupterzählstrang Jan Adrian bei seinen Ermittlungen und erfahren auch Einzelheiten seiner ungewöhnlichen Kindheit. Er ist Anfang dreißig und ein Einzelgänger, als Ermittler ist er richtig gut. Die anderen Ermittler seines Teams lernt man nicht näher kennen.

Ein anderer Erzählstrang begleitet den Täter und ein weiterer beschäftigt sich mit Jelena, die zur Prostitution in Deutschland gezwungen wurde.

Vom Erzählstil her lässt sich der Krimi gut weglesen, auf große Ausschmückungen wurde mehr oder weniger verzichtet. So wirkt der Krimi sehr zielgerichtet und abwechslungsreich und steigert sich noch aufgrund der Handlung durch einige Actionszenen bis zum Ende.



Etwas mehr Regionalcharakter und Spannung hätte der Krimi schon haben können, ansonsten ist der Fall vielschichtig und spannend. Hinter dem Fall stecken einige menschliche Tragödien, sie zeigen, welche Folgen daraus entstehen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2020

Mörderisch spannender Jugendkrimi mit cleveren Schwestern

Highrise Mystery
0

Die deutsche Übersetzung von Sharna Jacksons Jugendkrimi "Highrise Mystery - Ein tödlicher Sommer" erscheint am 12.3.2020 im Knesebeck Verlag.


Die farbigen Schwestern Anika (11), genannt "Nik" und Norva ...

Die deutsche Übersetzung von Sharna Jacksons Jugendkrimi "Highrise Mystery - Ein tödlicher Sommer" erscheint am 12.3.2020 im Knesebeck Verlag.


Die farbigen Schwestern Anika (11), genannt "Nik" und Norva (13) wohnen im Londoner Hochhaus-Komplex "The TRI" und finden in einem Müllcontainer die Leiche ihres Kunstlehrers und Antiquitätenhändlers Hugo Knightley-Webb. Die Schwestern haben ein Faible für Detektivarbeit und beobachten häufig ihre Mitbewohner und analysieren deren Aktivitäten. Deshalb sehen sie in dem Mordfall natürlich eine neue Aufgabe und als ihr Vater unter Mordverdacht gerät, setzen sie ihre ganze Kraft in die Aufklärung, um seine Unschuld zu beweisen.

Zur besseren Orientierung stellt gleich zu Beginn des Buches in einer Karte des Ortes den Tatort und die Umgebung vor. Das Buch ist eine Mischung aus kurzen Kapiteln, Video-Beschreibungen, Briefen und Tabellen und erweckt damit einen interessanten Eindruck, der zum Mitermitteln einlädt.

Der Fund der Leiche ihres Lehrers Hugo versetzt Nik und Norva in Aufregung und sie ermitteln in ihrer Nachbarschaft. Wie wichtig ihre Beobachtungen sind, merken sie erst, als auch ihr Vater, der Hausmeister in "The TRI" ist, in Verdacht gerät. Sie haben einen Heimvorteil, kennen sich im Gebäudekomplex gut aus, sind hier aufgewachsen und kennen die Bewohner.

In diesem Krimi für Kinder und Jugendliche ermitteln außergewöhnliche Ermittlerinnen, sie sind nicht nur Schwestern, farbig und blutjung, sie sind auch noch besondere Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein können. Während Nik alles mit analytischem Verstand betrachtet, sorgt Norvas Kreativität und Fantasie für den Gegenpart, sie kennen die Ortsgegebenheiten des Wohnkomplexes und mithilfe ihrer "TRI-Files" auf dem Smartphone sind sie Undercover unterwegs und der Polizei immer einen Schritt voraus.

Wie die beiden tatkräftigen Hobbydetektivinnen Socialmedia einsetzen und ermitteln, hat mir gut gefallen, auch wenn man ihnen vielleicht nicht alles abnimmt. Womit ich allerdings so meine Probleme hatte, ist ihre Sprache, die stark mit Anglizismen und Slangbegriffen angereichert ist. Ob sich hier die Zielgruppe genügend auskennt, wage ich zu hinterfragen. Es hätten einige Begriffe wie Dogwalking durchaus ins Deutsche übersetzt werden können.

Das Thema Diversität wird in diesem Krimi perfekt eingebunden, endlich ermitteln mal Mädchen mit schwarzer Hautfarbe und sind auch noch allen überlegen.

Auch wenn in dieser Geschichte ein Mord geschehen ist, so bleibt dieser eher als Hintergrund, vordergründig ist die Ermittlung und die ist zwar auf den Punkt, aber nicht bedrückend in der Stimmung.


Diese spannende Mordermittlung aus der Perspektive von Kindern lässt sicherlich auch ihre Leser in deren Rollen tauchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.03.2020

Interessante Ansichten und unvergessliche Zitate des Modezars Karl Lagerfeld

Karl und wie er die Welt sah
0

Jean-Christophe Napias und Sandrine Gulbenkian haben in ihrem Buch "Karl und wie er die Welt sah" verschiedene Aussprüche und Zitate Karl Lagerfelds zusammen getragen, das Buch erscheint in schwarzen Satin ...

Jean-Christophe Napias und Sandrine Gulbenkian haben in ihrem Buch "Karl und wie er die Welt sah" verschiedene Aussprüche und Zitate Karl Lagerfelds zusammen getragen, das Buch erscheint in schwarzen Satin gebunden im Prestel Verlag.

"Mir geht manches durch den Mund, bevor es mir durch den Kopf geht." Zitat Karl Lagerfeld

Karl Lagerfeld setzte Trends und nahm als Modedesigner für Chanel, Fendi und seine eigene Linie seit fast 60 Jahren stilbildenden Einfluss auf die internationale Mode. Er lebte von 1933 bis 2019 und gilt als eine Ikone der Modewelt. Er war witzig und extravagant und seine legendären Zitate zeigen das Denken und die Ansichten eines Genies. Dabei war er nicht immer charmant, seine spitzen Ansichten waren legendär.


"Ich bin ein Mensch in schwarz-weiß." Zitat Seite 60

Deshalb kommt diese Zitatesammlung in typischem Karl-Schwarz-Weiß in kleinem Format als Hardcover daher, edel eingebunden in schwarzen Satin.

Im klug formulierten Vorwort gibt Patrick Mauriès einige Informationen zur Ikone Karl Lagerfeld preis.

Anschließend folgen kapitelweise die Zitate, jeweils bestimmten Themen zugeordnet, es beginnt mit "Karl über das Leben".

Die teilweise spitz formulierten Aussprüche drehen sich um Fragen des Stils, um Coco Chanel, um Körper, Karls Mutter Elisabeth, die es mit seiner Spitzzüngigkeit aufnehmen konnte, um Bücher und um ihn selbst. Alle Sprüche treffen direkt den Kern der Sache, dafür war Karl Lagerfeld bekannt. Er war gegen alles Häßliche und dem Schlankheitswahn ebenso verfallen wie seine dürren Models.

Dieses Buch maßt sich nicht an, die Hintergründe ergründen zu wollen. Folglich bleiben diese Zitate als persönliche Ansichten stehen und Karl als private Person kann sich weiter hinter seiner Sonnenbrille verstecken.



Die Sammlung zeigt die Vielseitigkeit im Denken Karls. Es ist ein außergewöhnliches Buch, in das man gerne mal hinein liest und sich Gedanken zu den einzelnen Sprüchen macht.

Wie war zum Beispiel Karls Verhältnis zu Cola oder zu Kindern? Was war für ihn Stil? Oder was hielt er von Tätowierungen? Diese Fragen werden dank seiner Aussprüche geklärt, doch der echte Mensch Karl bleibt uns weiterhin ein Geheimnis.


Aus diesen Zitaten lässt sich einiges über den Menschen Karl Lagerfeld erahnen. Seine Sprüche sind legendär, sie zeigen Intelligenz, Humor und auch etwas Selbstironie. Karls Lebensweisheiten spiegeln seine Sicht auf das Leben wieder und das macht dieses Buch zu einer interessanten Lektüre, nicht nur für seine Fans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.02.2020

Ein kurzweiliger und unterhaltsamer Krimi

Hainberg
0

Teil zwei der Krimireihe um Christian Heldt von Dominik Kimyon ist der Titel "Hainberg", er erscheint im Gmeiner Verlag.

Nahe des Göttinger Hainbergs wird der Kunstwissenschaftler Marcel Hofmeister tot ...

Teil zwei der Krimireihe um Christian Heldt von Dominik Kimyon ist der Titel "Hainberg", er erscheint im Gmeiner Verlag.

Nahe des Göttinger Hainbergs wird der Kunstwissenschaftler Marcel Hofmeister tot aufgefunden. Er ist Doktorand und steht unter Plagiatsverdacht, das rückt auch seine Doktormutter und Geliebte Arlene in den Fokus der Ermittlungen von Christian Heldt und Tomek Piotrowski. Aber es gibt noch andere Verdächtige, wie den Immobilienhai Gartner. Als ein weiterer Mord geschieht, ist Eile geboten, der Täter scheint es nicht nur auf ein Opfer abgesehen zu haben.



Schnell wird man sofort mit dem ersten Toten konfrontiert. Das Opfer Marcel Hofmeister wird in einer merkwürdigen Situation gefunden, er befindet sich auf der Rückbank eines Autos und wurde zuvor überfahren.
Die Kommissare Heldt und Piotrowski haben es mit einem Mord zu tun, der sie in besondere Verhältnisse blicken lässt und auch privat haben beide mit ihren eigenen Familien zu tun. Heldts Frau ist nach langer Abwesenheit zurückgekehrt und bringt Unruhe in das Leben von ihm und seinem Sohn. Und bei Piotrowski hängt in der streng katholischen Familie der Haussegen schief, weil Tomek sich geoutet hat. Doch der Täter lässt ihnen keine Verschnaufpause, was ist sein Ziel und warum mordet er?

Bei diesem Krimi sorgen kurze und zackig aufeinander folgende Kapitel für einen schnellen Lesefluss und auch die gut aufgebaute Handlung kann mit dem Tempo mithalten.

Die gut gezeichneten Charaktere lernt man schnell kennen und die privaten Einblicke lassen keine Langeweile aufkommen. Dabei stochern die Ermittler in einem Sumpf von Beziehungen und decken immer mehr Verflechtungen auf. Als Leser folgt man den Wendungen gespannt und wird immer wieder auf falsche Fährten gelenkt. Zum Miträtseln finden sich eine Menge Verdächtiger, das Motiv ist wie immer der Knackpunkt, den es zu lösen gilt.


Auch wenn auf mich das Beziehungsgeflecht etwas zu konstruiert wirkte, habe ich den Krimi gerne gelesen und mochte die Story und die landschaftlichen Beschreibungen sehr.


Ein kurzweiliger Krimi, der für gute Unterhaltung gesorgt hat und mich auf weitere Folgen gespannt warten lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere